TimeCapsule bauen (Fritz!Box + HDD)

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Für alle, die schon eine extrerne Festplatte haben und Time Machine benutzen, um Backups von ihrem System zu machen, doch dies gerne drahtlos über Wi-Fi machen würden:
Time Capsule selbst basteln

Man kann sich aus einer Fritz!Box und einer externen Festplatte ganz einfach eine Time Capsule basteln:

Zuerst schließt man die HD an die Fritz!Box über USB
(am besten 2.0, sonst dauert alles unerträglich lang!) an.
Die HD muss FAT32 formatiert sein! HFS+ wäre ideal,
aber das erkennt die Fritz!Box nicht!

Sobald die Platte an der Box dran ist, kann man sie unter fritz.box unter USB-Geräte / USB-Speicher sehen.

Bild 1.png

Dort kann man nun verschiedene Sachen einstellen...

Wir aktivieren Lese- und Schreibzugriff
einen Kennwortschutz
und den USB-Netzwerkspeicher

Bild 2.jpg

Mit einem Klick auf Übernehmen speichern wir die Einstellungen.

Jetzt kann man auf dem Mac im Finder unter
Gehe zu > Mit Server verbinden... (⌘K)
auf diese neu eingerichtete Netzwerkfestplatte zugreifen, indem wir im Mit Server verbinden... Fenster unter Serveradresse smb://fritz.box eingeben.
Am besten mit einem Klick auf Plus zu den Favoriten hinzufügen. Wir melden uns als registrierter User an, unser Username ist ftpuser, unser Kennwort haben wir in den Fritz!Box Einstellungen vergeben.

Bild 7.png

Jetzt ist die HD eingebunden (gemountet) im Finder und erscheint in der Seitenleiste, oder sogar auf dem Desktop (wenn in den Finder-Einstellungen dies aktiviert ist)

Bis hierhin wars noch einfach.
Jetzt kommt der schwierige Teil, den wir trotzdem alle meistern werden ;)

Time Machine schreibt nur auf lokale HFS+ formatierte HDs.
Unsere HD ist weder lokal angeschlossen, noch HFS+ formatiert.

Also überreden wir Time Machine im Terminal dazu, auf Netzwerkplatten zu schreiben:

Im Terminal (Spotlight > Terminal) eingeben:

Bild 4.png

defaults write com.apple.systempreferences TMShowUnsupportedNetworkVolumes 1

Das war nur die Hälfte. Jetzt müssen wir von Hand ein sogenanntes Sparsebundle anlegen, damit Time Machine die Daten da rein speichert.

Ein Sparsebundle ist ein Paket, das dynamisch bis zur vorgegebenen Größe wächst.

Also machen wir im Terminal weiter:

hdiutil create -size GRÖßE -fs HFS+J -volname WUNSCHNAME -type SPARSEBUNDLE HOSTNAME_MACADDR.sparsebundle

das hdiutil erzeugt mehr oder weniger dateien. der dateityp wird unter -type festgelegt: ein Sparsebundle. Es soll HFS+ (mit Jouranling) "formatiert" sein. Unter Größe gibt man die Größe ein, bis zu der das Sparsebundle mitwachsen soll. am besten so groß wie die HD ist. also wenn die HD 250 GigaByte hat dann muss man dort eingeben 250g (für MegaByte m, was allerdings bei der Backuplösung eindeutig zu wenig wäre). unter WUNSCHNAME kann man einen Namen für die Time Machine HD wählen, ich habe hier TimeCapsule gewählt. Er darf keine Leerzeichen besitzen!
Jetzt wirds noch ein Grad schwieriger:
Unter Hostname kommt der Hostname (wer hätts gedacht?!) rein. Den finden wir unter Systemeinstellungen > Sharing > oben Bearbeiten... > Lokaler Hostname.
Bei MACADDR kommt die MAC-Adresse rein, die finden wir unter Systemeinstellungen > Netzwerk > AirPort/sonstige Verbindung > Weitere Optionen > Ethernet > Ethernet ID.
Wir müssen sie OHNE die Punkte eingeben.

Fertig sieht der Terminalbefehl so aus:

hdiutil create -size 250g -fs HFS+J -volname TimeCapsule -type SPARSEBUNDLE Steves-MacBook_00aa11bb22cc.sparsebundle

Dieser Befehl würde ein Sparsebundle mit dem Namen TimeCapsule mit einer dynamischen Größe von bis zu 250 GigaBytes erzeugen. Das Sparsebundle findet man unter ~/Dokumente

Jetzt ziehen wir das gerade erzeugte Sparsebundle auf unsere gemountete Fritz!Box Netzwerk Festplatte.

Dann können wir in den Systemeinstellungen Time Machine starten.

Bild 5.jpg

Das erste Backup dauert je nach Festplattengröße und -befüllungsstand unter anderem mehrere Stunden. Man kann es beschleunigen, indem man Fritz!Box und Mac mit einem LAN-Kabel verbindet.


SUCCESS! Wir ham's geschafft!
:cake:

Bild 9.jpg

Gutes Gelingen ;)

Gruß
applemacbookfan

PS: Bei fragen einfach PN :)


Edit:
Mir ist grad noch eingefalln:
Es wäre natürlich praktisch, wenn sich der Mac beim einschalten/aufklappen/anmelden automatisch mit dem Server verbindet, sodass Time Machine nix zum meckern hat...

Systemeinstellungen > Benutzer > Startobjekte > + > {Time Capsule Partition auswählen}

greez
 
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Toooopp!! Werde es mal ausprobieren wenn meine neue Fritzbox da ist!
 
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Ok, dann hoffe ich, dass es auch bei dir klappt ;)
Hab noch ein paar sachen (u.A. Bilder eingefügt. Hoffe es ist verständlich jetzt ;)

Gruß
applemacbookfan
 
Wow, einfach perfekt.

Super Anleitung von Dir.
:clap:
 
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Danke schöne Anleitung!
Ich denke jedoch das wenn du versuchst eine Datei > 4 GB zu sichern das wegen FAT 32 nicht gehen wird.
 
KEINE EINSCHRÄNKUNGEN

du denkst richtig: FAT32 speichert nur Dateien bis zu 4 GB.

ABER ES GEHT TROTZDEM,
weil wir ein Sparsebundle haben.
In das Sparsebundle speichert Apples Time Machine die Dateien gesplittet in 4 MB Päckchen. Deswegen muss es auch bei einer kleinsten Änderung des Systems nicht ein komplett neues BackUp machen.
 
tolle anleitung. werd ich bei gelegenheit testen (wenn die neue box auf dem markt ist)

aber wie sieht das mit dem zurückspielen aus?

muss man da auch irgendwelche verrenkungen im OS machen, oder kann man die festplatte normal angeben?

hast du das getestet?
 
Und heißt es nicht, dass die Time Capsule sicherstellt, dass Daten, die im Cache der HDD sind, auch wirklich auf die Platte geschrieben werden? Ist ein sattes Sicherheitsfeature, dass imho bei Deiner Version, aber auch beim Einrichten von Time Machine auf jedem anderen Netzwerklaufwerk nicht unterstützt wird.

Ich habe einfach bedenken, kaputte Backups zu generieren. Wäre ziemlich daneben.
 
Hallo,

super Anleitung - vielen Dank.

Ich habe mir meine stundenlange Sicherung (14 oder 15 Stunden 120 GB) natürlich direkt wieder zerschossen - nach der Sicherung und weiteren Einzelsicherungen, die alle funktioniert haben wollte ich auch meinen zweiten Mac mit einem extra sparsebundle auf die gleiche Platte sichern lassen.
Ich habe fälschlicherweise die MAC-Adresse von Airport in den Filenamen geschrieben, was nicht geklappt hat.
Daher entschloß ich mich die externe HD direkt an den USB Port vom Mac zu hängen, weil ich angenommen habe, dass man das sparsebundle nicht über das Netz mit den richtigen Rechten kopiert bekommt - dabei lag das Problem ja daran, dass man die Ethernet MAC Adresse nehmen muß, was ich bis dato nicht wußte.

Und das war mein Fehler - das Anhängen und mounten ging gut vonstatten, auch das Kopieren des sparsebundle vom Rechner auf die externe HD war erfolgreich - ....aber aus purer Neugier wollte ich mal das existierende sparsebundle lokal mounten....

Tja danach konnte ich die Sicherung vergessen - das bundle war auf einmal schreibgeschützt und nicht mehr lesbar - ein Fenster poppte auf, in dem stand, dass ich meine Daten sichern müsse und die Platte neu formatieren solle....

na bravo :mad:

Stundenlanges Rechte korrigieren mit dem Festplattenmanger und auch im Terminal führten nicht zum Ziel.
Auch diese Hilfe Time Machine: Fehlerbehebung bei Backup-Problemen und diverse andere Tipps führten nicht zum Erfolg.
Völlig entnervt habe ich dann ein neues Backup angestossen und nun funktionieren auch beide sparsebundles.

Das einzige, was mich insgesamt ein bisschen stört ist, dass die FritzBox im LAN nur 10/100 Mbit hat - die Gigabitfähigkeit des Mac kann ich dadurch nicht nutzen - das macht bei den ersten Sicherungen und bestimmt auch später bei einer Komplettrestaurierung natürlich viel Zeit aus - da hat man mit der originalen TimeCapsule einen Geschwindigkeitsvorteil.

Aber mit der 7370 soll ja auch Gigabit unterstützt werden.

Oder gibt es eine Möglichkeit die Erstsicherung und Restaurierung direkt über USB (Mac -> HD) durchzuführen und anschließend über die Fritz weiter zu nutzen?
 
Ich möchte mal gerne wissen, warum man nicht NTFS nimmt, als Filesystem für die FritzBox-Platte - angeblich geht das doch an der Box?
 
Normalerweise sollte der Mac doch nicht sehen können, welches Filesystem verwendet ist, bzw. es davon abhängig sein, ob die Box drauf schreiben & lesen kann, weil die so wie ich das verstehe die HDD freigibt?!
 
Normalerweise sollte der Mac doch nicht sehen können, welches Filesystem verwendet ist, bzw. es davon abhängig sein, ob die Box drauf schreiben & lesen kann, weil die so wie ich das verstehe die HDD freigibt?!


mhhh könnte stimmen - die Lese/Schreibarbeit übernimmt ja eigentlich die FritzBox - ich werde das später mal testen und berichten.

Welchen Vorteil hätte NTFS gegenüber FAT32 - damit kenne ich mich ja gar nicht aus?
 
Normalerweise sollte der Mac doch nicht sehen können, welches Filesystem verwendet ist, bzw. es davon abhängig sein, ob die Box drauf schreiben & lesen kann, weil die so wie ich das verstehe die HDD freigibt?!

Korrekt, der Mac sieht nur das Netzwerk Protokoll. In diesem Fall Samba (smb). Das Filesystem ist dem Mac ziemlig egal, nur die Fritzbox muss damit klarkommen.
 
mhhh könnte stimmen - die Lese/Schreibarbeit übernimmt ja eigentlich die FritzBox - ich werde das später mal testen und berichten.

Welchen Vorteil hätte NTFS gegenüber FAT32 - damit kenne ich mich ja gar nicht aus?

Filesize > 4GB ist das Mainfeature.
 
Vielleicht könnte man dann den Umweg über das Sparseimage sparen?
 
Mir ist grad noch eingefalln:
Es wäre natürlich praktisch, wenn sich der Mac beim einschalten/aufklappen/anmelden automatisch mit dem Server verbindet, sodass Time Machine nix zum meckern hat...

Systemeinstellungen > Benutzer > Startobjekte > + > {Time Capsule Partition auswählen}

greez

In diesem Zusammenhang wäre wohl noch der Automountmaker erwähnenswert. Damit erstellt man ein Script, dass man dann als Startobjekt hinzufügt. Der Vorteil ist, dass man u.A. einstellen kann, ob der Server erst angepingt werden soll, bevor der Mount gemacht wird (falls die Platte/Box mal gerade nicht will/kann/soll). Weiterhin wird vom Finder nicht automatisch ein Fenster geöffnet.
Ich mag's!

NTFS funktioniert mit meiner 7270 übrigend wunderbar. :)

petjek
 
In diesem Zusammenhang wäre wohl noch der Automountmaker erwähnenswert. Damit erstellt man ein Script, dass man dann als Startobjekt hinzufügt. Der Vorteil ist, dass man u.A. einstellen kann, ob der Server erst angepingt werden soll, bevor der Mount gemacht wird (falls die Platte/Box mal gerade nicht will/kann/soll). Weiterhin wird vom Finder nicht automatisch ein Fenster geöffnet.
Ich mag's!

NTFS funktioniert mit meiner 7270 übrigend wunderbar. :)

petjek

Für sowas habe ich mir nen Shellscript gebaut, welches in der Crontab Minütlich läuft und checkt ob der Server samt Share vorhanden ist und ich nicht via VPN in meinem Netz unterwegs bin - erst dann Mountet er das Share. Es gibt viele Automounter, die funktionieren aber alle irgendwie nicht so zuverlässig.
Wer Interesse an dem Script hat, soll sich melden, dann Poste ich es mal.
Vorteil an der Sache ist zum einen das es Funktioniert und zum anderen das es während der Laufzeit klappt, d.h. nicht nur beim Anmelden am Rechner.
 
Ich habe interesse :wavey:
 
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