VeraCrypt und Time Machine Backup

apfelcash

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Ich plane über VeraCrypt auf der internen SDD meines Macbooks einen verschlüsselten Container für sehr sensible Daten zu erstellen (z.B. 10GB). Ich befürchte jedoch, dass TimeMachine beim ablegen oder löschen neuer Dokumente immer die komplette Containergröße sichert. Klar, ich könnte den Container vom Sicherungsvorgang ausschließen, doch andererseits sollen diese Dokumente natürlich auch als Backup zur Verfügung stehen.

Frage: Arbeitet jemand mit Veracrypt und wie geht man am besten damit um?

Danke
 
Veracrypt kann keine „mitwachsenden“ Container.
Mit dem Festplattendienstprogramm kannst du aber verschlüsselte mitwachsende Images anlegen. Ist dann halt Mac-only…
 
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...probier doch mal Cryptomator:
https://cryptomator.org/de/

Vorteil: Der verschlüsselt die Daten auf Dateilevel, d.h. bei Änderungen an einzelnen Dateien ändert sich nicht gleich die komplette Vault. Cryptomator eignet sich daher auch gut für verschlüsselte Daten in Clouds, es gibt die Software für alle Plattformen und insbesondere auf iOS/iPadOS integriert er sich wunderbar in die Dateien.app...
 
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Veracrypt kann keine „mitwachsenden“ Container.
Das meinte ich nicht. Die Containergröße soll gleich groß bleiben. Würde das jedoch bedeuten, dass TM diesen Container nur einmal sichert, da sich an der Größe und am Änderungs/Erstellungsdatum im Nachhinein nichts ändert? Auch dann, wenn ich in diesen Container neue Dateien ablege?
 
...probier doch mal Cryptomator:
https://cryptomator.org/de/

Vorteil: Der verschlüsselt die Daten auf Dateilevel, d.h. bei Änderungen an einzelnen Dateien ändert sich nicht gleich die komplette Vault. Cryptomator eignet sich daher auch gut für verschlüsselte Daten in Clouds, es gibt die Software für alle Plattformen und insbesondere auf iOS/iPadOS integriert er sich wunderbar in die Dateien.app...

Danke Dir. Ich dachte bisher, Cryptomator ist eine reine Lösung für Clouddienste. Mir geht es um die rein lokale Verschlüsselung. Schaue ich mir einmal näher an.
 
Mach verschlüsselte Sparsebundles über das Festplattendienstprogramm.
 
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Aber die werden ja auch jedes Mal komplett gesichert.
 
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Nein, die haben im Paketinhalt Bänder, die nicht alle geändert werden.
 
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Das meinte ich nicht. Die Containergröße soll gleich groß bleiben. Würde das jedoch bedeuten, dass TM diesen Container nur einmal sichert, da sich an der Größe und am Änderungs/Erstellungsdatum im Nachhinein nichts ändert? Auch dann, wenn ich in diesen Container neue Dateien ablege?
Dann würde TM gar keine Änderung erkenn und gar nicht sichern... Den Vorschlag von one0eight hast du ja gesehen...
 
VeraCrypt würde dann jedes mal bei Änderungen der komplette Container gesichert werden.
Hier bietet sich, wie schon gesagt, SpareBundles oder besser nock Cryptomator an.
Vorteil von Cryptomater ist auch, dass man vorher keine Größe festlegen muss.
Habe es seit ca. 2-3 Jahren problemlos im Einsatz. Tut was es soll.
 
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@apfelcash

ich möchte dir auch mal ein paar andere Gedanken dazu anbringen, die nicht direkt was mit deiner Frage zu tun haben, aber sicher von Bedeutung sind.

Wenn du ein verschlüsseltes Volume hast (egal ob Veracrypt oder das macOS eigene) und du hast das gemountet und entsperrt, dann ist der Inhalt ja logischerweise im Zugriff durch dich und damit natürlich auch durch so Systemdienste wie TimeMachine.

Wenn da dann TimeMachine ein Backup anfängt und du das gemountete Volume nicht explizit vom Backup ausgeschlossen hast, wird TimeMachine, die Dateien darin ins Backup übertragen. Wenn dein TimeMachine-Backup selbst nicht verschlüsselt ist, dann liegen all deine Dateien des verschlüsselten Volumes auf dem backup unverschlüsselt vor.

Lösungsmöglichkeiten: du musst das Volume vom Backup ausschließen oder TimeMachine verschlüsselt betreiben.

Der weitere Aspekt wäre, dass dein Vorgehen für die interne SSD nur in wenigen Situationen eine zusätzliche Sicherheit gibt und zudem den oben genannten Fallstrick enthält.

Wenn du auf dem MBA Filevault nutzt, sind die Daten verschlüsselt. Ohne Kenntnis deines Passwortes kommt also niemand an die Daten auf dem MacBook ran. Die Sicherheit hängt also an der Güte deines Passwortes.

Ein zusätzlich verschlüsseltes Image erhöht die Sicherheit ausschließlich dann, wenn du ein weiteres Passwort nimmst, das du nicht im macOS-Schlüsselbund ablegst und immer manuell eingibst. Sobald es im Schlüsselbund steht, ist die Sicherheit identisch, wie die bei FileVailt: nur dein Accoutn-Passwort.

Fallstrick ist hier, dass es deutlich bequemer ist, das Passwort im Schlüsselbund zu halten. Zudem musst du immer darauf achten, dass die Checkbox bei der Passwortabfrage nicht aktiviert ist, denn sonst landet es eben im Schlüsselbund.

Du solltest dir also eher die Frage stellen, ob das überhaupt dein angedachtes Niveau an Sicherheit erfüllt. Für Daten auf der internen SSD ist FileVault in Kombination mit verschlüsselter TimeMachine und starkem Passwort deutlich sinnvoller.

Letzter Aspekt / Gedanke:

Wenn du die Sicherheit deines Account-Passwortes drastisch erhöhen willst um auch gegen brute-force-Angriffe einen Schutz aufzubauen, dann beschäftige dich mit smart keycards bzw. sowas wie einem Yubikey. https://www.yubico.com/works-with-yubikey/catalog/macos/

Aber hier gilt wie immer: erhöhte Sicherheit ist nicht erhöhter Bedienkomfort.
 
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@apfelcash

ich möchte dir auch mal ein paar andere Gedanken dazu anbringen, die nicht direkt was mit deiner Frage zu tun haben, aber sicher von Bedeutung sind.

Wenn du ein verschlüsseltes Volume hast (egal ob Veracrypt oder das macOS eigene) und du hast das gemountet und entsperrt, dann ist der Inhalt ja logischerweise im Zugriff durch dich und damit natürlich auch durch so Systemdienste wie TimeMachine.

Wenn da dann TimeMachine ein Backup anfängt und du das gemountete Volume nicht explizit vom Backup ausgeschlossen hast, wird TimeMachine, die Dateien darin ins Backup übertragen. Wenn dein TimeMachine-Backup selbst nicht verschlüsselt ist, dann liegen all deine Dateien des verschlüsselten Volumes auf dem backup unverschlüsselt vor.

Lösungsmöglichkeiten: du musst das Volume vom Backup ausschließen oder TimeMachine verschlüsselt betreiben.

Der weitere Aspekt wäre, dass dein Vorgehen für die interne SSD nur in wenigen Situationen eine zusätzliche Sicherheit gibt und zudem den oben genannten Fallstrick enthält.

Wenn du auf dem MBA Filevault nutzt, sind die Daten verschlüsselt. Ohne Kenntnis deines Passwortes kommt also niemand an die Daten auf dem MacBook ran. Die Sicherheit hängt also an der Güte deines Passwortes.

Ein zusätzlich verschlüsseltes Image erhöht die Sicherheit ausschließlich dann, wenn du ein weiteres Passwort nimmst, das du nicht im macOS-Schlüsselbund ablegst und immer manuell eingibst. Sobald es im Schlüsselbund steht, ist die Sicherheit identisch, wie die bei FileVailt: nur dein Accoutn-Passwort.

Fallstrick ist hier, dass es deutlich bequemer ist, das Passwort im Schlüsselbund zu halten. Zudem musst du immer darauf achten, dass die Checkbox bei der Passwortabfrage nicht aktiviert ist, denn sonst landet es eben im Schlüsselbund.

Du solltest dir also eher die Frage stellen, ob das überhaupt dein angedachtes Niveau an Sicherheit erfüllt. Für Daten auf der internen SSD ist FileVault in Kombination mit verschlüsselter TimeMachine und starkem Passwort deutlich sinnvoller.

Letzter Aspekt / Gedanke:

Wenn du die Sicherheit deines Account-Passwortes drastisch erhöhen willst um auch gegen brute-force-Angriffe einen Schutz aufzubauen, dann beschäftige dich mit smart keycards bzw. sowas wie einem Yubikey. https://www.yubico.com/works-with-yubikey/catalog/macos/

Aber hier gilt wie immer: erhöhte Sicherheit ist nicht erhöhter Bedienkomfort.


wow sehr cool erklärt !!! Bin ja selber ein Nutzer von Veracrypt... ( rührt einfach noch aus den Windows Zeiten her ) Muss ich tatsächlich mal überdenken... Ursprung war bei mir, dass hin und wieder die Kids mal am Rechner saßen und dann musste ja nicht jeder Ordner im Zugriff sein.
Kinder sind ja nun mal neugierig. Daher stammt der Nutzen von Veracrypt bei mir...
 
Ursprung war bei mir, dass hin und wieder die Kids mal am Rechner saßen und dann musste ja nicht jeder Ordner im Zugriff sein.
Kinder sind ja nun mal neugierig. Daher stammt der Nutzen von Veracrypt bei mir...

Das ist ein denkbarer Anwendungsfall.

Aber auch der ließe sich anders angehen. Wenn die anderen User keine Admin-User sind und auch dein Admin-Passwort nicht kennen und dieses Passwort sicher genug ist, um nicht erraten werden zu können, reichen die regulären Unix-Rechte aus. macOS erleichtert das, indem die Standarordner (Dokumente, Fotos, Musik etc) nur vom jeweiligen User aus erreichbar sind und nicht von anderen Standard-Usern. Auch alle in den Standardordner angelegten Unterordner sind da "geschützt".

Fallstrick ist hier: legt man im Homeverzeichnis direkt neue Ordner selbst an, dann muss man auch selbst dafür sorgen, dass die Unix-Recht so wie bei den Standardordnern angepasst werden. Andernfalls können _alle_ anderen User, egal ob Standarduser oder Admin, die Dateien lesen.
 
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Ich danke euch allen für die konstruktive und hilfreichen Lösungsansätze. Ich werde das Thema Verschlüsselung neu überdenken und zwischen den einzelnen Lösungen abwägen.

@lisanet Besonders Dir herzlichen Dank für die ausführlichen Denkansätze bzw. Vor-/Nachteile der diversen Möglichkeiten.

Ob nun SpareBundles, Cryptomator, TrueCrypt, FileVault - ich werde mich auf jeden Fall in all diese Lösungen erneut einlesen und dann entscheiden.

Besten Dank @all

Ich kann wirklich hoffen, dass uns Macuser.de auf ewig erhalten bleibt. Was man hier an netten Leuten kennenlernt, Hilfestellungen findet und seine Erfahrungen mit anderen austauschen kann ist großartig. Ich bin bereits seit vielen Jahren User hier und fast täglich zu Besuch in diesem Forum!
 
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