Streit um iTunes-Domain

Podi

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"David gegen Goliath"

Im Vergleich zu Apple ist Benjamin Cohen ein Wurm - allerdings ein pfiffiger. Der britische Mittelständler registrierte bereits vor vier Jahren die Domain iTunes.co.uk, die Apple nun ganz gern für eigene Zwecke nutzen würde. So wie Cohen.

Benjamin Cohen ist einer der so vielen pfiffigen Jungunternehmer, die es zu Zeiten der Dotcom-Hysterie zum Millionär brachten. Das war damals vergleichsweise einfach. Als schwerer erwies sich wenig später das geschäftliche Überleben, als das Börsen-Blutbad des Dotcom-Crashes begann. Cohen überlebte mit einem Internetangebot, das seinen Kunden Rabattangebote beim Einkauf in diversen elektronischen Shops macht.

Schön für ihn ist, dass er - um Kunden für den Apple-iTunes-Shop zu gewinnen - gleich die richtige Domain in petto hatte: www.itunes.co.uk. Wer das eingibt, landet bei Cohens "QuickQuid"-Service - und das dürften mehr Surfer sein als die, die direkt Quickquid.com anwählen.

Kein Wunder also, dass Cohen die eindeutige, aussagekräftige Domain lieb und teuer ist. Kein Wunder auch, dass Apple die Internetadresse gern übernehmen würde.

Das versuchte der Computerkonzern nun per Anwalt: Am 30. November beantragte Apple die Überschreibung der Domain. Benjamin Cohen ist, da ist sich das Unternehmen sicher, ein "Cyber-Squatter", der durch die Belegung der Domain einen Profit zu machen sucht.

Das aber dürfte nur schwer nachzuweisen sein. Cohen registrierte die Internetadresse (und etliche andere) nämlich schon im November 2000. Der Witz daran: Zwar meldete Apple in Amerika bereits im Oktober 2000 Markenschutz für "iTunes" an, öffentlich wurde der Name des kommenden Produktes aber erst am 6. Dezember per Veröffentlichung im Trade Mark Journal.

Nun argumentiert Cohen, er habe "unschuldig" einen seiner Meinung nach netten Domainnamen angemeldet und diesen seitdem auch ordentlich benutzt. Von Apples iTunes-Plänen, die bis Anfang Dezember nur firmenintern bekannt waren, habe er nichts gewusst. Von Cyber-Squatten, das Mitte der neunziger Jahre eine beliebte Methode war, Großunternehmen ein klein wenig zu erleichtern, könne da wohl keine Rede sein. Cohen: "Cyber-Squatter können wir offensichtlich gar nicht sein, da unsere Registrierung von itunes.co.uk vor dem Zeitpunkt liegt, an dem Informationen über Apples iTunes-Service öffentlich wurden."

Apple will sich zum laufenden Verfahren nicht äußern, während Cohens Firma den Schlagabtausch in einer Presseerklärung unter der Überschrift "David gegen Goliath" geradezu zelebriert. Benjamin Cohen: "Die nutzen ihren Status, um einem völlig unschuldigen, kleinen britischen Unternehmen etwas wertvolles zu nehmen."

www.spiegel.de

Also meiner Meinung nach ist Cohen im Recht.
 
Natürlich wird Apple gewinnen. Warum ist itunes.co.uk denn so wertvoll? Wegen Cohens Inhalten etwa?
 
Wertvoll ist sie weil iTunes eine sehr bekannte Marke ist.
Die Inhalte der jetzigen Seite sind nicht wirklich wertvoll.
Das Problem ist nur, dass er sich mit allen Mitteln gegen eine Übernahme durch Apple wehrt, das Geld für den Anwalt dürfte er haben :D

Über die Domain itunes.co.uk kommen sicher viele Benutzer rein. Das wird er sich nicht entgehen lassen wollen. Und Apple natürlich auch nicht.
 
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