Programm f. Examensarbeit?

Ragtime ist ein Layoutprogramm, und jede einzelne Seite selbst designen ist genau das was du NICHT willst bei einer 160 Seiten Arbeit. Da sind Textverarbeitungen einfach besser geeigenet.

Ich denke mal OpenOffice wird hier genau das richtige sein.
 
Die Arbeit mit Latex macht um so mehr Sinn, je länger und komplizierter (Tabellen, Bilder, Querverweise, verschiedene Verzeichnisse, Indexe, Literatur) das Dokument wird (und je mehr man ein professionelles Layout wünscht). Und wenn man es einmal kann und sich ein zwei Vorlagen angefertigt hat, verwendet man es auch bei kurzen Texten.

Die Verteilung des Aufwandes bei Nutzung von Word o.ä. ist so, daß das Gro am Ende, in der Nähe des Abgabetermins liegt. Und da kann man mehr Streß garnicht brauchen. Mein Betreuer wartet auf die Korrektur seiner Dissertationsschrift (über 600 Seiten) durch den Verlag und hofft, daß nur Kleinigkeiten geändert werden müssen, um nicht alle Verweise neu durchgehen zu müssen. Er wäre gewesen, vorher von Latex gehört zu haben.

Falls man trotzdem Word o.ä. verwenden will, ist unbedingt auf konsequente Verwendung von Formatvorlagen (für Absätze und Auszeichnungen zu achten). Wenn später z.B. gewünscht wird, daß Autorennamen doch in Kapitälchen und nicht kursiv gesetzt werden, kann man sich sonst auf eine lange Nacht freuen. Logische Auszeichnung ist genauso bei Latex notwendig, wird von dem System vonsichaus mehr gefordert.

Bei Latex liegt die Verteilung des Aufwandes anders. Am Anfang muß man sich eine passende Vorlage erstellen, was etwas dauert, um alle (typographisch teils absurden) Vorgaben zu erfüllen. Sobald die steht, geht es praktisch nur noch um den eigentlichen Text. Änderungen des Aussehens sind dann ein Klacks.

Interessant wäre noch das Fachgebiet des Fragestellers, dann könnte man konkreter was sagen.
 
Vielen Dank noch einmal, für die vielen Tipps!
Ich werde es jetzt wohl mit LaTex versuchen.
Meine Arbeit schreibe ich im Fach Pädagogik für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen. (Also nichts Technisches mit Formeln, Berechnungen, o.ä.). Hauptsächlich wird die Arbeit aus reinem Text bestehen. Ich kann allerdings noch nicht absehen, ob zur Veranschaulichung einiger Punkte Tabellen notwendig werden.
Gäbe es da Besonderheiten zu beachten?
 
maction schrieb:
... Tabellen ...
Gäbe es da Besonderheiten zu beachten?

Nee, an sich nicht - ist bloss ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Hier ein Beispiel einer Tabelle.

\begin{tabular}{l|r|c}
Peter& 3 & 109876 \\
Paul & 24 & 3080 \\
Mary & 10000 & 28
\end{tabular}

{l|r|c} : erste Spalte linksbündig, zweite rechtsbündig, dritte zentriert, jeweils vertikaler Abtrennungsstrich
& : trennt die Zelleninhalte voneinander ab
\\ : neue Zeile

Die Feinheiten sind dann für später ;)

Gruss, neptun
 
Zuletzt bearbeitet:
und zur Ergaenzung: bli & bla & blub \\ \hline macht auch noch einen horizontalen Strich drunter
 
Hallo,

würde mir auch gerne LaTex für meine Diplomarbeit zulegen, habe aber leider nur einen ISDN-Zugang zum Net.

Gibt es außer einem Download eine Möglichkeit das Programm als CD zu erwerben?

Danke und Gruß.
 
Latex ist wirklich die beste Wahl. Wer jedoch die Einarbeitung scheut, sollte sich trotz der Ecken mit X11 OpenOffice anschauen. Das hat gerade in Hinsicht auf Studiumsarbeiten den letzten Test in der ct mit Bravour gemeistert. Dort ist Word übrigens deftig gescheitert. In Sachen Fußnotenbehandlung gilt Openofffice als stabilste Wahl. Zudem mag ich den Stylisten, der auch stilistische Einheitlichkeit einfach möglich macht. Das Endergebnis kommt an einen Latex-Satz zwar nie und nimmer ran, ist aber stressfreier und problemloser als mit Word und Konsorten und da auf gleichem Niveau zu erreichen. Also: Wenn keine Markups gelernt werden sollen, dann ist Openoffice mit Sicherheit die beste Alternative für Deine Anforderungen.
 
Ich weiß nicht wie Ihr das macht, aber meine Tabellen und Diagramme nehme ich aus Excel.
Wie siehts bei LaTex denn mit dem Import aus ? Z.B. aus Excel und Konsorten.
Bislang habe ich für meine DA InDesign ins Auge gefasst. Ist nur verdammt teuer.


Gruß Rauti
 
Rauti schrieb:
Ich weiß nicht wie Ihr das macht, aber meine Tabellen und Diagramme nehme ich aus Excel.
Wie siehts bei LaTex denn mit dem Import aus ? Z.B. aus Excel und Konsorten.
Bislang habe ich für meine DA InDesign ins Auge gefasst. Ist nur verdammt teuer.

Bei den erwähnten Programmen handelt es sich um sehr verschiedene Gattungen!
LaTeX: Satzsystem
InDesign: Desktop-Publishing-Programm
Excel: Tabellenkalkulation

InDesign würde ich wirklich nur dann benutzen, wenn ich layoutmässig Ideen verwirklichen möchte, die bei LaTeX nicht zum Standard gehören.

Import von Excel: google mal mach excel2latex

Gruss, neptun
 
LaTex Software/Bücher

Bei Amazon habe ich einige Bücher mit CD/DVD zu LaTex gefunden. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht? Welches Buch ist für Einsteiger zu empfehlen, vielleicht auch mit Programm auf CD/DVD?
 
Daß Excel eine Tabellenkalkulation ist wusste ich schon. :D
Aber mal im Ernst. Der Unterschied zwischen DTP und Satz ist mir nicht klar.

Ich wollte nur sagen, daß ich ja im Vorfeld des Schreibens ja schon ne Menge Tabellen und Diagramme gemacht habe. Deshalb habe ich keine Lust, die nochmal in LaTex zu "programmieren". Ich will einfach nur eine gut layoutete DA schreiben und das mit so wenig Aufwand wie möglich. Leider ist die voller Bilder, Tabellen und Diagramme. Und natürlich möchte ich die Verzeichnisse, Verweise usw. gerne automatisch erstellen lassen.

Mach wahrscheinlich wenig Sinn, wenn ich als absoluter Publishing-Laie versuche, mein Anliegen allgemein verständlich zu formulieren.
Deshalb: Im großen und ganzen stelle ich mir das so vor. Das wurde mit XPress gemacht.
Krieg ich sowas auch mit LaTex hin ?



Gruß
Rauti
 
Ich will einfach nur eine gut layoutete DA schreiben und das mit so wenig Aufwand wie möglich. Leider ist die voller Bilder, Tabellen und Diagramme. Und natürlich möchte ich die Verzeichnisse, Verweise usw. gerne automatisch erstellen lassen.
Dann solltest du wirklich auf LaTeX zurückgreifen. Dabei kannst du dich nämlich auf deine Arbeit konzentrieren und das Layout ist von sich aus schon mal DA-konform. Mit ein bisschen Aufwand kann man das Layout noch dem eigene Bedarf anpassen.

Mit InDesign kannst du referenzieren, verlinken, etc. meines Wissens nach vergessen. Bei Latex kein Problem. Außerdem wirst du bei InDesign wohl auch noch auf einen Editor o.ä. zurückgreifen, weil das Schreiben nicht unbedingt ID Stärke ist, sondern der Satz und das Layouten. Also läuft das eigentlich folgendermaßen: Du schreibst deine Arbeit, womit auch immer und setzt deinen Text dann mit InDesign. Dann packst du da noch deine Bilder und Tabellen rein. Also dreifache Arbeit. Das ist kein Problem, wenn man eine gut aussehende Broschüre oder Katalog layouten will, aber nichts für eine DA.

Bei Latex kannst du das alles in einem Schritt haben. Außerdem: Gibt es von deiner Hochschule keine Vorgaben für das Layout deiner DA? Normalerweise ist das so, soweit ich das kennengelernt habe. Die Vorgaben werden nämlich häufig von LaTeX ohne großes Zutun erfüllt.

Probiers mal aus.
 
Rauti schrieb:
Der Unterschied zwischen DTP und Satz ist mir nicht klar.
LaTeX ist ein Satzsystem: der Autor braucht sich (weitgehend) nur um die logische Struktur seines Werkes zu kümmern, nicht um die Details von Gestaltung und Satz. Bei LATEX sieht der Autor beim Schreiben des Eingabefiles in der Regel noch nicht sofort, wie der Text nach dem Formatieren aussehen wird. Er kann aber jederzeit einen "Probe-Ausdruck" auf dem Bildschirm machen und danach sein Eingabefile entsprechend korrigieren und die Arbeit fortsetzen.
DTP: visuell orientiert; der Autor legt das Layout des Textes gleich bei der interaktiven Eingabe fest. Dabei sieht er am Bildschirm das, was auch auf der gedruckten Seite stehen wird (WYSIWYG - "what you see is what you get").
(Zitiert nach http://www-i8.informatik.rwth-aachen.de/teaching/ss02/proseminar/downloads/l2kurz.ps)
Im großen und ganzen stelle ich mir das so vor. Das wurde mit XPress gemacht.
Krieg ich sowas auch mit LaTex hin ?
Die Auswahl der Schriften ist etwas begrenzt in LaTeX, Bilder, Tabellen, Randbemerkungen und Farben bekommst du problemlos hin; also, so etwa: ja.

Gruss, neptun
 
macht nicht son blödsinn! wegen einer diplomarbeit extra erst latex lernen ist total quatsch. ich habe die innerhalb von 5 wochen mit word geschrieben. dann ist das wenigstens auch kompatibel mit allem anderen. außerdem ist das intuitiv zu bedienen, zumindest mal intuitiver als dies latex. das gute ist dann, wenn man dr. arbeit schreibt so wie ich zur zeit, dann kennt man word. auch wird man da später beruflich auch nicht wirklich drum herum kommen.
 
frogger schrieb:
Bei Amazon habe ich einige Bücher mit CD/DVD zu LaTex gefunden. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht? Welches Buch ist für Einsteiger zu empfehlen, vielleicht auch mit Programm auf CD/DVD?
Das LaTeX-Buch von Thomas Demmig finde ich ausgezeichnet!
Ich habe die CD nicht ausprobiert, da ich das System schon vor dem Kauf des Buches auf dem Computer hatte.
Laut Beschreibung sollte sie OS X-tauglich sein.

Gruss, neptun
 
maction schrieb:
Hallo,
ich suche für meine ca. 160 Seiten lange Examensarbeit ohne Bilder eine Alternative zu Word und Ragtime.
Welches Textverarbeitungsprogramm läuft stabil und ist intuitiv zu bedienen (also keine lange Einarbeitungszeit)?

Ich kann Dir nur mit Nachdruck Apple Works ans Herz legen. Erfordert keine Einarbeitungszeit, weil es vom Grundsatz her MS Office sehr nahe kommt (zwar ohne den Funktionsumfang von MS Office, aber den braucht man i.d.R. sowieso nicht) und läuft v.a. wesentlich zuverlässiger. Merke ich auch gerade wieder beim Schreiben der Doktorarbeit. Und der Vorteil zu neueren Programmen ist, daß es Apple Works (ehemals Claris Works) schon seit mehr als 10 Jahren gibt - Du kannst also sicher sein, daß das Programm läuft ohne irgendwelche "Development-Baustellen". Apple Works lag noch bis vor einiger Zeit den meisten Macs kostenlos bei, heute ist es glaube ich nur noch beim iBook und eMac dabei. Im Apple Edu-Store kostet das Programm nur 68,44 Euro.
 
Also ich durfte im Rahmen meiner Tätigkeit als "studentische Hilfskraft" zwei ausländischen Kommilitonen bei ihren Diplomarbeiten helfen (wegen ihrer Probleme mit der dt. Schriftsprache) ... beide schrieben ihre Arbeit in Word und ich kann nur sagen, daß war Chaos + Stress pur, 2 Tage vorm Abgabetermin, in dem Moment war für mich klar, daß ich mir das nicht antue und mir jetzt LaTeX ansehe. Seit einigen Monaten schreib ich nun mein Zeug in LaTeX und bin voll begeistert, als ich meine Protokolle abgab fiel meinem Prof die Kinnlade runter!

Einen Kommilitonen der grade Diplomarbeit macht habe ich schon angesteckt und selbst mein Prof will sich jetzt mal LaTeX ansehen. Außerdem begeister ich grade einen Freund für LaTeX .... ich kann jedem nur empfehlen sich mal mit LaTeX zu beschäftigen, ich wollte das schon vor Jahren, aber ein Freund meinte nur "Oh ne vergisses, das ist so kompliziert wie programmieren, das kann man knicken" ... das sagen aber auch nur Leute die LaTeX nicht wirklich kennen. Die Lernkurve ist höher als bei Textverarbeitungen, aber nicht unüberwindbar und die Ergebnisse sind einfach sensationell.

Wer Word nimmt ist imho selbst Schuld und das Argument das man später im Job auch Word nehmen muss, zieht meines Erachtens garnicht, jeder Depp kann einen Bericht für seinen Chef mal eben in Word tippen, dazu muss man nicht Jahre mit Word gearbeitet haben.

Neben den vielen Anleitungen die man im inet findet habe ich mir noch zwei Bücher geholt, die ich beide wirklich empfehlen kann:

Der LaTeX-Wegweiser und

LaTeX, Praxisbuch, Studienausgabe zum DANTE-Jubiläum

Letzteres kommt mit DVD, aber für den Mac ist nur der iInstaller drauf, also muss man sich auch mit ISDN die Mühe machen es zu saugen. Sind in der Grundausstatung auch nur um die 50 MB - das geht auch mit ISDN noch.

Zum Thema "wenige Fonts" - noch nie von XeTeX bzw XeLaTeX gehört? damit kann man alle auf dem Mac installierten Fonts benutzen ;)

kuckst du da:http://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php?site_id=nrsi&item_id=xetex
 
das ist es ja genau was ich meine. ich hab meine diplomarbeit in fünf wochen geschrieben. wie lang brauchst du um deine beiden latex bücher zu lesen?

da hab ich schon abgegeben da bist du noch am überlegen wie du wohl deine software verwendest. das ist doch der vorteil von word, daß die meisten das schon intuitiv verwenden können. außerdem kann man auch eine alte wordversion benutzen (kostet bei ebay fast nichts mehr) und dann hat man nicht diesen großen funktionsumfang. außerdem scheidet latex dann aus, wenn man mit vielen grafiken und tabellen arbeitet, da wysiwyg dann einfach praktischer ist.
 
aska schrieb:
... und das Argument das man später im Job auch Word nehmen muss, zieht meines Erachtens garnicht, jeder Depp kann einen Bericht für seinen Chef mal eben in Word tippen, dazu muss man nicht Jahre mit Word gearbeitet haben.
Treffend formuliert!
Zum Thema "wenige Fonts" - noch nie von XeTeX bzw XeLaTeX gehört? damit kann man alle auf dem Mac installierten Fonts benutzen ;)
kuckst du da:http://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php?site_id=nrsi&item_id=xetex
oops - da hast du mich erwischt, meine Informationen waren nicht mehr aktuell ;)
Mir persönlich reichen die Standard-Schriften aus.

Gruss, neptun
 
pcuser schrieb:
das ist es ja genau was ich meine. ich hab meine diplomarbeit in fünf wochen geschrieben. wie lang brauchst du um deine beiden latex bücher zu lesen?

Das sind keine Romane ;) die liest man nicht von vorne nach hinten durch, man schlägt mal was nach und gut.
Also nach dem Installieren von LaTeX hab ich keine Stunde gebraucht um für meine Protokolle die erste Vorlage zu stricken - auch ein Vorteil von LaTeX: Eine Vorlage - alle Protokolle sind von der Optik wirklich identisch, in Word müsste man so viel ändern, das man sicher immer was übersieht.

Außerdem kann nichts mit dem Formelsatz von LaTeX mithalten ... versuche mal Cr2O7^-2 in Word so zu schreiben das (hoch)-2 und (tief)7 übereinander und nicht hintereinander stehen und die Zeile dann noch den gleichen Abstand zu anderen Zeilen hat .. oder ein Reaktionspfeil auf dem [Delta] 100°C, HCl steht und der genau, ohne Dein Zutun, die passende Länge hat - na viel Spass in Word damit. Außerdem glaube ich das LaTeX bedeutend plattformunabhängiger ist - wenn ich mir ansehe was Word für den Mac teilweise aus Win-Word Dokumenten macht.
In LaTeX brauche ich nur in \usepackage[applemac]{inputenc} das applemac durch ansinew ersetzen, schon sieht es auf Win genauso aus wie auf dem Mac.
In LaTeX muß ich mich auch nur einmal mit dem Layout rumärgern (und dank vieler Scripte, wie dem KOMA-Script, hält sich der "Ärger" sehr in Grenzen), wenn ich das Dokument erstelle, in einer Textverarbeitung muss ich das permanent selbst machen - während du fleissig rumformatierst in Word, tipp ich einfach mein Zeug ein und mach mir um nichts anderes Gedanken als um meinen Text ;)

edit: Außerdem war ich so schlau mir vorher Gedanken zu machen und wenn ich in gut 3 Monaten mit meiner Diplomarbeit anfange, dann hab ich bis dahin genug Erfahrung in LaTeX mit meinen Protokollen gesammelt, sodaß ich dann nichts mehr gross lernen muss.
Und ob man wie blöde irgendeinen Menueeintrag oder irgendein Häckchen in einer gut versteckten Dialogbox in Word, oder ein Tag in einem LaTeX-Buch sucht ... das kommt wohl aufs Gleiche raus.
 
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