Hallo volksmac und natürlich auch alle anderen!
Bezüglich Notebook-Akkus speziell, hätte ich da einen Artikel aus der c't anzubieten: J. Wester, Ausgabe 17/2003, Seite 170-175. Der ist leider online nur gegen Bezahlung verfügbar, aber ich kann ja beispielsweise die Daten zur Alterung unter verschiedenen Bedingungen mal kurz abtippen:
Kapazität nach einem Jahr Lagerung (Prozentangaben aus Balkengraphik abgeschätzt):
0° C: 93% bei Lagerung im vollen Zustand, 98% bei Lagerung mit 40% Ladezustand
25°C: 80% / 95%
40°C: 65% / 85%
60°C: 60% / 75% (ACHTUNG: Die 60% gelten im Gegensatz zu allen anderen Werten für eine Lagerdauer von sogar nur 3 Monaten!)
Weiterhin find ich als allgemeine Information zum Funktionsprinzip usw. folgendes PDF ganz interessant, obwohl es sich hier sicherlich um Herstellerpropaganda handelt
company.varta.com/de/content/presse/download/sp_report_1d.pdf
Wie sich das mit den Ladezyklen verhält, kann ich dir jetzt leider auch nicht genau beantworten. Apple spricht ja auf seinen Seiten davon, daß zwei halbe Entladungen einem ganzen Entladezyklus entspricht, ich bin mir hier aber nicht sicher. Wenn man sich die Ladecharakteristik eines Li-Ion-Akkus ansieht, stellt man fest, daß gegen Ende des Ladeprozesses der Ladestrom sehr stark abnimmt und letztlich gegen Null geht. Ich vermute (das ist wirklich nur meine persönliche, intuitive Vermutung), der Grund dürfte darin liegen, daß der Akku gerade gegen Ende der Ladephase besonders "behutsam" behandelt werden muß. Daher denke ich, daß diese letzte Zeit vor Erreicher der Volladung, für einen Akku den größten Streß darstellt. Diese Phase wird natürlich bei einem Betrieb "2 mal 50% entleeren und jeweils voll aufladen" 2 mal durchlaufen, bei "ganz leer machen und danach aufladen" nur einmal. Ob dies jedoch wirklich den Knackpunkt bei der Lebensdauer darstellt, kann ich leider nicht sagen. Was sich jedoch als (recht gutes) Gegenargument anführen lässt, wäre folgendes: Die Elektroden bei einem Li-Ion-Akku sind sogenannte Einlagerungselektroden, in die sich Li-Ionen reversibel einlagern können. Durch die Einlagerung werden Gitterplätze besetzt und es tritt sicher eine kleine Volumenveränderung des Elektrodenmaterials auf. Bei der Graphitelektrode werden die Li-Ionen zwischen die Graphit-Schichten eingelagert, was zu einer Vergrößerung des Schichtabstandes führt / führen kann. Durch dieses"Aufquellen" und wieder "zusammenschrumpfen" sind die Elektroden sicherlich einigem machanischem Streß ausgesetzt, was ihnen sicherlich auch nicht unbedingt gut tut. Entläd man den Akku also immer nur teilweise (z.B. 50%) und läd ihn danach wieder auf, so wird diese maximal mögliche Ausdehnung/Kontraktion sicherlich nicht voll ausgeschöpft, was eine geringere mechanische Belastung bedeuten würde...
Inwiefern Erhaltungsladung jetzt wirklich schlimm ist, kann ich jetzt leider auch nicht sagen. Sollte wirklich diese Phase kurz vor der Volladung problematisch sein, dann würde ich den Akku lieber nicht lange im Ladegerät lassen. Aber ob da meine verquere Theorie wirklich Sinn macht? Ich kann da leider momentan nicht wirklich weiterhelfen, da ich nirgendwo Informationen gefunden habe, an was ein Li-Ionen-Akku letztlich "stirbt". Vor weiteren Diskussionen müsste man also in Erfahrung bringen, wo wirklich der begrenzende Faktor in der Lebensdauer liegt. Ich versuche, an der Uni mal ein wenig zu recherchieren (habe da Zugriff auf einige Fachzeitschriften...).
mfg
KillerGurke
P.S: Wir müssen im laufenden Semester im Fortgeschrittenen-Praktikum der physikalischen Chemie kleine Vorträge zu aktuellen Forschungsthemen halten und ich hab da die Brennstoffzellen erwischt. Ich werd da nochmal drübergucken, Fehler ausmerzen und so weiter... Wenn dich die Folien interessieren (weil du ja geschrieben hattest, daß du da Interesse hättest...), kann ich sie dir ja schicken. Aber erwarte nicht zu viel, ich bin schließlich auch noch Student und das ist nur ein halbstündiger Powerpoint-Vortrag (da graust es wohl dem Apple- und auch dem Linux-Nutzer, aber da meine Komilitonen das Ding auch haben wollten, sollte ich "kompatibel" bleiben).