Gesellschaft Der Fall Mollath - wie ein Whistleblower skandalös mundtot gemacht wird

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg will vor Gericht beantragen, dass der Fall jetzt doch noch einmal überprüft wird. Auch Papa Seehofer springt herbei und äußert sich kryptisch... Er spricht von der Unabhängigkeit der Justiz. Genau.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/n...sregierung-reagiert-im-fall-mollath-1.1534477

BR-Mittelfranken im Radiobeitrag: Rechtsstaatswidriges Vorgehen…
http://www.br.de/nachrichten/import...-rechtsgutachten-im-fall-mollath-vor-100.html
http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/mollath-vorwuerfe-staatsanwaltschaft-100.html

Die SÜDDEUTSCHE nimmt den Fall Mollath auch weiterhin zum Anlass zur Kritik am psychiatrischen System…
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-die-psychiatrie-der-dunkle-ort-des-rechts-1.1533816

Und Frau Merk? Die bleibt dabei, dass sie u.a. nicht gelogen habe, übergeht die gutachterlichen Einlassungen hinsichtlich des gesamten Rechtsvorgangs. Für sie sei Herr Mollath weiterhin gemeingefährlich. Man fragt sich, wer da eigentlich grad wahnhaftem Wunschdenken hinterherhängt...
http://www.spiegel.de/panorama/just...wangsunterbringung-ueberpruefen-a-869594.html

Statement RA Dr. Gerhard Strate (Video):
http://www.youtube.com/watch?v=PnGDys5cddQ

Und besser spät als gar nicht, meinte ein Arbeitskollege, als er mich heute darauf hinwies: ZDF - Heute Nacht, 0.00 Uhr vom 26. zum 27. Nov. 2012.
Ein kurzer Bericht lief wohl in jener Sendung, die zu der Zeit nur wenige noch mitbekommen. Ein Bericht, der zum Ende wie abgeschnitten wirkte. Eine Art 'pro forma'-Bericht, kommentierte der Kollege Kopf schüttelnd… Kommerz-Berichterstattung in der selben Sendung fiel länger aus.
 
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg will vor Gericht beantragen, dass der Fall jetzt doch noch einmal überprüft wird.
Das sind endlich mal erfreuliche Nachrichten. Wobei mit neuer Überprüfung anscheinend nur gemeint ist, die Verhältnismässigkeit und die Begutachtung neu zu prüfen. Mir wäre aber eine komplette Neuüberprüfung lieber, inklusive neuem Verfahren.
 
Ja, genau das ist das Problem. Das Pferd wird wieder von hinten aufgezäumt... um es sogleich wieder in den Stall zu führen. Auf die tatsächliche Kritik der Gutachter wird dabei gar nicht eingegangen.

Wer sich nicht mit den Hintergründen beschäftigt haben wird, könnte aber dennoch zu dem irrigen Urteil gelangen: es werde doch jetzt was überprüft... Ist damit der Gerichtigkeit und dem Recht aber genüge getan?

Der Witz ist: auch wenn Herrn Mollath jetzt dann eingestanden werden könnte, 'aktuell' nicht v ö l l i g gemeingefährlich zu sein, dann wäre er noch lange nicht rehabilitiert und pot. andere Akteure blieben noch immer unangetastet (von der Hypo-Bank-Geschichte ganz zu schweigen, die ja nach wie vor komplett übergangen bleibt). Ganz im Gegenteil sogar. Meine Freundin meinte dazu vorhin: Das ist, als würdest Du einem Typen, dem man die Beine gebrochen hat, gerade mal einräumen, dass er mal gnädiger Weise doch noch etwas rumlaufen dürfte... Die ihm die Beine gebrochen haben, blieben aber weiterhin unbelastet. Und die Allgemeinheit kriegte obendrein das Zittern: noch ein potentieller Irrer auf freiem Fuß?

Akteure, Herrgang und die Ahndung des anrüchigen Zustandekommens der Inhaftierung bleiben unangetastet. Das ist ein feiner Schlag ins Gesicht des Rechtsstaates. Man kann dann auch nur das Husten bekommen, wenn Herr Seehofer von der 'unabhängigen Justiz' spricht... Vermutlich verstehen wir ihn nur falsch. Er muss wohl meinen: unabhängig von der Rechtsstaatlichkeit...
 
Wer sich nicht mit den Hintergründen beschäftigt haben wird, könnte aber dennoch zu dem irrigen Urteil gelangen: es werde doch jetzt was überprüft... Ist damit der Gerichtigkeit und dem Recht aber genüge getan?
Gerade wenn man sich mit den Hintergründen beschäftigt hat, kommt man zum Urteil: es wird etwas überprüft, nämlich die Verhältnismäßigkeit der Einweisung und die Begutachtung. Das sind beides keine Nichtüberprüfungen, sondern Überprüfungen, und dazu sehr wichtige, insbesondere für Mollath.

Zusätzlich erscheint mir aber auch eine Neuaufnahme des Verfahrens sinnvoll, weil sich etwa durch die neuen Zeugenaussagen und durch den Revisionsbericht neue Aspekte in dem Fall ergeben haben, die z.B. die durchaus begründete Möglichkeit ergeben, dass einige Indizien manipuliert sein könnten, oder das die Aussagen der Ehefrau absichtlich falsch gewesen sein könnten. Nach dem ich mir die Sachlage angesehen habe, erscheint mir diese Möglichkeit zwar sehr unwahrscheinlich, wie ich schon ausgeführt habe, aber möglich ist es immerhin schon.

Denn was Du nicht vergessen solltest: das neue Verfahren könnte das alte Urteil auch einfach bestätigen. Nicht weil die Justiz 'abhängig' ist, sondern weil er die vorgeworfenen Taten tatsächlich begangen hat, sei es nun schuldfähig oder nicht schuldfähig.
 
Keine Sorge, Donquichotte, ich vergesse da nichts. Ich vergesse vor allem aber auch nicht die Motivationen Frau Mollaths wie auch die anhaltende Nichtbeachtung der zur Anzeige gebrachten Strafangelegenheiten gegen sie. Ich vergesse auch nicht, dass Herr Mollath durchaus Grund gehabt haben könnte, psychisch zu dekompensieren. Ich vergesse nicht, dass es Täter und Opfer gibt. Nur muss man zur Beurteilung des Ganzen vielleicht mal das Pferd von der richtigen Seite aufzäumen und die Komplexität des Gesamtfalls beachten. Genau so, wie es berufene Fachleute begutachten und kritisieren... ;)
 
Mich erschüttert dieser Fall extrem und ich werde ihn ganz genau beobachten.

Ich hoffe, Herr Dr. Strate kann dem Herrn Mollath helfen.

Aber vor Allem: Er kann dem Recht zum Recht verhelfen.
Der Bürger muss sich auf den Rechtsstaat verlassen können.
Der Bürger muss der Justiz vertrauen können.
Ansonsten geht die Demokratie dem Bach runter.

Bei uns in Österreich passiert hier auch einiges.
Korruption, Betrügereien, Bestechung wo man hinschaut.
Und die Justiz schläft und Verfahren ziehen sich über Jahre, ja sogar Jahrzehnte hin.
Viele der österreichischen Bürger haben schon das Vertrauen in die Justiz und in die Poltik verloren.
Viele der österreichischen Bürger wenden sich schon wieder den rechtsradikalen Parteien zu und schreien nach der harten Hand.
Erschreckend.
 
[...]Der Bürger muss sich auf den Rechtsstaat verlassen können.[...]
Diese Illusion habe ich spätestens zu der Zeit verloren, als der Mörder von Benno Ohnesorg freigesprochen wurde.
 
Jetzt kommt Gott sei Dank Bewegung in die dubiose Angelegenheit.
Das entwickelt sich sicher zu einem Justizskandal.

Hamburger Abendblatt: Fall Mollath wird überprüft
http://www.abendblatt.de/politik/de...sychiatrie-Fall-Mollath-wird-ueberprueft.html

Erschreckend auch die Aussage einer Augenzeugin über die Gerichtsverhandlung
http://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-mollath-vom-richter-maltraetiert-und-provoziert-1.1531706

Das muss man sich mal vorstellen. Wenn einem das selber passiert.
Gegen so einen übermächtigen Justizapparat bist du machtlos und wie gelähmt.

Dieser Fall gehört nochmals genau geprüft und es müssen Konsequenzen gezogen werden.
 
Immerhin hat heute auch noch das ZDF im Moma und Mima darüber berichtet.
 
Die Berichterstattung weitet sich so langsam aus. Jedoch steht der Gesamtfall vor einem großen Problem. Denn Frau Merk und Herr Seehofer (schlau, wie sie nunmal sind) sind bemüht, den Fall im Grunde ruhen zu lassen. Und das wagen sie sich sogar, öffentlich zu sagen. Sie gehen sogar in die Offensive. Wichtige Aspekte lassen sie nach wie vor dabei unter den Tisch fallen. Eben genau jene Aspekte, die Dr. Strate und Dr. Schlötterer anmahnen (s. Vorposts).

Im BR Mitelfranken treiben sie es auf den zynischen Höhepunkt: "Kein Interesse, jemanden wegzusperren"
http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/mollath-vorwuerfe-staatsanwaltschaft-100.html

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) habe sich nun eingeschaltet - so, wie der gute Papa, der mal jetzt für Klärung sorgen will? So, als habe er die ganze Zeit nichts von dem Unwesen mitbekommen, das seine stellvertretende CSU-Chefin und Justizministerin so getrieben hat?

Einerseits merkt er an, dass die Justiz aus seiner Sicht gut beraten sei, den Fall noch einmal neu zu bewerten. Eine Wiederaufnahme des Verfahrens werde es aber nicht geben!

Oder übersetzt: Die Justiz soll mal draufschaun, aber nichts tun! Frecher geht es nimmer...

Überprüft werden soll nur der Verbleib Herrn Mollaths in der Psychiatrie. Der Chefarzt der Bayreuther Forensik, in der Herr Mollath untergebracht ist, begrüße dabei eine neue Untersuchung des Falles und lehnt sich in grotesker Weise aus dem Fenster. Denn er tut gerade so, als habe es eigene Fragwürdigkeiten nie gegeben...

"In der Öffentlichkeit ist der Eindruck entstanden, hier sei jemand zu Unrecht untergebracht. Wir haben kein Interesse daran, jemanden wegzusperren und ich würde es begrüßen, wenn durch eine Überprüfung der Fall geklärt würde.", sagt Psychiater Klaus Leipziger, Chefarzt der Bayreuther Forensik.

So so, die Öffentlichkeit habe also einen Eindruck. Nein, Herr Dr. Leipziger: juristische Fachleute haben dies f e s t g e s t e l l t - weit entfernt von Eindrücken, sondern schlicht an Rechtsmaßstäben angelegt! Also Fachleute in einem Fach, in das ein Psychiater erst einmal nicht reinreden und von 'Eindrücken' reden sollte. Allein auf Eindrücken basierend (und zwar nach Aktenlage und nicht in persönlicher Begutachtung), verfasste ja ausgerechnet Dr. Leipziger sein Gutachten, das eines psychiatrischen Chefarztes fachlich unwürdig war, aber immerhin bedeutsam hinsichtlich der unrechtmäßigen (wie o.g. Juristen feststellen) Inhaftierung Herrn Mollaths ausfiel. Der Mann scheint sich aber sicher zu fühlen. Und Herr Seehofer gibt ihm ja allen Grund dazu...


Weitere Berichterstattung heute in Auszügen:

Main-Netz: Neues psychiatrisches Gutachten soll Zwang-Unterbringung in Psychiatrie prüfen
http://www.main-netz.de/nachrichten/regionalenachrichten/bayern/art11994,2379468

Nordbayern.de: Merk: Mollaths Unterbringung in Psychiatrie gerechtfertigt
http://www.nordbayern.de/region/merk-mollaths-unterbringung-in-psychiatrie-gerechtfertigt-1.2538459

Hamburger Abendblatt: Zu Unrecht in der Psychiatrie? Fall Mollath wird überprüft
http://www.abendblatt.de/politik/de...sychiatrie-Fall-Mollath-wird-ueberprueft.html

Der Tagesspiegel: Bayerns Justizministerin sieht Mollath nicht als Justizopfer
http://www.tagesspiegel.de/weltspie...ht-mollath-nicht-als-justizopfer/7446080.html

Stern: Bayerns Justizministerin: Gustl Mollath kein Justizopfer
http://www.stern.de/news2/aktuell/gustl-mollath-kein-justizopfer-1933394.html

Focus: Seehofer interveniertNeues Gutachten im Fall Gustl Mollath beantragt
http://www.focus.de/politik/deutsch...-fall-gustl-mollath-beantragt_aid_869719.html

Spiegel: Zwangsunterbringung soll überprüft werden
http://www.spiegel.de/panorama/just...erbringung-ueberpruefen-a-869594.html#ref=rss

SÜDDEUTSCHE: Eingemauert im Justizpalast
http://www.sueddeutsche.de/bayern/b...mollath-eingemauert-im-justizpalast-1.1536015

Welt: Sechs Jahre Psychiatrie – ein Justiz-Irrtum?
http://www.welt.de/regionales/muenc...echs-Jahre-Psychiatrie-ein-Justiz-Irrtum.html
 
Jetzt ist der Fall auch bei uns in Österreich in den Medien.
Da bin ich nun gespannt, wie diese korrupten und abgehobenen Verantwortlichen herauskommen.
Ich garantiere euch: Da steckt noch mehr dahinter. Da wird versucht vieles unter den Teppich zu kehren.
Es muss alles aufgeklärt werde. Dieser Sumpf muss trocken gelegt werden.

Quelle: http://orf.at/stories/2153556/2153557/
 
Man will es eigentlich gar nicht wahrhaben! Völlig unabhängig vom Fall des Herrn Mollath, taucht die alte bekannte HypoBank plötzlich in den Schlagzeilen auf. Von Steuerhinterziehung, indem Schwarzgelder in die Schweiz geschmuggelt werden, wusste ja Herr Mollath bereits zu berichten. Es geht aber auch anders...

Vorwurf der Steuerhinterziehung im großen Stil - Schlag gegen die Hypo-Vereinsbank
http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...l-schlag-gegen-die-hypo-vereinsbank-1.1536086

Man möchte erst einmal tief schlucken…

Wie schrieb oben noch acsmac: vom Sumpf, der trocken gelegt werden muss… Man möchte bei solchen Kommentaren vielleicht auf Mäßigung dringen. Aber knapp 5 Stunden später darf man nochmal in den Sumpf blicken und erspart sich besser Mäßigungsreklamationen. Ob Frau Merk schon davon weiß? Oder ob sie sich fragt, warum ein Österreicher, der in einem Mac-Forum postet, mutmaßlich bereits etwas weiterblickte? Lieber acsmac, sollten in den kommenden Tagen Männer mit weißen Kitteln vor Deiner Türe stehen, Dir Verschwörungsdenken und Wahnideen vorhalten - sei Dir eines fleißig beschriebenen Threads sicher, der Deine Lage öffentlich machen wird... ;)

Das aktuelle Verfahren wird ürbigens von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt geführt. Auch das Bundeskriminalamt ist eingeschaltet. Man sollte also nicht glauben, die Nürnberger Staatsanwaltschaft, die Herrn Mollaths Anzeige nicht nachgegangen ist, oder das bayrische Justizministerium hätte noch auf die Schnelle eine Scharte auswetzen wollen... ;)

Ganz nebenher: Die HVB gehört zur Unicredit Gruppe. Bis 2003 gehörte auch das Milliardengrab Hypo Real Estate dazu. Sie ist - wie wir ja alle wissen - heute verstaatlicht bzw. muss man wohl feststellen: die Unicredit Gruppe lässt uns, die Bürger, die Zeche zahlen… und macht munter weiter, also uns zahlen lassen. Wie war das nochmal mit dem Sumpf? Könnte einem der Kragen platzen, nicht wahr... ;)

Jetzt ist der Fall auch bei uns in Österreich in den Medien.
Da bin ich nun gespannt, wie diese korrupten und abgehobenen Verantwortlichen herauskommen.
Ich garantiere euch: Da steckt noch mehr dahinter. Da wird versucht vieles unter den Teppich zu kehren.
Es muss alles aufgeklärt werde. Dieser Sumpf muss trocken gelegt werden.

Quelle: http://orf.at/stories/2153556/2153557/


Der Vertrauensbruch eines Großteils der Bürgerschaft der politischen Klasse gegenüber ist ja immens, kann aber auch dazu verleiten, mitunter vorschnell allzu umfassende Verdächtigungen anzustellen. Angesichts eines Argwohns, der unsere Demokratie vermutlich mehr als jede Wirtschaftskrise und alle reale Korruption gefährden kann, weil die Bürger den staatlichen Repräsentanten nur noch sehr eigeschränkt ihr Vertrauen entgegenbringen? Skepsis ist aber Bürgerpflicht und Teil der demokratischen Rechtspflege - und die Diskreditierung der Skepsis durch die Politik sollte aufhorchen lassen.

Eigentlich müssten sich Politiker hier aufgefordert fühlen, stets alles nur Mögliche zu unternehmen, um Vertrauensverlusten entgegenzuwirken. Hand in Hand mit der Bürgerschaft. Dass dies nicht geschieht, verstärkt missliche Eindrücke - und bekundet zum Teil auch in einem außerordentlichen Ausmaß, wie entkoppelt das politische System vom Bürger ist. Besonders Politiker in Regierungsfunktionen sollten sich darum nicht verwundert geben, wenn sie zunehmend Generalverdächtigungen ausgesetzt sind. Generalverdächtigungen, die in vielen Fällen ja auch schlicht Folge allzu realer Missstände sind, die - trotz ihrer Bekanntwerdung und vormaligen 'Verschwörungstheorie-Diffamierungen' - selten oder gar nicht strafrechtlich angemessene Konsequenzen nach sich gezogen haben. Ich erinnere an die 'Amigo-Affäre' oder bspw. an den Spendenskandal der CDU; Skandale, denen FDP, SPD und Grüne wiederum eigene Varianten beigesellen können.

Auch im Fall des Herrn Mollath gibt es zweifellos Auffälligkeiten, die vermuten lassen können, dass ein bedeutsames Finanzverbrechen politisch gewollt zumindest keine Strafverfolgung erfahren soll. Von Seiten der betroffenen Banken, die angesichts eigener Ermittlungen die von Herrn Mollath zur Anzeige gebrachten Gegenstände vollständig bestätigen, ist dieser Umstand so auffällig wie vor allem von Seiten der bayrischen Landesregierung, denen das entsprechende Banken-Gutachten vorliegt, während selbst reguläre Ermittlungen aber vollständig abgewiesen bleiben. Das soll dann keine Skepsis generieren?

'Pflicht- und rechtswidrig', so stellen die begutachtenden Juristen fest, war der Vorgang seitens der Ermittlungsbehörden im Falle Herrn Mollaths dabei von Beginn an. Eine Feststellung, die wegen ihres Gewichtes von den Gutachtern nicht leichtfertig getroffen wird und in keiner Weise als populistisch abgetan werden könnte. Siehe u.a. das Gutachten von Dr. G. Strate…

Aber auch heute noch: Beate Merk hat in dreister Manier desinformiert. Fallrelevante, kausal untrennbare Zusammenhänge unterschlägt sie in ihren Abwiegelungen. Obwohl ihr der Bericht der HVB bekannt war, hat sie innerhalb ihrer Rechtfertigungen hinsichtlich der Unterbringung Herrn Mollaths und der Nichtverfolgung seiner Anzeige, dennoch weiterhin von krankhaften Warnvorstellungen gesprochen und die Ermittlungsergebnisse der Bank unterdrückt. Des weiteren hat sie einen Mann, der besonders hinsichtlich ihrer Dienstverpflichtung als 'Schutzbefohlener' gilt, nicht als solchen gewürdigt. Im Thread wurden diese Aspekte bereits hinreichend kommentiert.

Herr Seehofer wie Frau Merk tun aktuell jedenfalls ihren Teil, um den politischen Generalverdacht zu befördern. Das ist nicht nur bedauerlich, sondern kann in dem Rahmen, in dem es geschieht, mit Recht auch als 'verdächtig' aufgefasst werden. Besonders angesichts der aus den Spendenskandalen bekannten Geldverschiebungen in die Schweiz, die niemals angemessen aufgeklärt worden sind, bekommen die Eingeständnisse der HypoBank ein 'Geschmäcke', das einem seltsam bekannt vorkommt. Wie aus Tagen, die vor allem den damaligen Protagonisten von Max Strauß, Schäuble bis Kohl in arroganter Verdrängung offiziell in völlige Vergessenheit geraten sind…

Wie sagte Kohl seinerzeit noch: Er fühle sich den 'Ehrenworten' Spendern gegenüber verpflichtet. Nur leider stellte er damit seinen vorrangigen Amtseid, unsere Verfassung und unser gültiges Strafrecht ganz lässig mal eben zur Seite - also seine Verpflichtungen, sein 'Ehrenwort' den Bürgern gegenüber. Folgenlos. Ein Skandal, der eigentlich heute noch sprachlos macht… Einer von vielen dieser sich ehrbar gebenden, aber in Wahrheit auch zutiefst selbstherrlichen und flächendeckend korrumpierten Politiker-Generation. Hinsichtlich der politischen Interessen wie aber auch angesichts des Verdachtes der Einflussnahmen in den gesamten Justiz-Apparat hinein müssen sich Frau Merk und Herr Seehofer also vielleicht dann auch die Frage gefallen lassen: wem fühlen s i e sich verpflichtet ? Dem Bürger, dem Rechtsstaat und dem Gemeinwohl? Zweifel daran hätten sie selber verschuldet…

Und jetzt ist sie wieder in den Schlagzeilen, die Hypo-Bank. Wie schreibt die SÜDDEUTSCHE: "In Bankenkreisen heißt es, das sei "kein Peanuts-Fall, aber es wird die HVB auch nicht umhauen. Das Leben geht weiter." Die Praxis sei 2008 gestoppt worden, von den betroffenen Mitarbeitern habe man sich getrennt. Auf die Frage, auf welcher Stufe die Mitarbeiter gearbeitet hätten, sagt ein hochrangiger Manager: "Fünf bis sechs Hierarchie-Ebenen unter Theodor Weimer." Weimer, das ist der HVB-Chef. Und noch etwas ist zu hören. Der Fall liege "in der Grauzone zwischen Steueroptimierung und Steuerhinterziehung".

Nachdem Herr Mollaths Anzeige bankenintern bearbeitet worden ist, hat man sich seinerzeit ebenfalls von MitarbeiterInnen getrennt. U.a. von Frau Mollath. Irgendwie ist man da ständig an den Begriff der 'Bauernopfer' erinnert. Die Geschäfte gehen augenscheinlich ja weiter... Man fragt sich, ob vielleicht irgendwann einmal jene illegal arbeitenden Bänker (also nicht die willigen Helfershelfer, die als Baueropfer enden, sondern die Organisatoren und Auftraggeber der Verbrechen) als 'allgemeingefährlich', wie Frau Merk gerne im Hinblick auf den Anzeigensteller Herrn Mollath sagt, weggesperrt werden... Wär doch mal ein Paradigmenwechsel. Es träfe die Richtigen - und auch Strafrechtler hätten wohl nichts einzuwenden.

Nur noch zur bitteren Unterhaltung: Spiegel-TV wollte Politiker befragen, die gegen die Veröffentlichung von Bestechungsgeld***, hust... äh, Nebeneinkünften gestimmt haben. Aber die Leute haben aber einfach keine Zeit uns Bügern Auskunft zu geben. Vermutlich weil sie noch ihr Geld zur Bank bringen müssen, also vor Geschäftsschluss. Vielleicht ja zu einer Geschäftstelle der Hypo. Dann wüsste man wenigstens, wo in der Schweiz man das Geld wieder abheben könnte...
http://www.youtube.com/watch?v=MTZsXhy6XQk

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Endlich berichtet auch die FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/der-fall-gustl-mollath-unter-medialem-feuer-11974746.html

Und die SÜDDEUTSCHE bleibt am Ball:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/h...mollath-justizopfer-oder-paranoiker-1.1534996
http://www.sueddeutsche.de/bayern/neue-gutachten-im-fall-mollath-die-festung-broeckelt-1.1534966
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann einige lange anlügen.
Man kann viele kurz anlügen.
Man kann aber alle nicht ewig anlügen.
Einmal kommt die Wahrheit ans Licht.

Nochmals, da braut sich ein Bayern ein riesiger Skandal zusammen.

Und wie hat auch schon Steve Jobs gesagt: Am Ende versteht man die ganzen Zusammenhänge.

Ich bleibe dran. Es wird immer spannender.
 
[...]Man kann einige lange anlügen.
Man kann viele kurz anlügen.
Man kann aber alle nicht ewig anlügen.[...]
In Bayern geht so etwas ohne Probleme. Franz Josef Strauss hatte ohne Ende Skandale am Hals, das hat ihm dort nie geschadet. Ich glaube nicht, daß sich daran bis heute viel geändert hat.
 
Ich befürchte, dass der aktuelle Fall (und auch künftige Fälle) keine Auswirkungen auf Wahlergebnisse haben werden. --> Es werden doch eh wieder die selben Schnarchzapfen gewählt wie eh und je. Es ist auch strukturell von den politischen Parteien gar nicht anders gewollt als Dampfplauderer und Speichellecker in die oberen Riegen der Parteien aufsteigen zu lassen...
 
doch. Im Vergleich zu Strauss sind das heute alles "Anfängerskandale"
Damit hast Du natürlich Recht. Ich fürchte aber, daß sich an dem Prinzip nichts geändert hat, daß ein Skandal, wie groß er auch sein mag, dem eigentlich Schuldigen nicht schadet. Bayern hat bei diesem Prinzip seit Strauss eine unübertroffene Spitzenstellung.
 
Ich befürchte, dass der aktuelle Fall (und auch künftige Fälle) keine Auswirkungen auf Wahlergebnisse haben werden. --> Es werden doch eh wieder die selben Schnarchzapfen gewählt wie eh und je. Es ist auch strukturell von den politischen Parteien gar nicht anders gewollt als Dampfplauderer und Speichellecker in die oberen Riegen der Parteien aufsteigen zu lassen...

Im heutigen Internetzeitalter sieht das aber anders aus. Nachrichten verbreiten sich viel effizienter und auch unheimlich schnell.
Ich setze auf die heutige Jugend und auf das Internet.
 
Strafrechtlich musste sie sich bislang ja noch nicht verantworten. Sie könnte einem auch glatt durch die Lappen gehen: aber was macht Frau Mollath eigentlich nach ihrer Karriere bei der HVB…

Aus einem Spiegel-Bericht geht hervor:
"Mollaths Ex-Frau hat sich vom Bankgeschäft verabschiedet. Sie heiratete einen Kollegen, änderte ihren Familiennamen und bietet nun Geistheilung und Seelenverbindungen an."
http://www.spiegel.de/panorama/gust...k-weggeraeumt-und-stillgestellt-a-868445.html

Bitte, was? Ja, die Frau hat sich dem Esoterik-Geschäft zugewandt. Grotesker geht es nimmer...
http://www.petra-maske.de/

Der Text, den sie da über ihren Werdegang publiziert, könnte mit den Umständen im Hinterkopf gelesen werden, die mittlerweile ja bekannt sind: Mutmaßliche Schwarzgeldgeschäfte, unrühmlicher Ehe-Krieg, Drohung ihrem Mann gegenüber, ihn fertig zu machen, vielleicht ja auch Vortäuschung von Straftaten, um ihren Mann hinter Gittern zu bringen? Es wird einem plötzlich seltsam schwindelig und ein Arbeitskollege fragte mich vorhin lapidar: ist da der richtige der beiden Mollaths in der Psychiatrie? Ist der Mann womöglich Opfer einer Frau, die psychopathische Strukturen ausgelebt hat? Reiki I und Reiki II, so ist ihrer Webseite zu entnehmen, hatte sie bereits 1996 absolviert. Hätte Gustl Mollath es nicht ahnen müssen...

Ich finde solche Nachfragen aber anzüglich. Und überhaupt: es gibt Menschen, die sagen, dass Esoterik und Finanz-Beratung durchaus eine gewisse Nähe zueinander haben. Es braucht eingeweihte Schamanen - und es braucht Gutgläubige, die sich ihnen anvertrauen und ihr Geld überlassen. Einige werden innerhalb dieser Dienstleistungsverhältnisse ganz reich - und viele andere eben etwas ärmer an Geld, aber reicher an Erfahrung.

Nein, wollen wir uns doch lieber für diese Frau freuen. Sie hat eine Lebens-Wende erfahren, ein neues Geschäft aufgebaut und ist mit einem Ex-Kollegen, mit dem sie vielleicht ja noch alte Geschäftserfahrungen und -Belastungen teilt, endlich glücklich verheiratet. Gemeinsam können sie heute zurückblicken und sagen: "Hey, es ist alles gut gegangen...". Vielleicht ist Frau Maske (aka Mollath) ja auch der lebende Beweis dafür, dass esoterische Heilung wirksam und bitter nötig ist. Vielleicht zeigt sie auch mustergültig einen Weg auf, wie die Öffentlichkeit mit verbrecherischen Banken-Strukturen und ihren Akteuren umgehen sollte: Geistheilung... Dran glauben, dass schon alles wieder gut werde - und den Rest sitzt man aus... ;)


"Ich kam im Jahr 1960 in Nürnberg im Sternzeichen der Waage zur Welt. Mein beruflicher Werdegang führte mich zunächst in eine deutschen Großbank, wo ich zwanzig Jahre lang im Anlagebereich beschäftigt war.
Die Zeit bei der Bank war lehrreich für mich, denn ich machte die Erfahrung, wie wichtig es ist, dass unser Körper, unser Geist und unsere Seele in Harmonie sind, um den Herausforderungen in Beruf, Familie und Partnerschaft gelassen begegnen zu können.
Das führte mich zur Begegnung mit Reiki, und ich begann mit Meditationstrainings. Mein Interesse war geweckt und deshalb absolvierte ich wenig später eine Ausbildung zur Geistheilung.
Mit der Zeit wurde meine Wahrnehmung intensiver, was mir neben vielen neuen Erkenntnissen auch neue Belastungen einbrachte, denn ich spürte, wie alte Seelenverbindungen mein Leben von Zeit zu Zeit aus dem Gleichgewicht brachten. Solche Seelenverbindungen belasten viele Menschen, oft ohne dass es ihnen bewusst ist.
Ich fand einen Weg, um diese Belastungen aufzuarbeiten: Mit Hilfe der Bioenergetik lernte ich, meine Blockaden aufzuspüren und aufzulösen. Über die Bio-Energetik und das Arbeiten mit der Einhandelte und dem E1 lernte ich auch, geopathische und geologische Störzonen aufzufinden.
Mein Weg führte mich zu Quantum Entrainment von Dr. Frank Kinslow. Diese Methode kann jedermann ohne Vorkenntnisse schnell lernen und damit seine Selbstheilungskräfte aktivieren. Und weiter führte mich mein Weg zum Heilen mit Zahlen nach Grabovoi.
Die Freude über die gute Wendung in meinem Leben hat in mir den Wunsch geweckt, diese Erfahrung weiterzugeben und anderen Menschen, die das Leben aus der Spur geworfen hat, zu unterstützen, damit auch sie wieder zurück zu ihrer Mitte finden."
(Quelle: http://www.petra-maske.de/index.php/ueber-mich.html)
 
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