Rechnungsposten bei Kreativ/Grafik-Leistung

2ndreality schrieb:
Na das ist aber nun in dem Zusammenhang ein deutlicher Gegensatz zu dem Inhalt von Posting #36 :hehehe:

2nd

DAS stimmt, 2nd.

Obgleich ich sonst die Ausführungen Sterlings recht gern lese, konnte ich ihm beim Ausklamüsern der Implikationen des Wörtchens "bis" respektive "bis zum …" nicht ganz folgen.

Meiner Erfahrung nach sind’s gerade und gern die Auftraggeber, die am Donnerstag Abend (nach 6) mit einem "brandeiligen" Auftrag reinkommen ("… es MUSS aber morgen früh fertig sein, dann muss der Kunde es noch sehen, und am Montag muss gedruckt werden…"), die sich mit der Bezahlung gern ein wenig Zeit lassen (mir wurde von Kundenseite - einem der bekanntesten Packungs- und CI-Design-Büros Deutschlands - sogar einmal - zudem schriftlich - nahegelegt, Skonto einzuräumen, dann sei die Bezahlung der Rechnung binnen zweier Wochen kein Problem).

Hier von "Ehre" oder gar von "Bedrohung" (durch das Wort "bis")(!) zu sprechen, ist ein wenig seltsam.
 
Habs auch nochmal sacken lassen:

Im Prinzip ist die Basis für eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung schon lange vor der Rechnung gelegt: Anfrage, Briefing, KVA, Umsetzung, Korrekturen, Abnahme ------ und dann kommt irgendwann die Rechung.

Bei mir entscheidet sich meistens nach dem ersten Gespräch, spätestens nach dem 1. KVA, ob der Kunde und ich zusammenpassen. Die Rechnung mit allgemeingültigen Formulierungen ändert an diesem Verhältnis nichts mehr, das ist jedenfalls mein Eindruck.

Ich habe neben den neu gewonnenen Kunden immer noch meine "Bestandskunden", die sich seit 3 Jahren nach wie vor an mich wenden, wenn irgendetwas ansteht. Trotz meiner Pistolenrechnung ;)

Als Kunde würde ich es bedrohlicher finden, wenn Terminabsprachen nicht eingehalten werden, schlampig gearbeitet wird oder die Rechnung eklatant vom KVA abweicht. Aber dieser kleine Satz :kopfkratz:

2nd
 
Eine Warnung sollte man mit "Humor" verpacken!

dogak3.jpg


Meine Adaption der Idee aus National Lampoon (Januar 1973). Im Original sollten Kunden das Magazin kaufen oder der Hund wird erschossen. In beiden Fällen ein Brüller - selbst für Freunde der Vierbeiner unmissverständlich. Damit bleibt man in jedem Fall in Erinnerung. Charmanter, als die Brüder der Moskau Inkasso.

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
Sterling schrieb:
Eine Warnung sollte man mit "Humor" verpacken!

dogak3.jpg


Meine Adaption der Idee aus National Lampoon (Januar 1973). Im Original sollten Kunden das Magazin kaufen oder der Hund wird erschossen. In beiden Fällen ein Brüller - selbst für Freunde der Vierbeiner unmissverständlich. Damit bleibt man in jedem Fall in Erinnerung. Charmanter, als die Brüder der Moskau Inkasso.

- Sterling
und du findest das witzig?
das original kann ja nicht missverstanden werden. niemand legt einen hund für den preis einer zeitung um, das haben die spruchmacher genau kapiert und umgesetzt.

für die nicht (rechtzeitig) bezahlten schulden kann sogar die frau eines schuldners umgebracht werden. der spruch kann da beinhart realität werden.
und da hört das lachen (und die ironie) auf...
rob
 
peppermint schrieb:
wie findet ihr den absatz stilistisch:

Zahlbar innerhalb von 14 Tagen ab Rechnungsdatum ohne Abzug.
Vielen Dank für Ihren Auftrag, mit freundlichen Grüßen,

Frau Holle


Rechnungen tragen keine Unterschrift. Ich lege da immer ein Begleitschreiben bei mit viel warmer Luft, damit sich der Kunde wohl fühlt.

oder bei besonderen Kunden (dicke Rechnung) noch ein Gib-es-weg Teil. :cake:
 
asylum schrieb:
Lass das "Zahlungsziel" einfach weg und gewaehre den Kunden 3 % Skonto fuer Ueberweisungen innerhalb 8 Tagen oder sowas

:confused:
aber das geht doch nicht bei Dienstleistungen und doch schon gar nicht bei künstlerischen für 7% MwSt.
 
Franken schrieb:
Rechnungen tragen keine Unterschrift. Ich lege da immer ein Begleitschreiben bei mit viel warmer Luft, damit sich der Kunde wohl fühlt.

oder bei besonderen Kunden (dicke Rechnung) noch ein Gib-es-weg Teil. :cake:

Was heisst denn dicke Rechnung? In welchen Dimensionen bewegt sich das? Und was gebt Ihr weg? iPods? Eine Tüte Lakritz?

2nd
 
@sterling
Wenn ich mal aus persönlicher Sicht bewerten darf:
Deine Osterhasenstory finde ich nur peinlich. Aber jedem das Seine.
Die Masche mit dem Hund dagegen ist meinen Augen absolute Spitzenklasse. Und ich glaube nicht, dass sie irgendwo in den falschen Hals geraten könnte. sondern ausnahmslos positive Resonanz zur Folge hat. :)

Und sonst:
Auch meine Rechnungen tragen keine persönliche Unterschrift, da ich eine solche dort deplaziert fände.

Gruß, Al
 
das mit der unterschrift kenn ich nicht,
ich dachte immer, naiv gesagt, man muss sie sogar unterschreiben, damit
das finanzamt einen beweis hat... (?)
aber danke für die info. kann ich meine unterschrift nun weglassen. hat mich eh gestört.


@ begleitschreiben:
du meinst einen kurzbrief im dinlang format, kann das sein?
mach ich auch manchmal aber nur wenn es nötig ist, also wenns sinn macht.
ich finde nochmal ein anschreiben zu einer rechnung "zu nett".
was schreibst du dann? "hallo kunde A, anbei die rechnung"

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ich merk grad, hier gibts viel selbständige:
gehört nicht hierher aber neugierig:
würde gerne wissen, wie ihr das seht:
ich hab die erfahrung gemacht, dass sich gerne angebiedert wird,
wenn kunden bevorzugt behandelt werden. (nein, ihr seid nicht gemeint)
da wird auf das A3 Kuvert noch ein minipäckchen gummibären geklebt,
oder wochenendarbeit als standard angeboten, am telefon hat immer der kunde recht,
beim meeting muss jeder dabei sein, etc.. etc...ich könnte noch 1000 sachen aufzählen.
muss das alles sein?

das krasse gegenteil hab ich auch schon erlebt. chefs die ihre kunden
anbrüllen, ihre meinung offen sagen und einen überwurf riskieren, kunden versetzen, termine
nicht einhalten und sich nicht als universal-dienstleister, hobbypsychologen
oder partyveranstalter sehen.... letzteres ist mir symphatischer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jau, Al -

das in dem von Dir verlinkten Beitrag genannte
[…]
Immerhin ist nicht auszuschließen, dass zahlungsunwillige Schlitzohren auf die Idee kommen, einen "Betrag dankend erhalten"-Stempel über die Unterschrift zu setzen.
[…]
wurde mir auch von berufener Seite als Grund angegeben.
Da war ich doch sehr froh, dass mir bis zu diesem Zeitpunkt kein solches Schlitzohr über den Weg gelaufen war …
 
peppermint schrieb:
gehört nicht hierher aber neugierig:
würde gerne wissen, wie ihr das seht:
ich hab die erfahrung gemacht, dass sich gerne angebiedert wird,
wenn kunden bevorzugt behandelt werden. (nein, ihr seid nicht gemeint)
da wird auf das A3 Kuvert noch ein minipäckchen gummibären geklebt,
oder wochenendarbeit als standard angeboten, am telefon hat immer der kunde recht,
beim meeting muss jeder dabei sein, etc.. etc...ich könnte noch 1000 sachen aufzählen.
muss das alles sein?

Nein.

peppermint schrieb:
das krasse gegenteil hab ich auch schon erlebt. chefs die ihre kunden
anbrüllen, ihre meinung offen sagen und einen überwurf riskieren, kunden versetzen, termine
nicht einhalten und sich nicht als universal-dienstleister, hobbypsychologen
oder partyveranstalter sehen.... letzteres ist mir symphatischer.

Das muss auch nicht sein. Irgendwo in der Mitte ist es wohl am sympathischsten - meine persönliche Ansicht.

2nd
 
Mirzel schrieb:
Jau, Al -

das in dem von Dir verlinkten Beitrag genannte

wurde mir auch von berufener Seite als Grund angegeben.
Da war ich doch sehr froh, dass mir bis zu diesem Zeitpunkt kein solches Schlitzohr über den Weg gelaufen war …

Ich setze bisher eine Unterschrift drunter.

Ein Begleitschreiben spare ich mir, ein kurzer Satz am Anfang
und freundliche Grüße am Schluß reichen mir (wie in dem Beispiel
das Al verlinkt hat).

Der Trick mit dem Stempel würde auch nicht funktionieren. Das ist
so ein Fall von dämlichem Betrug, der garantiert nach hinten losgeht.
 
Al Terego schrieb:
Deine Osterhasenstory finde ich nur peinlich.

Lächerlich trifft es wohl eher, das gebe ich sogar zu. Wie so vieles im Leben, das einem erst lächerlich vorkommt, wenn es hinter einem liegt. Auch das gehört zu einer Entwicklung: Die Grenzen des Machbaren selbst ausloten, statt an den Lippen derer zu hängen, die Bücher darüber schreiben, was geht und was nicht geht. Selbst die berühmte schwarze Liste für Typographen, "was man mit Schrift niemals tun sollte", ist nur ein Blatt mit lächerlichen Verboten, an denen sich niemand ernsthaft orientiert, wenn man denen auf die Finger schaut, die neue Wege gehen und beweisen, das alles erlaubt ist, auch was nicht gefällt! Überhaupt sollte man es im Studium auch so halten. Den ganzen Senf zwar aufmerksam kosten, der einem vorgetragen wird, aber niemals auf das eigene Brötchen schmieren, denn dann ist man nicht mehr als eine Summe dessen, was andere bereits verboten haben.

Peinlich berührt bin ich als Kunde, falls ich jemals eine Mahnung erhalte, denn das ist immer ein Ausdruck von Unzuverlässigkeit und so was bleibt länger im Gedächtnis als ein Dankeschön. In meinem Fall war die Erinnerung eine verkappte Osterkarte und ein Märchen und das ist nachhaltig genug, um nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Eigentlich doch, aber man macht es eben "anders" als erwartet.

- Sterling
 
Tja, ich habe keine Probleme, Mahnungen zu verschicken.
Das macht weder mir noch meinen Kunden etwas aus - in den Rechnungsabteilungen sitzen eben Geschäftsleute, nicht unbedingt Märchenleser.

Und ich habe aber auch schon vor Gericht gestanden mit einem Kunden - da ist es dann durchaus von Vorteil, "normales" Geschäftsgebaren an den Tag gelegt zu haben.
 
In Unternehmen sitzen Menschen mit Funktionen – nicht umgekehrt.

- Sterling
 
Wohl wahr.
Leider „funktionieren“ manche dieser Menschen auch nur.
Und manche noch nicht mal das so richtig im Sinne des Erfinders. :D
 
Aber das ist doch genau das Problem, Al -

sie funktionieren eben genau im Sinne ihres Arbeitgebers: Zahlungen werden so lang wie möglich aufgeschoben, um mit dem Geld eben auch so lang wie möglich arbeiten zu können.
Gerade deshalb fand ich das Ansinnen, bei Skonto würde früher überwiesen, eben auch wirklich nicht lustig.

Wobei manche Branchen offensichtlich noch schlimmer sind als andere: mir erzählte ein Illustrator, dass er schon vor einigen Jahren bei Phonofirmen die Arbeiten ausschließlich persönlich abgab, und das auch nur gegen Bargeld (diese Erfahrung wurde mir von einem anderen Illustrator inzwischen bestätigt).

Und: die Verantwortung für Fehlentscheidungen wird dann auch gern auf die Freelancer übertragen - ich erinnere mich an einen Fall einer größeren Werbeagentur, welche immens erweiterte Nutzungsrechte an einem von mir gemachten Motiv erwarb; VIER MONATE nach Zahlung des ausgehandelten Honorars bekam ich ein Schreiben, dass ich doch bitteschön die Nutzungsrechte wieder zurückkaufen möge - man brauche sie nicht in dem Umfang, in welchem man sie erworben hatte.

Selbstredend verweigerte ich das Ansinnen, allein schon, weil ich ihnen bei der Übertragung mehrfach entgegengekommen war ("Oh, Frankreich und Belgien sowie Holland müssen jetzt auch noch auf die Liste, aber unser Budget ist doch so klein …." - "OK, ergänze die Liste einfach, ich nehme dafür nichts").

Als am Ende des Gesprächs mit der Kundenberaterin über die Rückgabe von Teilen des Honorars von ihr ein "na gut, die Hälfte?" kam, brach ich das Gespräch ab.
Ich sollte für ihre Fehler geradestehen - was sie für eventuell von mir gemachte Fehler mit Sicherheit auch nicht gemacht hätte.
Was mich wirklich überraschte, war, dass ich in der Folgezeit doch tatsächlich für weitere Jobs gebucht wurde ("Du giltst allerdings als `der Harte´…" erfuhr ich unter der Hand von einem anderen Kundenberater - und das MIR, dem oftmals ein "Du sagst den Preis, ich sag’ OK" entfährt).
 
Mirzel schrieb:
Was mich wirklich überraschte, war, dass ich in der Folgezeit doch tatsächlich für weitere Jobs gebucht wurde ("Du giltst allerdings als `der Harte´…" erfuhr ich unter der Hand von einem anderen Kundenberater - und das MIR, dem oftmals ein "Du sagst den Preis, ich sag’ OK" entfährt).

Das ist gut: "Der Harte, aber Gute"... besser könnte dein Ruf nicht sein.
Wenn man das mal geschafft hat...


Aber so einen ähnlichen Fehler wie oben beschrieben hatte ich auch mal
gemacht: Arbeiten auf die Rechnung gesetzt, die ich nicht bezahlt bekam,
also als Zugabe zum Angebot...

Dann wollten die mir ausgerechnet bei den Leistungen Geld abziehen,
(mindern), für die ich 0 berechnet hatte (die aber auf der Rechnung standen
als Unterpunkt bei einem Posten)

Ich beharrte aber auf meinem Angebot (hätte eigentlich wesentlich
mehr abrechnen müssen) und das Ergebnis war ein Streit und Auf-
kündigung der jahrelangen Zusammenarbeit.
 
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