UNIX-Anfänger...

com_hajo schrieb:
wenn ich mal an einem leopard-server gesessen habe, kann ichs dir auch sagen. ;)

Nein, mal im Ernst: Was ist Deine Definition von Unix, wenn nicht die Single Unix Specification?

Alex
 
@alex,

ich hab mal bei der open group auf die seite gesehen. unix 03 hat mir gar nichts gesagt! beim ersten hinsehen dachte ich: das ist das alte system III, der vorgänger von system V, aus den 80'ern. ok, das war nen trugschluss! dann hab ich gesucht wer das eigentlich einsetzt. ibm hat erst seit aix 5.3 die zertifizierung. solaris wohl erst ab 10 und hp hat es wohl mittlerweile auch. aber alle dieser systeme basieren nach wie vor auf dem guten, alten system V.

wenn ich aber mal beim aktuellen tiger rausgefunden habe, wo man zentral die TZ-Variable in normaler unix-syntax ablegt, wie eigentlich genau die userverwaltung funktioniert (passwd und group sind es offenbar nicht), warum viele dateien unter /etc entweder leere hüllen sind oder besser gar nicht angefasst werden sollten, dann kann ich dir sagen was der tiger mit einem unix zu tun hat, wie ich es seit knapp 20 jahren kenne. aber bisher hab ich bei den stellen, die ich anfassen wollte meist ins dunkle gegriffen und musste mühselig suchen.

gruss
hajo
 
Nur weil das System weiterentwickelt wurde, heisst nicht, dass es kein Unix (mehr) ist.
Dass Du allerdings offensichtlich auf dem Stand von vor 20 Jahren stehen bleibst, würde ich an Deiner Stelle nicht gar so deutlich hervorkehren.

Apropos System V - die ganze BSD Geschichte ist wohl voll an Dir vorbeigegangen.
Oder zählst Du Systeme wie FreeBSD, OpenBSD etc. auch nicht zu den Unixen?
 
@maceis,

ich sagte seit 20 jahren! ich arbeite jeden tag fast ausschliesslich mit diesen systemen. aber zeig mir bitte, dass die userverwaltung die gleiche von osx und bsd ist. wenn die nun wirklich gleich sind, was mir dann offensichtlich entgangen ist, dann wirst du wohl recht haben. sollte aber osx da seines gleichen vergeblich suchen, ist es etwas optimistisch von weiterentwicklung zu sprechen.

im übrigen ist mir nicht die geschichte von bsd entgangen. aber wenn du schon auf dem namen unix herumpochst, der ist, soweit ich weiss, registriert auf sco und zwar auf system V, die es von novell und die wiederum durch die zerschlagung von at&t haben. bsd ist nur ein derivat, welches von at&t an berkley in quellen gegeben wurde. allerdings, bedingt durch die beiden run-level (single- und multiuser) mit den entsprechenden langen /etc/rc's, ist bsd nicht unbedingt mein fall. ich hab da lieber die 5 runlevel von system V, die man einfacher verwalten kann. ob aber nun einer ps awx oder ps -ef besser findet ist letztendlich geschmackssache und mir völlig wurscht.

gruss
hajo
 
com_hajo schrieb:
@maceis,

ich sagte seit 20 jahren! ich arbeite jeden tag fast ausschliesslich mit diesen systemen. aber zeig mir bitte, dass die userverwaltung die gleiche von osx und bsd ist. wenn die nun wirklich gleich sind, was mir dann offensichtlich entgangen ist, dann wirst du wohl recht haben. sollte aber osx da seines gleichen vergeblich suchen, ist es etwas optimistisch von weiterentwicklung zu sprechen.

An welcher Stelle definiert sich denn Unix über die Benutzerverwaltung? Dieses netinfo gehampele ist schon sehr nervig, da gebe ich Dir gerne recht.

Aber dass nur "adduser" und "addgroup" ein System zu einem Unix machen halte ich für ein Gerücht.

Im übrigen kenne ich mich mit Mac sehr viel besser aus als mit Unix, ich lasse mich also gerade wenn es Unix betrifft immer gerne eines besseren belehren. Aber ich kenne eben nur die Unix Definition der OpenGroup, und wenn Leopard dann einen Stempel bekommt, dann ist das für mich - Userverwaltung hin oder her - ein 100% echtes Unix.

Alex
 
Die UNIX-Zertifizierung betrifft auch weniger die Anwendungsprogramme, sondern mehr die Prozesskommunikation, die APIs und all so ein Kram.

D.h. wenn du eine Anwendung nach UNIX-Regeln erstellst, wird es auch auf jedem System laufen/kompilieren, welchen den UNIX-Stempel hat.
 
@Nuke,
das betrifft die posix-zertifizierung. die besagt aber auch nur dass die programme in quellen auf jedem unix kompilierbar sein und dort auch laufen müssen.

@alex,

unix 3 ist nur eine zertifizierung. das sagt erstmal nichts über die architektur des gesamten systems aus. die userverwaltung war nur das erste beispiel, über das ich gestolpert bin als ich die user-id's auf nem mac raussuchen musste. ich hab ja noch ein paar andere genannt. ob der swap in files, bei denen nicht einmal die priorität gesteuert werden kann, hinter einem modernen layout steht, würde ich persönlich verneinen. was hab ich bis heute vergeblich nach dem setzen der zeitzone gesucht! ob partitionen im zeitalter von tbyte-platten wirklich so modern sind, wage ich zu bezweifeln. die meisten unixe (selbst linux) benutzen variable volumemanager. hab ich beim osx noch nicht gesehen oder von gelesen.

was der leopard da letztendlich zu bieten hat, werden wir erfahren wenn der da ist. nur alleine zu sagen, das kompilieren geht auf osx und dann ist es ein unix, würde auch provokant heissen das ich aus einem windows ein unix mache, wenn ich cygwin installiere. und das ist, wie wir alle wissen, quatsch!

gruss
hajo
 
um mal wieder aus dem "sind wir nicht alle Heise Nerds" Thema rauszukommen:

Ich habe das Buch: UNIX für Mac OS X Anwender.
Das ist ein super Einstieg in die Welt unter der grafischen Oberfläche.
Geht nicht zu tief ins Detail aber ist perfekt um anzufangen.
 
-Nuke- schrieb:
...
D.h. wenn du eine Anwendung nach UNIX-Regeln erstellst, wird es auch auf jedem System laufen/kompilieren, welchen den UNIX-Stempel hat.
Nur - wer macht das schon?
Siehe GNU :( .

Letztendlich ist das hier ein Streit um des Kaisers Bart.
Ich persönlich würde die Frage Unix - ja/nein nicht an der Konformität mit der SUS(v3) abhängig machen und schon erst Recht nicht von der Art der Benutzerverwaltung.

Auch solche Geschichten wie runlecel, rc-Skripte und init Prozess finde ich eher irrellevant (die rc-Dateien in /etc werden übrigens auch bald wegfallen).
Eher sollte man sich freuen, dass man mit launchd endlich ein System hat, mit dem man Dienste nicht nur starten und beenden sondern auch während der Laufzeit überwachen und bei Ausfall automatisch neu starten kann.

Ich persönlich bin der Ansicht, dass der Unterbau von Mac OS X ein waschechtes und sehr weit entwickelte Unix ist. Den Vergleich mit Cygwin, der nicht Basis sondern künstlicher Aufsatz auf ein Betriebssystem ist, halte ich für völlig unpassend.
 
ich bin auch vor kurzem von Windows umgestiegen. Das hier: finde ich ganz gut für den Einstieg.

Es gibt ein Buch in deutsch von Kai Surendorf "Unix für Mac OS X Anwender". Ich vermute, dass es gut ist, da ständig ausverkauft. Im Sommer kommt es wieder.



below schrieb:
Das Buch würde ich nicht empfehlen. Jedes Thema bleibt in den Kinderschuhen stecken.
 
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