Provision für Druckabwicklung?

S

salino

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Hallo Forum,

ich soll für einen Kunden einen Job (8-seitiger Prospekt) mit Druckabwicklung übernehmen.

Jetzt überlege ich, wie die Kalkulation aussehen soll.

Ich kann ja nicht nur die reinen Druckkosten in Rechnung stellen, sondern
es kommen ja Datenübergabe, Proof, Druckabnahme und vieeel Telefoniererei und Fahrerei hinzu.

Darüber hinaus bleibt für mich ein gewisses Risiko, auch wenn ich die Daten korrekt anliefere (Schneiden usw.)

Schließlich muss ich bei der Druckerei erst mal in Vorleistung gehen und dann auf das Geld des Kunden warten.

Wie berechnet Ihr die Druckabwicklung und das ganze Drumherum?

Ich dachte an eine Art Provision. Wäre da 25 % vom Druckpreis angemessen oder ist das zu viel? Oder sollte ich lieber einen Festpreis veranschlagen?

Viele Grüße, salino
 
Provision ist, wenn zwei Leute ein Geschäft miteinander machen und Du als Initiator dieser Kommunikation von einem oder beiden eine an der Höhe des Umsatzes oder Gewinns orientierte Beteiligung bekommst, ohne aber das unternehmerische Risiko oder eine Verantwortung zu tragen.

HIer scheinst Du mir aber Teile Deines Auftrages (Druck) entsprechend zu deligieren und trägst gegenüber Deinem Kunde die verantwortung.

Da würde ich normal kalkulieren, so wie Du das schon sicherlich oft gemacht hast....

...denkt der Smurf
 
Danke für deine schnelle Antwort, smurf.

Normalerweise rechne ich bei kleineren Sachen die Gestaltung (also meine Leistung) und die Druckkosten getrennt ab.

Dieser Kunde möchte aber ein Komplettpaket und es geht um 50.000 Exemplare ...
 
Hallo Salino,

herbei ist es nicht einfach eine Empfehlung
zu geben.


Du kannst ja nicht den Kunden bei einem Auftrags-
volumen von 100.000 € 25.000 € als Provision in
Rechnung stellen. Ebenso wenig rechnet es sich
für Dich bei einer Summe von 2.000 €.

Du hast mehrere Möglichkeiten:

Service-Fee: bis zu 15% der Produktionskosten
(beinhaltet Angebotseinholung und -Auswertung,
Drucküberwachung, Orga-Kosten wie Telefon-
und Portokosten, Fahrten und Dein technisches
Know-How) abhängig von Auftragsvolumen.

Zweite Möglichkeit: welche ich immer präferiere,
die Tagespauschale. Bei einem halben Tag 70%
der Tagespauschale, bei längerer Dauer eine
niedrigere Tagespauschale.

Gruss Jürgen
 
Hallo Jürgen,

Provision ist dann wohl nicht ganz der richtige Ausdruck, aber die von dir genannte "Service Fee" ist genau das, was ich meinte, im Prinzip also so eine Art Dienstleistungspauschale. Die umfasst dann auch häufig schon mal Tätigkeiten, die dann später bei der Rechnung unter den Tisch fallen.

Danke für deine Einschätzung,
salino
 
Einspruch, Euer Ehren! Der Angeklagte hat sein Anliegen ordnungsgemäß vorgetragen und hat das Recht auf eine fachgerechte Antwort. Die Hinweise der Nebenkläger sind in der Sache unvollständig. Erlauben Sie, Herr Vorsitzender, dass ich mit meinen Ausführungen beginnen kann? Ich habe Fachleute zu Rate gezogen, deren Glaubwürdigkeit unbestritten ist. Ich rufe den Etat-Kalkulator der "creativ collection Verlag GmbH" als vereidigten Sachverständigen in den Zeugenstand und erteile ihm nun das Wort.

Prospekt 8-seitig
DIN A4, 4/4 c
Bilderdruck 135 g / qm
Rückstichheftung
Scans: 2 x A4 / 6 x A6 / 7 x A7

Agenturkosten
Kreative Leistung:
Kontakt/ Konzeption / Layout = 2.540,-
eventl. Alternative / Änderung = 610,-
Texthonorar = ab 1.200,-

Technische Umsetzung:
DTP-Reinzeichnung = 1.020,-
Scans = 515,-
Belichtung / Proof = 470,-

Produktionskosten
Druckkosten inkl. Papier
Auflage A (10.000) = 2.135,-
Auflage B (50.000) = 7.135,-
Auflage C (100.000) = 13.405,-

Gesamtkosten inkl. Agenturleistungen
Auflage A = 7.880,-
Auflage B = 12.880,-
Auflage C = 19.150,-

Stückpreis inkl. Agenturleistungen
Auflage A = 0,79 Euro
Auflage B = 0,26 Euro
Auflage C = 0,19 Euro

Wer den Stückpreis nicht kennt, wenn ein Kunde danach fragt, hat nicht kalkuliert, geschweige denn Kosten berücksichtigt, an die der Etat-Kalkulator erinnert! Der Etat-Kalkulator hat sich schon seit Jahren bei allen Dienstleistungsunternehmen bewährt, die mit Werbung ernsthaft zu tun haben und die Liste der Nutzer ist sehr lang (von "A" wie ARD bis "Z" wie ZDF und dazwischen eine Vielzahl von Unternehmen (auch unser Studio), die alle anderen Medien abdecken.

Alle Preise schnell verfügbar, zum Beispiel:
• Internet-Dienstleistungen
• Anzeigen-Schaltkosten
• Kinowerbung
• Direktmarketing
• Außenwerbung
• Honorare
• Plakatwerbung
• Druckkosten
• Online-Werbung

Der Etat-Kalkulator informiert preiswert und unkompliziert über alle aktuellen Werbe- und Marketingkosten in Deutschland und Österreich. Die Angaben werden stets aktualisiert und als Anbieter verfügt man mit dem Etat-Kalkulator über eine praxisgerechte Orientierung bei einer transparenten Preisgestaltung. Wer diese Hilfe nicht benutzt, dem kann auch der liebe Gott nicht helfen.

Von Profis für Profis und für die, die Profis werden wollen. Dein Auftragsbeispiel findet sich in der Drehscheibe, denn die ist Bestandteil des Etat-Kalkulators. Gibt es auch auf CD.

Infos unter: www.creativecollection.com

Empfehlung:
Den Auftrag bis zur Erstellung der Druckvorlage, PDF/X-3-Datei nach ISO-Norm 15930-3:2002 für den Prozess-Standard Offset (bvdm), gestrichenes Papier (Type 1 & 2), 60 L/cm (gemäss ISO 12647-2:2004) aus Composite-PostScript von Layoutprogrammen mit Prozess- und Sonderfarben eigenverantwortlich annehmen, durchführen und abrechnen.

Die Produktionskosten (Druckerei) nicht im Voraus leisten sondern den Kunden als Auftraggeber angeben (mit Liefer- und Rechnungsadresse). Dich selbst nur als Kontaktperson nennen. Auf Provision ganz verzichten, denn wenn Du freiberuflich tätig bist, kann es Probleme mit dem Finanzamt geben, weil eine Vermittlungsprovision zu einer gewerblichen Tätigkeit gezählt wird.

Kosten für Anfahrt, Datentransfer, Kommunikation und neues Toilettenpapier sind Bestandteil der Abrechnung der Entwurfs- und Gestaltungstätigkeit der Druckvorlage. Die eigentlichen Produktionskosten (Druckerei oder Presswerk) übernehmen unsere Kunden 1:1, denn wir nennen sie als Auftraggeber und hatten noch nie Probleme mit Vorleistungen, denn in der heutigen Zeit ist das ein Spiel mit dem Feuer! Sollten Druckereien, Presswerke technischen "Mist bauen", dann sind wir nicht in Haftungsfragen zu belangen und gehen zusammen mit dem Kunden gegen die Verantwortlichen vor. Die Zeiten, in denen man bis zum Ende eines Auftrags gemeinsam in einem Boot sitzen bleiben muss und für jeden Tropfen Wasser die Verantwortung übernehmen muss, der die Fahrgäste nass macht, sind längst vorbei, denn es gibt auch Kunden, die haben eine Hausdruckerei und wollen keine anderen Zulieferer. Selbstverständlich lassen wir uns die Vermittlung auch honorieren, allerdings als Pauschalbetrag – über die gute alte Spesenabrechnung, wie beim Fernsehen üblich!

ALDI hat die Kunden daran beteiligt, die Ware selbst aus den Kartons zu holen, damit sie beim Einkaufen sparen können. Ähnlich funktioniert es auch bei uns, denn wir ziehen den Kunden mit in den Produktionsprozess, verteilen Rechte und Pflichten und teilen auch die Verantwortung, um für den Kunden den bestmöglichen Preis zu erzielen. Dazu gehört es auch, das der Kunden den Druckauftrag selbst erteilt, wir nehmen ihm nur (wie Lotto Faber, die Arbeit ab, das Kreuz an die richtige Stelle zu machen). In Zeiten schlechter Zahlungsmoral würden wir nur für Kunden in Vorkasse treten, die wir seit Jahren kennen und stets pünktlich bezahlten. Es gibt genug Agenturen, die durch Vorkasse an ihre Subunternehmen am Ende waren, weil die Kunden nie zahlten.

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
Sterling schrieb:
… sondern den Kunden als Auftraggeber angeben (mit Liefer- und Rechnungsadresse). Dich selbst nur als Kontaktperson nennen. …
Schon klar, aber salino hatte doch schon zweimal geschrieben, dass er genau das in diesem Fall offenbar mal anders machen möchte bzw. soll.
Für gut und üblich halte ich es aber ebenfalls, den Kunden gerade bei den Druckkosten in Vorleistung gehen zu lassen. Zumindest solltest Du den Betrag für den Druck dann auf dem Konto haben, wenn Du die Printobjekte erhalten hast und die Druckereirechnung an Dich gestellt wird. Wieviel Du dann letztendlich an den Kunden aufschlägst als „Handling–Fee“, ist eine andere Geschichte.
Und klar, auch von mir der Hinweis, dass Du damit gewerblich handelst und ggf. Deinen Status als Freiberufler gefährdest.
Ich schließe mich der Optimallösung „Druck übernimmt Kunde direkt“ an.
Gruß, Al
 
Mein Traumziel wäre sogar "Konzeption, Entwurf und Produktion übernimmt Kunde" und überweist uns vorab den Rechnungsbetrag für die Tätigkeiten, die wir ihm komplett überlassen. Reine Erziehungssache, denn Call Center Mitarbeiter einer dubiosen "Finanzdienstleistung" schaffen es auch ohne nennenswerte Eigenleistung, von der Kursentwicklung der Aktienpakete zu leben, die sie am Telefon Ärzten aufzuschwatzen, von denen man annehmen sollte, sie finden ihren Hintern mit beiden Händen. Offensichtlich nicht. Dagegen ist unsere Branche fast schon eine Wohltätigkeitsstiftung, denn Kunden dürfen nicht mal allein auf die Toilette, wenn es nach einigen Agenturen gehen würde, die von Kundenservice und Kooperation sprechen, aber Abhängigkeit meinen. Wenn Agenturen ihren Kunden die Arbeit abnehmen wollen, mit Druckereien und Presswerken zu verhandeln, dann wird das keinesfalls günstiger, als wenn das Kunden selbst machen. Wozu sich noch die Mühe machen, eine unnötig gewordene Verantwortung zu übernehmen, nur weil Kunden träge sind? Geliefert und abgerechnet wird nach Wunschadresse, auch bei Fremdaufträgen, wo man nur den Kontakt "vermittelt".

Aber vielleicht trägt "Salino" zu Recht den Namen einer Protagonistin des Films "Der Clou" (1973), denn die Auftragskillerin wurde auch mit dem Satz des mächtigen Unterweltbosses Lonnegan in Szene gesetzt, nachdem die anderen Killer jämmerlich versagten: "Beauftrage Salino damit, das dauert zwar etwas länger, aber dafür klappt die Sache am Ende." Das Risiko für Kunden in Vorleistung zu treten, kann auch in diesem Fall tödlich für Salino enden!

- Sterling

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe für salino, dass sie sich weder wie die gleichnamige Killerin umnieten noch wie das gleichnamige Lakritzleckerchen vom Kunden vernaschen lässt, sollte irgend etwas in die Bux gehen. :D

In meinen AGB stehen meine Rechte und Pflichten genau beschrieben. Es ist ja nicht so, dass ich für alles ein Freifahrtschein haben möchte. Wenn ich eine Auflage grob fahrlässig verbocke, dann bin ich dran. Dafür gibt es übrigens Versicherungen (hatten wir schon mehrere Threads zu). Aber in JEDEM Fall steht bei der Druckabnahme der Hans-Willi des Kunden als Signatur unter dem Andruck. Safety first.
Gruß, Al
 
salino hätte 'den kunden' (johnny hooker) auch schon früher im bett erledigen können...
rob
 
Das wäre aber aus folgenden Gründen unprofessionell gewesen:
Saliono und Hooker wurden bereits im Restaurant zusammen gesehen. Hooker wurde von der Nachbarin gesehen, als er vor der Tür von Salino's Wohnung stand. Salino und ein toter Hooker in der Wohnung würden die Polizei zu Lonnegan führen, denn wie sollte Salino eine Leiche verschwinden lassen, wo doch die Nachbarin so aufmerksam war? Salino musste erst das Vertrauen des Opfers gewinnen, um sich Hooker zu nähern und diesen zu erledigen, ohne dass Hooker Verdacht schöpfte. Hätte beinahe funktioniert, leider kannte man die Lady.

Jenseits der Logik war das Überleben von Hooker für den Handlungsverlauf des Films von elementarer Bedeutung, denn die Story wäre vorbei gewesen, wenn sie Hooker bereits im Bett kalt gemacht hätte. Wo bliebe dann der spektakuläre Showdown und die Abrechnung?

Wo bliebe dann "der Clou"?

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
Sterling schrieb:
Ich habe Fachleute zu Rate gezogen, deren Glaubwürdigkeit unbestritten ist. Ich rufe den Etat-Kalkulator der "creativ collection Verlag GmbH" als vereidigten Sachverständigen in den Zeugenstand und erteile ihm nun das Wort.

Ugh, ausgerechnet der Etatkalkulator. Ich habe eigentlich gehofft, dass die schon vor Jahren endlich mal "eingehen". Die Preise haben meiner Erfahrung nur wenig mit der Realität zu tun ...
 
salino schrieb:
Darüber hinaus bleibt für mich ein gewisses Risiko, auch wenn ich die Daten korrekt anliefere (Schneiden usw.)

Schließlich muss ich bei der Druckerei erst mal in Vorleistung gehen und dann auf das Geld des Kunden warten.

If you can't stay the heat ... ;)

salino schrieb:
Ich dachte an eine Art Provision. Wäre da 25 % vom Druckpreis angemessen oder ist das zu viel? Oder sollte ich lieber einen Festpreis veranschlagen?

Klassischer 15 Prozent-Job. Die auch allgemein akzeptiert sind. Mehr kommt komisch an, wenn der Kunde sich den Spaß macht, den Job auch mal selbst irgendwo anzufragen.
 
Sterling schrieb:
Das wäre aber aus folgenden Gründen unprofessionell gewesen:
Saliono und Hooker wurden bereits im Restaurant zusammen gesehen. Hooker wurde von der Nachbarin gesehen, als er vor der Tür von Salino's Wohnung stand. Salino und ein toter Hooker in der Wohnung würden die Polizei zu Lonnegan führen, denn wie sollte Salino eine Leiche verschwinden lassen, wo doch die Nachbarin so aufmerksam war? Salino musste erst das Vertrauen des Opfers gewinnen, um sich Hooker zu nähern und diesen zu erledigen, ohne dass Hooker Verdacht schöpfte. Hätte beinahe funktioniert, leider kannte man die Lady.

Jenseits der Logik war das Überleben von Hooker für den Handlungsverlauf des Films von elementarer Bedeutung, denn die Story wäre vorbei gewesen, wenn sie Hooker bereits im Bett kalt gemacht hätte. Wo bliebe dann der spektakuläre Showdown und die Abrechnung?

Wo bliebe dann "der Clou"?

(..)
der letzte satz ist ein argument genug. ausserdem war the cleaner noch nicht so breit bekannt.

nichtdestotrotz ist im leben fast jeder schritt (auch eine unterschrift bei dem drucker, genauso wie der erste schritt aus dem bett) ein risiko ;)
rob
 
@blue-skies
Als Student habe ich über den Etat-Kalkulator auch schlecht gedacht, als ich ihn zum ersten Mal in die Finger bekam, denn früher waren die Kosten für Servicebereiche um Multimedia herum noch nicht ausgewogen, da die New Economy als solche noch gar nicht Bestand hatte und sich der Höhenflug und Fall erst Jahre später zeigte. Die Angaben hatten mehr einen Schätzwert als Nutzwert. Doch die Preisangaben zu Zeitungen, Magazinen, Fachzeitschriften, Anzeigenblättern, Fernsehwerbung, Rundfunkwerbung, Direktmarketing und Außenwerbung waren schon damals sehr verbindlich, denn die Informationen sind aus erster Hand und inzwischen kann ich die Angaben bestätigen. Der Multimediabereich ist längst Bestandteil des Kalkulators und im Gegensatz zu den Preisen, die man im Internet auf manchen Webseiten findet, die irgendwie an dubiose Schlüsseldienste mit einer zentralen Rufnummer erinnern, entsprechen die Preise im Etat-Kalkulator einem Mix aus Umfrage und betriebswirtschaftlicher Notwendigkeit, denn sie stammen von Unternehmen, die man als Kunde seriös bezeichnet. Es gibt daher keinen Grund, die Angaben zu bezweifeln, auch wenn einige Positionen nur für Anbieter in Frage kommen, die über einen Etat verfügen, wo die Zahl weitaus mehr Stellen vor dem Komma hat, als dahinter.

Selbstverständlich kann Peter Pleite von Meister Metzger keine 2000 Euro Konzeptionskosten für eine Slideshow im Schaufenster verlangen, wenn die ganze Show inkl. PC und TFT-Monitor weniger als 700 Euro kosten muss, aber wenn man sich nicht trotzdem ein wenig an den Konditionen orientiert, die von Mitbewerbern genommen werden, muss man sich nicht wundern, wenn die einen die schnellen und teuren Autos fahren und man die eigene Kiste auf Pump abstottert. Unterschiede gab es schon immer, aber zumindest Peter Pleite hätte durch den Etat-Kalkulator das kurze Vergnügen zu wissen, wie es hätte sein können. Immerhin habe ich den Etat-Kalkulator schon mehrfach für meine Vorhaben missbraucht, dem Kunden vor Augen zu führen, das wir NICHT so teuer sind – also genau entgegengesetzt der Funktion, für die der Etat-Kalkulator konzipiert wurde.

Es soll sogar Unternehmen geben, die sich - getarnt als potentielle Kunden - von Mitbewerbern Angebote zusenden lassen, nur um 10% bis 20% darunter zu bleiben, bevor sie ihr Angebot an ihren potentiellen Kunden absenden. Ich gebe zu, in frühen Anfangsphasen habe ich das auch mal so gemacht und die warten sicher heute noch auf meinen Rückruf, aber dank des Etat-Kalkulators sind wenigstens in bestimmten Fragen zu Sendezeiten die Preise ersichtlich und der Rest ist eh Verhandlungssache mit den jeweiligen "Partnern". Schlecht für den, der gar keine Orientierung hat, wenn Montag in der Früh ein Interessent anruft und wissen möchte, wie viel diese Schnarchwerbung auf den Mini-Fernsehern beim toom Baumarkt in der Werkzeugabteilung kostet. Wer dann anfängt, sich mit dem Baumarkt zu verständigen, verbraucht mehr Zeit am Telefon, als der ganze Etat-Kalkulator kostet, denn da steht es drin – pro Sekunde, für welche Stunde, welchen Tag, welche Woche und auch Angaben über die Zielgruppe, wer gebannt vor diesen TV-Geräten steht und gar nicht genug bekommen kann, von dem ULTRAFLEX MASTERSYSTEM 2001 SUPER HYGIENE POWERMULTIOBERHAMMER ... na, eben den Schrott, denn jeder kennt, aber keiner weiß, was so was wirklich kostet, damit es dort läuft.

@rob
Klar, aber wenn Drucker Mist bauen oder die Parkett-Kosmetikerin ihren Job vernachlässigt, dann gilt meine Vorliebe der Figur, die Hesekiel 25,17 zitiert: "Der Pfad der Gerechten ist zu beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verlorenen Kinder. Und da steht weiter ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe."

Was glaubst Du, wie schnell die Putzfrau ihren Mopp schwingt und der Drucker die Maschinen anlaufen lässt? Zwar geht dabei ein Murren durch den Raum, aber sobald ich etwas vernehme, was sich wie ein Kommentar anhört, schreie ich einfach: "Ich kann mich nicht erinnern, dich irgendetwas gefragt zu haben!"

Manchmal tut das richtig gut – auch in der Wiederholung.

Verbesserung vom Ex-Lehrer:
Vergiss die Redewendung "nichtdestotrotz", denn "nichts desto weniger" klingt nicht nur eleganter sondern ist sogar korrekt. Ich kann es eben nicht lassen, das System hat mich versaut.

- Sterling
 
Sterling schrieb:
… Ich kann es eben nicht lassen, das System hat mich versaut.
*OffTopic*
Bei allem Respekt für Dein Bemühen um wertvolle Beiträge, die mir zum Teil wirklich sehr gefallen, obwohl sie irgendwo zwischen Realismus, Abgehobenheit und Unverfrorenheit ihren Platz zu finden versuchen und den einen einerseits wachzurütteln und den anderen andererseits einzulullen vermögen:
Damit hast Du meiner Ansicht nach völlig recht.

Viel Spaß noch hier im Forum,
besten Gruß, Al.
 
Al Terego schrieb:
*OffTopic*
Bei allem Respekt für Dein Bemühen um wertvolle Beiträge, die mir zum Teil wirklich sehr gefallen, obwohl sie irgendwo zwischen Realismus, Abgehobenheit und Unverfrorenheit ihren Platz zu finden versuchen und den einen einerseits wachzurütteln und den anderen andererseits einzulullen vermögen:
Damit hast Du meiner Ansicht nach völlig recht.

Viel Spaß noch hier im Forum,
besten Gruß, Al.


Ich finde diese Beiträge haben mich als Freelanceranfänger die letzten Tage um 25 Schritte weitergebracht, faszinierend vielleicht ist das Niveau hier doch noch zu retten ;) Weiterso Bitte
 
Sterling schrieb:
(..)
Verbesserung vom Ex-Lehrer:
Vergiss die Redewendung "nichtdestotrotz", denn "nichts desto weniger" klingt nicht nur eleganter sondern ist sogar korrekt. Ich kann es eben nicht lassen, das System hat mich versaut.

- Sterling
danke, wieder was gelernt :)
rob
 
Al Terego schrieb:
*OffTopic*
Bei allem Respekt für Dein Bemühen um wertvolle Beiträge, die mir zum Teil wirklich sehr gefallen, obwohl sie irgendwo zwischen Realismus, Abgehobenheit und Unverfrorenheit ihren Platz zu finden versuchen und den einen einerseits wachzurütteln und den anderen andererseits einzulullen vermögen:
Damit hast Du meiner Ansicht nach völlig recht.

Viel Spaß noch hier im Forum,
besten Gruß, Al.

Ich finde es ja im großen und ganzen auch schön und Interessant, Beiträge eines ansich "kompetenten" Forumsmitgliedes wie Sterling lesen zu können. Allerdings fande ich das man bisher in einem sehr angemessenen Ton miteinander Diskutieren konnte, (meist) ohne jegliche "Abgehobenheit", "erfahrenerer" Teilnehmer. Würde mich freuen, wenn das so bleiben würde!

"Abgehobenheit und Aroganz" musste man in Werbeagenturen lange genug ertragen und gehört bei manchen sicherlich auch zu einem wichtigen Bestandteil Ihres Erfolges. Allerdings hat alles seinen Platz.

Und Herr Lehrer: "Wolf sein bedeutet nicht zwangsläufig...zu sein."
Das fördert den Respekt und die "Schüler" nehmen einen schon eher ernst.

Bin gespannt auf die nächste (Märchen)Stunde!

Gruß auch von mir.
 
hk1805 schrieb:
Ich finde es ja im großen und ganzen auch schön und Interessant, Beiträge eines ansich "kompetenten" Forumsmitgliedes wie Sterling lesen zu können. Allerdings fande ich das man bisher in einem sehr angemessenen Ton miteinander Diskutieren konnte, (meist) ohne jegliche "Abgehobenheit", "erfahrenerer" Teilnehmer. Würde mich freuen, wenn das so bleiben würde!

"Abgehobenheit und Aroganz" musste man in Werbeagenturen lange genug ertragen und gehört bei manchen sicherlich auch zu einem wichtigen Bestandteil Ihres Erfolges. Allerdings hat alles seinen Platz.

Und Herr Lehrer: "Wolf sein bedeutet nicht zwangsläufig...zu sein."
Das fördert den Respekt und die "Schüler" nehmen einen schon eher ernst.

Bin gespannt auf die nächste (Märchen)Stunde!

Gruß auch von mir.


Ich hatte lange überlegt, auf den Sermon
zu reagieren, Du hast es auf den Punkt
gebracht!

Danke

Jürgen
 
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