VoiceOver bei Videoschnitt verbessern

[sacki]

Hallo zusammen,

ich drehe Outdoor-Videos, die ich dann auf meinem YouTube-Kanal uploade. Dabei bin ich ständig bestrebt, die Qualität zu verbessern.

Ich habe ein "Problem" was den Ton angeht. Wenn ich in den Videos direkt in die Kamera spreche, ist alles OK. Bei manchen Themen muss ich jedoch später Zuhause nachvertonen. Ich spreche dann Textteile per iPhone-Mic auf mein MacBook, da ich beim Videoschnitt zumeist sowieso Kopfhörer trage. Da das Mic nah am Mund ist, werden auch kaum Nebengeräusche aufgenommen (besitze nun mal kein Tonstudio). Ich bin mit der Qualität der Tonaufnahmen jedoch nicht wirklich zufrieden. Irgendwie hören sie sich komisch an.

Wie kann ich die Qualität meiner Tonaufnahmen verbessern? Ich bräuchte jedoch eine Lösung, die Umgebungsgeräusche vermeidet. Wohne an einer Strasse und man kann vorbeifahrende Autos, überfliegende Flugzeuge usw. in gewissem Maße hören.

Ich arbeite mit einem MacBook Pro und iMovie. Hier mal ein Beispiel für den "blechernen Ton":

http://www.youtube.com/watch?v=AeX0MsXyaMY&feature=plcp&context=C3fa076bUDOEgsToPDskKkdE0hvBN5jRQ1Ri4edtx6

 

[oneOeight]

ein besseres mikro könnte helfen.
dessen charakteristik hilft dir dann auch bei den nebengeräuschen.

 

[sacki]

Tja, auf die Idee bin ich auch schon gekommen

Nein mal im Ernst. Ich kenne mich in dem Bereich nicht aus und erhoffe mir hier genauere Infos. Welche Art von Micro? Muss es etwas besonders haben? usw.

 

[Bidone]

Da wirst du wohl nicht um ein besseres Mikro rum kommen.
Ich nutze für Atmo-Aufnahmen das Zoom H2. Das kann man auch per Klinkenkabel an die Kamera anschliessen, so diese einen Mikroeingang hat.
Das Teil wird mit Batterien betrieben und du kannst die Empfindlichkeit einstellen, praktisch wenn du Nebengeräusche von der Straße hast.
Die Sounddateien werden wahlweise als wav oder mp3 Datei, mit wählbarer Komprimierungsrate, auf eine SD Karte gespeichert.
Man sieht das Zoom auch ab und an als Interviewgerät im TV.

Vielleicht konnte ich dir helfen.
Bidone

 

[k_munic]

Dein Kamera-Micro ist auch nix besonderes ...
Aber:
In freier Natur hast Du NULL Nachhall (plus -zich Nebengeräusche ...)

Was bei Dir 'blechern' als Eindruck hinterlässt, ist der 'Raum', den der Zuhörer unbewusst wahrnimmt.

Abhilfe aus der kostenfreien Hobby-Ecke (Vorsicht! Das sieht RICHTIG dämlich aus!):
Zieh eine weiche Decke über Kopf, Mic, Bildschirm, bastel Dir eine 'Höhle'.

Durch diesen relativ reflex-armen Aufbau vermeidest Du den 'Ich steh hier im Speisesaal'-Eindruck ....

Natürlich wäre ein 'besseres' Micro schöner ... guck mal bei thomann.de nach Samson oder t.bone ... das bewegt sich in einem sehr günstigen Preis-Rahmen, wird einfach per usb betrieben und ist gut. ... braucht aber auch u.U. eine Kuscheldecke ...

Sieht schicker aus: http://www.thomann.de/de/sm_pro_audio_mic_thing.htm ... dafür könntest Du aber auch 'ne Menge Raupen kaufen (boah .... sowas zum Frühstück )

 

[sacki]

Hi Bidone: Vielen Dank für Deinen Vorschlag. Das sieht ja schonmal gut aus und ich wäre auch bereit einiges für mein Hobby zu investieren. Grundsätzlich scheint das jetzt aber ein unabhängiges Gerät zu sein, dass den Ton extra abspeichert. Dann müsste ich den Ton zusätzlich unter meine Videospur setzen, was ich mir ziemlich schwer vorstelle (Lippensynchronität). Hast Du schon einmal mit dem Line-In gearbeitet?

 

[sacki]

@k_munic: Wow, das sind sehr interessante und gut erklärte Infos. Vielen Dank dafür. Das mit der Decke werde ich mal probieren, bin aber auch einer Investition, für etwas Besseres, nicht abgeneigt.

 

[Bidone]

Ja ich hatte es lange als Mikro an der Kamera, da ich damals noch kein Richtmikro hatte.
Habe eine kleine Aluschine unter die Kamera geschraubt und darauf das Zoom befestigt und per Kabel an die Kamera angeschlossen. So hatte ich schon ein viel besseres Ergebnis als mit dem eingebauten Mikro.
Jetzt nutze ich an der Kamera das Rode NTG 2. Das Zoom brauche ich aber weiterhin für schöne Atmo Aufnahmen zum nachvertonen. Das findet immer Platz in der Fototasche und man kann so Geräusche "sammeln".

VG Bidone

 

[sacki]

@Bidone: Da hab ich gleich noch eine Frage zu. Ist das Richtmikrofon nur zur Verbesserung meiner Tonaufnahmen der Videokamera draussen oder kann ich damit Zuhause auch die Nachvertonung machen?

 

[Bidone]

Damit kann man auch nachvertonen. Aber du brauchst einen XLR Anschluß an der Kamera. Es gibt aber auch Adapter von XLR auf Klinke. Nutze ich aber nicht, da ich das Mikro direkt an der Kamera angeschlossen habe.
Mit 3,5mm Klinke gibt es noch das Sennheiser MKE 400. Das könntest du per Klinkenstecker auch ans MBP anschließen. Von der Qualität der Aufnahmen kommt es aber nicht an das Rode heran.

VG Bidone

 

[k_munic]

@k_munic: Wow, das sind sehr interessante und gut erklärte Infos. ... bin aber auch einer Investition, für etwas Besseres, nicht abgeneigt.

Naja, der eine schleicht durchs Unterholz, der andere ist froh, wenn er sich am Rechner wärmen darf ...

Nochmal:
Dein Micro an der Cam, dessen Aufnahmen ja augenscheinlich Deine Qualitäts-Ansprüche schon weitgehend erfüllt, ist auch nur tingeltangel ... es ist also die AUFNAHMESITUATION ... hinzu kommen so psycho-Gedöns, im Wald sprichst Du laut und deutlich, zuhause hebt man seine Stimme eher weniger ...

Bastel/kauf Dir eine Sprecherkiste, wir haben das früher mit Eierkartons gemacht.- Teste das, bevor Du 'Tausende' für 'n dolles Micro ausgibst, das dann noch das Gejaule der Nachbarkatze 3 Stockwerke unter Dir einfängt ......

Und:
Je besser die Technik, umso unvollkommener wird Dir Deine Spreche vorkommen ...

 

[tommihilfiger]

Möglichkeiten gibt es also viele, Dein Equipment zu verbessern. Jedoch ist auch die Frage, mit welcher Qualität Du momentan Deine VoiceOver aufzeichnest und vor allem mit welcher Audiobitrate Du das für youtube exportierst.

Bestimmte hohe Frequenzen, Explosivlaute etc. klingen bei entsprechender Komprimierung zwangsläufig blechernd, auch wenn ein teures Sennheiser MKH416 Mikrophon bei der Aufnahme beteiligt war.


Nimm ne schöne Rock oder Classic CD, importier nen Track als unkomprimiertes wav oder aiff und mach anschließend n mp3 mit 256kbit/s und eines mit <=128kbit/s draus und vergleiche.

Also könnte das Hochschrauben der Audiobitrate auch schon mal n bisschen mehr "Qualität" für Dich bringen.

 

[shorafix]

Ich habe hier ein AKG Perzeption 400 an einem Galgen von Rode direkt oberhalb des Displays und verbunden über ein Focusrite Saffire Pro 24 (Firewire) Audio Interface in Gebrauch. Funktioniert Bestens - auch für Gesang. Preis zusammen mit Zubehör abzüglich Rabatt irgendwo um die 500 Euro. Du schriebst ja oben, dass Du gerne was investieren möchtest. Ich verstand von der Materie überhaupt nichts und habe mich daher in Frankfurt beraten lassen. Die Richtcharakteristik des Kondensatormikrofons sollte einstellbar sein. Als Zubehör benötigt man unbedingt ein Spinne und ein Stativ. Am Audiointerface kann man den Eingangspegel überwachen und nachregeln. Da ich gelegentlich mehrere Kanäle aufnehmen wollte, brauchte ich für mein Macbook Pro ein Mehrkanal Audiointerface. Das geht natürlich auch billiger, wenn man nur zwei Kanäle braucht.

AKG Perception