Drucktechnische Fragen

McKean

McKean

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Hallo,

bin gerade dabei einen Flyer zu erstellen und hab da ein Problemchen mit den Farben. Und zwar sagt mir PS bei einer Farbe : "out of gamut for printing". Und da hat er leider verdammt recht. Gilt es aber auch für die Druckerei??
Die Flyer werden so gedruckt: 300g Bilderdruck glanz 4c/c
Und dann fordert die Druckerei noch dass ich alle Schriften in Kurven/Pfade umwandle. Wie mach ich des mit PS und was bringt des??

Thanx
 
Original geschrieben von McKean
"out of gamut for printing". Und da hat er leider verdammt recht. Gilt es aber auch für die Druckerei?
 

Wenn die Farbe außerhalb des zu druckenden Farbraums liegt, ja. Dann muss die Farbe während des Gamut Mappings in den Zielfarbraum "konvertiert" werden. Dazu werden die Chromawerte des Quellmediums so lange gleichmäßig komprimiert, bis die Farben des Quellmediums vollständig in das Zielmedium hineinpassen. Wahrscheinlich waren das in deinem Fall RGB-Daten, die nun in den kleineren CMYK-Farbraum "gepresst" werden müssen. Die Methode, wie die Farben konvertiert werden, legst du mit dem entsprechenden Rendering Intent fest (Farbeinstellungen -> erweiterter Modus). Handelt es sich um natürliche Bilder, wird perzeptives Rendern empfohlen, relatives Rendering speziell für Logos. Absolutes eigentlich nur für Proofs.


Die Schriften wollen sie deswegen in Pfade umgewandelt, weil sich so möglichst alle Schriftenprobleme ausschließen lassen.


Dylan
 
1. Überprüfe den Farbraum des Photoshop-Dokuments. Wenn du dir nicht sicher bist, wie du ggf. wandelst, überlass es den Vorstufen-Profis aus der Druckerei.

2. Wenn du nackte Typo in dem Photoshop verwenden möchtest, also Fließtext, ohne verlaufende Schatten oder ander Effekte ... Au weia. Ich hoffe, du bist selbstbewusst genug, eine in Photoshop gesetzte Endseite bei einem Drucker abzugeben. Erfahrungsgemäß ist das ein Lacher und Grund für eine außerordentliche Betriebsversammlung. ;)

Lass dich von deiner Druckerei beraten, welche Elemente in Photoshop, und welche Elemente in anderen Programmen erstellt werden sollten. Wenn du selbst nicht über die entsprechende Software verfügst, wird dir dein Dienstleister helfen. Er wird dir auch den Grund bestimmter Maßnahmen erklären - wenn nicht, wechsel den Drucker; DU bist der Kunde!

Pixeldaten->Photoshop, Gimp, usw.

Vektordaten (Illustrationen, Logos, etc)->Freehand, Illustrator, Corel (würg), etc

Layoutdaten (Bild-Text-Integration)->InDesign, XPress, Pagemaker, wenn unbedingt nötig, Freehand, Illustrator ggf. auch Word, Ragtime, etc.

Ich vermute, du möchtest die Kosten möglichst gering halten, aber das nützt dir wenig, wenn es nur unnötige Rückfragen gibt und du wohlmöglich unzufrieden mit dem Druckergebnis ist.
 
Vielen Dank für die schnelle und schöne Antwort.
Aber wenn ich die Druckvorlagen als *.jpg abliefere ist es ja nicht notwendig die Schriften umzuwandeln. (jetzt mal ein bissl logisch gedacht) und wie man des macht habe ich inzwischen auch entdeckt
 
Original geschrieben von boeser_Mann
2. Wenn du nackte Typo in dem Photoshop verwenden möchtest, also Fließtext, ohne verlaufende Schatten oder ander Effekte ... Au weia. Ich hoffe, du bist selbstbewusst genug, eine in Photoshop gesetzte Endseite bei einem Drucker abzugeben. Erfahrungsgemäß ist das ein Lacher und Grund für eine außerordentliche Betriebsversammlung. ;)

Lass dich von deiner Druckerei beraten, welche Elemente in Photoshop, und welche Elemente in anderen Programmen erstellt werden sollten. Wenn du selbst nicht über die entsprechende Software verfügst, wird dir dein Dienstleister helfen. Er wird dir auch den Grund bestimmter Maßnahmen erklären - wenn nicht, wechsel den Drucker; DU bist der Kunde!
 

Unabhängig vom Inhalt deines Flyers und deswegen nicht auf speziell deine Frage bezogen: Solche "Betriebsversammlungen" kenne ich! :D

Der boese Mann hat nämlich nicht Unrecht: Es gibt schon einen guten Grund, warum man für Layouts nun mal kein Bildbearbeitungsprogramm benutzt und keine Logos und keine Bildbearbeitung in Layoutprogrammen erstellt...

:cool:

Dylan
 
Also das heißt, dass ich für meinen Flyer lieber ein Layoutprogramm nehmen sollte, oder?? welche Vorteile bringt mir das??
ach übrigens, es soll ein flyer für ne wiedereröffnungsparty unseres jugendzentrums werden
 
Original geschrieben von McKean
Also das heißt, dass ich für meinen Flyer lieber ein Layoutprogramm nehmen sollte, oder?? welche Vorteile bringt mir das??
ach übrigens, es soll ein flyer für ne wiedereröffnungsparty unseres jugendzentrums werden
 

Mit Inhalt meinte ich eigentlich die Verteilung "Text/Bilder/Grafiken" - um was es sich dreht, ist eigentlich schnuppe! ;)

Um nochmals den Beitrag vom schwarz... ...äh... boesen Mann aufzugreifen: Da wir nicht wissen, wie sich die Bilder/Text/Grafiken anteilsmäßig auf deinem Flyer verhalten und es keine Universallösung gibt: spreche mit deiner Druckerei, kläre, was alles auf den Flyer soll und wie genau gedruckt wird. Dann werden sie dir sagen, wie sie die Daten wollen. "jpg" lässt mich schon wieder leicht aufhorchen, PDF sollte das Ziel sein. Aber auch hier gilt wieder die goldene Regel: lieber zuviel im Voraus gefragt (die Druckerei), als im Nachhinein draufgezahlt.

Dylan
 
<Satire>
<Atze-Modus>
Boah nä hey, diese Kreativfritzen... wenn isch da mit na Vorlage komme, die isch professionell mit Word gestaltet hab, dann kringeln die sich vor lachen... so ein arrogantes Pack aber auch! Na und selbst wenn isch das total professionell mit Microsoft Publisher mache, dann sind die immer noch nich zufrieden und sind nur am rumnörgeln! Dabei kann ich das mit meinem Windows XP und Word und Publisher mindestens genauso gut, nä? Die wollen bloß vertuschen, dass se nix können! Soll ich euch was sagen? Jeder Depp kann das heute mit Word! Und wenns richtich professionell sein soll, dann nehm'wa Publisher, dann klappt das auch! Die nehmen doch auch nix anderes!
</Atze-Modus>
</Satire>

OK, mal wieder Ernst: Kommt natürlich auch drauf an, wie professionell das alles aussehen soll, wenns eher was nebensächliches is, dann gönn denen in der Druckerei die Lacher, gibs ab und sag denen, die sollen was draus machen. Musst dir ja für so nen Dorfzentrums-Kram nich so nen Stress machen und alles Profi-mässig anstellen. ;)
 
<Satire>
<Atze-Modus>
Oh nee, nicht schon wieder diese 15" Pixelschieber, denen man noch den Unterschied zwischen einer geraden und einer krummen Linie beibiegen muss, bevor sie endlich kapieren, dass Gold und Tucken-Rosa nicht im CMYK-Farbraum liegt!
</Atze-Modus>
</Satire>

:D
 
also das ist nicht das erste mal das ich sowas mache und bis jetzt ist alles so geworden wie ich es abgegeben habe, ohne dass ich bei der druckerei etwas nachfragen musste oder die mich angerufen haben. aber es ist so dass mich die sachen interessieren und ich mich diesbezüglich weiterbilden möchte um immer besser und professioneller zu werden.
 
@Dylan

Du bist wieder dran! Ich vollziehe jetzt erstmal einen Ortswechsel. Eventuell bis später ...!
 
Naja, professionell is so ne Sache. Es fängt schonmal damit an, dass man die Formate und Programme kennt, mit denen die Druckereien glücklich werden können und wie man was macht. Ich wundere mich ja auch immer wieder, wieviele Programme mit überschneidenden Funktionen allein bei Adobe im Sortiment sind, aber alle haben anscheinend eine Berechtigung ;)

Flyer und so Sachen macht man eben schlecht mit Photoshop, Plakate meinetwegen, aber nichts, wo man viele Informationen unterbringen will. Da empfiehlt sich eben von der Größe und vom Aufwand eher ein Vektorprogramm, denn viel Text in Bilddateien kann nicht gut gehen, entweder wirkt es verschwommen oder sonstwie unbrauchbar.
Als PDF können die meisten was damit anfangen, aber wenn man Anfänger ist, sollte man lieber eine editierbare Datei abliefern, damit die noch was retten können und nicht alles neu bauen müssen.
 
Fein, dann kann ich ja wieder gehen ... :)

@McKean

Mal im Ernst, wenn es deine Zeit erfordert, schau dir doch mal einen Tag lang eine Druckerei oder eine Reprobude an! Die meisten Dienstleister sind recht froh, wenn sie ein bisschen mit ihrem Equipment protzen können ;) , und viele Problemstellungen lassen sich natürlich am besten vor Ort erläutern. Sehr viele der Themen sind recht abstrakt und lassen sich nur schwer auf schriftlichem Wege hinreichend erklären. Wo soll man anfangen: Farbraum-Lehre, PDF/X3, Kompressionsmethoden, Font-Handling, Entwicklung des Rades, Endeckung des Feuers ...? Stuart hat im Wesentlichen Recht: Zu wissen, mit welchen Formaten die Druckerei am besten problembezogen arbeitet, ist ein guter Anfang.
 
Vielen Dank für die Antworten
Werde mir die Vorschläge zu Herzen nehmen
 
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