Steuerrechner Freiberufler

spoege schrieb:
@ Al:
Investitionsrücklagen sind Ansparungen für bestimmte Investitionen, die man dem Finanzamt gegenüber auflisten muss.
Beispiel: Scanner Microtek A3, geplant für 2007, 1200 Euro. Das reicht.
Diese 1200 Euro können zurückgelegt werden – ob virtuell oder real ist egal, wichtig ist, dass ein bestimmten Prozentsatz nicht versteuert werden muss. (Ich glaube, die Obergrenze liegt bei 47%, die man aber besser nicht schon von Beginn an ausreizt, um sie im Bedarfsfall erhöhen zu können.)
Mt diese Liste kann man nun seine Einkünfte abschwächen (indem man mehr zurücklegt) oder steigern (indem man Rücklagen wieder auflöst).

Wenn man etwas weniger verdient hat als erwartet, kann man beispielsweise einen Computer wieder rausnehmen, weil man ihn doch nicht benötigt, und kommt wieder auf die bisherige Steuerlast.
Wenn man überraschend viel verdient hat, kann man beispielsweise den Prozentsatz der Ansparsumme etwas hochsetzen, um das Einkommen wieder zu drücken.

Dies Liste nimmt von nun Jahr für Jahr mit und aktualisiert sie für jede Steuererklärung: Einiges hat man tatsächlich angeschafft, andere Rücklagen werden aus betriebswirtschaftlichen Gründen wieder aufgelöst, neue Rücklagen kommen dazu.

Was und wieviel bei jedem sinnvoll ist, sagt der Steuerberater, meiner hat mir das so erklärt. Bei mir klappt das jedenfalls so gut, dass ich trotz recht unterschiedlicher Jahreseinkommen in etwa die gleiche Steuerlast habe, vor allem keine höheren Vorauszahlungen verkraften muss.


Wobei folgendes zu berücksichtigen wäre:

1. Lediglich 40% der geplanten Investition (das wären z.B. 480,00 EUR für den o.g. Scanner) als Ansparabschreibung angesetzt werden können.

2. Wird eine geplante Investition nicht innerhalb von 2 Jahren getätigt, muß die entsprechende Ansparabschreibung aufgelöst werden und der Gewinn wird dann mit einem Aufschlag i.H.v. 6% der jeweiligen Ansparabschreibung pro Jahr, in dem die Rücklage bestanden hat, versehen.
 
Al Terego schrieb:
Moin spoege.
Weißt Du, was mich an meiner Steuerberaterin langsam und immer mehr nervt?
Dass sie mir von sich aus solche Dinge nicht sagt.

Eindeutig ein schlechtes Zeichen. Vielleicht einfach mal über einen Beraterwechsel nachdenken!
 
Tja, die aktuellen 2005er Unterlagen habe ich ihr gerade gegeben, damit sie diese fertig macht. In den nächsten Tagen steht dann das übliche jährliche Gespräch an. Es handelt sich um eine nette und langjährige Bekannte von mir, insofern ist ein Wechsel zumindest emotional nicht ganz unproblematisch. Aber vielleicht wirklich angesagt, auch wenn ich bei anderen Beratern evtl. teurer wegkomme. Muss ich mir wirklich gut überlegen.
 
Al Terego schrieb:
Tja, die aktuellen 2005er Unterlagen habe ich ihr gerade gegeben, damit sie diese fertig macht. In den nächsten Tagen steht dann das übliche jährliche Gespräch an. Es handelt sich um eine nette und langjährige Bekannte von mir, insofern ist ein Wechsel zumindest emotional nicht ganz unproblematisch. Aber vielleicht wirklich angesagt, auch wenn ich bei anderen Beratern evtl. teurer wegkomme. Muss ich mir wirklich gut überlegen.

Ich kann die Kompetenz deiner bekannten natürlich nicht einschätzen, aber wenn bei solch naheliegenden Themen hakt, dann würde ich mir definitv Gedanken machen.

Der emotionale Faktor mag sicherlich eine Rolle dabei spielen, aber auch bei einem Freundschaftsdienst sollte man erwarten können, daß die verrichtete Arbeit einwandfrei gemacht wird. Zumindest dann, wenn der Bekannte sagt: "Ich kann das!".
 
Al, die Erklärung für 2005 musst du erst 2007 abgeben, da kannst du noch mit deiner Beraterin über das Thema reden...
Das mit der langjährigen Bekanntschaft verstehe ich sehr gut, da ist ein Wechsel eine schwierige Sache. Bei mir sind alle mehr oder wenige langjährige Bekannte, ich arbeite im Zweifelsfall lieber mit so jemandem. Ich hab in solchen Fällen mit einem freundschaftlichen Gespräch versucht, zu klären, woran es hakt. Manchmal sehen dann auch die Betroffenen ein, dass sie, aus welchen Gründen auch immer, den Job nicht gut machen. Schön ist es, wenn sie sich um Besserung bemühen.
Am schwierigsten war es mit einer Bürohilfe, die an MS erkrankt war. Irgendwann ging es absolut nicht mehr, und das einzusehen, war wirklich hart – für beide Seiten.

Ich weiss, das Thema persönliche Netzwerke ist hier Off-Topic, aber es bot sich grade an...
 
spoege schrieb:
Ich weiss, das Thema persönliche Netzwerke ist hier Off-Topic, aber es bot sich grade an...

Ich bin der Auffassung, daß unter diesen Umständen die persönliche Komponente sehr wohl eine Auffassung spielt. Immerhin kann es durch "Fehlberatung" durch einen Freund durchaus zum Streit kommen, an dessen Ende wohl möglich das Ende der Freundschaft stehen könnte.

Ergo: On-Topic! :)
 
spoege schrieb:
@ Al:
Investitionsrücklagen sind Ansparungen für bestimmte Investitionen, die man dem Finanzamt gegenüber auflisten muss.
Beispiel: Scanner Microtek A3, geplant für 2007, 1200 Euro. Das reicht.
Diese 1200 Euro können zurückgelegt werden – ob virtuell oder real ist egal, wichtig ist, dass ein bestimmten Prozentsatz in der aktuellen Steuererklärung nicht versteuert werden muss. (Ich glaube, die Obergrenze liegt bei 47%, die man aber besser nicht schon von Beginn an ausreizt, um sie im Bedarfsfall erhöhen zu können.)
Mt dieser Liste kann man nun seine Einkünfte abschwächen (indem man mehr zurücklegt) oder steigern (indem man Rücklagen wieder auflöst).

Wenn man etwas weniger verdient hat als erwartet, kann man beispielsweise einen Computer oder ein zweites Auto wieder rausnehmen, weil man sie doch nicht benötigt, und kommt wieder auf die bisherige Steuerlast.
Wenn man überraschend viel verdient hat, kann man eine Anschaffung vorziehen oder den Prozentsatz der Ansparsumme etwas hochsetzen, um das Einkommen wieder zu drücken.

Dies Liste nimmt von nun Jahr für Jahr mit und aktualisiert sie für jede Steuererklärung: Einiges hat man tatsächlich angeschafft, andere Rücklagen werden aus betriebswirtschaftlichen Gründen wieder aufgelöst, neue Rücklagen kommen dazu.

Was und wieviel bei jedem sinnvoll ist, sagt der Steuerberater, meiner hat mir das so erklärt. Bei mir klappt das jedenfalls so gut, dass ich trotz recht unterschiedlicher Jahreseinkommen in etwa die gleiche Steuerlast habe, vor allem keine höheren Vorauszahlungen verkraften muss.
wow...
was es nicht alles gibt zwischen himmel und erde. ich kann mich allerdings nicht des eindrucks erwähren, dass derleih feinschliff nur sinn macht, wenn man wirklich GELD verdient und sich nicht irgendwie von monat zu monat "rettet"...;-)

gruss, iheiko
 
ich werde mich auf jeden fall diesbezüglich schlau machen.
wenn es darauf hinausläuft, dass durch die angabe solch spezieller rücklagen und die damit verbundene definition in richtung finanzamt unter dem strich ein plus herauskommt, das in vernünftigem verhältnis zum aufwand steht, warum soll man dies nicht nutzen bzw. so verfahren?
Ob ich nun in einer zweizimmerwohnung neben der küche mein büro als einzelkämpfer habe oder gf einer eigenen agentur bin … wer hat schon geld zu verschenken?

es ist auf jeden fall ’ne frage wert.
besten gruß, al
 
sagt mal, ich hatte die letzten jahre sehr schwankende Einnahmen, letztes jahr wars am wenigsten, dieses 1.Quartal is es fast soviel schon wie das ganze letzte jahr, meine frage: da zahle ich ja dann auch wieder viel mehr steuern...nicht wahr?

also am besten ein paar neue sachen kaufen oder? wobei mein SB immer sagt, am besten sind auto & co da man macs & co nicht so gut abschreiben kann.
 
peppermint schrieb:
wobei mein SB immer sagt, am besten sind auto & co da man macs & co nicht so gut abschreiben kann.

Lasse dir bitte mal die Begründung dafür von deinem Steuerberater geben. Klingt so pauschal für mich nämlich nach blankem Unsinn.
 
Also wegen 1200 euro oder 480 euro bildet man keine Ansparabschreibung. Ziel der Ansparabschreibung ist es, in der E/Ü-Rechnung ein Pendant für Investitionsrückstellungen bei Bilanzierung zuhaben, der Zweck ist die Liquiditätserhöhung, die im Jahr der Ansparabschreibung erfolgt. Dieses ist für Existentgründer in den ersten 5 Jahren gedacht, weil da die Liquidität bekannlicher knapper ist, und wird dann auch bei Auflösung nicht mit einem "Strafzins" belegt. Im Jahr der Auflösung der Ansparabschreibung wirkt sie sich logischerweise Liquiditäts senkend aus - ist also nichts als ein Verschiebebahnhof für die, die es brauchen.
 
...und Leute mit schwankenden Einnahmen können es durchaus gut brauchen, wie ich in meinem Fall feststelle. Allerdings nicht mit 1200 Euro, sondern eben einer Liste, die dann zusammen vielleicht 20.000 Euro oder mehr ausmacht. (Wenn z.B. ein Auto dabei ist, entsprechend mehr.)
Man spart nicht wirklich Geld, es sei denn, man kann Summen zu einem späteren Zeitpunkt versteuern, zu dem es dann günstiger wird. Insofern ist der Ausdruck "Verschiebebahnhof" schon richtig – aber sonst haben wir kleinen Freelancer ja nicht viel zu verschieben. Und wenn man es auf diese Art schafft, um höhere Vorauszahlungen herumzukommen, die man zwar wiederbekommt, aber leider eben spät, dann kann das schon ziemlich entscheidend für das betriebliche Wohlbefinden sein.
 
Ich stimme Dir vollkommen zu. Bei stark schwankenden Einkommen in der Progressionszone der Einkommenssteuer (bis ca. 54.000 Euro Single) macht das Glätten durchausaus Sinn, der theoratische Maximalwert der Steuerersparnis liegt bei 7900 Euro :cool:) Aber wie bereits gesagt, bei 480 Euro Ansparabschreibung ...
 
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