Schaltnetzteile haben genau wie konventionelle Netzteile eine galvanische Trennung von Primär- und Sekundärseite - sprich Ein- und Ausgang. Der wesentliche Unterschied zum konventionellen Netzteil besteht darin, dass der eigentliche Transformator nur mit der Leistung beschickt wird, die die Ausgangsseite verlangt. Zudem arbeitet der Trafo mit höheren Frequenzen (30-150kHz), wodurch er wesentlich kleiner dimensioniert werden kann als ein Trafo in einem herkömmlichen Netzteil, der mit 50Hz arbeitet.
Es gibt also bei beiden eine galvanische Trennung von Sekundär- und Primärseite. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie das Potential vom Gehäuse ein anderes werden kann als das Erdpotential. Denkbar sind z.B. Netzwerkkabel, Modemkabel, Antennenkabel und überhaupt alle angeschlossenen Geräte, die über ein eigenes Netzteil verfügen oder mit einer angeblichen Erde verbunden sind. Das kann auch über mehrere Geräte gehen. Fehlerursachen können Steckdosen oder Kabel sein, die zwar über einen Schutzleiter verfügen, der aber von der Verbindung abgerissen ist. Dann gibt es u.U. eine Potentialanhebung der mit dem Schutzleiter verbundenen Teile, da in den Kabeln, wo Phase, Null und Schutzleiter nebeneinander laufen, durch Induktion eine relativ hohe und spürbare Spannung entstehen kann. Diverse andere Szenarien sind natürlich auch möglich.
Statische Aufladungen durch bekannte Stoff-/Schuh-/Teppichkombinationen setze ich mal als bekannt voraus.
Mit einem Multimeter kann man zwischen dem Null-Leiter und dem Schutzleiter messen. Im Idealfall sollte die Differenz nahezu Null sein. Aber bitte Vorsicht: 230V sind nicht zum Herumspielen und können Lebensgefährlich sein. Denn der Nachbar vom Null-Leiter ist die Phase, die eben 230V gegen Null bzw Erde hat.
Normalerweise sollte über den Schutzleiter kein Strom fließen. Passiert es dennoch, löst er FI-Schalter im Sicherungskasten bei >20mA aus.