Programme beenden in OSX?

Incoming1983 schrieb:
Das wird auch kommen.
Mit dieser These wäre ich sehr vorsichtig. Zwar gab es in der bisherigen Geschichte noch keine vergleichbare Situation, aber eine Verdrängung der Muttersprache in allen Bereichen ist doch höchst unwahrscheinlich. Selbst für Teilbereiche ist die Wahrscheinlichkeit noch gering.

Fängt schonmal damit an, daß der nette Taiwanese "Mainboard" auf seinen Pappkarton druckt, damit er die gleiche Verpackung überall verkaufen kann. Wenn der Benutzer nur "Hauptplatine" weiß, blickt er nicht, was es heißen soll.
Nun, wer sich eine Hauptplatine kauft, kennt sich normalerweise so gut mit den Fachbegriffen und der englischen Sprache aus, daß er das noch übersetzen kann.

Ferner kosten Übersetzer Geld. Mit Hilfe von Fachbegriffen kann man seine Kosten senken, indem man nicht alles übersetzen muß. In Zukunft wird sich hoffentlich mal eine Sprache durchsetzen.
Gegen die homogene Verwendung des Englischen habe ich ja auch gar nichts. Das habe ich niemals behauptet.
Insofern auch folgender Hinweis noch einmal:
Der würde aber vermutlich den Rest des Textes auch nicht verstehen. Das kann also kein Argument sein.

Das ist aber das Problem. Die meisten leute kennen den Begriff Subnetzmaske schon weit vorher …
Nein, würde wären gute Übersetzungen verbreitet, wäre das nicht so. Und die hohe Verbreitung schlechter Übersetzungen sollte eigentlich kein Grund für weitere Fahrlässigkeiten sein.

… zumal das die wörtliche und einleuchtende Übersetzung von subnet mask ist
Nicht im geringsten, es ist höchstens eine Teilübersetzung. Und Teilübersetzungen sind von Natur aus nicht einleuchtend.

… und alle mir bekannten OS das verwenden.
„Wenn einer von der Klippe springt …“

Er muß also mind. einmal mehr denken. Spätestens der Router oder AP, den er per browser konfiguriert, wird auch wieder Subnetzmaske auf den Bildschirm spucken.
Siehe meinen Hinweis zur flächendeckenden Verwendung von angemessenen Übersetzungen oben.

Zwei Gründe: Zum einen sind die begriffe im Deutschen dann nicht überladen
Etwas als überladen zu empfinden ist abhängig von den eigenen Maßstäben. Hätten wir nicht diese pseudo-vereinfachten Lehnwörter, würdest du vernünftige Übersetzungen auch nicht als überladen ansehen. „Teilnetzmaske“ ist, wenn man es auf allen Ebenen in seine Bestandteile zerlegt, ein dreigliedriges Kompositum. Davon gibt es weit mehr, als du vielleicht denkst.

Das Gedächtnis ist die größte Schwäche des Menschen …
Das Gedächtnis ist eine der (wenigen) Stärken des Menschen. Leider wird diese Stärke nicht genutzt, und indem du Übersetzungsfaulheit unterstützt, förderst du diesen „geistigen Verfall“ (drastisch ausgedrückt).

Da dann, wie oben gesagt, auch noch "Mainboard" auf dem karton und in der Anleitung steht, hab ich kein Problem. Ich könnte sogar in Spanien oder in Polen einkaufen gehen, sehe das "Mainboard" im Regal, geh damit zur Kasse und bezahle mit Kreditkarte, auch wenn der Typ vielleicht nichtmal englisch kann..
Diesen Vorzug hättest du auch bei einer vollständig englischen Beschriftung, gegen die ich ja auch nichts einzuwenden habe.

Und zu deiner Hirnplatztheorie (dreigliedriges Kompositum): Da wir selsbt im Idealfall nicht mehr als 30 % Prozent unserer geistigen Kapazität nutzen, kann Sparen eigentlich nicht die Devise sein …
 
Wile E. schrieb:
Soso, „gequotet“. :D
Aber „heterogen“ ist das einzige Lehnwort in diesem Satz, das man durch einen „deutschen“ Ausdruck ersetzen könnte: uneinheitlich.

„Nachrichtenforum“ – zu einer Zeit, als der Begriff „Forum“ EDV-seitig noch nicht besetzt war.

Oder frueher auch "forward".
„Weiterleiten“ ist da doch eigentlich eindeutig.

„Durchlag(skopie)“

Uvm., aber wenn wir jetzt Anfangen, Einzelbeispiele durchzudiskutieren, sind wir den Rest des Jahres beschaeftigt. ;)
Das ist wahr. :D

"Downgeloaded" faellt fuer mich unter Bewegung der Sprache, "down" ist im Sprachgefuehl schon als Praeposition drin, da ist es kein Wunder, wenn die Wortbestandteile schon einzeln verwendet und das "ge" in die Mitte gestellt werden.
Das -d am Wortende kann allerdings nicht unter „Sprachbewegung“ fallen. Dort muß ein -t stehen.

Systray find ich verstaendlicher als "Infobereich der Taskleiste", eben auch als stehender Begriff.
Wenn du den Begriff (wie viele „Normalanwender“) allerdings noch nicht gehört hast, kannst du mit „Infobereich der Taskleiste“ aber aller Wahrscheinlichkeit nach mehr anfangen. Oder zumindest findest du das gemeinte dann schneller, wenn du den Bildschirm absuchst.
 
Ulfrinn schrieb:
Nun, wer sich eine Hauptplatine kauft, kennt sich normalerweise so gut mit den Fachbegriffen und der englischen Sprache aus, daß er das noch übersetzen kann.

Dann mal anders. Stell dir vor, es würde immer "tragbarer Computer" und nicht "Notebook" drauf stehen..

Nein, würde wären gute Übersetzungen verbreitet, wäre das nicht so. Und die hohe Verbreitung schlechter Übersetzungen sollte eigentlich kein Grund für weitere Fahrlässigkeiten sein.

Die Übersetzungen sind beide gleich schlecht. Konsequenterweise müßte man einfach von der "Netzmaske" sprechen, da diese ja schließlich anzeigt, wieviele Bits zu dem "Netzanteil" der Adresse gehören.

Etwas als überladen zu empfinden ist abhängig von den eigenen Maßstäben. Hätten wir nicht diese pseudo-vereinfachten Lehnwörter, würdest du vernünftige Übersetzungen auch nicht als überladen ansehen.

Eigentlich nicht. Überladen ist etwas dann, wenn es kontextabhängig mehrere Bedeutungen hat, quasi also mehrmals für verschiedene Kontexte definiert wurde.
Beispielsweise kann ein "Ordner" so ein Teil sein, wo ich meinen Papierkram abhefte, oder auch ein Verzeichnis am Computer.
Würde ich dazu nur "Directory" sagen, wäre der Begriff im Deutschen Namespace nicht überladen, und der Ordner dann ebenfalls nicht (zumindest in meinem Beispiel sollte er es nicht sein ;-)). Damit entfiele das nachdenken über den Kontext, wenn man das Wort "Ordner" hört, und sich im deutschen Sprachraum befindet.

Das Gedächtnis ist eine der (wenigen) Stärken des Menschen. Leider wird diese Stärke nicht genutzt, und indem du Übersetzungsfaulheit unterstützt, förderst du diesen „geistigen Verfall“ (drastisch ausgedrückt).

Deshalb gibts auch Organizer, Kalender etc.
Eine Diskette schafft etwa 15kb/s sich zu merken. Das wären ca. 3 DIN A4 Seiten Text pro Sekunde. Dein gedächtnis auch? meins nicht.
Von modernen Speichermedien (Festplatte -> Langzeitgedächtnis, RAM -> Kurzzeitgedächtnis) ist der Mensch weit entfernt. In anderen bereichen ist er noch überlegen.

Und zu deiner Hirnplatztheorie (dreigliedriges Kompositum): Da wir selsbt im Idealfall nicht mehr als 30 % Prozent unserer geistigen Kapazität nutzen, kann Sparen eigentlich nicht die Devise sein …

Doch, je öfter man sinnlos entscheidungen trifft, desto mehr macht man falsch. Sehe ich ja z.B. im Straßenverkehr, weil manche Leute 5x überlegen, ob sie jemand sehen könnte, wenn sie blinken, und ob das Sinn macht. Die blinken dann oft nicht, wenns drauf ankommt. Einfach blinken und gut ist. gar nicht drüber nachdenken.
 
Ulfrinn schrieb:
Soso, „gequotet“. :D
Das war Absicht, hast Du aber bestimmt gemerkt. ;)

Ulfrinn schrieb:
Aber „heterogen“ ist das einzige Lehnwort in diesem Satz, das man durch einen „deutschen“ Ausdruck ersetzen könnte: uneinheitlich.
Fand es trotzdem goldig, dass Du dann auch noch mit "sprachheterogen" einen Mischausdruck gebildet hast.

Ulfrinn schrieb:
„Nachrichtenforum“ – zu einer Zeit, als der Begriff „Forum“ EDV-seitig noch nicht besetzt war.
Nein. Sagt kein Mensch um mich rum. gehoert zud en Sachen, wo es lauter unterschiedliche und meist recht bloede Uebersetzungen gibt (z.B. T-Online: "Newsgruppen", argh!).

Ulfrinn schrieb:
„Weiterleiten“ ist da doch eigentlich eindeutig.
Ja, ist mittlerweile etabliert. Da gab es auch mal ein paar bloede Alterntivuebersetzungen zu.

Ulfrinn schrieb:
„Durchlag(skopie)“
"Schreib den mal in die Durchschlagskopie" oder "ich hab Dich in den Durchschlag gesetzt?" Nee nee, vor allem nicht im Zusammenhang mit E-Mail. Auch "Kopieempfaenger" ist furchtbar sperrig. Aber Sprachwahrnehmung geht halt auch von Person zu Person auseinander.

Ulfrinn schrieb:
:D

Ulfrinn schrieb:
Das -d am Wortende kann allerdings nicht unter „Sprachbewegung“ fallen. Dort muß ein -t stehen.
Volles ACK, da hab ich gepennt. Ich mecker auch immer Leute an, die das falsch machen (wobei es in manchen Faellen noch begruendbar ist (naemlich wenns wirklich Partizip perfekt ist), in manchen aber voellig falsch ("er scanned das gerade", *schuettel*))

Ulfrinn schrieb:
Wenn du den Begriff (wie viele „Normalanwender“) allerdings noch nicht gehört hast, kannst du mit „Infobereich der Taskleiste“ aber aller Wahrscheinlichkeit nach mehr anfangen. Oder zumindest findest du das gemeinte dann schneller, wenn du den Bildschirm absuchst.
Ob den viele Normalanwender noch nicht gehoert haben, halte ich jetzt mal fuer unbelegt. Intuitiv ist der Begriff nicht, aber wenn Dinge einen Namen haben, sollte man sie IMHO auch dabei nennen und nicht umschreiben. Du sagst ja auch Presslufthammer und nicht "druckluftbetriebenes Geraet zum Aufstemmen von harten Bodenoberflaechen". :)

Wile
 
Wile E. schrieb:
Das war Absicht, hast Du aber bestimmt gemerkt. ;)
Ja, daher auch das Grinsegesicht: „Ich habe mich köstlich amüsiert.“ :)

Nein. Sagt kein Mensch um mich rum.
Natürlich nicht, wäre aber schön. ;)

"Schreib den mal in die Durchschlagskopie" oder "ich hab Dich in den Durchschlag gesetzt?"
„DK“ wäre dann genauso handlich wie „CC.“ ;) (Jetzt kommen wieder die Gegner von Abk. …)

Nee nee, vor allem nicht im Zusammenhang mit E-Mail.
Nein, im Zusammenhang mit E-Post oder Epost aber schon. :D

Aber Sprachwahrnehmung geht halt auch von Person zu Person auseinander.
Ja, das ist tatsächlich in vielen Fragen ein entscheidender Punkt. Ich liebe beispielsweise Bandwurmsätze. :cool:

Volles ACK, da hab ich gepennt.
Dann sind wir ja quitt („sprachheterogen“).

wobei es in manchen Faellen noch begruendbar ist (naemlich wenns wirklich Partizip perfekt ist)
Auch hier gelten die deutschen Flexionsregeln. Ein Engländer spricht ja auch von „kindergartens“, „rucksacks“, „doppelgangers“, „leitmotifs“, usw.

Ob den viele Normalanwender noch nicht gehoert haben, halte ich jetzt mal fuer unbelegt.
Wir definieren den „Normalanwender“ wahrscheinlich unterschiedlich.

Intuitiv ist der Begriff nicht, aber wenn Dinge einen Namen haben, sollte man sie IMHO auch dabei nennen und nicht umschreiben.
„Taskleisteninfobereich*“ wäre der entsprechende Begriff, der der Umschreibung „Infobereich der Taskleiste“ entspricht. (Man dürfte auch einen Bindestrich setzen.) Bei deinem Beispiel wäre die Umschreibung übrigens eigentlich „mit Preßluft betriebener Hammer.“ (Inwiefern das allerdings auf die heutigen Modelle noch zutrifft, steht auf einem anderen Blatt.)

* Der „Taskleisteninfobereich“ ist natürlich ein Beispiel für Bürokratenbandwurmdeutsch™. ;)
 
Ulfrinn schrieb:
„DK“ wäre dann genauso handlich wie „CC.“ ;) (Jetzt kommen wieder die Gegner von Abk. …)
Was spr. denn sch. wdr. gg. Abk?! -- "DK" waere vielleicht genauso handlich, gibts aber nicht. Das Ding heisst nun mal CC.

Ulfrinn schrieb:
Nein, im Zusammenhang mit E-Post oder Epost aber schon.
Epost kenn ich nicht, ePost ist eine Marke der Post-AG (die sich peinlicherweise vermutlich ohne Bindestrich schreibt), und E-Post ist ein hilfloser Versuch, dem im Deutschen etablierten Wort "E-Mail" ein deutsches Pedant zu geben, der sich mit dem franzoesischen Sprachverstaendnis messen lassen kann. Man kanns auch uebertreiben, in meinem Rechner arbeitet eine CPU, keine sie-pi-juh und keine ZVE.

Ulfrinn schrieb:
Auch hier gelten die deutschen Flexionsregeln. Ein Engländer spricht ja auch von „kindergartens“, „rucksacks“, „doppelgangers“, „leitmotifs“, usw.
Das ist so glaub ich nicht allgemeingueltig, auch wenn ich die deutsche Flexion auch bevorzugen wuerde. Aber Du kannst ein Wort auch in verschiedenen Worttypen getrennt eindeutschen. Heisst es z.B. "Reduktion" oder "Reduzierung"? Das eine ist erst substantiviert, dann eingedeutscht, das andere umgekehrt. Beides richtig. So koennte man auch bei dem -t/-d argumentieren (muss aber nicht sein).

Aber ich glaube, wir machen jetzt wirklich mal Apfel+Q mit dem Thema, bevor wir Kopfschmerzen eines Moderators verschuldet haben... ;)

Schoenen Abend
Wile
 
Wile E. schrieb:
Was spr. denn sch. wdr. gg. Abk?!
k. A.

"DK" waere vielleicht genauso handlich, gibts aber nicht. Das Ding heisst nun mal CC.
Ja, das ist schon klar. Da ist einfach mal wieder was schief gelaufen. ;)

… E-Post ist ein hilfloser Versuch, dem im Deutschen etablierten Wort "E-Mail" ein deutsches Pedant zu geben
So lächerlich finde ich das gar nicht einmal.

… der sich mit dem franzoesischen Sprachverstaendnis messen lassen kann.
Naja, die Franzosen übertreiben es da ja sogar für meinen Geschmack. Die elektronische Post heißt dort übrigens offiziell „courriel.“

Man kanns auch uebertreiben, in meinem Rechner arbeitet eine CPU, keine sie-pi-juh und keine ZVE.
Eine ZVE keinesfalls, aber ein Haupt- oder Zentralprozessor schon. Wenn die Unterscheidung vom allgemeineren Begriff „Prozessor“ überhaupt notwendig ist.

Das ist so glaub ich nicht allgemeingueltig, auch wenn ich die deutsche Flexion auch bevorzugen wuerde.
Doch, das ist tatsächlich allgemeingültig. Einzelne Formen werden nicht entlehnt.

Heisst es z.B. "Reduktion" oder "Reduzierung"? Das eine ist erst substantiviert, dann eingedeutscht, das andere umgekehrt.
Das hängt u. a. davon ab, ob es sich um ein Fremd- oder Lehnwort handelt. Das zu dokumentieren ist eine der Aufgaben der Etymologie.

So koennte man auch bei dem -t/-d argumentieren (muss aber nicht sein).
Diese Argumentation wäre nicht stichfest, da wie gesagt nur Grundformen entlehnt werden. Aus selbem Grund heißt es auch nicht „Hobbies“ sondern „Hobbys.“

Aber ich glaube, wir machen jetzt wirklich mal Apfel+Q mit dem Thema, bevor wir Kopfschmerzen eines Moderators verschuldet haben... ;)
Besser wäre das. :)
 
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