Word oder RagTime?

Marinero

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Guten Tag allerseits!

Ich stehe augenblicklich vor dem Problem, mich entscheiden zu müssen, mit welcher Software ich meine Diplomarbeit schreibe. Vielleicht kann mir hier ja jemand weiterhelfen?

Zur Auswahl steht RagTime und Word (Office 2004).

Ich muss dazu sagen, daß ich NIE mit Word arbeite und eine Aversion gegen alles aus dem Hause MS habe, weshalb ich früher zum Schreiben Claris benutzt habe, später dann RagTime, das mir sehr viel professioneller als Claris vorkam. Was es aber leider nicht wirklich ist, wie ich jetzt feststelle. Es hat so ein paar Macken, die mich schlicht zur Weißglut bringen und mir auf den Sack gehen (Habt Ihr Euch schon mal einen Ausdruck im Blocksatz unter RagTime angesheen? Brrr!! Oder Bild einfügen? Ganz trauriges Thema.). Wenn ich jetzt 80 Seiten Dipom damit schreiben soll, fliegt sicher irgendwann mein Rechner durchs Fenster. :) Es ist für wirklich wissenschaftliches Arbeiten zu ungenügend. Jedenfalls die frei erhältliche Version, die ich nutze. Frage ist, ob eine kommerzielle Version besser ist?

Ich denke, daß Word, das ich mir nur deswegen zulegte, um mit anderen Studenten Dateien austauschen zu können, tatsächlich besser als RagTime ist, weil es - so jedenfalls meine Vermutung - in seinem Funktionsumfang erheblich ergiebiger sowie im Ergenbnis (=Ausdruck, das wichtigste) professioneller ist. Die Bedienung ist nur so sackkompliziert und Apple-unlike, weshalb ich stets davor zurückgeschreckt bin, es zu benutzen.

Nun meine Frage: Ich muss eine Diplomarbeit vom Umfang von etwa 80 Seiten abgeben. Das meiste ist Text mit Fußnoten (=Quellenangaben), hier und da will ich mal ein Bildchen einfügen und was dazu schreiben. Ich brauche ausserdem eine zuverlässige Rechtschreibkorrektur (RagTime hat keine in der Freeware-Variante.). Das ist im Grunde alles. Vielleicht kommt nochmal ne Tabelle hier und da, aber das war´s dann schon. Nix aufwendiges also.

Womit würdet Ihr so eine Arbeit machen? Oder besser: Womit HABT Ihr Eure Diplom-, Doktor- oder sonstwas für eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben und welche Erfahrungen habt Ihr dabei gemacht?

Ich freue mich über Eure regen Antworten.

Gruß, Marinero
 
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Ich würde mit LaTeX schreiben, NeoOffice und Papyrus aber auch nicht verabscheuen.
Gruss, neptun
 
Um Dir noch besser helfen zu können wäre es hilfreich zu wissen in welchem Fach die Diplomarbeit geschrieben wird und ob es irgendwelche Vorgaben der Uni in Bezug auf Gestaltung etc. gibt.

Ich selber habe LaTex genommen, bedeute für mich am Anfang doch einiges an Einarbeitungszeit, funktionierte dann aber immer besser. Wurde aber in einem reinen MS Word Umfeld nicht so gerne gesehen.
 
imho ist latex wohl das beste aber auch mit der steilsten lernkurve, wenn du aber office 2004 eh schon dein eigen nennst...

bei allem gemäkel an den redmondern...office ist ein gutes und solides stück software...
 
Vergiß Word. Damit wirst du im Verlauf der Arbeit arge Probleme bekommen (hab damit schon ne Abizeitung gemacht, das war am Schluß der reinste Horror).

Ich selber hab Latex genommen wie viele andere auch, und kanns nur weiterempfehlen.

Mit Ragtime habe ich bei großen Dokumenten keine Erfahrung.
Allerdings weiß ich nicht, ob du mit einer privaten Lizenz (die einzige, die kostenlos ist), eine Diplomarbeit schreiben darfst.
 
Natürlich darf er mit privater Lizenz seine Arbeit verfassen. Er ist ein Student nicht ein profi
 
Huch?!

Schlaft Ihr eigentlich nie hier?! :)

Den Namen LaTeX hab ich schon mal vor ein paar Jahren gehört als DIE Software für solche Arbeiten. Ein bißchen schrecke ich schon noch davor zurück, denn ich habe eigentlich keinen Bock auf eine lange Einarbeitung. Ich kann aber html, JavaScript und ein bißchen Pascal. Hilft das? Ich möchte mich wirklich auf das Schreiben konzentrieren und mich nicht im Herausfummeln von Sourcecode verlieren.

Wie sieht es bei LaTeX mit einer kostenlosen Studiversion aus? Gibbet oder gibbet nicht? Und was ist mit der gewünschten Rechtschreibkorrektur?
Und ist das ein WYSIWYG Editor, oder muss ich erst 80 Seiten ausdrucken, um zu sehen, daß es eventuell scheiße aussieht?

Erbitte weiteführende Berichte und danke für die bisherigen Kommentare.

Marinero

@Mikrokosmonaut: Schreibe im Fach Nautik, es gibt die allgemein gültigen Vorgaben an Schriftgröße, Einzug und dergleichen, nix berauschendes also.
 
Latex ist natürlich kostenlos.

Einarbeiten mußt du dich in WOrd auch, meist aber erst hinterher, wenns ums Debugging geht. Gerade kurz vor Abgabeschluß mußt du dich mit defekten Schriften, sich ändernde Seitenformatierungen und fehlerhafte Grafikpositionierung rumärgern.

Wenn du eine ordentliche Vorlage für deine Diplomarbeit findest, mußt du dich bei Latex nur minimal einarbeiten. Im Ideafall füllst du dann nämlich nur das aus, was in den entsprechenden Kommentaren steht.

Wenn du dich wirklich aufs Schreiben konzentrieren willst, ist Latex eigentlich ideal. Das Layouten entfällt fast komplett und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im übrigen erhältst du dann ein PDF, was beim Original-Word ja nicht geht.

Wysiwig gibts auch, brauchst du aber nicht, bzw. sieht afaik auch nicht so toll aus.
 
Meiner Meinung nach kann man mit Word sehr gut längere Berichte schreiben. Beruflich habe ich problemlos 80- bis 100-seitige Berichte mit Tabellen und Bildern erstellt.
Mit RagTime habe ich überhaupt keine Erfahrung. Meine damalige Professorin hat in Ihrem Institut aber damit gearbeitet. Das hat mich aber nicht davon abgehalten meine Diplomarbeit mit Quark zu schreiben. :D
Quark und LaTex würde ich nicht empfehlen. Zumindest nicht wen Du damit noch nie oder nur sehr wenig gearbeitet hast. Beides bedarf einer längeren Einarbeitungszeit. Was nicht heißt, dass Du mit Word nicht auch verzweifelst. Zum Beispiel weil Du irgendeine Formatierung in einer anderen Arbeit gesehen hast und diese nicht findest.

Trotz alle dem würde ich zu Word raten.

Gruß
aao_scout
 
Also ich kann Folgendes berichten: Meine Freundin (jetzt Frau) hat vor etwa genau einem Jahr ihre Diplomarbeit geschrieben. Es ging um Musik, bei der Arbeit waren auf jeder zweiten Seite Grafiken und Bilder (vor allem gescannte Notensätze, aber auch Grafiken und Landkarten) eingeplant.

Ich war so was wie der technische Admin des Projekts. Wir begannen mit Word. Es entpuppte sich schon nach ca. 15 Seiten (für uns) als reine Katastrophe. Ein Layout im eigentlichen Sinne war nicht möglich. Vielleicht waren wir beide (als langjährige Mac-User) zu naiv: Aber das Setzen der Notenscans und Bilder an die richtige Stelle war extrem aufwendig und erfolgte (oder nicht erfolgte) nach Regeln, die uns beide schleierhaft waren.

Wir beschlossen, zu Ragtime zu wechseln. Es hat Einarbeitungszeit gekostet: Was ein "Stammlayout" ist und wie wir Hilfslinien ziehen etc. kostete (mindestens) ein Wochenende, wenn nicht mehr, und gegen die Anleitung zum Erstellen von Fußnoten in Ragtime 5 sind Einsteins Erläuterungen zur Relativitätstheorie Peanuts. :)

Doch der Kampf hat sich gelohnt: Wir kamen enorm schnell immer besser zurecht, und letztendlich hatten wir schon vor Ablauf der Frist ein optische (und natürlich auch inhaltliche, was aber nicht mein Bereich war) 1a-Diplomarbeit. Endnote war 1,3; und der Abschlusswitz: Die Professorin erkundigte sich nach dem Programm, in dem die Diplomarbeit geschrieben wurde - und verwendet seitdem selber Ragtime.

Mehr kann ich zu dem Fall nicht sagen.
 
Wenn Deine Arbeit umfangreich wird und einige Grafiken enthalten soll, wäre ich bei Word vorsichtig.
Es kann sehr gut möglich sein, dass Du Deine Datei nicht mehr öffnen kannst.
Außerdem verrutschen die Bilder seeeeeeeehr gerne.
Ich habe einige sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
Die Abizeitung ließ sich in der Druckerei nicht öffnen und wir mussten sie daheim zu PDF konvertieren. Da die Datei recht groß war zickte Word auch dort herum.
Und als ein Freund seine Diplomarbeit darin schrieb, konnte er auch nicht mehr darauf zugreifen.
Word ist ein gutes Programm für kleine, nette Briefe, geschäftliche Rechnungen etc.

OpenOffice soll für lange Dokumente ganz gut sein. Allerdings weiß ich noch aus anderen Zeiten, dass die Implementierung von Bildern mitunter sehr nervenaufreibend sein kann.

Auch ich rate Dir lieber ein wenig Einarbeitungszeit in Kauf zu nehmen, dafür aber ein einwandfreies Ergebnis zu bekommen.
 
Also ich habe dmals meine Uni Sachen angefangen u schreiben mit Word 5.1 für Mac. Das war denn irgendwann zu langsam wg. der Harware (Mac LC). Hatte dann zu Windows gewechselt und Anfangs mit AmiPro und später mit Winword 6.x alle notwendigen Texte (viel mit Formeln und Grafiken in VWL) geschrieben. Es ging auch wenn es manchmal recht Zeitaufwendig war, aber lag vielleicht auch an den Kisten, die man damals so hatte. :cool:
Ob ich heute wieder Word für so etwas benutzen würde weiß ich nicht, aber für mich stellt sich auch die Frage nicht mehr. :D
Ich benutze jetzt Pages und für meine Sachen reicht es völlig aus, ob iworks 6 etwas für Deine Zwecke ist kann man jetzt schwer beurteilen, aber Word 2004 sollte Dein Anliegen problemlos meistern, auch wenn einige ihre Probleme damit haben, aber du wirst keine SW finden mit der niemand Probleme hat, also bleibt es Deine Entscheidung. ;)
 
Nur am Rande ich habe das gefühl da werden wieder 2 verschieden Programme verglichen. Word für Mac ist eine eigene Entwicklung und hat nichts bzw sehr wenig mit Word für Windows. Mein Word für Mac läuft Stabil (Diplomarbeit damit geschrieben)
 
Mir hat sich vor etwa einem halben Jahr die gleiche Frage gestellt wie dir jetzt, und ich habe mich schlussendlich für MELLEL entschieden. Ist ein sehr schlankes, kostengünstiges (ca. 40 Euro) und einfach zu bedienendes Programm, das auch mit großen Dokumenten gut umgehen kann.
Hab jetzt keine Zeit für ausführlichere Bemerkungen dazu, da ich in die Arbeit muss, aber benutz diesbezüglich doch mal die Suchfunktion, es ist eh schon seitenweise darüber geschrieben worden hier im Forum.
Homepage ist übrigens http://www.redlers.com/index.html .

Schönen Tag noch
tinko
 
Kommt immer drauf an, für welches Fach Du eine Diplomarbeit schreibts. Mathe, Physik, Chemie: da wird es wegen Formelsatz ohne LaTeX gar nichts gehen. In anderen Fächern magst Du mit Ragtime, Word etc. weiterkommen.

Ich würde mir aber noch zwei Programme aus dem Shareware-Bereich ansehen, bevor ich mich entschiede: Papyrus und Mellel.
 
So, nun nochmal!

Habe gerade mal LaTeX geucht, um es mir mal anzusehen. Bin ich doof? Ich finde es nicht. ist LaTeX eine ART Software und kein NAME? Bei MacUpdate finde ich es auch nicht. Ich habe übrigens KEINE Classic-Umgebung und auch nicht vor, mir eine zu installieren. Kann ich LaTeX trotzdem benuten?

Ansonsten nochmal an alle RagTime User: Hab Ihr die kostenlose Studi-Version, die ich auch habe, benutzt oder es gekauft? Es gibt keine Rechtschreibprüfung, das nervt mich eigentlich am meisten.

@elf-eins: Ich kann mir kaum vorstellen, daß das alles so reibungslos gelaufen ist bei der Arbeit Deiner Frau. Ich habe gerade vor drei Tagen eine kleine Hauarbeit mit 2 Bildern geschrieben und nachträglich die Schriftgröße und Zeilenabstand geändert, woraufhin RagTime total rumgestresst und die Bilder nicht mehr richtig und z. Tl. doppelt oder nur noch halb dargestellt hat. Letztlich musste ich sie aus dem Textfluß herausnehmen und in eigenen Rahmen über dem Text schweben lassen. Aber so muss man dann bei jedem verschieben des Textes die Bilder per Hand nachschieben. Dann kann ich auch gleich Word nehmen. Hast Du ansonsten Erfahrungen mit Fußnoten gemacht? Davon habe ich nämlich sicher tonnenweise. Wenn die nicht richtig verwaltet werden oder ich jedesmal das Textfenster irgendwie verschieben / verändern muss, kanns das nicht sein.

Nochmal allen ein herzlichen Dank für die Antworten. Jetzt weiß ich GAR NICHT MEHR, was ich nehmen soll. Astrein! :D

Nicht ganz: Word ist raus aus der Nummer, ich tendiere jetzt zu LaTeX oder RagTime. Hat LaTeX eine Rechtschreibkorrektur? Hatte noch keiner gesagt.

Marinero
 
Marinero schrieb:
Ansonsten nochmal an alle RagTime User: Hab Ihr die kostenlose Studi-Version, die ich auch habe, benutzt oder es gekauft? Es gibt keine Rechtschreibprüfung, das nervt mich eigentlich am meisten.

Ich nutze Ragtime seit Version 1.0 - wir haben große Magazine früher damit gemacht.
Jetzt habe ich die Privatversion. Das deutsche Lexikon (+Trennung) habe ich zugekauft.

Schau mal auf der Seite www.ragtime.de - da gibt es Hilfen und auch wohl ein Forum.
 
Hier nochmal meine Suchergebnisse bei VersionTracker für "LaTeX":

AlphaX 8.0b16 (eine Beta! Kommt gar nicht in Frage)
TeXMaker 1.2.1 (soll heißen eine LaTeX-Umgebung? Aha?! Ist LaTeX demnach sowas wie html, und welchen Editor ich benutze, steht auf einem anderen Blatt?)
TeX FoG 1.2.3 (für "LaTeX equation". Soll was heißen?)
Alphatk 8.3.3 (ein "TeX-editor" u.a. Was ist das nu wieder?)

Langsam wird mir ganz blümerant! :confused
Das wir uns richtig verstehen. Ich hab Abi!! Echt! :)

Marinero
 
Marinero schrieb:
Hier nochmal meine Suchergebnisse bei VersionTracker für "LaTeX":

...

Langsam wird mir ganz blümerant! :confused
Das wir uns richtig verstehen. Ich hab Abi!! Echt! :)

Ich bin ganz ehrlich: Ich würde LaTex nie verwenden. Steuerzeichen im Text, nein Danke! Ich bin froh, dass es WYSIWYG gibt und die Zeit der Steuerzeichen im Satz vorbei sind.

Und eine 80 Seiten-Arbeit, die mache ich auch locker in Word! ;)
 
@Marinero
Um LaTeX nutzen zu können musst du zunächst eine sogenannte LaTeX-Distribution und einen Editor installieren, obwohl du prinzipiell jeden Editor zum Erstellen des Quelltextes benutzen kannst. Gängige LaTeX-Distribution sind z. B.MikTeX unter Windows, TeTeX unter Unix. Für den Mac gibt es z.B. mactex. Am besten folgst du den Anweisungen auf dieser Seite:

http://www.uoregon.edu/~koch/texshop/obtaining.html

Damit kannst du gleich dazu TeXShop installieren, ein weit verbreiteter und anfängerfreundlicher Editor für den Mac. Wenn du magst gibt es auch iTexMac. Das Ganze ist übrigens auf Mac OS X ausgelegt, von daher kein Problem mit Classic. Wenn du die Distribution und TeXShop installiert hast, solltest du schon mal erste Texte produzieren können. Eine gute Anlaufstelle für erste Fragen mit LaTeX (speziell auf dem Mac) sind z. B.:

Und ganz allgemein, die Referenz:
http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/html/de-tex-faq.html

(TeX ist übrigens der Vorläufer von LaTeX). Noch etwas zur Rechtschreibprüfung: Geht mit TeXShop und du kannst auch zusätzliche Wörterbücher installieren. TeXShop erkennt die LaTeX-Syntax und streicht nicht jeden Befehl rot an. Von daher sehr praktisch. Du kannst natürlich auch den Text erstmal in Word schreiben, dort prüfen und in TeXShop kopieren. Das funktioniert nach meiner Erfahrung wunderbar.

Klar ist LaTeX anfangs erstmal nicht ganz einfach. Man muss sich auch unbedingt von der Vorstellung lösen, LaTeX sei ein Textverarbeitungsprogramm wie Word. Das ist es eben nicht. Aber glaub mir, nach ein paar Tagen wirst du merken dass sich die Einarbeitung gelohnt hat. Das Ergebnis spricht für sich. Und dann kannst du dich voll auf den Inhalt deiner Arbeit konzentrieren und darum geht es ja auch. Und zu LaTeX findest du sowohl in der Dokumentation, die automatisch mitinstalliert wird, als auch im Internet viel Hilfe.
 
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