Mit zwei neuen Geräten, die auf einer selbst entwickelten Farbdruck-Technik mit ausgelierenden Tinten basieren, geht der japanische Hersteller Ricoh ab Juni an den Start. Anders als bei herkömmlichen Tintendruckern arbeiten der Aficio G500 und G700 mit pulverartigen Farbpartikeln, die nicht wie Farbstoffe in das Papier einziehen, sondern zwischen den Faser des Papiers haften bleiben sollen, während die transparente Trägerflüssigkeit schnell wegtrocknet. Dadurch sollen die Drucke weniger anfällig gegen Verschmieren sein als etwa bei Pigment-Tinten, die auf der Oberfläche eine Schicht bilden. Die Gel-Tinten sind laut Ricoh auch wasserfester und lichtbeständiger.
Die Tinte wird in vier getrennten, großen Kartuschen eingesetzt, die über einen Schlauchsystem mit Pumpe mit dem Permanent-Druckkopf verbunden sind. Nach Angaben von Ricoh arbeiten in jedem Druckkopf 384 Düsen, deren Piezo-Kristall im 2-Bit-Modus drei verschiedene Tröpfchengrößen fabrizieren kann. Die maximale Auflösung erreicht 1200 × 1200 dpi.
Ein weiteres Novum unter den Tintendruckern ist der Papiertransport über ein Bandsystem mit elektrostatischer Haftung, das einen schnellen und präzisen Durchzug garantieren soll und den Duplexdruck erleichtert. Allerdings verbaut es die Möglichkeit für randlose Prints, da ansonsten das Band verschmutzen würde. Zusammen mit dem 3,2 cm breiten Druckkopf sorgt die Technik für einen Durchsatz von bis zu 14 Farbseiten pro Minute.
Besonders stolz ist Ricoh auf einen "Level Colour"-Modus, der nur bei der (etwas teureren) farbigen Tinte mit Flüssigkeit spart, während die schwarze Schrift optimal lesbar bleibt. Ricoh nannte ansonsten Farb-Seitenpreise von unter 11 Cent, respektive unter 9 Cent bei Einsatz der Hochkapazitäts-Kartuschen. Ausgeliefert werden beide Drucker nur mit schwach befüllten Tanks für etwa 500 Seiten. Das Basismodell G500 mit 8 MByte Speicher soll nach Liste 382 Euro kosten, für den mit 16 MByte RAM und Duplexeinheit ausgestatteten G700 will Ricoh 521 Euro. In Frankreich ist der G500 schon seit kurzem auf dem Markt, auf der deutschen Website tut sich dagegen bisher noch nichts in Sachen Gel-Printer.
Multifunktionsgeräte mit Gel-Tinte sind mittelfristig in Planung, mit Fotoprintern will Ricoh wegen der fehlenden Fotoqualität nicht konkurrieren. Für die beiden mit USB 2.0 ausgestatteten Drucker sind 100BaseT-Printserver zum Preis von 200 respektive 250 Euro erhältlich
