also ich will mich hier auch mal einklinken, nachdem ich ca. 5 stunden mit thread-lesen verbracht habe
erstens: frontpage als html-editor zu verwenden ist nicht verwerflich. notepad, dreamweaver, etc ... was man halt gern nimmt.
schlimm wird's erst, wenn ein laie frontpage erkennt.
unnötiger code, frontpage extensions die nicht mehr verwendet werden etc.
ich habe in meiner anfangsphase einige seiten mit frontpage erstellt, und im prinzip eigentlich nur den html-editor von FP verwendet. angenehm war das direkt-am-server-entwickeln. bevor ihr mich abstempelt, rote blinkende ticker und frontpage-kontakt-formulare waren nie dabei.
dwoody ... ich finde es toll, dass du bzw. deine firma ein so guter kunde seid. ihr wisst was ihr wollt, habt genaue vorgaben usw.
wenn der designer frontpage verwendet würde ich ihn nicht gleich abstempeln, aber wenn der code für dich als nicht-html-profi erkennbar schlecht ist, dann kann er einfach nicht viel.
es ist im prinzip egal, wieviel ihr bezahlt habt.
es geht darum, dass ihr etwas verlangt und es nicht bekommen habt, sofern blinden-tauglichkeit, SEO usw. ausgemacht waren.
wenn es nicht besprochen wurde, sagt einem zwar der menschenverstand, dass es implementiert werden soll. aber davon ausgehen kann man nicht, da es meiner meinung nach einen erheblichen zusatz-aufwand darstellt.
man versucht zwar, als programmierer und webdesigner die meisten fehler abzufangen und eventualitäten einzuplanen. (was passiert, wenn ein kontaktformular nicht richtig ausgefüllt wurde, was passiert wenn man mit einem 56k modem auf die seite surft, etc).
aber JEDE eventualität einzuplanen ist ein enormer aufwand, und wird, wenn nicht vorher definiert, meist nur grob erledigt.
viele meiner kunden wollen eine menge gimmicks und optische leckerbissen, wollen aber nicht den mehraufwand einer reduzierten version OHNE flash oder mit weniger grafiken bezahlen.
in dem fall bekommen sie's von mir auch einfach nicht. sie werden darauf hingewiesen, dass manche user die seite nicht so sehen wie sie sein sollte, und entscheiden sich dann für "die 5% ohne flash können wir getrost ignorieren".
kombiniert mit einem heruntergehandelten preis läuft's dann auch darauf hinaus ... nicht jeder kann die seite ansehen.
WYPIWYG (what you pay is what you get) ist zwar ein abgedroschener spruch, aber dennoch wahr. denn wenn du einen seriösen designer anheuerst, der z.b. 3000 euro für eine seite haben will, der wird dir dann auch eine menge fragen stellen, was die seite können soll, und da werden druckausgabe, accessibility etc. auch vorkommen.
wenn dein designer unerfahren, oder einfach nur schlecht ist, dann wird er den weg des geringsten widerstandes gehen und erstens von sich aus nicht auf alle eventualitäten achten, und dich zweitens auch nicht darauf ansprechen.
und aufgrund des enormen preiskampfes im web-design-bereich erwarten viele kunden die eierlegende wollmilchsau für 300 euro.
am anfang meiner tätigkeit habe ich mich auf solche deals eingelassen, nur damit ich möglicherweise weitere projekte vom kunden bekomme. aber mittlerweile lasse ich zwar mit mir in gewisser weise handeln, aber ein CMS mit accessibility, flash druckausgabe und und und wird es bei mir nicht um 1000 euro geben.
wenn der kunde nicht bereit ist, einen bestimmten preis zu zahlen wird es ein angebot über "plan B" geben, vielleicht ohne CMS oder nur bestimmten administrierbaren bereichen geben.
im nachhinein zu sagen "aber das ist doch normal, dass alles eingebaut wird" ist zwar im prinzip berechtigt, wenn es für dich aber "normal" ist, dann hätte es von anfang an definiert gehört.
je nach umfang des projektes muss nicht unbedingt ein professionelles lasten/pflichtenheft erstellt worden sein, aber wenigstens bei euren vielen meetings erwähnt worden sein.
ein paar anmerkungen zu deinen bemängelungen:
- Unterschiedliche Angaben zur Zeichenkodierung (iso-8859-1, windows-1252)
ist nicht so gut.
- Umlaute und Sonderzeichen nicht als html-entities (z.B. ö ö geschrieben
auch nicht elegant, aber m.E. nicht so tragisch.
- verwaiste oder fehlerhafte Links
absolut unzulässig!
- "Datei-Leichen" innerhalb des Projektes
können dir eigentlich wurst sein.
zeugen aber von fehlendem konzept bei der erstellung des projektes von seiten des designers.
- keine erkennbare Struktur
ebenfalls nicht tragisch, kann dir also wurst sein, außer, ihr wollt in zukunft die seite selber warten. dann nervt mich sowas auch ungemein.
- nicht abgeschlossene Tags und Tags, die mehrfach eingeleitet und abgeschlossen wurden
tja, da war frontpage doch nicht die richtige wahl, denn jeder anständige editor macht dich darauf aufmerksam.
im prinzip aber nicht tragisch, da das optische endergebnis kaum beeinträchtigt wird.
- stylesheet-Aufruf im body, wobei die stylesheet definierende Datei nicht existent ist und somit das ganze Projekt ohne auskommen muss. Das hat zur Folge, das viele veraltete oder verworfene Tags und Attribute Verwendung finden.
ähm ... das klingt aber so als würde die seite ja grauenhaft aussehen.
- Falsch erstellte Frames
wie kann man denn frames "falsch" erstellen?
bzw.
- Falsch auskommentiert
hmm ... ein wenig nervig wenn dann "hier kommt blablatext rein" im browser zu sehen ist
was du machen kannst ist, das projekt abnehmen, in den sauren apfel beißen und einen anderen mit code-optimierung und dem ganzen rest beauftragen.
denn offensichtlich ist der designer damit überfordert und wird auch auf dein bitten und ordern hin das ding nicht richtig hinbekommen.
oder er muss sich erst alles auf
www.w3school.com anlernen und dann in 2 jahren mit der seite fertig werden.
ein link zum projekt würde mich auch interessieren ...
lg daniel