Wasserschaden, Haftpflichversicherung, Zeitwert … | Wer hat Erfahrung ?

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heinetz

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Hallo Forum,

ich habe heute ein Schreiben von der Haftpflichtversicherung des Verursachers bekommen. Sie zahlen mir für mein MacbookPro late 2011, 2,4GB i5, 500GB SSD, 16GB RAM 600 Euro in bar aus. Auf der einen Seite denke ich nach all meinen Recherchen, dass ich form sei kann, wenn die Versicherung mir überhaupt so viel zahlen will auf der anderen Seite möchte ich mich aber auch nicht vorschnell zufriedne geben, denn es gibt durchaus einige Argumente, dass das so noch nicht ok ist denn ich soll ja dem Grundsatz nach durch den Ausgleich nicht schlechter gestellt werden als vor dem Schaden.

- Ich könnte bei Ebay so ein Gerät zu dem Preis kaufen. Allerdings weiss ich im Gegensatz zu meinem nicht, wie gut das gepflegt worden ist.

- Ich müsste einigen Aufwand über den Preis hinaus betreiben. Bsp. müsste ich das gerät ja neu aufsetzen. Ich würde das nicht selbst machen, sondern zum Apple-Händler bringen.

- Auch verdiene ich mit dem Teil mein täglich Brot und konnte nur eingeschränkt arbeiten.

- man könnte der Versicherung zugute halten, dass sie das Altgerät weder einfordert, noch dass ich es zu einem Gutachter schicken muss.


Was würdet Ihr sagen?
Hat jemand Erfahrung mit so einem Fall?

Mich interessieren vor Allem Fälle, wo sich jemand mit dem hat abspeisen lassen,
was die Versicherung freiwillig zu zahlen bereit war.


gruss,
heinetz
 
Wenn der Erstattungsbetrag mit Angeboten auf Ebay, etc. übereinstimmt, ist das Angebot ok.
Verdienstausfall ist auf jeden Fall zu erstatten, natürlich nur bei Nachweis eines solchen... da es ein Folgeschaden ist.

Prinzipiell läuft das so ab...
1. Versicherung macht Angebot einer Erstattung
2. 50% der Geschädigten nehmen es an, 50% wollen besseres Angebot = Versicherung spart bei 50% der Schäden!
3. Versicherung unterbreitet verbessertes Angebot
4. 50% der Geschädigten nehmen es an, 50% wollen besseres Angebot...

So gehts das Spiel weiter... bis keiner mehr da ist, der mehr will. :D
 
#Swiss,

Du hast Recht, aber:
von einem solchen Teppichhandel hat der TE aber immer noch kein verwendbares Book und kann also immer noch nicht arbeiten, wenn wir denn seiner Argumentation aus dieses Glatteis folgen wollen. Hat er diesen Folgeschaden je geltend gemacht? Jetzt wird er das kaum nachfordern können.
600 Euro in der Hand, und den Restwert seines Books ergibt ein gleichwertiges intaktes Book, damit sollte man leben können - die SSD wird keinen Wasserschaden haben.
Den Aufwand, einen Hunderter mehr 'rauszuschlagen, bezahlt dem TE dann auch keiner, und treibst du Versicherungen an die Grenze des wirtschaftlichen Totalschadens, wollen sie das kaputte Book schlussendlich haben - halt auch ein Risiko.

Gruss, Ciccio
 
@Ciccio
Der Te hat nur geschrieben "Sie zahlen mir für mein MacbookPro late 2011, 2,4GB i5, 500GB SSD, 16GB RAM 600 Euro in bar aus", dass da der Verdienstausfall mit drin sein soll, hat er nicht erwähnt, gehe ich auch nicht davon aus.

Natürlich kann er "nachfordern" solange er das erste Angebot nicht angenommen hat. Was ist daran ein grosser Aufwand, einen Brief oder eine Mail zu schreiben, um seine Forderungen zu bekräftigen?

Die Versicherungen "erwarten" das ja, dass der eine oder andere reklamiert, so läuft das nun mal in der Branche. (Nach knapp 20 Jahren in der Branche hab ich da schon viel erlebt.;))
 
Wenn der Erstattungsbetrag mit Angeboten auf Ebay, etc. übereinstimmt, ist das Angebot ok.
Verdienstausfall ist auf jeden Fall zu erstatten, natürlich nur bei Nachweis eines solchen... da es ein Folgeschaden ist.

Prinzipiell läuft das so ab...
1. Versicherung macht Angebot einer Erstattung
2. 50% der Geschädigten nehmen es an, 50% wollen besseres Angebot = Versicherung spart bei 50% der Schäden!
3. Versicherung unterbreitet verbessertes Angebot
4. 50% der Geschädigten nehmen es an, 50% wollen besseres Angebot...

So gehts das Spiel weiter... bis keiner mehr da ist, der mehr will. :D

Du unterstellst damit ja, dass man immer nachfordern sollte, da prinzipiell immer ein verbessertes Angebot folgt.
Ich denke eher dass ein erneutes einholen eines Zeitwertes zu höherem Aufwand und demnach höheren Kosten führt die die Versicherung irgendjemandem in Rechnung stellen wird.
 
Du unterstellst damit ja, dass man immer nachfordern sollte, da prinzipiell immer ein verbessertes Angebot folgt.
Ich denke eher dass ein erneutes einholen eines Zeitwertes zu höherem Aufwand und demnach höheren Kosten führt die die Versicherung irgendjemandem in Rechnung stellen wird.

Du denkst es, ich weiss es... ;)
Spass beiseite... ein Versicherungsunternehmen muss profitabel handeln, daher werden alle Möglichkeiten unternommen, Geld zu sparen und mit den unterschiedlichsten Reaktionen verschiedener Menschen spekuliert. Auch eine Versicherung legt ihre Karten nicht gleich auf den Tisch, sie blufft und wartet ab. Ich habe in knapp 20 Jahren sehr viele Gutachter und Schadensregulierer kennen gelernt und alle handelten gleich. Viele Versicherungen zahlen Schadensregulierer auch einen Bonus, wenn das Jahresergebnis stimmt... weniger Schäden ausbezahlt, höheres Konzernergebnis.

Edit: Was glaubst du, wie Versicherungen handeln und pokern, wenn es um Rentenzahlungen, Abfindungen, etc. geht, die aus Haftpflichtschäden erstehen? Da zählt ein Mensch nichts, da gehts nur um das Ergebnis.
 
Naja, ich stecke mitten im Projekt und arbeite jetzt mit einer externen Tastatur (die ich mir dafür gekauft habe), was ungewohnt und daher hinderlich ist. Ich brauche also länger, was also meinen Stundensatz drückt. Da wäre schon der Verdienstausfall. Ausserdem sitze ich auf einer tickenden Zeitbombe: Obwohl der Rechner so zur Zeit noch läuft, kann es jeden Moment zum Totalausfall kommen. Das würde dann nicht mehr nur meinen Stundesatz drücken, sondern im schlimmsten Fall zu einer Regressforderung durch meinen Kunden führen, wenn ich das Projekt nicht rechtzeitig abschliessen kann. Wenn es also die Aufgabe der Versicherung ist, meinen Schaden auszugleichen, heisst das, das ich morgen ein für mich gleichwertiges Gerät vor er Nase stehen habe, mit dem ich sofort weiterarbeiten kann. Nur wenn man's mal ganz genau nimmt. Wenn die Versicherung nun selbst ein gleichwertiges Gerät beschaffen und meins vielleicht noch durch einen Gutachter prüfen will, bin ich gerne dazu bereit, mir bis dahin ein Ersatzgerät zu mieten und mir vorher meine Festplatte drauf spielen zu lassen.

Die Versicherung würde besser damit fahren wenn ich morgen beim Apple-Store ein neues kaufe und meine Daten drauf spielen liesse.

Nur wenn man's mal ganz genau nimmt ….

Ist das zu hoch gepokert? Ich will dafür keinen Anwalt einschalten aber wenn ich das richtig verstanden habe,
hat die Versicherung doch die Aufgabe mich so zu stellen, als wäre der Schaden nicht passiert. Damit dass
sie mir 600,- überweist, hat sie die Aufgabe noch nicht erfüllt.
 
Eine Haftpflichtversicherung muss dich so entschädigen, dass du nach dem Schaden gleich da stehst, wie vor dem Schaden... also vergiss das mal mit einem neuen Gerät aus dem Apple Store. Auch kann dies nicht innerhalb eines Tages geschehen, da einige administrative Dinge zu erledigen sind.

Wie oben schon erwähnt...
1. Gleichwertiges Ersatzgerät, bzw. finanzielle Entschädigung in Höhe des Zeitwerts.
2. Nachweissbarer Verdienstausfall
3. Folge- und Nebenkosten, die durch den Schadenfall aufgekommen sind, z.B. Wiederherstellung eines neuen MacBooks auf den Stand wie vor dem Schaden.

Das war's dann aber auch.
 
So funktioniert doch keine Versicherung.
Wenn man schnell ein neues MacBook im Fall eines Totalschadens braucht, sollte man die entsprechende Summe in Griechische Staatsanleihen investieren und notfalls verkaufen.

EDIT: Wenn das anspruchsvolle Leben zu komplex wird ;)
http://www.imdb.com/title/tt2101383/
 
Hast du der Versicherung überhaupt klargemacht, daß es nicht nur um den Zeitwert geht, sondern auch um Verdienstausfall? Ich denke, das sollten die wissen, das solltest du nicht irgendwann nachschieben. Ich denke mal, die kalkulieren dann vielleicht anders und wissen, daß da jemand vermutlich hartnäckig bleibt.
Reine Vermutung, ich hatte noch nie Probleme mit Versicherungen.
 
#heinetz,
dafür, dass du ein nachweislich defektes Gerät weiter benutzt, kann die Versicherung nichts - der Regress-Anspruch deines Kunden bleibt bei dir hängen, kannst ja was Neues kaufen und dich anschließend weiter streiten, oder? Zur Not halt auch um die Zinsen, solange du in Vorlage gehst.
Das Projekt ist deine unternehmerische Entscheidung, aber das Platzen desselben, weil dein Rechner die Grätsche macht, weil oder während du damit trotz Schaden weiter arbeitest, ist kein Folgeschaden.
Gruss, Ciccio
 
Im ersten war zu viel Limette ... ich hoffe der zweite wird besser ;)

#pmau, da du nicht mehr schreibst, hat der zweite Cuba Libre wohl durchschlagende Wirkung entfaltet ;-)

Prost, ohh... sorry, Gruss, Ciccio
 
Ergo:
Ich finde das Angebot von 600,- für ein Gerät, dass vor 5 Jahren Mal etwas über 1000,- gekostet hat ja auch nicht so schlecht, dass ich mich verarscht fühle. Ich wollte das trotzdem mal hinterfragt haben. Eben weil mir bewusst ist, dass Versicherungen auch nur sparen wollen, wo sie können. Und wenn da was ohne viel Aufwand zu machen gewesen wäre, hätte ich's gemacht. Aber ich denke,
nun bin ich gedanklich durch, lass für 169,- ne neue Tastatur einbauen und hab schon mal die ersten 431,- für nen neues, dass ich eh im nächsten Jahr gebraucht hätte.

danke für Euern Input und

gute Nacht,
heinetz
 
Ganz ehrlich? 600.-€ für diese alte Gurke ist ein stolzer Ersatz.
Da du obendrein noch ein gewerblicher bist, ist das Drum längst abgeschrieben.

Interessant finde ich ja, dass du einen Mac beim Händler neu aufsetzten lassen musst.

Was den Kauf gebrauchter Macs betrifft: Meine Erfahrung (nur etwas über 30 Jahre) hat mich gelehrt, dass gebrauchte Macs meist in Top-Zustand und Funktion sind.
Der "normale" Macuser geht mit seinen Geräten anders um als ihre Pendants in der WIN-Welt.
Macuser haben keine Rechner, Laptops oder Kisten. Sie haben einen Mac. Ein kleiner aber sehr feiner Unterschied.

War ich jetzt böse? ja - und ich geniesse es ;-))
 
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