Ahmadinejads Blog

Ich habe mir den Blog mal angeschaut ... was kommt als nächstes? Nen Podcast von Osama? Also langsam finde ich das pervers.
 
derchris79 schrieb:
Ich habe mir den Blog mal angeschaut ... was kommt als nächstes? Nen Podcast von Osama? Also langsam finde ich das pervers.

Früher wurden die "Podcasts" via Lautsprecher über die Grenzen gejagt. Gefragt waren Dezibel. Zum Glück hatten die eine relativ geringe Reichweite.
 
So,

die fabelhafte ;) :schmatz: und nur quer lesende Zoë meldet sich kurz zu Wort und bedauert dabei, daß die Online-Ausgabe der Zeit Sibylle Bergs Betrachtungen zu Bayreuth und den dortigen Wagnerfestspielen („Bayreuth: Eine Begegnung mit Wagner und seiner Stadt“) nicht im Onlineangebot hat. Supergeheim schreibt:
supergeheim schrieb:
zum glück gab es die wm hier in deutschland... so wie es dort zuging, könnte es in deutschland immer aussehen...
Sibylle Berg schreibt auch etwas über die WM. Sie habe erreicht, daß man die Nationalflagge wieder anschauen konnte ohne zu kotzen und fragt sich, was sonst noch. Übrigens ein herrlicher Artikel, der ungemein amüsant beginnt und dann in eine fin de siècle-Stimmung einmündet. Aber zum Thema.
Supergeheim schrieb:
deutschland hat ein problem mit seiner vergangenheit...
Ja, würde ich auch sagen.
Supergeheim schrieb:
aber warum hat deutschland dieses problem? weil jahrelang gesagt wurde: "deutschland einige naziland!" von sieger und besiegten?
das ausland hat seid jahren weniger probleme mit unserer vergangenheit als wir selbst... heute noch.
Da bin ich dezidiert anderer Meinung. Auf Gesagtes kann man zunächst einmal reagieren wie man will. Richard von Weizsäcker hat 1985 eine großartige Rede gehalten, aber anscheinend will man nicht zuhören. Anscheinend sind die Deutschen ganz versessen und ganz wild darauf, das Gefühl zu vertreten, daß dunkle Siegermächte ihnen stetig mit dem Auschwitzhammer auf den Kopf schlagen und immer und immer wieder dieses phantastische und großartige und großphantastische Deutschland klein halten. Ich weiß nicht warum dies so ist, aber ich vermute, daß es etwa damit zu tun hat, daß Schuld und Verantwortung, Geschichte und Gegenwart nicht getrennt werden, sondern in einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung miteinander verquickt werden. (Manchmal erinnert mich dieses Auftreten an Appetenzverhalten.)

Man trägt als Deutscher auch an einem schwierigen Schicksal! Man muß anerkennen, daß im Namen Deutschlands millionenfach Unschuldige hinweggeschlachtet worden sind. Tugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung sind befleckt worden. Pity Germans!

Ich denke, all dies wäre kein Problem, wenn man sich einfach einmal aufrichtig dazu bekennen könnte, daß man Verantwortung trägt, historische und moralische Verantwortung für einen Zivilisationsbruch, der in der Geschichte einmalig ist. Und wenn blöde Briten in ihren blöden Boulevardblättern Deutsche, die im Nibelungenkostüm auf einem Panzer sitzen und englische Hooligans verhaften wollen abtiteln, was stört es mich?
supergeheim schrieb:
angenommen ein israeli unter denen es auch sehr radikale menschen gibt kommt auf einen soldaten mit einer waffe zugerannt... wie soll sich dieser soldat verhalten? so? "hey sorry, aber aufgrund der geschichte meines landes kann ich dich... obwohl du gerade mit einer waffe auf mich zugerannt kommst und ich um mein leben fürchte nicht erschießen, da dies ungeahnte politische ausmaße haben könnte... bitte ziele genau und mache mein ableben kurz und schmerzlos!"
Hier ginge es wohl weniger um eine konkrete Situation, als um das Symbol. Deswegen stellt sich ja auch die Frage, ob die Bundeswehr in den Nahen Osten geschickt werden soll oder nicht. Hat aber anscheinend kaum jemand etwas gegen einzuwenden.

Kisses, love and admiration,

Zoë
 
Hi Zoe!

Auch die Menschen jüdischen Glaubens und die Israelis tragen an einem schweren Schicksal.

Vorschläge zur Vergangenheitsbewältigung?
 
Zoë schrieb:
Anscheinend sind die Deutschen ganz versessen und ganz wild darauf, das Gefühl zu vertreten, daß dunkle Siegermächte ihnen stetig mit dem Auschwitzhammer auf den Kopf schlagen und immer und immer wieder dieses phantastische und großartige und großphantastische Deutschland klein halten.

Die drei Siegermächte halten sich in dieser Beziehung nun wirklich zurück. Und das "Kleinhalten" im militärischen (und damit auch im politischen, kaum im wirtschaftlichen) Sinne betreiben die Deutschen aus ganz pragmatischen Gründen völlig von alleine. In dieser Beziehung scheint nun allerdings eine Übergangsphase zu beginnen.

Die vielzitierten Imageprobleme der Deutschen beschränken sich im wesentlichen auf einige Länder Europas und Israel. Da helfen Lippenbekenntnisse aber wenig, zumal in dieser Hinsicht ja kein Mangel herrscht.
 
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