Wie österreichischen Kunden anschreiben - Titel

… Ich bin noch nie mit „Sehr geehrter Herr Des. MacEnroe“ angeschrieben worden. :)
Was ist »Des.«?

Ich kenne »Drs.« (Doctores) wenn mehrere Titelträger schriftlich angesprochen werden: »Sehr geehrte Drs. Müller und Meier, …«.

Dann ist mir noch »Dr. mult.« bekannt, wenn »Sehr geehrter Prof. Prof. eh. Dr. phil. Dr. med. Dr. h.c. Dr nochvielmal h.c. Franz-Josef Pumpelhausen« zu albern wirken würde.
 
Was ist »Des.«?

Ich bin Diplom-Desiger (FH), Abkürzung Dipl.-Des. (FH)

Ich habe damit deutlich gemacht, warum „Ing.“ falsch ist, das ist genauso, wie wenn
ich „Des. MacEnroe“ schreiben würde. :)
 
Ich bin Diplom-Desiger (FH), Abkürzung Dipl.-Des. (FH)

Ich habe damit deutlich gemacht, warum „Ing.“ falsch ist, das ist genauso, wie wenn
ich „Des. MacEnroe“ schreiben würde. :)
In .at gibt es neben dem akademischen grad dipl.-ing. auch noch den berufstitel ing. (bekommt man nach einem htl-abschluss und 3-jähriger berufspraxis verliehen wenn man darum ansucht).
 
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Hier ist alles exakt erläutert, auch die österreichischen Besonderheiten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Magister
Leider OT:
… Das Magisterstudium zeichnet sich im Unterschied zum oft technisch ausgerichteten Diplomstudium durch eine breitere Orientierung aus. Hierbei können die Studenten die Zusammenstellung der Fächer aus dem Angebot der Hochschule oft weitgehend selbst bestimmen. Das Magisterstudium eröffnet die Möglichkeit der Kombination künstlerischer Fächer … Somit ist den Studenten die Möglichkeit zur Beschäftigung mit einem breiten wissenschaftlichen Spektrum gegeben und eigene Interessen können weitgehend verwirklicht werden. …
Das Magisterstudium bereitet auf keinen bestimmten Beruf vor. …
Tja, so war das gedacht mit dem Magister. Durch recht freie Interessenskombination das Wissen zu mehren, neue Wissensaspekte zu entdecken.

Übriggeblieben ist ein Master – und der unsägliche Bachelor –, die durch verschultes Studium geprägt sind und eben nichts im Sinne einer Universität (universitas also umfassend) Neues schaffen können, weil genau dafür in einem der Wirtschaft geschuldeten Lehrrahmen gar kein Platz ist, noch wirtschaftsseitig Interesse zu bestehen scheint. (Wirtschaft und Industrie will ja die Uni-Absolventen idealtypisch so, wie sie sie braucht, nicht wie eine wissensschöpfende Gesellschaft sie bräuchte.)

Leider wird die Uni immer mehr zur FH degradiert. Arbeiterlieferant für die Wirtschaft. (Damit das nicht falsch verstanden wird: Wir brauchen auch die FH und ihre Lehrgänge; nur die Uni ist historisch nicht der richtige Platz für korsettierte Lehrpläne im Sechs- bzw. Achtsemestertakt.)

:eek: Schluss für heute mit Politik.
 
Also ich kenne M.A. nur von Master of Arts (in ....) und das kommt nach dem Namen
Max Mustermann, M. A.

Alle Magister die ich kenne schreiben sich am Anfang Mag. und dann entweder nur Name (bei UNI) oder (FH) für den Magister Titel der auf der Fachhochschule abgelegt wurde.
Mag. (FH) Max Mustermann

Bei uns wird da mehr Wert drauf gelegt als bei euch hab ich das Gefühl (mein Bruder wohnt in Muc und kann das auch nie verstehen...)
Leute mit Magister Anreden würde ich empfehlen (außer Sie bieten es dann anders an)

Wenn jemand den M.A. (oder B.A.) hat ist das für mich trotzdem der Herr Mustermann und nicht der Herr Mustermann Bachelor of blablabla

Liebe Grüße vom Kaiser(-gebirge)
EDIT:

Grundsätzlich würde ich im beruflichen Umfeld auch Ing. oder Dipl. Ing. mit dem jeweiligen Titel vorm Namen ansprechen(schreiben)
Sehr geehrter Herr Ing. Mustermann,

Ganz ehrlich...jemanden mit einem akademischen Grad anzuschreiben oder sogar anzusprechen ist vor allem im beruflichen Umfeld sehr peinlich. Ich weiss nicht was ihr arbeitet aber normal ist ein Stdium eher standard. Es kommt auf die Berufsposition an. Einzig in einer Forschungseinrichtung könnte dies ok wirken. Ansonsten nur Titel benennen
 
Ganz ehrlich...jemanden mit einem akademischen Grad anzuschreiben oder sogar anzusprechen ist vor allem im beruflichen Umfeld sehr peinlich. Ich weiss nicht was ihr arbeitet aber normal ist ein Stdium eher standard. Es kommt auf die Berufsposition an. Einzig in einer Forschungseinrichtung könnte dies ok wirken. Ansonsten nur Titel benennen

Aber hallo! Soweit ich weiß macht man das erst ab einem Dr. und selbst da bestehen eigentlich nur Pfeifen drauf, dass man sie so anspricht. Ist doch auch lächerlich, Frau Bachelor of Arts Martina Mustermann? Was kommt dann? Herr Abiturient?
 
Aber hallo! Soweit ich weiß macht man das erst ab einem Dr. und selbst da bestehen eigentlich nur Pfeifen drauf, dass man sie so anspricht. Ist doch auch lächerlich, Frau Bachelor of Arts Martina Mustermann? Was kommt dann? Herr Abiturient?
Ja und nein.

1. Es geht in diesem Thread um das Anschreiben, nicht das Anreden. Also: was kommt in den Briefkopf oder den Briefkörper.

2. Es gibt usuelle Unterschiede zwischen DE und AT.

3. Die betreffen gerade den Magister, der m.E. in AT gewöhnlich als »Mag.« vor und – wenn er denn in DE geschrieben wird, als »M.A.« hinter den Namen kommt.

4. In DE ist eine Anrede »Herr Magister« oder auch »Herr Magister Meier« völlig unüblich, wirkt überkandidelt; der M.A. ist hier maximal was für die Visitenkarte. Das muss nichts für AT bedeuten.

5. Richtig ist aber auch, dass nur eingebildete Pfeifen bei der Anrede auf den »Herrn Doktor« Wert legen (oder genauer: dadurch ihren Grad an Eingebildetheit preisgeben).

Dazu vielleicht eine Anekdote:
Ein Student der Geologie nahm in seinem Nebenfach Ur- und Frühgeschichte am einem Seminar teil. Professor X redete er ständig mit »Herr Professor« an. Herr Professor bekam Stielaugen und seine UFG-Studierenden wurden das Grinsen nicht los. Bis einer sich erbarmte und dem Geologiestudenten erläuterte, dass das Herr X sei (und dass dieser schon längst wisse, dass er Professor sei, und er meine, dass ihm das nicht immer wieder bestätigt werden müsse).
Der Geologiestudent erwiderte, dass es in seiner Profession Menschen gebe, die ohne Titel gar nicht wüssten, dass sie angesprochen seien und habe das einfach nur auf die UFG angewendet. So kann’s gehen. Mal so und mal so. Und das sogar in DE.
 
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Und das sogar in DE.

Allerdings. Ein niedergelassener Internist, der auf die Promotion verzichtet hatte, erzählte mir einmal, dass er wegen des auf dem Praxisschild fehlenden "Dr." schon von Patienten gefragt worden war, ob er Heilpraktiker sei...
 
Ganz ehrlich...jemanden mit einem akademischen Grad anzuschreiben oder sogar anzusprechen ist vor allem im beruflichen Umfeld sehr peinlich. Ich weiss nicht was ihr arbeitet aber normal ist ein Stdium eher standard. Es kommt auf die Berufsposition an. Einzig in einer Forschungseinrichtung könnte dies ok wirken. Ansonsten nur Titel benennen

Aber hallo! Soweit ich weiß macht man das erst ab einem Dr. und selbst da bestehen eigentlich nur Pfeifen drauf, dass man sie so anspricht. Ist doch auch lächerlich, Frau Bachelor of Arts Martina Mustermann? Was kommt dann? Herr Abiturient?

Habt Ihr gelesen: es geht um jemanden in Österreich und da ticken die Uhren etwas anders, als hier in D. :wavey:
Daher die Frage.
 
Ich habe im Augenblick sehr viel mit Menschen aus Österreich zu tun, immer im Kulturbereich (also Theater, Opernhäuser usw.) und stand auch vor dieser Frage. Denn fast alle haben einen Titel, fast immer den Magister. Ich war also auch unsicher. Auf Nachfrage (und Rat) mache ich es so: beim Brief - im Adressfeld den Titel, in der Anrede nicht. Im Mail - in der Anrede nicht. Ausser ich kenne jemanden noch gar nicht, dann (nur im Brief) kommt der Titel auch in die Anrede. Beim Mail kenne ich die Person ja schon. Und natürlich immer nur den "höchsten" Titel. Das gilt aber nur für Österreich. Hier in D Anrede ohne Titel, ausser bei über 100-jährigen
 
Ich werde bei der Arbeit meistens mit "Herr Doktor" angesprochen. Ich habe keinen Doktortitel, meine Doktorarbeit schafft es zur Zeit wohl nicht einmal in die Kinderbeilage der Apothekenzeitung und es ist mir auch ziemlich unangenehm.

Dass ich mal mit "Herr <<Nachname>>" angesprochen werde, ist äußerst selten (ausser von Mitarbeitern natürlich), würde mich aber freuen.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass viele Mitarbeiter, denen ich das Du angeboten habe, grundsätzlich darauf verzichten und lieber "Doktor" sagen.

Daran sieht man mal, wie sehr Beruf und Titel zusammenhängen, was ich allerdings nicht sehr begrüße.

In der persönlichen Ansprache nutze ich auch lieber ein "Herr Müller, können Sie mal 'rüber kommen" statt "Herr Dr. Müller, können Sie mal...", im fließenden Gespräch oder im Geschrieben, auch bei Notizen, nutze ich den Titel dann doch häufig, so z.B. bei "nach Rücksprache mit Herrn Dr. Müller".

Aber wirklich braucht das niemand.
 
... das mit dem Hochwohlgeboren war nicht sooooo ernst gemeint.
;)


eine Bekannte meinte, es stünde für Master of Arts - aber, wie ich nun durch den Link von eBär weiß
ist es wohl Magister. - Danke dafür.


Es geht ja nicht ums schleimen sondern um die Vermeidung von Fettnäpfchen. :zwinker:


Nach Rücksprache mit diplomatisch versierten Bekannten und der Lektüre hier,
habe ich mit entschlossen, das M.A. in die Adresse zu nehmen, wie auf der Visitenkarte am Ende des Namens
und ansonsten mit
Sehr geehrte Frau ....
den Brief zu beginnen.

Melde mich, wenn´s Neues gibt - hoffe auf einen fetten Job. :freu:

Wenn die gute Frau hier einmal liest, wie viel Mühe Du Dir gemacht hast, alleine um sie richtig anzusprechen, wird sie schon geschmeichelt genug sein.. :D

Ich dachte, Geschäftsabschlüsse hängen mehr von beidseitigen Interessen ab..

PS: Wie ist's gelaufen, gab's zum Schluss den "fetten Job"?

PPS: Österreicher sind cool, bin gern in Ösiland, im Urlaub..
 
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