Software zur Planung eines Einfamilienhauses

Hallo maddoc,

in zwei der oben genannten sind (Denk)fehler eingebaut:

vielmehr will ich meine und seine ideen in 3d ansehen
Selbst wenn der Architekt Dir ein 3D-Modell erstellen sollte, halte ich es für unglaublich unwahrscheinlich, dass Du eine Software besitzen wirst, mit der Du Dir das zu Hause anschauen kannst, geschweige denn "Rundgänge" durch das virtuelle Modell machen. Ich seh da leider völlig schwarz. Das Grundproblem liegt darin, dass eine (CAD/Animations)Software, welche Du Dir leisten kannst, den seinen professionellen Ansprüchen nicht genügen wird. (einzige Ausnahme: Ihr beide verwendet Sketchup, aber selbst da wird er die Pro-Version benutzen)

einfach ein 3d-bild
"Einfach" und "3D" (die Voraussetzung gilt ja noch, dass Rundgänge durch das Modell möglich sein sollen) ist nicht. Ein in Echtzeit begehbares Modell zu erstellen, das zudem von Dir und dem Architekten verändert werden kann ... ist schon sehr speziell.

An dieser Stelle kurz ein Auszug aus der Honorar-Ordnung für Architekten und Ingenieure:

Dein Wunsch, eine Visualisierung des zukünftigen Gebäudes vom Architekten zu erhalten dürfte in die Leistungsphase (LP) 2 - Vorplanung, jenachdem noch in LP 3 - Entwurfsplanung - fallen.
LP 2 (Vorplanung): "Erarbeiten der wesentlichen Teile einer Lösung der Planungsaufgabe"
LP 3 (Entwurfsplanung): "Erarbeiten der entgültigen Lösung der Planungsaufgabe"

In §15 HOAI ist festgelegt, welche Leistungen der Architekt zu erbringen hat (Grundleistungen) und welche Leistungen besonders zu vergütende "Besondere Leistungen" sind.

Da heißt es zu LP 2 (Vorplanung):
"Grundleistung: ... Erarbeiten eines Planungskonzeptes einschließlich Untersuchung der alternativen Lösungsmöglichkeiten nach gleichen Anforderungen mit zeichnerischer Darstellung und Bewertung, zum Beispiel versuchsweise zeichnerische Darstellungen, Strichskizzen, gegebenenfalls mit erläuternden Angaben ..."

"Besondere Leistungen: ... Anfertigen von Darstellungen durch besondere Techniken, wie zum Beispiel Perspektiven, Muster, Modelle ..."

Meiner Meinung nach wird ein begehbares 3D-Computermodell nicht mal in den besonderen Leistungen berücksichtigt.


Was wäre also die Lösung?

Im Netz nach Architekten in Deiner Umgebung suchen. Auf deren Internetauftritt kannst Du Dir schon mal ein Bild vom Büro machen, was die so machen und auch wie die das machen. Such Dir dann, wenn das Computermodell Dein Hauptanliegen ist beim Hausbau, ein Büro, was auf seiner Seite auch mit dem Rechner entworfene Darstellungen von Häusern zeigt. Schildere dem Büro Deinen Wunsch und frag, was Sie für Dich tun können; die wissen, welche Programme sie benutzen können (ich nämlich nicht :hum: ). Ein Büro ohne Internetauftritt kommt für Dich dann erst gar nicht in Frage, da nur technikorientierte Architekten Deinem Wunsch nachkommen können.

Viel Erfolg
 
chrischiwitt schrieb:
Wenn dieser Mensch dann auch noch interessiert und engagiert ist, die entsprechende Software besitzt, kann er Dir wunderbare virtuelle Rundgänge durch Dein späteres Haus zeigen. Und es Dir erklären.

Einspruch Eurer Ehren :klopfer: !

Einen engagierten und interessierten Architekten erkennt man nicht daran, dass er 3D-Modelle baut. Da steht für mich viel eher das Interesse am Bauherrn und seine (Wohn)wünsche im Vordergrund und das mängelfreie Gelingen des Baus.

Die Frage die sich für mich stellt: Will er ein Modell oder ein Haus haben?
 
Jetzt gehen wir aber richtig tief in die Materie rein, bzgl. Leistungen (HOAI) und Co..

Wobei ich nur sagen kann, daß eine 3D-Darstellung bei uns in der gewerblichen Kücheneinrichtung eher ein "Abfallprodukt" war.
Der Grundriss stand, die Geräte/Einrichtungen lagen vor, und es bedurfte nur einiger Einstellungen und eines Mausklicks zum dreidimensionalen Bild....... Naja, WinDelta auf WinDose eben.

Aber, wupperprag, mach die Planer mal nicht so schlecht. So manch einer hätte Lust auf eine schöne 3D-Sache, selbst wenn der Azubi das macht. Fragt aber niemand danach, oder hat er der Kunde dann noch immer keinen Plan, wird so etwas gern und sofort wieder eingestellt. (Leidliche Erfahrung)

Ich liebe es, Gebäude in 3D zu sehen. Auch wenn kleine Fehler drin sind.
3D macht für den Ersteller einfach Spaß!
 
Ich sagte: AUCH NOCH
 
alles, was über eine einfache 3d-visualisierung hinausgeht, vor allem solche '3d-hausbegehen' sind extra-leistungen eines architekten.

es sei denn, er macht von haus aus modellieren in 3d und daraus generiert er die 2d-baupläne. das macht aber kaum jemand, weil das zu viel arbeit ist.

als ich mich noch mit architektur beschäftigt habe, habe ich das nur einmal aus neugier gemacht (einen dachbodenausbau für 3 wohnungen, das 3d-modell hat mich 80 stunden arbeit gekostet, zu sehen auf meiner homepage, tab <splitters>, 4. schatten der vergangenheit: <phantastudio>) und danach nie wieder.
die daraus generierten ausführungspläne hatten zu viele stunden arbeit drin...
rob
 
Hallo Chrischi,

ja, jetzt wird es wirklich interessant :)

Die HOAI habe ich ins Spiel gebracht um mal zu zeigen, das ein virtuelles Modell nicht wirklich zum Leistungsumfang gehört (und ich hör schon das Lachen ... "wer wird denn heute noch nach HOAI bezahlt, höhö").

Ich möchte mal auf die Diskussion in diesem Thread (Projekt "Wohnungseinrichtung") https://www.macuser.de/forum/showthread.php?t=199681 verweisen.

Ging es da nicht genau darum, dass der Kunde in der Regel mit dem wunderschön und aufwändig gestalteten Modell nichts anfangen konnte, im gegenteil, die Enttäuschung hinterher nur noch größer war? Ich glaube auch, dass die Raumwirkung eines 3D-Modells viel zu sehr überschätzt wird. Räume in Natura wirken einfach ganz anders als auf dem Schirm. Das hängt doch schon davon ab, welche Brennweite ich für die Darstellung gewählt habe, da kann man wirklich eine Menge mit faken.

Damit wir uns nicht mißverstehen: Ich liebe 3D-Modelle und habe da auch immer wieder Spaß dran, welche zu erstellen. Aber es ist einfach viel mehr Aufwand, als er hinterher bezahlt wird. Zudem fürchte ich, dass hinter dem Wunsch 3D-Modell etwas ganz anderes steht. Nämlich einfach, den Architekten zu kontrollieren, weil man ihm im Grunde nicht traut. In dem Fall würde ich aber eher zu einem Fertighaus raten, welches ich vorher in Natura besichtigen kann. In der Regel kann man bei der Raumaufteilung auch noch Sonderwünsche angeben, so dass es flexibel genug ist. Dieser Rat erscheint jetzt erst mal von jemandem aus dem Architekturbreich ungewöhnlich ... aber würde es alle nicht letztendlich glücklicher machen?

P.S.: Hier handelt es sich um ein Einfamilienhaus. Ganz anders sieht die Sache natürlich aus, wenn es um "große" Projekte geht, da machen 3D-Modelle aber auch einen ganz anderen Sinn :D
 
Ein Haus per 3D-Software planen? Schauder!
Nimm Pappe, Messer und Leim!

Und der Architekt soll das gleiche tun!
3D-Modelle sind gut als Ergänzung. :)

Das gilt genau gleich für Einfamilienhäuser wie auch für grosse Projekte. Christian Kerez ist wohl ein gutes Beispiel für einen Architekten, der erfolgreich ausschliesslich mit richtigen Modellen arbeitet.
 
Fabien schrieb:
Ein Haus per 3D-Software planen? Schauder!
Nimm Pappe, Messer und Leim!

Und der Architekt soll das gleiche tun!
3D-Modelle sind gut als Ergänzung. :)

Das gilt genau gleich für Einfamilienhäuser wie auch für grosse Projekte. Christian Kerez ist wohl ein gutes Beispiel für einen Architekten, der erfolgreich ausschliesslich mit richtigen Modellen arbeitet.
[ot]das ist von der schule abhängig. im osten hatten wir den druck auf das zeichnerische, was wir schon gut beherrschten, die modelle waren nicht unsere sache. im westen ist das umgekehrt. deswegen tun sich die architekten im westen, wenn sie aus einer tu kommen, mit dem zeichnen generell schwer.[/ot]

aber gut ausgeführt, also modelle mit den miniaturkameras für die hauseinblicke, können beide methoden entweder genauso gut, oder genauso schlecht funktionieren...
rob
 
Fabien schrieb:
Ein Haus per 3D-Software planen? Schauder!
Nimm Pappe, Messer und Leim!

Ein ernsthafter Grund, warum ich als Kind Architekt werden wollte: Die EFH-Modelle, die in der Dresdner-Bank standen :D

Trotzdem: Es gibt Entwurfsphilosophien, die virtuelle Modelle rechtfertigen oder sogar verlangen (und trotzdem schöne Räume produzieren ;) ) Aber das würde jetzt einen eigenen Thread erfordern.
 
gester schrieb:
[ot]das ist von der schule abhängig. im osten hatten wir den druck auf das zeichnerische, was wir schon gut beherrschten, die modelle waren nicht unsere sache. im westen ist das umgekehrt. deswegen tun sich die architekten im westen, wenn sie aus einer tu kommen, mit dem zeichnen generell schwer.[/ot]
Interessant, ich fürchte, dass ich gut herhalte für diese Aussage :rolleyes:
 
wupperprag schrieb:
Es gibt Entwurfsphilosophien, die virtuelle Modelle rechtfertigen oder sogar verlangen (und trotzdem schöne Räume produzieren ;) ) Aber das würde jetzt einen eigenen Thread erfordern.
Da ist aber nicht mit schnell ein Programm holen und drauf los Entwerfen.
Ich weiss ja nicht, aber mir fällt es deutlich leichter, den Raum im richtigen Modell zu kontrollieren und zu verstehen. Und ich habe mich jetzt immerhin während einem Jahr SEHR intensiv mit Architektur auseinander gesetzt.
Ein gescheites Rendering von einem Innenraum ist meiner Meinung nach hohe Schule. Ebenso ein Modellfoto.
Den Raum direkt im Modell begreifen kann aber jeder. Und deshalb finde ich Modelle sehr wichtig, ganz unabhängig von der Architekturabbildung.

Zusammengefasst: Wieso etwas Räumliches auf 2 Dimensionen (Bildschirm oder Papier) quetschen, wenn auch 3 Dimensionen möglich sind (Modell)?
 
Ich kann nur für mich sprechen.
Ich bin aufgewachsen mit AutoCad auf ner WinDose, Anno 1986 und folgend, habe dort auch die damals recht miese erste 3d-Funktion genutzt. Danach ging es direkt auf die (Micro)Vax mit RibCon. Schönes 3D-Prog. Beide Pakete habe ich wenig später unterrichtet.

Für mich persönlich war es immer wichtig, etwas weiter zu denken und meine Erzeugnisse auch als dreidimensionales Bildnis darzustellen. In der Handzeichnung ist es ein Witz, da nur wenige Teile dargestellt werden und es verdammt viel Zeit kostet.

Auch, wenn ich nur noch Privatmensch bin: Ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen, ein Projekt nur noch "plan" auf Papier zu bannen. Mal ein wenig denken, was notwendig ist (der Statiker lässt sich eh nicht ersetzen), und per Mausklick als eben Abfallprodukt mal eine schöne dreidimensionale Ansicht haben.......
Vielleicht hat da aber auch meine handwerklich ausgeprägte Ader Schuld.
 
Fabien schrieb:
Da ist aber nicht mit schnell ein Programm holen und drauf los Entwerfen.

Völlig einverstanden. Habe ich den Eindruck erweckt, dass ich zu einem 3D-Modell raten würde? :kopfkratz: Eigentlich versuche ich ihn ja immer von dieser 'virtuelles-Modell-Vorstellung' wegzubekommen.

Zwei interessante Bauten mit interessanten Modellen:
Für den Petersdom in Rom wurde ein Modell gebaut, welches vom Papst betreten werden konnte und in dem er sich eine Vorstellung von dem Raum machen konnte.

Die Sagrada Familia von Gaudi wurde mit Hilfe eines Hängemodells geplant, womit es möglich war, die Statik sozusagen "zu modellieren"
 
chrischiwitt schrieb:
, und per Mausklick als eben Abfallprodukt mal eine schöne dreidimensionale Ansicht haben.......
Hey, dagegen spricht überhaupt nichts. Wenn der Architekt beispielsweise mit Archicad arbeitet und die 3D-Elemente benutzt um seinen Plan zu zeichnen, dann ist es ja wirklich nur ein Knopfdruck zum 3D-Bild. Aber hier soll doch, wenn ich das richtig verstanden habe, ein von ihm bearbeitbares, inklusive begehen, Modell entstehen. :rolleyes:
 
VIRTUELL begehbar, mein Guter!
Sonst musst Du wirklich zu Styropor und Leim greifen.........

Auf WinDoof gibt es wohl eine Reihe sehr günstiger Proramme, mit denen solche Spielchen möglich sind. Auf dem Mac ist es leider immer teuer und für den Privatier fast unerschwinglich......... Seufz!
 
Vielleicht noch mal zur Klärung (und um mal wieder auf das eigentliche Thema zu kommen :) )

Ein dreidimensionales Bild des Entwurfes wird Dir wohl (fast) jedes Büro machen. Man kann es nicht einklagen, aber so schwierig ist das ja alles nicht mehr. Das Programm ist in diesem Fall unerheblich für Dich, da das Ergebnis ja ein Bild ist und vom Büro produziert wird.

Ein virtuelles Modell, über das Du Dich mit dem Architekturbüro austauschen kannst, halte ich für nicht gangbar. Mir fällt da auch wirklich nichts brauchbares für beide Seiten ein; Sketchup wäre da vielleicht die einzige Ausnahme.
 
Welche Win-Programme kennst Du denn da?
 
Ich?
Aus der eigenen Nutzung: Keines. Isch abe garrrrrr keine Doooooose.
Aus Katalog/Werbung: Einige. Ob die jedoch halten, was sie versprechen, ist ne andere Sache.

Das bereits besprochene SketchUp für dem Mac soll ja ganz nett sein.
Aber soooooo teuer.....
 
469,- ohne Mehrwertsteuer :(

Günstiger könnte es sein, eine ältere Version billig bei eBay zu erstehen, und sich dann für 90,- Euro das upgrade zu besorgen.
 
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