zur auswahl eures steuerberaters

Al Terego

Al Terego

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
02.03.2004
Beiträge
4.716
Reaktionspunkte
417
hallo zusammen.
ich möchte diese fragen aus einem parallel laufenden thread ausklinken und an dieser stelle platzieren, gerichtet explizit an freiberufliche einzelunernehmer. vielleicht helfen uns die antworten ja allgemein weiter.

a_ habt ihr euren steuerberater nach dem themenschwerpunkt (z.b. werbung, grafik) ausgesucht? falls ja, merkt ihr vorteile?

b_ wird der faktor „beratung“ aktiv oder passiv in die tat umgesetzt? kommen also z.b. ohne euren anstoß auch öfter mal tipps und vorschläge, wie dies und jenes besser zu regeln wäre? oder beschränken sich die aktivitäten eures beraters lediglich auf dir turnusmäßigen datenerfassungen und ein/zwei feste gespräche im jahr?

dank und gruß, al


___ps
sollte der von mir wirklich geschätzte lebenspartner meiner steuerberaterin diese zeilen lesen, so bitte ich ihn, ausnahmsweise mal berufsinteressen und kollegialität über private bande zu stellen. würde mich freuen, danke, :)
 
ne "leider" nicht unter dem aspekt design usw.. hoffe er kennt sich damit aus. er is ganz gut denke ich. muss man sich da speziell auskennen mit den steuerdingen im design/PR/medienbreich etc??

wieviel zahlt ihr so? ich darfs ja sagen:
meiner macht 1x pro jahr meine EK steuer. meine UST mache ich quartalsweise selbst (is einfach, da spar ich halt) ich geb ihm alle summen der belege und meine summe der einnahmen. den rest macht er:

das wären dann 350,- pauschal pro jahr.
darin enthalten sind zahlreiche Beratungen unter dem jahr per Teflon und mail (manchmal bin ich echt penetrant)

als ich 1999 noch angestell war, hat er mir die steuer auch gemacht für 50,- pauschal.

is das ok?
 
Hallo Al,
tja, ich habe dreimal den Steuerberater gewechselt. Die ersten beiden waren branchenfremd. Der zweite hatte zumindest einige Freiberufler unter seinen Kunden. Als ich aber die Frage, wann soll ich denn nun mit 7% und wann mit 16% versteuern, merkte ich schnell, dass da nicht ausreichendes Wissen in dem Bereich vorhanden war. Zudem war der Steuerberater ziemlich teuer. Da bekam ich allerdings jedes Quartal einen Newsletter per Post mit nützlichen Steuertipps.

Seit gut einem Jahr habe ich den Steuerberater gewechselt und fühle mich dort richtig gut aufgehoben. Er kennt sich bestens mit dem kreativen Bereich aus und steckt tiefer in der Materie als ich. Kleiner Wermutstropfen: Er ist fast 400 km entfernt. Das meiste geht dann per Telefon und einmal im Jahr schicke ich meine kompletten Unterlagen hin oder bringe sie dort vorbei.

Die USt.-Voranmeldung mache ich selbst. Wenn ich Fragen habe, kann ich ihn jederzeit anrufen. Wenn es irgendwelche wichtigen Änderungen gibt, sagt er mir dazu bescheid.

Auf jeden Fall habe ich jetzt das Gefühl wirklich gut beraten zu werden.

Die Preise für die Steuerberatung richten sich meines Wissens nach den Umsätzen.

viele Grüße
Nicole
 
Nice schrieb:
Hallo Al,
7% und wann mit 16% versteuern....

Die Preise für die Steuerberatung richten sich meines Wissens nach den Umsätzen.

viele Grüße
Nicole


was muss man denn mit 7% versteuern? denke so typische Design oder RZ leistungen fallten doch alle unter 16%. das mit den 7% is bei Zeitungen, Magazinen und so der fall hab ich gelesen.

Mein Steuerberater macht seine gage nicht abhängig von meinen Umsätzen, ich hab extrem verschieden umsätze pro jahr und er verlangt immer die gleiche pauschale.
 
peppermint schrieb:
was muss man denn mit 7% versteuern? denke so typische Design oder RZ leistungen fallten doch alle unter 16%. das mit den 7% is bei Zeitungen, Magazinen und so der fall hab ich gelesen.

Mein Steuerberater macht seine gage nicht abhängig von meinen Umsätzen, ich hab extrem verschieden umsätze pro jahr und er verlangt immer die gleiche pauschale.


da gibts divese Ansatzpunkt. Z.B. kannst du bei der Gesamtherstellung von Druckwerken den ermäßigten MwSt.-Satz von 7% anwenden. Ebenso bei urheberrechtlich geschützten Werken. Und Illustrationen werden auch mit dem Satz von 7% versteuert. Aussage unter Vorbehalt, dass ich richtig informiert bin. ;)

viele Grüße
Nicole
 
Nice schrieb:
da gibts divese Ansatzpunkt. Z.B. kannst du bei der Gesamtherstellung von Druckwerken den ermäßigten MwSt.-Satz von 7% anwenden. Ebenso bei urheberrechtlich geschützten Werken. Und Illustrationen werden auch mit dem Satz von 7% versteuert. Aussage unter Vorbehalt, dass ich richtig informiert bin. ;)

viele Grüße
Nicole

Das ist vollkommen korrekt. Eins, setzen. :)
 
Gibt es Empfehlungen für Steuerberater, die sympathisch sind, aktiv empfehlen und sich mit Freiberuflern auskennen im Raum NRW/Ruhrgebiet?
 
flieger schrieb:
Gibt es Empfehlungen für Steuerberater, die sympathisch sind, aktiv empfehlen und sich mit Freiberuflern auskennen im Raum NRW/Ruhrgebiet?

Eigenwerbung ist mir leider nicht erlaubt, aber ich könnte dir auf jeden Fall meinen Cousin empfehlen. :)
 
Mein Steuerberater ist kein Branchenspezialist, betreut aber auch einige KollegInnen. Ich wohne in einem ländlichen Gebiet, da ist die Auswahl nicht so groß.
Wichtig ist m.E., dass die/der Steuerbevollmächtigte im Zuständigkeitsgebiet des eigenen Finanzamtes arbeitet. Wenn dann einigermassen unauffällige Erklärungen kommen (die werden ja meistens automatisch auf Abweichungen gecheckt), der Berater einen guten Ruf hat, dann muss man meiner Erfahrung nach auch mit wenig Steuerprüfungen rechnen. (Meine letzte liegt immerhin schon 15 Jahre zurück.)

Ansprechpartnerin im Steuerbüro für mich ist eine Steuerfachangestellte, die mich zuverlässig erinnert und jederzeit für Fragen offen ist. Diffizilere Fragen gibt sie an den Chef weiter, der die kurzfristig beantwortet und auch einmal jährlich ein Bilanz- und Strategiegespräch mit mir macht. (Mehr ist bei mir auch nicht notwendig, ich hab nur wenige und langjährige Kunden, meine berufliche Tätigkeit ändert sich kaum.)
Ausserdem bekomme ich Rundschreiben vom Büro mit steuerrechtlich relevanten Neuigkeiten, z.B. Vorschriften oder Empfehlungen, Widerspruch einzulegen.

Ich bin mit ihm seit 15 Jahren zufrieden, habe nur einen Kritikpunkt: Er ist inzwischen sehr gefragt und hat nun einige wirtschaftlich sehr viel potentere Klienten als ich es bin, und viele Angestellte. Wenn er z.B. anbietet, einen Vertrag für mich zu formulieren, muss man ihn schon mal erinnern...
 
flieger schrieb:
Gibt es Empfehlungen für Steuerberater, die sympathisch sind, aktiv empfehlen und sich mit Freiberuflern auskennen im Raum NRW/Ruhrgebiet?

wir dürfen leider keine eigenwerbung machen
 
symphatie finde ich auch wichtig.

welche punkte führen denn zu einem anlass für das FIamt eine Steuerprüfung durchzuführen? is das zufall? hatte noch keine, aber mache auch alles artig fein...


andere Frage: mit welchen Kunden verdient ein SB sein Geld? sorgen mach ich mir mal keine, aber mit mir verdient mein SB nur ein paar Kröten, die 350,- pro jahr, die er für meine EK verlangt is ja wohl nichts im Vgl. zu seinen Grosskunden, schätz ich mal.

wenn jemand einen SB braucht im Raum Ammersee (Oberbayern), ich wohne zwar in München, aber ich sende ihm meinen Gewinn/verlust immer per PDF zu, den rest macht er.

meinen kann ich nur empfehlen....
 
peppermint schrieb:
symphatie finde ich auch wichtig.


andere Frage: mit welchen Kunden verdient ein SB sein Geld? sorgen mach ich mir mal keine, aber mit mir verdient mein SB nur ein paar Kröten, die 350,- pro jahr, die er für meine EK verlangt is ja wohl nichts im Vgl. zu seinen Grosskunden, schätz ich mal.

das ist so nicht ganz richtig. die vermeintlich kleinen kunden von heute sind vielleicht morgen schon große. deshalb werden von uns die kleinen genauso detailliert beraten und betreut wie die großen. wer heute 350 euro einbringt kann morgen schon mit 3,5 mio dabei sein. alles schon gehabt.
 
peppermint schrieb:
symphatie finde ich auch wichtig.

welche punkte führen denn zu einem anlass für das FIamt eine Steuerprüfung durchzuführen? is das zufall? hatte noch keine, aber mache auch alles artig fein...


andere Frage: mit welchen Kunden verdient ein SB sein Geld? sorgen mach ich mir mal keine, aber mit mir verdient mein SB nur ein paar Kröten, die 350,- pro jahr, die er für meine EK verlangt is ja wohl nichts im Vgl. zu seinen Grosskunden, schätz ich mal.


Steuerprüfungen ohne besonderen Anlaß werden grundsätzlich zufällig durchgeführt. Bestimmte Voraussetzungen (z.B. regelmäßig verspätete Abgabe von Erklärungen, regelmäßig verspätete Zahlungen, Kontrollmeldungen, Verdachtsmomente seitens der Steuerfahndung) führen aber zu gezielten Einsätzen.

Bei den Honoraren sollte man sich nicht verschätzen: Ein "einfacher, kleiner" Mandant bringt zwar erstmal wenig ein, verursacht aber im Gegenzug praktisch keine weiteren Arbeiten, die vom Standard abweichen. Sind halt alles Routinearbeiten, die man teilweise innerhalb weniger Minuten erledigen kann. Rechnet man dann den eigenen Stundenlohn hoch, kommt man mitunter auf sehr ansehnliche Stunden.
Diese Vorteile werden aber gerne dadurch (teilweise) zu Nichte gemacht, daß große Mandate entsprechend mehr Arbeits- und Beratungsaufwand produzieren, die dann mitunter von aufwändigen Rechtsrecherchen begleitet werden. Und jeden Handgriff sollte man seinen Mandanten halt auch nicht in Rechnung stellen. Ich persönlich hasse Rechnungsposten wie z.B. "Porto/Auslagen = 2,50 EUR".
Außerdem muß man immer im Auge behalten, daß es einen großen finanziellen Rückschlag bedeutet, wenn ein großes Mandat aus der Mandantschaft verschwindet. Die Mandatsauswahl sollte also gut gestreut sein.
 
holla zusammen.
das ist ja schon eine nette sammlung an kriterien.
was aber leider immer noch nicht meine frage b) beantwortet. :)

heißt ein steuerberater „berater“, weil er einfach meine daten in form bringt und an das fa übermittelt? plus einem jährlichen pow wow plus das beantworten einiger fragen am telefon oder per mail?

entweder sehe ich das berufsbild komplett falsch oder alle steuerberater sind eher passiv oder ich bin beim falschen gelandet. dass ein steuerberater sich für meine paar zigtausende umsatz vor elan nicht den hemdkragen aufreißt, ist mir vollkommen klar. aber gehört es nicht zum service oder berufsbild oder zur normalen einstellung eines beraters, dass er seine mandanten mal von sich aus kontaktiert, ihnen neueste infos zukommen lässt, ihnen vorschlägt, dies oder jenes nicht besser anders oder neu zu regeln, um steuerlasten zu mindern oder wirtschaftlich sinnvoller zu verteilen? auch bei normalverdienenden freiberuflern wie uns? bin ich in dieser hinsicht denn zu naiv?

besten gruß, al
 
Al Terego schrieb:
entweder sehe ich das berufsbild komplett falsch oder alle steuerberater sind eher passiv oder ich bin beim falschen gelandet. dass ein steuerberater sich für meine paar zigtausende umsatz vor elan nicht den hemdkragen aufreißt, ist mir vollkommen klar. aber gehört es nicht zum service oder berufsbild oder zur normalen einstellung eines beraters, dass er seine mandanten mal von sich aus kontaktiert, ihnen neueste infos zukommen lässt, ihnen vorschlägt, dies oder jenes nicht besser anders oder neu zu regeln, um steuerlasten zu mindern oder wirtschaftlich sinnvoller zu verteilen? auch bei normalverdienenden freiberuflern wie uns? bin ich in dieser hinsicht denn zu naiv?

Diese Überlegungen sind keineswegs naiv. Ein Steuerberater sollte definitv von sich aus aktiv werden, um seinen Mandaten vor etwaigen bösen finanziellen Überraschungen zu schützen.

Aber vor lustlosen Geschäftsinhabern ist man in keiner Branche sicher!
 
kommt drauf an, ich erwarte keine aktive beratung und ein entgegenkommen, in form von Vorsichtsmassnahmen und Untersuchung meiner Ausgaben/Einnahmen, wenn der SB dafür nur eine kleine Jährliche pauschale bekommt.

denke wenn man das anders aushandelt, dann bemüht er sich sicher gerne dafür.
aus anderer Perspektive gesehen, wenn einer meiner kunden nur sehr wenig Budget hat laufe ich dem auch nicht nach, dann kann es schon sein dass er mich erinnern muss.
 
soweit ich weiss, darf ein steuerberater gar nicht wirklich beraten, weil er nach seiner prüfung einen eid ablegt, nicht zum nachteil des staates zu handeln ...oder so ähnlich?! und was gut für den mandanten ist, ist meist schlecht für den staat

zumindest hab ich das mal von einem unternehmensberater gehört - obs nur eigenwerbung war...?!

fakt ist aber, dass sich meine erfahrung mit der von Al deckt: von "aktivität" kann bei meinem Stb auch keine rede sein. und wenn man selbst auf ihn (bzw. eine seiner angestellten) zurück kommt - bin ich nach dem gespräch meist genau so schlau wie vorher, wenn nicht sogar noch verwirrter...

okay, ich schweife ab...kurzum: falls jemand einen bezahlbaren-freiberufler-kenner-Stb in köln kennt: immer her damit!
 
netmikesch schrieb:
zumindest hab ich das mal von einem unternehmensberater gehört - obs nur eigenwerbung war...?!

Einen dieser ominösen "Unternehmensberater" habe ich auch in der Mandantschaft. Dieser Typ ist noch nicht einmal in der Lage seine eigene BWA zu lesen. Naja..."Unternehmensberater" ist halt keine geschützte Berufsbezeichnung.
 
bwa? abw, wab
 
Zurück
Oben Unten