Rechnungsposten bei Kreativ/Grafik-Leistung

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Chronus

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Hallo zusammen.
Ich hab schon die Board-Suche benutzt und viel gefunden.
Aber nicht das, was ich im Moment suche.

Es geht um folgendes:

In letzter Zeit habe ich immer mehr Aufträge,
bei denen ich nur Grafik-Leistungen berechne.
Also keinen Druck bzw. Druckabwicklung.

Das bedeutet, meine Rechnungen beinhalten nur noch:
z.B.
Gestaltungsarbeiten, Projekt XY -> Summe 1.300,-
inkl. 4 Korrekturgängen
inkl. Korrekturausdrucke bzw. Handmuster zur Druckfreigabe
inkl. Reinzeichnung

Farbverbindliche Proofs, Daten auf CD oder DVD und Versandkosten stehen separat mit auf der Rechnung.


Dieser Umfang wirkt auf einige Kollegen und Kunden
(gerade bei größeren Projekten) etwas "dürftig".
Nun bin ich kein Freund von ausschweifenden Formulierungen
bei Rechnungen.

Wie kann ich meine Arbeitsabläufe zusammenfassen??

Zwar habe ich zwztl. ein Protokoll, das ich projektweise führe,
aber hier habe ich ca. 14-15 Posten (Recherche, Textkonvertierung, -erfassung, Bildretusche, Layout, Organisation etc. etc.).
Wenn ich die alle aufführe, werde ich den Rechnungsempfänger
überfordern (denke ich).
Auch möchte ich keine Einzelpreise für diese Posten aufführen.

Wie macht ihr es??
 
Holla.
Ich kann Deine Frage nicht wirklich schlüssig nachvollziehen.
Einerseits sind die Formulierungen zu knapp (meine Kunden freuen sich meist über kurze klare Worte auf Rechnungen), andererseits hast Du Massen an Text, den Du nicht zusammenzufassen weißt? Richtig so?

Ich splitte schon meine Angebote detailliert auf und liste sie nach Posten a) bis x) … auf. Wobei diese Posten verschiedene Objekte beinhalten können oder auch aufeinanderfolgende Stufen einer Jobentwicklung. Das formuliere ich für den Kunden verständlich und nachvollziehbar auf.
In der Rechnung beziehe ich mich später auf mein Angebot Nr. 0815 vom Tag X, gebe dem Ganzen einen Objekttitel und liste die Positionen unter einem Betreff auf, ggf. Stunden, Sonstiges, pipapo, Strich drunter, USt. dazu, raus damit.
Wenn der Kunden möchte, kann er im Angebot en Detail sehen, was mit den einzelnen Posten gemeint ist.
So mache ich es. :)
Gruß, Al
 
Ich denke, unter "Gestaltungsarbeiten" kann sich keiner so recht was
vorstellen!? Eine kleine Aufschlüsselung in die Einzelarbeitsblöcke
würde da sicher Abhilfe schaffen - dies muß aber nicht JEDEN Hand-
schlag beinhalten. Nur eben so - wie Al schon sagt - das der Kunde
die Entwicklung des Projektes XY nachvollziehen kann.

Bei uns ind er Agentur hilft bei Nachfragen auch ein Audruck der
Stundenlisten mit diversen Anmerkungen.

BTW.: @ Al:
Das Maschienengewehr hieß "08/15" [klugscheißmodus aus] ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/MG_08
 
Jaaaha, das ist schon so in etwa, das was ich meine. Ist ein bißchen schwer zu formulieren für mich.

Al Terego schrieb:
…andererseits hast Du Massen an Text, den Du nicht zusammenzufassen weißt? Richtig so?

Genau! Ich will keinem meine Auflistung aus dem Protokoll mit allen Einzelheiten zumuten. Und ich hätte sonst auch eine Menge Arbeit beim Rechnung schreiben.

Al Terego schrieb:
Ich splitte schon meine Angebote detailliert auf und liste sie nach Posten a) bis x) … auf.

Das mache ich weniger im Moment. Es wird ein grober Kostenrahmen abgesteckt. Den tatsächlichen Aufwand weiß man erst hinterher

Al Terego schrieb:
Das formuliere ich für den Kunden verständlich und nachvollziehbar auf [...] und liste die Positionen unter einem Betreff auf...

Ja, das ist mein Problem: Wie heißen die Betreffe bei Dir?

- Projektbezogene Organisation ?
- Bildrecherche und -bearbeitung ?
- Layout und Reinzeichnung ?
- Nebenkosten ?

Ich suche nach den "Überbegriffen", denn ich denke, es ist für den Kunden unnötig zu wissen, ob die Bildbearbeitung jetzt ´ne Retusche oder Farbwertkorrektur war...

Aber er soll nachvollziehen können, das sein Job nunmal nicht "eben schnell" zu bewerkstelligen war.

Meine Lieblings-Time-Waste-Floskeln sind z.Zt.:
"Rufen Sie da doch mal eben an und klären das."
"Hmmm, eigentlich hätten wir da gerne ein anderes Bild."
usw. usf.
 
kemor schrieb:
Eine kleine Aufschlüsselung in die Einzelarbeitsblöcke
würde da sicher Abhilfe schaffen - dies muß aber nicht JEDEN Hand-
schlag beinhalten [...] Bei uns ind er Agentur hilft bei Nachfragen auch ein Audruck der Stundenlisten mit diversen Anmerkungen.

Eine Einzelauflistung kann man ja auf Wunsch nachreichen. Kein Problem.
Aber wie gliedere ich den Kram auf der Rechnung?
 
Chronus schrieb:
Und ich hätte sonst auch eine Menge Arbeit beim Rechnung schreiben..
Tja, das ist natürlich ein Problem.
Vielleicht hilft es Dir wenn ich Dir sage, dass ich gestern Abend bis kurz vor Mitternacht vier Stunden lang für meinen Hauptkunden Rechnungen geschrieben habe, weil er alles schön differenziert nach Projekten gelistet haben will.

Chronus schrieb:
Den tatsächlichen Aufwand weiß man erst hinterher
.
Komisch, ich weiß ihn schon vorher und baue in meine Angebote ein, dass ich Mehraufwand nach Ansage extra berechne.

Chronus schrieb:
Ja, das ist mein Problem: Wie heißen die Betreffe bei Dir?
- Projektbezogene Organisation ?
- Bildrecherche und -bearbeitung ?
- Layout und Reinzeichnung ?
- Nebenkosten ?
Ja, auch so in etwa. :)

Besten Gruß, Al
 
Mal so zur Info für mich "Noch-nicht-Freien":
Kann man nicht auch eine Position "Rechnung"/"Buchhaltung"
o.ä. einbauen? Oder muß das immer onTop sein???

Ich suche nach den "Überbegriffen", denn ich denke, es ist für den Kunden unnötig zu wissen, ob die Bildbearbeitung jetzt ´ne Retusche oder Farbwertkorrektur war...
Ja eben, so "übergeordent" sollte es sein - kann ja mal versuchen,
meinen Kontaktern diese Infos zu entlocken ... Einen Moment mal.
 
So, ich würde als Grund-Struktur Folgendes auflisten:

- Briefing
(z.B. Kundengepräch, Briefing, Re-Briefing usw. - evt. auch die Fahrt zum Kunden,
bzw. die anfallende Zeit für all das)

- Konzeption
(u.a. Ideenfindung, Einarbeitung ins Thema, Recherche (Infos, Fotograf,
Texter ...), evtl. Bildsuche - eben alles, was zur Erstellung des (Grund-)
Konzeptes nötig ist)

- Layout/Text/Bild
(halt die Zeit, die zur Layouterstellung + Varianen mit 2-3 Korrekturschleifen ...
benötit wird, dazu die Fotografen- und Texterzeit)

- Reinzeichnung
(Bildbearbeitung (Litho) und die RZ mit Abnahme und Freigabeschleifen ...)

- Datenübergabe
(alles, was zur Datenübergabe nötig ist: Druck-PDF-Erstellung, CD/DVD,
Brennen, CD-Beschriftung, "ReadMe"-Schreiben ... (hier evt. Rechnungslegung?))

- Produktionssteuerung/Projektmanagement/Kontakt
(evt. steuerst Du ja auch die Produkton, steht z.B. beim (An-)Druck, oder briefst
den Texter/Fotografen - nimmst deren Arbeit ab ... und kannst hier die Stunden
dafür berechnen ...)

- Produktion
(Marge für die Produktion usw.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gudie Kemor,

Klingt schon mal gut, nur würde ich das Briefing nicht als separaten Posten listen, sondern dem Posten Kontakt unterordnen.

So auch mit der Agenturprovision für Produktion usw., die würde ich unter Produktionssteuerung und Projektmanagement verbuchen.

Nur mein Empfinden, viele Grüße, Gonz
 
Briefings sind auch bei mir in normalem Umfang in meinen Angeboten inbegriffen.

Datenübergabe, Brennen etc. sind bei mir in der RZ drin. Das ist meiner Meinung nach leider vorbei, als man das noch extra berechnen konnte. Früher haben wir in der Agentur nach MB den Brennvorgang abgerechnet, Staffelpreise, Wahnsinn. Das plane ich in meiner Zeit für die RZ mit ein beim Angebot oder der zeitkalkulation.

Um die KSK und das Finanzamt nicht aufzuscheuchen und um nicht als nicht-künstlerisch bzw. als gewerblich aufzutreten vermeide ich alles, was diesen Anschein erweckt. So trete ich immer nur als Mittler zwischen Produktionststätte und Kunde auf, nie als Kunde der Druckerei, der dann die Drucke weiter an den Kunden veräussert. Womöglich noch mit Provision der Druckerei. Never. Da lass ich mir die paar Euro lieber durch die Lappen gehen, als meinen Status als Freiberufler zu gefährden.
Ich mache es stattdessen genau wie Gonz und phrase Druckabnahmen, Fahrten zur Druckerei etc. unter dem Punkt Jobabwicklung ab. Feddich. Der Kunde sieht im Angebot, was das ist, das FA sieht eh nur die Rechnung und den Oberbegriff. Kleiner Kunstgriff, reine Definitionssache, nichts Illegales, und schön sauber abgefackelt.

@kemor: Rechnung/Buchhaltung mit als Rechnungsposten? Da tippen sich meine Stunden an die Stirn, sorry. Wenn’s sein muss, mit unter Jobabwicklung einplanen.

Gruß, Al
 
Zuletzt bearbeitet:
kemor schrieb:
Mal so zur Info für mich "Noch-nicht-Freien":
Kann man nicht auch eine Position "Rechnung"/"Buchhaltung"
o.ä. einbauen? Oder muß das immer onTop sein???

Habe ich in meinen Rechnungen nicht und brauchte ich auch nie - was soll das genau sein Kemor? Meine Rechnungsschreibung stelle ich dem Kunden nicht zusätzlich in Rechnung, ich glaube, das ist das, was ich von den Arbeiten-für-umme am liebsten mache :)

Ich schliesse mich Al an: Möglichst viel Betonung auf Konzeptions- und gestalterischer Arbeit und das ganze so verpacken, dass man das als Laie versteht.

Die von Kemor zitierten Punkte sind schonmal gut:

• Konzeption
• Layout/Text/Bild
• Reinzeichnung


Briefing ist bei mir ebenfalls kein Sonderposten, den ich berechne (ein bisschen Investition muss ja auch sein, ausserdem wollen wir doch Alleinstellungsmerkmale gegenüber den Agenturen haben ;)), gerade das schätzen die Kunden an den Freien: problemloser persönlicher Kontakt mit immer derselben Person und keine Fanasierechnungen für dubiose Leistungen.

• Datenübergabe fasse ich mit Datensicherung und Datenübergabe zusammen - mehr nicht


Die Dinger hier sollte ein Freier weglassen, sonst gibt es Probleme mit dem FA (wie oben im Post und von Al erwähnt):

• Produktionssteuerung/Projektmanagement/Kontakt
• Produktion

2nd
 
2ndreality schrieb:
Meine Rechnungsschreibung stelle ich dem Kunden nicht zusätzlich in Rechnung, ich glaube, das ist das, was ich von den Arbeiten-für-umme am liebsten mache :)
Ich hab mich schonmal dabei erwischt, dass ich mir ein Glas Rotwein dazu stelle. :D
 
@kemor: Vielen Dank für die "Werksspionage"
*mit-dem-Frühstückskaffee-zuproste*

Mit dieser Auflistung werde ich mir ein ähnliches Gerüst bauen.

Mit der Auflistung von "nicht-freiberuflichen" Leistungen habe ich kein Problem, da ich eh als Gewerbetreibender eingestuft bin.

Daten auf CD werde ich aber künftig (auch wenn nur für kleines Geld) berechnen, außer der Kunde lässt seinen Job auch bei mir, bzw. Partnerunternehmen, produzieren.
 
Nur, damit ich hier von Dritten keinen Ärger bekomme - das war keine
"Werksspionage"! Hab nur mal bei mir nachgekramt und mich kurz
mit einem Kontakter unterhalten ... (nur für´s Protokoll) ;)
 
da kriege ich doch glatt mal angst!
ich kann es mir nicht leisten, die marge für die produktionsabwicklung sausen zu lassen. zumal ich durch teils familiäre bande drucksachen besonders günstig einkaufen kann und der gewinn daher relativ hoch ist.

da ich aber auch kein gewerbe habe, schreibe ich dann in den rechnungen "gestaltung/entwurf von blablabla, inkl. farbausdrucke" und hoffe, dass das so in korrekter weise einer freiberuflichen tätigkeit entspricht.

das es sich bei den farbausdrucken schon mal um kleine auflagen, beispielsweise 1000 flyer im offsetdruck handelt, versuche ich auf diese weise zu verschweigen.

mich dünkt, dass ist nicht unbedingt ein "wasserdichtes" vorgehen.
...hab mich schon gefragt, ob es sinnvoll wäre zusätzlich zur freiberuflichkeit ein gewerbe anzumelden, welches ausschließlich zur abrechnung solcher produktionsabwicklungen dient - hat da jemand erfahrungen?
 
Ich bin kein Rechtsprofi und auch eher aus meiner damaligen Unwissenheit heraus nun Gewerbetreibender (weil wir vornehmlich Flyer verhökert haben inkl. Gestaltung).

Aber wie wäre es, wenn Du den Druck vom Produktionsbetrieb mit dem Kunden abrechnen lässt und eine Vermittlungsprovision an Dich geht. Weil Vermittlung ist Organisation = freiberufliche Tätigkeit für die Druckerei ?!?!?

ByTheWay: Wie schauts denn mit den Druck-Brokern? Können das auch Freiberufler sein??
 
Chronus schrieb:
Aber wie wäre es, wenn Du den Druck vom Produktionsbetrieb mit dem Kunden abrechnen lässt und eine Vermittlungsprovision an Dich geht.
Mein Steuerberater sagt zu mir als als Künstler Gemeldetem:
Don’t do that!
Druckrechnung direkt an meinen Kunden, OK.
Provision einstreichen, no.
 
tja, dilemma, dilemma.

auf die provision möchte ich wie gesagt nicht verzichten. allzu oft fahr ich mir darüber den verdienst rein, der mir bei der gestaltung verloren gegangen ist (preisdruck, schwieriger kunde etc.)

@chronos: das druck broker als freiberufler durch gehen, wage ich zu bezweifeln. ist doch ein typischer einkauf-verkauf job = gewerbe pur.

hm, werd meinen mundfaulen steuerberater mal interviewen, was er von der idee hält, für derlei jobs ein extra gewerbe anzumelden...wäre aber nach wie vor sehr an erfahrungsberichten mit einer solchen "doppel-tätigkeit" interessiert:
* inweifern verkompliziert es die eigene buchhaltung?
* wie reagiert der kunde auf das rechnungssplitting?
* was sind ggf. steuerliche vor- und nachteile?
 
Also, ich als Gewerbetreibender lasse die Rechnung der Druckerei immer auf mich ausstellen und berechne die Kosten mit 15% Marge weiter.

ABER: Das wissen meine Kunden, und sie wissen es sehr zu schätzen, dass ein Profi die Absprachen trifft und sie sich nicht selbst mit der Druckerei herumschlagen müssen. (Herumschlagen im Sinne von überfordert sein:) )

Ich kenne aus verschiedenen Agenturen aber auch verschiedene Vorgehensweisen. So z.B. der heimliche Aufschlag der Provision oder eine Art Payback-System der Druckerei. Ein Prozentsatz des Auftragsvolumens von Kunden, die die Rechnung direkt von der Druckerei wollen, wird der Agentur gut geschrieben und kann dann für den nächsten Auftrag eines Kunden, der die Rechnung von der Agentur bekommt, verwendet werden.
 
netmikesch schrieb:
(...)...hab mich schon gefragt, ob es sinnvoll wäre zusätzlich zur freiberuflichkeit ein gewerbe anzumelden, welches ausschließlich zur abrechnung solcher produktionsabwicklungen dient - hat da jemand erfahrungen?(...)

Ich glaube, das geht nicht. Das Gewerbe müßte dann z.B. über
deine Frau laufen, so hab ich das jedenfalls schon gehört.

Die Agenturprovisionen sind eig. genau das, was dich zum
Gewerbetreibenden macht. Wobei ich so kleine Druckjobs, die
wesentlich weniger als die grafische Leistung ausmacht, auch
schon mal mit einrechne. Das ist bis zu gewissem Umfang
erlaubt, soviel ich weiß.

Aber Druck billig einkaufen und weiterverkaufen ist eben Gewerbe.
 
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