Wahnwitzige Anforderungen? Wie sieht die Realität aus?

hab zwar keine große Ahnung von der Branche, aber ich (teilw. Soziologiestudent :cool: ) kann sterling nur zustimmen. im hinblick des geringen anteils an "guten" jobs, die tatsächlich über stellenazeigen vergeben werden, sind solche anzeigen immer auch als Werbung und Prollerei der Firmen zusehen....
 
Hallo,

insbesondere im öffentlichen Dienst und bei der Planstellenvergabe für die Laufbahn des mittleren, gehobenen und höheren Dienstes, besteht die Pflicht, die Stelle öffentlich auszuschreiben, obwohl es passieren kann, das ein Kandidat längst auf internem Weg zu den Favoriten gehört, noch bevor das Bewerbungsverfahren abgeschlossen ist. Solche Stellenanzeigen haben selbstverständlich nicht den Hintergrund einer Selbstinszenierung, denn es ist lediglich eine Umsetzung der vom Gesetzgeber geforderten Richtlinien, von der sich keine Behörde frei sprechen kann.

Wer am Ende tatsächlich Kulturreferent der Stadt wird, entzieht sich den Bewerbern und sie erfahren auch nicht, unter welchen Kriterien die Stellenbesetzung erfolgt. Eigenartig ist nur, dass man später in der Presse erfährt, dass jemand für die Position gefunden wurde, der ohnehin "für diese Aufgaben vorgesehen war".

- Sterling
 
Emp schrieb:
Das ist genau die falsche Strategie...

Ich kenne Leute die mit genau dieser Strategie Karriere machen. Anscheinend funktioniert es doch. Ich wundere mich zwar auch immer wieder, aber es klappt.
Allerdings sind die Firmen meist auch nicht besser. Ich weiss von einem "modernen Dienstleistungs und Beratungsunternehmen" der IT-Branche, die seit kurzem auch Macsupport anbieten. Das Ganze läuft dann ungefähr so: Macs sind ja jetzt im Kommen, müssen wir Service anbieten. Wer kann das bei uns machen? Der X kennt einen der ein Powerbook hat, und meinte er will sich evtl. selbst eins kaufen. Wenn X dann beim Kunden als "Applespezialist" der Firma auftritt, klingelt bei mir das Telefon: "Du sag mal, wie mache ich..."

Soviel zum Thema falsche Strategie.

Grüße,
Flo
 
Hallo!

In der Tat, die "richtige" oder "falsche" Strategie gibt es nicht. Es gibt nur Zielformulierungen und Wege, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Wenn ich nur an die seltsame "Strategie" von Herbalife denke, wie inkompetente Mitarbeiter über ein Wochenende zu "Ernährungsexperten" mutieren, dann sollte jedem klar sein, das man nicht das ist, was man selbst nicht gelernt hat sondern das präsentiert, was andere in einem sehen möchten. Allerdings liegen solche Strategien weit von dem Begriff der Seriosität entfernt, aber danach fragt niemand. Wenn etwas funktioniert, auch wenn es nur den Anschein erweckt zu funktionieren, dann finden sich genug Interessenten, denen man Unsinn teuer verkaufen kann und es finden sich genug Mitbürger, die dabei mitmachen.

Der angebliche Servicespezialist in Fragen der Apple Hard- und Software setzt sich allerdings dem Risiko aus, bei einem versierten Kunden als Idiot entdeckt zu werden, denn schnell zeigt sich, wer ein Experte ist oder sich nur als Experte schimpft. Faktor Zufall hilft bei technischen Problemen nicht weiter, wenn man nicht weiß, wo man suchen muss. Wer dann Rechnungen sendet, ohne ein Problem behoben zu haben, wird vom Kunden kein zweites Mal angerufen. Die Frage, ob diese "Strategie" zum gewünschten Ergebnis führt, möchte ich ungeklärt in den Raum stellen. Allerdings haben solche Anbieter auch entsprechende "Kunden", die ebenfalls beim Begriff Seriosität eine Kontaktallergie bekommen.

- Sterling
 
Sterling schrieb:
...
Der angebliche Servicespezialist in Fragen der Apple Hard- und Software setzt sich allerdings dem Risiko aus, bei einem versierten Kunden als Idiot entdeckt zu werden, denn schnell zeigt sich, wer ein Experte ist oder sich nur als Experte schimpft. Faktor Zufall hilft bei technischen Problemen nicht weiter, wenn man nicht weiß, wo man suchen muss....Allerdings haben solche Anbieter auch entsprechende "Kunden", die ebenfalls beim Begriff Seriosität eine Kontaktallergie bekommen...

Mehr Sein durch Scheinen:
Anscheinend haben die Kunden noch weniger Ahnung (zumindest die Abteilung die die Rechnungen zahlt), die Firma bleibt also im Geschäft.
"Technisch" sieht es so aus, dass für den Mac nicht schlecht sein kann, was für Windows immer geht: Das ganze System einfach neu installieren. Hat den Vorteil dass der Mann vor Ort ne Weile irre wichtig beim Kunden beschäftigt ist (oder zumindest so aussieht), und es danach (meistens) erstmal wieder geht. Und schon ist der Kunde glücklich und zahlt (horrende Supportsätze + Anfahrt quer durch Deutschland).

Grüße,
Flo
 
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