Welches ICC-Profil soll man altuell nehmen?

Kester

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an alle colormanager!

bedingt durch meine derzeitigen aufgabengebiete habe ich leider (oder gott-sei-dank?!) recht wenig mit dem thema colormanagement zu tun - dies nur vorab zur entschuldigung für meine unwissenheit :D

aktuell arbeite ich mit der CS5 - bei einem proof zur farbabstimmung holte mich dieses thema jetzt wieder ein

  • Für die CS5 ist CoatedFOGRA39 eingestellt.
  • Meine alten InDesign-Dokumente benutzen CoatedFOGRA27.
  • Für das Proof sollte ich ISOcoated_v2_eci oder ISOcoated_v2_300_eci einstellen.
  • Der Kollege in der Druckvorstufe wollte dann ISOcoated_v2_eci haben, da sie noch nicht auf die Farbreduzierung eingestellt haben (Wenn ich ihn richtig verstanden habe.)

ist also ISOcoated_v2_eci das aktuell und unversell richtige profil ? gibt es zu diesem thema eine einzige wahrheit ? sollte man dieses profil über die bridge im cmyk-farbraum generell einstellen ?

bin gespannt auf eure meinung

bis dahin - frohes schaffen - kester
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kester,

das kommt natürlich darauf an, auf welches Papier der Auftrag am Ende gedruckt wird.

Aber für Coated (Bilderdruck-Papier) würde ich ISOcoated_v2_eci als Standard nehmen.
 
... für Coated (Bilderdruck-Papier) würde ich ISOcoated_v2_eci als Standard nehmen.

ach so - pardon - die papierart vergaß ich zu erwähnen - die von uns erstellten prospekte werden in der regel immer auf bilderdruck matt gedruckt - ist ja glaube ich auch die gebräuchlichste papieroberfläche

wie ist das denn eigentlich ? der trend im druck geht doch immer noch dahin - einen immer höheren farbauftrag möglich zu machen !?

gruß kester
 
Hallo,

die Konvertierung nach CMYK in das gewünschte Zielprofil sollte so spät wie möglich erfolgen und das ist bei der PDF-Erstellung.
Es gibt kein Standard ICC-Profil.
Man kommt nicht drum herum vor jeder Konvertierung in das Zielprofil mit der Druckerei zu telefonieren und dort nachzufragen welches ICC-Profil benötigt wird.
Zwischen ISO_Coated_v2 und ISO_Coated_v2 300% liegen sehr wohl sehr große Unterschiede und zwar im Gesamtfarbauftrag!
ISO_Coated v2 = 330%
ISO_Coated_v2 300% = 300%

Kein Forum kann die Antworten und Empfehlungen der Druckerei wiedergeben in welches Profil konvertiert werden soll.
 
@Kester:
Ich würde ISOcoated V2 300% ECI empfehlen. Das ist farblich dem anderen ECI-Profil ebenbürtig, hat aber produktionstechnisch noch etwas Reserven für 'schlechtere Bedingungen'.

Auch wenn Antonio behauptet, dass es keine Normprofile gibt (gibt es auch nicht), muss jede Druckerei die nach Fogra zertifiziert ist, oder sich auch nur auf die Fahnen schreibt nach PSO zu drucken, mit diesem Profil hinterlegtes CMYK innerhalb der durch ISO12647 vorgegebenen Toleranzen drucken können.
RGB Daten bieten systembedingt um ein mehrfaches mehr an Spielraum, bzw. sind, wenn es denn zu Farbverschiebungen kommt, nahezu unmöglich einzuklagen.

Angenommen ich lege in einem AdobeRGB Bild ein reines grün an, das liegt dann vom tatsächlich druckbaren ISOcoated Grün um knapp 90 DeltaE daneben. Klar bekomme ich am Schirm mit passender Profilierung desselben und Proofansicht was wesentlich besser zum Druck passendes angezeigt, und auch ein Proof wandelt es in ein drucktaugliches Grün um, aber wenn die Druckerei die Daten auch nur ne Spur anders verarbeitet, sind sie bei einem ganz anderen Grün:

0/255/0 Adobe RGB = Lab 82|-128|87

gewandelt per rel. FM mit Tiefenkompensierung nach ISOcoated V2 300% per Adobe ACE:
77/0/99/0 mit einem Lab von 61|-52|47 (DeltaE zur Vorgabe, wie gesagt: 88)


gewandelt per perzeptivem RI nach ISOcoated V2 300% per Adobe ACE:
81/1/89/0 mit einem Lab von 59|-54|35 (DeltaE, wie gesagt: 93)

gewandelt per perzeptivem RI nach Coated FOGRA 39 (ISO 12647-2:2004) per Adobe ACE:
89/0/100/0 mit einem Lab von 56|-61|38 (DeltaE zur Vorgabe: 87)

gewandelt per rel. FM mit Tiefenkompensierung nach Coated FOGRA 39 (ISO 12647-2:2004) per Adobe ACE:
95/0/100/0 mit einem Lab von 54|-67|34 (DeltaE zur Vorgabe: 86)

Das bedeutet, bevor der Drucker auch nur an der Maschine ist, hat die Vorstufe schon die Chance dieses Grün einem Bereich von über 20 DeltaE zu wandeln, ohne sich irgendwas zu schulden kommen zu lassen. Das ist ein vielfaches dessen, was bei angelieferten CMYK Daten in ISOcoatedV2 zu tolerieren wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ ThoRic

moin moin - und vielen dank für deine aufwendigen ausführungen !

und interessant ... vor einiger zeit wurde in einer fortbildung verkündet - dass der "neue weg" der des rgb-modus sei - alle daten bis hin zum druck-pdf sollten im rgb-modus behalten bleiben und erst am rip zum druck mit den entsprechenden profilen gewandelt werden - macht ja theoretisch auch sinn - nur leider sieht - wie du schon erwähnst - die praxis anders aus

also sollte man beim schreiben des druck-pdfs den farbraum schon selber beschneiden !? so weiß man wenigstens - wer es verbockt hat - wenns nicht passt :D

gruß kester
 
und interessant ... vor einiger zeit wurde in einer fortbildung verkündet - dass der "neue weg" der des rgb-modus sei - alle daten bis hin zum druck-pdf sollten im rgb-modus behalten bleiben und erst am rip zum druck mit den entsprechenden profilen gewandelt werden - macht ja theoretisch auch sinn - nur leider sieht - wie du schon erwähnst - die praxis anders aus

Davon habe ich auch gehört - und gelinge gesagt verstehe ich es nicht.
Ich bekomme immer wieder RGB-Bilder von den Kunden mit schönen leuchtenden, fast schon fluoreszierenden RGB-Farben (giftgrün, pink, leuchtorange ...).
Und die sind stinkesauer, wenn ihre ach so tollen Fotos am Ende farblich ganz anders gedruckt herauskommen und keine Leuchtkraft mehr haben.
Die Laien verstehen das nicht mit den verschiedenen Farbräumen (und wollen sich so ein Wissen auch gar nicht erlesen).

Daher bin ich produktionstechnisch auf der sicheren Seite, wenn ich die Bilder in CMYK wandle und den Kunden auf die Farbveränderungen hinweise.
Er bekommt von mir so schon eine "flauere" Bildschirmansicht als Korrekturabzug.
Er kann dann entweder meine gewandelte Datei nehmen oder sich im Photoshop selbst an seiner Datei versuchen ....
Dann merkt er schon, dass mache Farben halt in CMYK nicht gehen.
 
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