Programmierumgebung unter Mac/Win zu Lernen gesucht

Carsten1973

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Hallo,

ich würde gerne eine Entwicklungsumgebung einer einfach zu lernenden Programmiersprache sowohl auf meinem Mac als auch auf den Windows 98 Rechnern in der Schule einsetzen. Damit möchte ich meinem Informatikkurs das Programmieren nahebringen. Der ganze Spaß darf aber nichts kosten, da die Schule keine finanziellen Mittel hat.

Ich dachte an so etwas wie Pascal, aber da finde ich keine geeignete IDE unter beiden OS, mit der ich arbeiten könnte. Es sollten einfache Umgebungen einfacher Sprachen sein, also bitte nicht C# oder so. Ich selbst beherrsche übrigens Logo, Pascal, Lisp und C++ (in der Reihenfolge auch erlernt), Java könnte ich auch nehmen, müsste ich allerdings selbst erst lernen.

Kennt jemand eine Lösung? Wäre euch sehr dankbar, auch im Namen meiner Schüler. :)

Carsten
 
Was spricht denn gegen C? Auf unterstem Niveau sind eh alle Sprachen gleich. Musst ja nicht gleich mit Pointern anfangen.
 
nix

Hallo Tatcher,

gegen c spricht nichts, zumal ich c ja auch selber verstehe (ist zu c++ ja nicht so verschieden, denkt man sich die OOP weg). Ich würde spontan c zusammen mit kdevelop unter Linux verwenden, aber die Schule hat Win98 Rechner und die meisten Schüler nutzen den PC der Eltern für ihre Hausaufgaben. In beiden Fällen ist ein OS Wechsel zu Linux nicht möglich.

Wenn ich eine vernünftige IDE/Compiler Lösung hätte, wäre es kein großes Problem. Die Schüler könnten dann zu Hause unter WinXP ihre Aufgaben lösen, an der Schule unter 98 arbeiten und ich müsste hier an meinem eMac die Unterrichtseinheiten vorbereiten...

Also bitte, bitte, würde mir jemand eine solche Komplettlösung nennen. Wäre eine riesige Erleichterung für mich. Danach zu googlen verplämperte schon Stunden *stöhn*

Carsten
 
Da muss ich Tatcher a Hainu zustimmen: mach C, C++ oder Java - ist bei den einfachen Sachen auch kaum schwerer als andere Programmiersprachen und hat eventuell auch noch einen Zukunftsnutzen für die Schüler.
Aber auf keinen Fall würde ich Pascal lehren. Das wirkt auf die Schüler nur abschreckend und demotivierend (war zumindest in meiner Schulzeit so)... wenn ich nur an uturtle denke wird mir ganz anders ;)
 
hi carsten. also von pascal würde ich abraten (habe das auch in der schule gelernt *G*). c oder java wäre da schon ne gute wahl. für c gibt es für windows z.b. devcpp. ist ne nette ide für c und c++. http://www.bloodshed.net/devcpp.html
java kann man mit bluej machen, ist zwar nicht ganz so vernünftig damit, da es einem einiges abnimmt, aber als ide ganz brauchbar (haben wir im 1. semester benutzt) --> www.bluej.org
besser wäre da schon eclipse, jedoch ist der download dafür etwas größer, aber für java ist der echt geil --> www.eclipse.org
mit plugins kann man den auch um c erweitern, ist aber net ganz so trivial.

BlueJ und Eclipse gibt es btw. auch für MacOS und auch Linux, sodass du das auch am Mac vorbereiten kannst (zumindest wenn du Java lehren willst). für C bzw. C++ kannste selber ja den SubEthaEdit nehmen und dann via gcc kompilieren lassen. die kiddies können ja die programmtexte auch mit dem devcpp nutzen und dort kompilieren.

Pascal wäre zwar ein guter einstieg in eine prozedurale programmiersprache, aber wenn heute Pascal gelehrt wird, dann meist in der form von Delphi (quasi Object-Pascal). dann doch lieber was vernünftiges wie c oder c++ oder java, die sich ja alle nicht so unähnlich sind.

Horror
 
fuer java gibt es DrJava, funktioniert unter Mac und Win
 
Also meine Empfehlung: jEdit + beliebiger Compiler/Interpreter + PlugIns
www.jEdit.org
jEdit unterstützt sehr sehr viele Sprachen, und man kann mittels PlugIns das ganze zu einer echten IDE ausbauen, inklusive eines "Compile & Start"-Buttons...

C in einer Schule als erste Programmiersprache zu lehren finde ich persönlich nicht angebracht, da wäre Pascal wohl viel besser (kann nicht verstehen wieso die anderen Pascal so schrecklich finden, als Einstiegssprache optimal, wäre jedenfalls neben Modula-2 und evtl. Modula-3 meine erste Wahl). Wenn OOP zumutbar ist, dann würde ich zu Java greifen.
 
Da Du ja auch selbst Lisp kannst: Was spricht eigentlich gegen Scheme statt C oder Java? Ich selbst habe das an der Uni im ersten Semester gelernt, und fand das gar nicht schlecht.

Vorteile von Scheme:
- Einfaches Arbeiten mit Listen und Strukturen
- Kein Rumärgern mit Typenkonversionen
- Auf Pointer muss erst gar nicht eingegangen werden
- Einfach zu verstehende Namen der eingebauten Funktionen (list?, number->string, ...)
- Dinge wie "public static void main(String[] args)" müssen nicht erklärt werden.

Nachteile von Scheme:
- Präfix-Notation statt der normalen Infix-Notation
- Iterative Prozesse sind oft kompliziert umzusetzen

Als Interpreter kannst Du dann einfach Dr. Scheme einsetzen. Den gibt's für alle erdenkliche Betriebssysteme und kostet nichts. Zu Scheme kannst Du Dir auch gerne meine Zusammenfassung herunterladen.

Gruß, Max8472.
 
bin auf einer heißen Spur

Hallo zusammen,

nächste Woche lernen meine Schüler wie man eine Datei mit GnuPG signiert und dann das Ganze verschlüsselt (oder nur signiert) per E-Mail verschickt. Die beiden darauffolgenden Wochen werden sie mit der Tabellenumgebung einen Tabellarischen Lebnslauf schreiben und noch eine Woche später mit der Klasse gbrief oder dinbrief ein Bewerbungsanschreiben erstellen (ja, richtig gelesen, die lernen bei mir LaTeX (!) ).

Es bleiben also nur noch drei Wochen bis zum Beginn des letzten Unterrichtsabschnittes "Programmierung". Ich werde den Kurs wohl teilen (nennen wir Lehrer auch binnendifferenzieren). Da es an der Gesamtschule Klasse 10 Informatik als Wahlpflichtkurs gibt, habe ich von Hauptschülern, die bald die Schule Richtung Ausbildungsplatz verlassen, bis zu Abiturienten alles dabei. Alle nörgeligen Nixblicker können sich dann mit Frontpage glücklichklicken (die stöhnen schon seit sie das erste mal \documentclass eingeben mussten :D), wärend der Rest Java lernt und später einige Applets beisteuern kann.

Ich habe mir BlueJ angesehen und finde es vom ersten Eindruck gut. Da könnte es gelingen, geduldigen Schülern die OOP Geheimnisse näherzubringen. Ich möchte Schülern immer etwas bieten, was sie im Umgang mit Computern kompetent macht, selbst wenn sie es später nicht einsetzen, so können sie doch ein Urteil bilden und kennen grundlegende Konzepte der Informatik. Mit BlueJ lassen sich keine großen Programme entwickeln, aber das wird in einem halben Schuljahr sowieso nicht gelingen, selbst mit einer sehr guten, verständlichen IDE. Die Uni Siegen bietet übrigens in drei Wochen ein Seminar über BlueJ im Schuleinsatz, also scheint BlueJ doch nicht das verkehrteste Programm für den Einstieg zu sein...

Pascal gibt es nicht für den Mac, sonst hätte ich das freie TurboPascal aus dem Borland Softwaremuseum geladen und auf den Win98'ern der Schule installiert. Und Bochs mit Win 98 drauf kriege ich auf meinem Mac nicht zum Laufen - eine Win98 Lizenz hätte ich, extra noch VPC kaufen ist mir zu teuer.

Und Scheme, ich will ja nicht meckern, aber sowas (Zitat aus dem Script von Max):

(quadrat (+ 3 2))
; 25
(quadrat (quadrat 2))
; 16
(+ (quadrat 2) (quadrat 5))
; 29
(define (quadratsumme x y) (+ (quadrat x) (quadrat y)))
(quadratsumme 2 5)
; 29

Kann ich meinen Spezis nicht auch noch antun. Die wollten mich bei der Einführung von LaTeX schon lynchen. :(

Carsten
 
hallo cartsen,

mein sohn muss in der schule pascal lernen und ist schwer am schimpfen, dass er was lernen muss, was so "altmodisch" ist.

ich würde perl vorschlagen.
Das ist
a) kostenlos
b) auch für windows 98 erhältlich
c) auch am mac zu Hause
d) kann man für webseiten verwenden (z.b Gästebuch)
e) relativ leichter Einstieg ist möglich bis hin zu sehr komplexen Geschichten
f) es gibt sehr viel Literatur (auch in unserer verstaubten Stadtbibliothek)

Was meinem Sohn auch Spass macht ist html.
Das haben Sie in der Schule auch gemacht, aber als er kleine Details direkt im Quelltext schreiben wollte (also ohne html editor), ist sein Lehrer ausgeflippt :D.

Es gibt auch ein - wie ich finde sehr gutes Buch - MySQL für Kids, mit dem könnte man im Unterrricht auch Einiges anfangen, denke ich.
Die Software ist dabei und läuft auch unter Windows (ich glaube sogar auch unter 98).
 
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mich mit Kara zu beschäftigen. Nach meinem ersten Eindruck ist dies die ideale Programmierumgebung zum Einstieg, da mein Kurs relativ gut auf "klickibunti" anspricht und unter Kara zunächst ohne eine einzige Codezeile zu schreiben Programme erstellen kann. Wie das geht seht ihr am besten selbst nach unter:

http://www.educeth.ch/informatik/karatojava/

Wenn ich mit Kara ein Gespür für die Erstellung von Lösungswegen an Automaten im Kurs erreicht habe, werde ich zu JavaKara übergehen und dort die Java Syntax vermitteln.

Am Schluss ließe sich der Kurs spalten in eine Gruppe, die mit HTML experimentiert und eine weitere, die mit BlueJ sich näher mit der OOP beschäftigt und erste kleine Java Applets programmiert.

Scheint mir so ein recht vernünftiger Weg zu sein. Wer noch weitere Vorschläge hat oder in eine paar Monaten wissen möchte, wie es im Informatikkurs tatsächlich gelaufen ist, der kann mir gerne eine Mail schicken.

Vielen Dank für eure Hilfen und Vorschläge

Carsten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Carsten,

das sieht ja nicht schlecht aus.
Prima, wenn du solche Sachen auch anderen zugänglich machst.

Für Deine Schüler scheint das echt ein guter Weg zu sein.
 
kara ist klasse (hab ich auch mal verwendet, um mit Automatentheorie anzufangen), JavaKara kenn ich nicht gut, aber BlueJ ist ne gute Wahl - ich halte es für sinnvoll eine (weitgehend) plattformunabhängige OOP Sprache zu lehren :)
 
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