Stundenlohn als Grafik-Design Student

Hi manoaniac,

sorry, wenn es anmassend rüber kam. Fakt aber ist, dass
eben eine Logotype NICHT nur ein „Bildchen” ist. Viel mehr
soll/muss das Signet u.a. die Philosophie des Unternehmens
transportieren – und dazu gehört ein Mehr an Aufwand, wel-
cher auch honoriert werden soll/muss. Das wollte ich damit
kund tun.

Beste Grüsse
Jürgen

NS: Dank für die Antwort an „microsaft” – muss ich mich
nicht dazu äussern :drum:

und – willkommen bei Macuser,
sah eben erst, dass du „neu” bist!:)
 
offtopic:
warum werden hier in letzter zeit eigentlich soviele Threads von vor 3 jahren ausgegraben? nd warum denken die leute die diskussion über die preispolitik zu nem 3 jahre alten projekt sind heute noch interessant? schaut keiner auf die erstellungsdatums der letzten beiträge in nem thread?
es besteht die vage möglichkeit, dass ein neues mitglied schon einmal angemeldet war, aus welchen gründen auch immer das forum verlassen hat, und irgendwann in seinen alten threads unter neuem namen wieder mitschreibt, weil er seinen alten namen vergessen hat. was hier natürlich nicht der gfall sein muss. aber du hast nach einer möglichkeit gefragt, und das wäre eine. :D

diskussionen zur preisgestatung sind in unserer branche und besonders hier in diesem forum immer wieder ein quell heller freude und voller emo- und information. :hehehe:
 
Auch wenn der Thread nun ursprünglich schon über 3 Jahre alt ist muss ich aus aktuellem Anlass mal meinen Senf dazu geben:
Wenn ich hier lese, dass für Änderungen wie das Einfügen eines ® 166 € berechnet und ohne Gezeter bezahlt werden falle ich vom Glauben ab und hab anscheinend die falschen Kunden.

Ich (ausgelernter und studierter Grafiker) bin seit knapp 2 Jahren nicht mehr selbsständig als Grafiker unterwegs, sondern wieder in einer Festanstellung. Nebenbei mache ich allerdings auch noch einige Projekte auf eigene Rechnung. Kürzlich habe ich für einen Vermögensberater (Name und Adresse gerne per PN) einen Flyer erstellt und dabei erlebt wie die Arbeit eines Grafikers angesehen wird:
Es ging um einen simplen DIN Lang Flyer, 6 Seiten in 4c. Bilder waren vorhanden, mussten lediglich ein bisschen in der Farbe korrigiert werden. Text war (angeblich) auch schon ausformuliert vorhanden. Alles in Allem also kein Hexenwerk. Nach einem Gespräch beim Kunden machte ich mich ans Werk und begann die Bilder zu bearbeiten und Texte zu setzen. Das Layout sollte sich insgesamt an einem älteren Flyer orientieren aber dennoch anders aussehen. Dabei sollten auch ein paar Zitate optisch aufgehübscht und zwei Diagramme eingebunden werden, also ließ ich mir dafür was Nettes einfallen. Nach knapp 3 Stunden war die erste Version fertig und ging zum Kunden.

Dann gingen die Korrekturen los in deren Verlauf ich merkte, dass der gute Mann mit seinen Texten anscheinend doch nicht so richtig im Reinen war, denn darum drehten sich die meisten Korrekturen. Es waren dann schließlich 10 Versionen fällig bis der Kunde zufrieden war und die Datei zum Druck abgenommen hat. Um eine Druckerei wollte er sich selbst kümmern.

Ich stellte also meine Rechnung. Für das Gespräch beim Kunden kalkulierte ich eine Stunde, 3 Stunden für's erste Layout und weitere 3 Stunden für die Korrekturen. Meinen Stundensatz legte ich mit 40 € an und schrieb also eine Rechnung über 280 €. Was ich dann erlebte ist schon mehr als traurig:
Es dauerte einen Tag bis ich eine bitterböse Mail von besagtem Kunden bekam in der er mir "Wucher" und "Abzocke" vorwarf. Ein Stundensatz von 40€ für jemanden, der den Job nur noch nebenbei macht wäre ja eine absolute Frechheit und schließlich hätte er die meisten Korrekturen (seinen Text) ja selbst erledigt. Natürlich hat er seinen Text selbst korrigiert - ich ändere ja schließlich inhaltlich nichts von mir aus an einem gelieferten Text. Aber dass sein Text ja auch irgendwie in das Dokument kommen muss und gesetzt werden will sieht er nicht.

Letztendlich hat er mir nun genau 50% des Rechnungsbetrags "zugestanden" - mehr hätte er für den alten Flyer beim damaligen Grafiker schließlich auch nicht bezahlt und mehr wäre meine Arbeit ja auch nicht wert. Ich habe mir nun mal eine AGD Bibel besorgt und sehe da, dass mit einem durchschnittlichen Stundensatz von 76€ gerechnet wird. Für einen Flyer veranschlagen die auch noch mehr Stunden als ich und berechnen Nutzungsrechte extra. Diese Praxis hätte ich dem Kerl wahrscheinlich überhaupt nicht vermitteln können.

Nun überlege ich wie ich weiter vorgehe. Der strittige Betrag ist allerdings wahrscheinlich zu gering um das große Orchester mit Inkasso, Anwalt und Gericht zu bestellen. Allerdings bin ich schon ziemlich sauer über die ganze Angelegenheit, weil ich mich nur ungern von einem geleckten, eingebildeten Schlipsträger so abfertigen lassen will. Irgendwelche Tipps?

Danke und viele Grüße
Chewie
 
Zuletzt bearbeitet:
:sick: ätzend

hat der die druckdaten schon?
im notfall die nutzung deiner dateien verbieten..
 
Ja, er hat die Druckdaten. Der Flyer ist auch schon gedruckt und wird verbreitet.
Die Nutzung habe ich ihm bereits verboten solange die Rechnung nicht beglichen ist - das kümmert ihn allerdings anscheinend recht wenig.
 
Hast Du dem Menschen kein Angebot vorher abgegeben?
 
Nein - in dem ersten Gespräch wurde gleich der Auftrag erteilt. Über die Kosten hat er sich nicht informiert (oder informieren wollen). War wahrscheinlich mein Fehler, dass ich ihm nicht erst noch eine Aufstellung der möglichen Kosten geschickt hab. Allerdings hatte ich auch noch nie so ein Problem, weil ich mit meiner Meinung nach fairen und realistischen Preisen und Stunden kalkuliere.
 
Ja dann hast Du jetzt Lehrgeld gezahlt, bisher hattest du einfach Glück.
Darauf würde ich mich in Zukunft nicht mehr verlassen, da es auch nach
meiner Erfahrung immer öfter vorkommt, dass gerade kleine Unternehmen
den Grafik-Designer mit einer Art Programmbediener gleichsetzen.

Meine Erfahrung lehrt: Immer ein Angebot erstellen, in dem alle Leistungen
preislich aufgeführt werden. So z.B. auch Text Korrekturläufe, in deinem
Fall Autorenkorrekturen, die du eingrenzen kannst: … z.B. drei Textkorrekturen inkl.,
jede Weitere Korrektur wird nach Zeitaufwand berechnet … usw.
Und: immer die Auftragsbestätigung geben lassen!

Trotzdem sollte dieser Kunde nicht ungeschoren davonkommen, denn mündliche
Absprachen gelten natürlich auch.
Wenn du an Dein Geld kommen willst, bleibt dir nur der Gang zum RE.
Manchmal genügt ein Brief vom RE und die Sache erledigt sich.
 
Aber die Sache mit der Wertschätzung der Arbeit ist doch Gang und Gäbe. Für die meisten sind das nur ein paar Klicks im Programm und sie meinen, sie könnten das auch. Sei es jetzt beim Layouten oder Fotografieren. Wie oft hab ich schon gehört, dass man gerne so ne Kamera hätte wie ich, weil die macht ja so tolle Bilder.
Auch wenn es nur privat ist, aber ich mache momentan auch einen Flyer, dafür auch fotografiert - nach Vorgabe!!! Jetzt passen die Bilder nicht, da man vom Produkt zu wenig sieht und zu wenig von der Umgebung. Beim Shooting habe ich darauf hingewiesen aber man wollte es ausdrücklich nicht so. Und jetzt wird sich beschwert, der Flyer soll schnell fertig sein, aber die Reaktionszeit dauert 1-2 Tage, dafür kann ich persönlich auch nichts, wenn die so lange brauchen, mir die Änderungen mitzuteilen.
Dann sollen noch Vektorgrafiken rein, Verzierungen etc... Die wissen nunmal nicht, welcher Aufwand dahinter steckt.
 
Halte die Änderungen schriftlich fest, berechne den Mehraufwand und ab damit zum Kunden.
Wenn „Die“ nicht wissen welcher Aufwand dahinter steckt, muss Du den eben auflisten
und berechnen. Oft sind dann z.B. eben bemängelte Fotos plötzlich doch Ok. :hehehe:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Chewie
Auch wenn kein klares Angebot vorlag, normalerweise spricht man doch wenigstens darüber, ob über Stunden abgerechnet wird (dann sollte man seinen Stundensatz mitteilen) oder ob es einen Pauschalpreis gibt und wenn ja, welchen!?
Als Grafiker 40,– € … das perfekte Opfer für den Täter. ;-)
Vermögensberater *Kopf schüttel* … wahrscheinlich berät er Unternehmen wie sie auf Dauer zu Vermögen kommen, in dem sie bei der Werbung sparen.
Unverschämt. Welchen Stundensatz nimmt ER denn für seine Arbeit?! Das bisschen Beraten …

Da würde ich leider auch sagen: Lehrgeld gezahlt.
Schwierigkeiten kann es immer und trotz Angebot geben, aber einfach so ins Blaue hinein arbeiten und die Daten rausgeben im guten Glauben, der Kunde akzeptiert den in Rechnung gestellten Betrag …*auweia.
:-(
 
Tja, wer sich die Damenkarte geben lässt und bunt drauf los bestellt, braucht sich nicht aufregen. :)

Andererseits ist es wie schon erwähnt seeeeeehr zu empfehlen, wenigstens eine Auftragsbestätigung über den erteilten Auftrag zu schicken bzw. bei größeren Projekten alles schön detailliert in einem Pflichtenheft festhalten MIT expliziter Einbeziehung der Nutzungsrechte nach Art und Umfang. Immer dran denken: Verträge macht man in der Zeit, in der man sich versteht für die Zeit, in der man sich nicht mehr versteht. Das ganze dann schön schwarz auf weiß und gut is.

Das die Beschwerden von einem kommen, der mal eben 2.000 EUR für ne Unterschrift unter einer Lebensversicherung einsteckt, spricht natürlich Bände.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir Kunden mittlerweile gut in Richtung Konfliktpotenzial anschaue, bevor ich einen Auftrag annehme. Manchmal hat man sonst mehr Ärger und Negativwerbung, als wenn man sich in der Zeit einfach mit Strohhut nebst Caipirinha in die Sonne gesetzt hätte.
 
Hi Chewie,

gehst du auch in die Autowerkstatt – weil du dein Auto ja so dringendst
benötigst – ohne nach den Kosten zu fragen und sagst „mach' mal!”?

Diese Frage geht eigentlich an alle, welche so blauäugig in die Selbst-
ständigkeit wanken.

Übrigens braucht man dann nicht zu heulen, wenn der Kunde nicht zahlt,
nur teilweise oder sehr schleppend. Zeigt doch dieses deine Gebaren,
dass du dringend Geld benötigst. Und der Kunde nutzt dies aus.

Gruss Jürgen
 
gehst du auch in die Autowerkstatt – weil du dein Auto ja so dringendst
benötigst – ohne nach den Kosten zu fragen und sagst „mach' mal!”?

Der Vergleich hinkt insofern, als dass diese Frage ja den Kunden betrifft. Er hat ja scheinbar ohne nach den Kosten zu fragen den Flyer in Auftrag gegeben und gesagt »Mach mal!«
Aber – siehe Beispiel Autowerkstatt – dieses ist gar seltsam und würde mich stutzig machen. ;-)
 
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