Verunstaltung von mir erstellter Websites durch Auftraggeber

rodriguez

rodriguez

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Kennt wahrscheinlich jeder:

Man gibt sich Mühe mit der Website, schließt das Projekt ab, übergibt dem Auftraggeber die Zugangsdaten und der lässt dann 2 Monate später seinen "Webmaster" (vorzugsweise Neffen, Azubi, Praktikant) die einstmals hübsch gestaltete Seite aktualisieren, so dass sie hinterher aussieht wie Sau....
kann man da rechtlich irgend was machen ?? Also ordentliche Wiederherstellung fordern oder Überarbeitung durch mich selbst verlangen ??

Was sind eure Erfahrungen ?
 
Ich kann mein gekauftes Auto ja auch aufmotzen etc - ohne das der Hersteller kommt und mir vorschreibt, wie das Auto auszusehen hat.

Er kann nur emfpehlen, dass man es nicht ändert wegen dies und diesem. Und es halt keine Garantie mehr auf die Funktionstüchtigkeit des Gerätes gibt...

Warum sollte es bei Webseiten anders sein?
 
rodriguez schrieb:
kann man da rechtlich irgend was machen ?? Also ordentliche Wiederherstellung fordern oder Überarbeitung durch mich selbst verlangen ??
Rechtlich was machen? Einfordern? Verlangen?
Das Beispiel mit dem Auto war schon ganz gut.

Die Gedanken sollten meiner Ansicht nach doch eher in diese Richtung weisen:
_ Warum ändert Dein Kunde das Design schon nach zwei Monaten?
_ War er mit Deiner Gestaltung nicht zufrieden?
_ Hast Du ihn umfassend beraten, warum Du die Webseite SO angelegt hast und nicht anders?
_ Kann man ihn durch erneute Ansprache und stichhaltige Argumentation wieder auf den Pfad der gestalterischen Erleuchtung bringen oder ist er ein beratungsresistenter Ignorant, der sowieso keinen Wert auf ein rundes CI legt?

Fragen über Fragen.
Gruß, Al
 
Es geht nicht ums Design, sondern um inhaltliche Änderungen. Die bringen es fertig eine Adresse zu ändern und dabei das ganze Layout zu verhauen.
Noch schlimmer wirds, wenn neue Links eingebaut werden.
Und ums gleich klarzustellen: ich bin inzwischen dazu übergegangen, Layout und Text mittels CMS zu trennen. Gibt aber trotzdem immer wieder ganz Schlaue, die sich mehr zutrauen, mit dem bekannten und gefüchteten Ergebnis...
 
Kenne ich nur zu gut, Grund bei mir war, dass ich eine zeitlang keinen Internetzugang hatte. Der Mitarbeiter, der sich dann darum gekümmert hat, hat leider die geschäftliche Internetpräsenz mit einer privaten Seite verwechselt, so dass es zu einem blinkenden Ticker auf der Startseite kam und zu 300x400px großen "Drück-mich" Buttons. Ich bin vom Stuhl gekippt, als ich das gesehen habe.

Kann man was machen? Meiner Meinung nach nicht, es sei denn, du hast so eine Klausel in deinem Vertrag. Da der Kunde ja meine Arbeit abgenommen hat und mein Job damit beendet ist, kann er mit der Seite machen, was er will.

Ich hab mich dann aber mit ihm zusammengesetzt, ihm erklärt, weswegen bunte Flash-Animationen nicht unbedingt Seriösität vermitteln und die Seite vorübergehend aus meinen Referenzen genommen (und ihm das auch gesagt). Inzwischen bin ich bei Schadensbegrenzung und ENDLICH lassen sie mich auch ein CMS machen ... nach 3 Jahren endlich!

Also, rede einfach mal mit deinem Kunden, warum er das so geändert hat und lass ihn wissen, was daran unklug oder falsch ist. Hoffentlich sieht er es ein. :)

Julia
 
Also in der Architektur beispielsweise gibt es öfters Streitereien um das Urheberrecht von Gesamtkonzepten.
Siehe auch den aktuellen Fall Berliner HBF/ Mehdorn vs. von Gerkan, wo der Kunde wider den Planungen statt der Gewölbedecke eine billige Lochplattendecke abgehängt hat.

http://www.morgenpost.de/content/2006/11/30/berlin/868885.html
 
@ Julia-DD: Danke fürs Verständnis... jetzt fühl ich mich schon gleich nicht mehr so allein... ich werds mal so versuchen, wie du vorgeschlagen hast.

@ tau: Die Auftragssummen meiner Projekte bewegen sich bisher noch nicht im 7 bis 8-stelligen Bereich - aber ich arbeite dran. Bis dahin werde ich mich nicht so sehr an Gerkan/Mehdorn-Streitereien orientieren :D
 
Ich würde Dir raten, es einfach so hinzunehmen. Ich hatte mal einen Kunden, der vollkommen beratungsresistent war und grundsätzlich alle meine Arbeiten verändert hat. Ich habe einen riesen Aufwand betrieben ihn zu beraten, was die eigentliche Arbeit schon fast verdoppelte.

Und was hatte ich davon? Der Kunde fühlte sich überredet und es blieb immer ein kleiner Konflikt zwischen uns. Es wird wohl eher selten passieren, dass ein Kunde dankbar sagt: „Vielen Dank, ich hatte ja keine Ahnung! Wie gut, dass sie das gesagt haben!“. Im besten Fall wird er die Kritik mürrisch akzeptieren.

Weise ihn kurz daraufhin, dass die Änderungen vom ursprünglichen Konzept abweichen (für das er viel Geld bezahlt hat) bzw. Schäden verursacht wurden. Mehr würde ich da nicht investieren.
 
Also ich gebe meinen Kunden garnicht erst die Möglichkeit, selbst die Seite anzupassen...
Das läuft alles über mein CMS und auf das Control-Panel hat der Kunde keinen Zugriff. ;)
Aktualisierungen werden nur von mir vorgenommen.

Regel alles übers CMS und schütze das ACP mit Benutzernamen und Passwort, welches MD5-verschlüsselt in der Datenbank gespeichert ist. ;)
 
Mich würde ja mal interessieren, welche Seite das ist … :D
 
Sowas umgehe ich, indem ich den Kunden für einen monatlichen Beitrag auch das Einstellen von Inhalten verkaufe.

Wenn sie selbst per CMS noch das Layout versauen, würde ich vorschlagen: Layout besser absichern oder Kunden eine Schulung mitverkaufen. ;)

Ich kenne das aber auch, da haben Kunden in einer CMS-Page neue Angebote gepostet, riesige und hässliche Bilder reingestellt, kein Umfliesen der Bilder eingeschaltet, Text bunt gemacht... ist schon nervig.
 
wird denn dein name auf der seite genannt für das layout etc?
dann würde ich einfach mal auffordern diesen zu entfernen, weil du mit deinem namen nicht für diese verunstaltung stehen willst...
 
@rodriguez:
Mach es so wie ich:
Gib dem Kunden einfach keine Möglichkeit, was zu editieren.
Lass das nur über dich laufen und nehme Geld dafür. ;)

Ist nur schwer das durchzusetzen nach Projektabschluss....

Hostest du die Seite auf deinem Server ?
 
Draco.BDN schrieb:
Ich kann mein gekauftes Auto ja auch aufmotzen etc - ohne das der Hersteller kommt und mir vorschreibt, wie das Auto auszusehen hat.(...)Warum sollte es bei Webseiten anders sein?

Das ist etwas anderes.

Extrembeispiel: Darfst du ein Kunstwerk kaufen und selbst verändern (ein
Gesicht etwas "nachzeichnen" etc.) ? Nein.

Meine Kunden verstehen das, und fragen höflich nach, wenn Sie etwas
verändern wollen.
Wenn etwas schief geht, weise ich darauf hin und es wird korrigiert.

Urheberrechtsgeschützte Werke bleiben immer im Eigentum des Urhebers,
Veränderungen sind ohne Zustimmung prinzipiell nicht erlaubt.

Entweder man hat das auch mit dem Kunden so vereinbart, dann kann
man ihn auf den Vertrag hinweisen. Oder nicht, dann kann man wenig
machen, außer ihn überzeugen oder streiten, wobei es vor Gericht eher
schwierig ist, ein Urheberrecht für das Layout einer Website zu bekommen.
 
Also was ich noch machen würde: Bei verändertem Design sollten alle Hinweise auf den ursprünglichen Urheber entfernt werden, sofern bei Übergabe solche angebracht waren. Aber mit meinem "guten Namen" für ein grottiges Design zu zeichnen würde ich mir nicht bieten lassen...
 
Urheberrechtsgeschützte Werke bleiben immer im Eigentum des Urhebers,
Veränderungen sind ohne Zustimmung prinzipiell nicht erlaubt.
Aber du verkaufst dem Kunden doch die Homepage - ist es dann nicht legitim sie zu aendern, da er sie ja auch bezahlt hat?

Kann man, obwohl die Homepage verkauft wurde, darauf pochen das der Kunde es nicht aendern darf?
 
Ich sehe es auch so das der Kunde damit machen kann was er will.
Das Urheberrecht greift nur wenn Du außergewöhnliches geleistet hast:
http://www.digi-info.de/de/netlaw/aktuell/0512/index.php

In Deinem Fall würde ich den Kunden freundlich auf das vermurkste Layout aufmerksam machen und gegen Berechnung die Korrektur anbieten.

bye, M.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde das so sehen:
Du hast deinen Job gemacht, die Kohle dafür bekommen.
Wenn Dir an dem Kunden was liegt nochmal nachfragen/kurz erklären.
Wenn er sich als beratungsresitent erweist, ist es schade um die Energie -> aus den Referenzen löschen und die Energie in richtige Kunden investieren!
 
Was soll das? Du hast eine saubere Arbeit abgeliefert und wenn der Kunde die versaut ist es doch sein Problem.
Vielleicht bietest Du ihm an, die Seite wieder in den Ursprungszustand zu versetzen (gegen Bezahlung natürlich), zeigst ihm die Probleme und beide sind glücklich.
 
Vor allem passieren solche Dinge ja nun meist aus Unwissenheit. Und das kann man ja aufklären weil man das nötige Fachwissen hat.

Ehrlich gesagt finde ich es auch ein wenig vermessen (obwohl ich deinen Unmut sehr gut verstehen kann - mein Verständnis ist dir also auch sicher), als Dienstleister für sich in Anspruch zu nehmen, was der Kunde danach mit der Dienstleistung macht.

Der Kunde will eine Seite gegen Bezahlung. Die hat er bekommen. Der Zweck für den Kunden ist eine Darstellung in der Öffentlichkeit. Und die kann er verändern wie er will. Das ist moralisch sein gutes Recht, denn deine Arbeit ist erledigt und du hast kaum nen Anspruch darauf gefragt zu werden, ob der Kunde seine Website verändern will, weil die Preise oder die Adresse nicht mehr stimmen. Wenn ich nen Maler anstelle, der mir die Wände grün anmalt und ich nach nem halben Jahr lieber rote Wände haben will, werd ich wohl kaum den Maler anrufen und fragen ob ich das darf. Das wär ja noch schöner. Denk doch bitte mal nach!

Wenn's scheiße aussieht, ist der Kunde damit ganz sicher auch nicht glücklich. Also wo liegt das Problem? Mach ihn halt wieder glücklich. Damit verdienst du schließlich deine Brötchen.
 
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