E
Emp
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Ein paar Gedanken meinerseits die ich mal in den Raum werfen möchte:
- Ich habe selbst ein Fachabi in "Informatik" gemacht. Dort wurde Turbo Pascal unterrichtet. Es war ein Witz. Ich habe den Unterricht mit 1.0 bestanden, alle "Programme" mehr oder weniger aus dem Handgelenk hingeschrieben.
Programmieren konnte ich danach keinen Deut. Beim Studienbeginn, wo auf einmal mehr gefordert war als zwei if-Abfragen, ein paar Tastatureingaben und eine Tabelle auf dem Bildschirm ausgeben, stand ich bis auf das bischen was ich mir in der Überbrückungszeit noch in weiser Vorraussicht angeeignet hatte, vor dem nichts. Der Unterricht war, wie übrigens auch der ganze Rest des "Informatik"-Fachabis (treffender wäre Tippsenausbildung gewesen), völlig wertlos.
- Mittlerweile hatte ich dann doch so einiges mit "echtem" Programmieren im echten richtigen Leben zu tun. Begegnet ist mir ganz viel C, C++, Java und .Net, etwas Assembler, zunehmend Python und Perl. Nirgendwo hat sich jemals irgendwer für Pascal oder gar ein Klickibunti-Delphi interessiert. Wer nach der Schule eine Ausbildung oder gar einen direkten Berufseinstieg anstrebt ist mit einer Pascal-Programmieranleitung völlig fehlbedient. Er darf dann eh nochmal in eine Sprache mit C-naher Syntax einsteigen.
- Prinzipiell ist die Sprachdebatte dennoch fruchtlos. Programmieren lernen kann man in jeder Sprache, sogar in Pseudocode (da wirds halt mit dem basteln schwer). Wichtig ist nicht, irgendwelche Syntax zu pauken. Damit schafft man "Code-Monkeys", die zwar ein Programm schreiben aber keine wirkliche Peilung haben was da vor sich geht. Im Programmierunterricht sollte es meiner Meinung nach vor allem darum gehen die grundlegenden Konzepte zu vermitteln. Das geht in jeder Sprache. Danach kann sich jeder die benötigten Sprachen in deutlich geringerer Zeit selbst beibringen. Leider passiert aber genau das meist nicht. Der Unterricht läuft frei nach dem Motto ab "um das zu tun müsst ihr da for blah blah hinschreiben"). Sowas ist völlig wertlos. Hätte der Lehrer die zwei Stunden pro Woche investiert den Schülern eben die grundlegenden Konzepte zu vermitteln statt sie ein tolles GUI-Programm zusammenklicken zu lassen, hätten sie deutlich mehr davon. Und wahrscheinlich wäre noch Zeit geblieben um mal die Funktionsweise eines einfachen Prozessors und ein bischen boolesche Logik durchzugehen oder mal in Richtung relationale Datenbanken zu schauen. Dinge, die die Schüler weiterbringen.
- Informatik ist Informatik verdammt nochmal. In der Informatik geht es nicht darum einen Webserver aufzusetzen, eine Website hinzuklatschen, Linux installieren zu können oder ein buntes Programm zu schreiben. Das ist Informationstechnologie.
Informatik ist angewandte Mathematik. Theorie. Algorithmen, formale Sprachen, Rechnerarchitektur, Logik etc. pp. Ein Unterrichtsfach mit dem Namen "Informatik" sollte meiner Meinung nach genau das vermitteln.
Wer käme auf die Idee im Mathematikunterricht nur das bedienen eines Rechenschiebers oder Taschenrechners (und sonst nichts) zu vermitteln?
Genau das findet aber im "Informatik"-Unterricht an den meisten (Ausnahmen existieren) Schulen derzeit statt. Im gleichen Atemzug wird sich gewundert warum die Abbrecherquote beim universitären Studiengang Informatik deutlich über 50% liegt, wenn die Jungs (und die drei Mädels die bis dahin durchgehalten haben) merken, was Informatik ist. Das hier Computer gebaut werden, nicht GUIs zusammengeklickt und Linux zurechtgefrickelt.
Vielleicht hab ich da eine radikale Meinung, aber in meiner Studienzeit habe ich durch Fachschaftstätigkeit zu viele "Informatik-LKler" an der Uni verzweifeln sehen, und wie oben beschrieben waren meine eigenen Erfahrungen auch nicht die besten. Zwei Jahre Fachabi waren für mich verschenkte Zeit. (Das ist nicht übertrieben).
- http://en.wikipedia.org/wiki/The_Cruelty_of_Really_Teaching_Computer_Science ... 'nuff said.
- Ich habe selbst ein Fachabi in "Informatik" gemacht. Dort wurde Turbo Pascal unterrichtet. Es war ein Witz. Ich habe den Unterricht mit 1.0 bestanden, alle "Programme" mehr oder weniger aus dem Handgelenk hingeschrieben.
Programmieren konnte ich danach keinen Deut. Beim Studienbeginn, wo auf einmal mehr gefordert war als zwei if-Abfragen, ein paar Tastatureingaben und eine Tabelle auf dem Bildschirm ausgeben, stand ich bis auf das bischen was ich mir in der Überbrückungszeit noch in weiser Vorraussicht angeeignet hatte, vor dem nichts. Der Unterricht war, wie übrigens auch der ganze Rest des "Informatik"-Fachabis (treffender wäre Tippsenausbildung gewesen), völlig wertlos.
- Mittlerweile hatte ich dann doch so einiges mit "echtem" Programmieren im echten richtigen Leben zu tun. Begegnet ist mir ganz viel C, C++, Java und .Net, etwas Assembler, zunehmend Python und Perl. Nirgendwo hat sich jemals irgendwer für Pascal oder gar ein Klickibunti-Delphi interessiert. Wer nach der Schule eine Ausbildung oder gar einen direkten Berufseinstieg anstrebt ist mit einer Pascal-Programmieranleitung völlig fehlbedient. Er darf dann eh nochmal in eine Sprache mit C-naher Syntax einsteigen.
- Prinzipiell ist die Sprachdebatte dennoch fruchtlos. Programmieren lernen kann man in jeder Sprache, sogar in Pseudocode (da wirds halt mit dem basteln schwer). Wichtig ist nicht, irgendwelche Syntax zu pauken. Damit schafft man "Code-Monkeys", die zwar ein Programm schreiben aber keine wirkliche Peilung haben was da vor sich geht. Im Programmierunterricht sollte es meiner Meinung nach vor allem darum gehen die grundlegenden Konzepte zu vermitteln. Das geht in jeder Sprache. Danach kann sich jeder die benötigten Sprachen in deutlich geringerer Zeit selbst beibringen. Leider passiert aber genau das meist nicht. Der Unterricht läuft frei nach dem Motto ab "um das zu tun müsst ihr da for blah blah hinschreiben"). Sowas ist völlig wertlos. Hätte der Lehrer die zwei Stunden pro Woche investiert den Schülern eben die grundlegenden Konzepte zu vermitteln statt sie ein tolles GUI-Programm zusammenklicken zu lassen, hätten sie deutlich mehr davon. Und wahrscheinlich wäre noch Zeit geblieben um mal die Funktionsweise eines einfachen Prozessors und ein bischen boolesche Logik durchzugehen oder mal in Richtung relationale Datenbanken zu schauen. Dinge, die die Schüler weiterbringen.
- Informatik ist Informatik verdammt nochmal. In der Informatik geht es nicht darum einen Webserver aufzusetzen, eine Website hinzuklatschen, Linux installieren zu können oder ein buntes Programm zu schreiben. Das ist Informationstechnologie.
Informatik ist angewandte Mathematik. Theorie. Algorithmen, formale Sprachen, Rechnerarchitektur, Logik etc. pp. Ein Unterrichtsfach mit dem Namen "Informatik" sollte meiner Meinung nach genau das vermitteln.
Wer käme auf die Idee im Mathematikunterricht nur das bedienen eines Rechenschiebers oder Taschenrechners (und sonst nichts) zu vermitteln?
Genau das findet aber im "Informatik"-Unterricht an den meisten (Ausnahmen existieren) Schulen derzeit statt. Im gleichen Atemzug wird sich gewundert warum die Abbrecherquote beim universitären Studiengang Informatik deutlich über 50% liegt, wenn die Jungs (und die drei Mädels die bis dahin durchgehalten haben) merken, was Informatik ist. Das hier Computer gebaut werden, nicht GUIs zusammengeklickt und Linux zurechtgefrickelt.
Vielleicht hab ich da eine radikale Meinung, aber in meiner Studienzeit habe ich durch Fachschaftstätigkeit zu viele "Informatik-LKler" an der Uni verzweifeln sehen, und wie oben beschrieben waren meine eigenen Erfahrungen auch nicht die besten. Zwei Jahre Fachabi waren für mich verschenkte Zeit. (Das ist nicht übertrieben).
- http://en.wikipedia.org/wiki/The_Cruelty_of_Really_Teaching_Computer_Science ... 'nuff said.