Hallo Coffeemaker,
Disk Management, Partition Management und Directory Verwaltung ist ein ziemlich komplexes Thema, aber ich werde mal versuchen, den Unterschied grob zu beschreiben. ohne zuviel ueber file allocation tables, free-pointer und control blocks zu sprechen:
Datei-Fragmentierung bedeutet, dass eine logisch zusammengehoerende Folge von Zeichen (Datei) nicht auf physich zusammenhaengenden Speicherplatz geschrieben wird.
Zum Beispiel: eine Datai ist 120kb gross. Die kleinste logische Speichereinheit auf einer Festplatte sind Blocke. Ein Block unter Mac OS 9 ist 4kb gross (je nach formatierung auch nur 2kb). Man braucht also 30 Blocke fuer die 120kb gosse Datei. Wenn diese Bloecke nicht sequenziell hintereinanderstehend auf die Platte geschrieben werden, sondern sich die 30 Bloecke an mehreren (mindestens 2) physich unterschiedlichen Orten auf der Platte befinden, spricht man von Datei-Fragmentierung. Das hat zur Folge, dass waehrend des Schreibens und Lesens unter Umstaenden der Schreib- Lesekopf der Platte staendig neu positioniert werden muss.
Volume-Fragmentierung bedeutet, dass das Dateisystem vor dem Schreiben in die sogenannte freelist schaut und versucht, die logisch zusammenhaengenden Daten auch in physich zusammenhaengende Speicher-Bloecke zu schreiben. Das hat allerdings zur Folge, dass es zwischen den Sektoren mit belegten Bloecken viele Sektoren mit freien Blocken auf der Platte gibt, und man spricht in dem Fall von Volume-Fragmentierung, die allerdings den Vorteil hat, moeglichst wenig fragmentierte Dateien zu haben.
Wenn du dir nun anschaust, wie Norton die Fragmentierung einer Platte graphisch darstellt (vorher/nachher) wird klar, dass es das Ziel dieser Art der Defragmentierung ist, durch Kopieren der Dateien solche der gleichen Art (System, Programme, Nutzerdaten) zusammenzufassen, und damit den freien Platz auf der Platte physich an einem Stueck zu haben. Das Ziel von Norton ist also, die Volume-Fragmentierung zu beheben und nicht die Datei-Fragmentierung. Bei jeder Aenderung an z.B. den Nutzerdaten (Dateien wachsen ja manchmal), ist also eine erneute Fragmentierung der Dateien nur wahrscheinlicher geworden, denn es gibt keinen physikalisch anschliessendenden freien Block, der das Wachstum aufnehmen koennte.
Datei-Fragmentierung hat aber nicht nur Geschwindigkeits-Nachteile. Wenn z.B. ein 'bad sector' auf einer Festplatte auftritt, und die Bloecke in dem Sektor von verschiedenen Dateien stammmen, dann sind alle diese Dateien nicht mehr lesbar, da sie nicht mehr vollstaendig sind.
Von daher empfehle ich eine Volume-Defragmentierung (und nichts anders macht z.B. Norton) unter OS 9 nur, wenn ich wirklich grosse Dateien schreiben will und die Fragmentierung schon weit Fortgeschritten ist. Die Volume-Fragmentierung unter OS X hat fuer mich von daher eher Vorteile als Nachteile. Ich habe allerdings auch das swap file (so etwas wie Virtueller Speicher unter Classic) auf eine extra Partition verlegt, um die Zugriffszeiten zu verbessern.
Cheers,
Lunde
PS: Weniger Technisch gings bei dem Thema leider nicht