Also ich möchte mich hier auch einmal einschalten (Wird lang).
Es heist ja in Powerbook G5 Spekulationsthreads immer, der G5 würde zu heiß (also zu hohe Verlustleistung) um ihn in ein Powerbook zu quetschen. Davon bin ich ehrlich gesagt nicht überzeugt. Ich habe deshalb mal in den Datenblättern der Hersteller gewühlt.
Alle Pentium-M Prozessoren haben eine Thermal Design Power von 24,5 Watt bis auf den 1,4 GHz und 1,3 GHz Pentium-M, die haben 22 Watt
Die Mobile Pentium 4-M mit Hyperthreading haben eine TDP zwischen 59,6 Watt (2,4 GHz) und 76 Watt (3,2 GHz)
Bitte beachtet das Thermal Design Power die Leistungsaufnahme angibt, die der Prozessor in 95% aller Anwendungsfälle erreicht. Die maximale Leistungsaufnahme liegt ca. 10% darüber (Wird jedoch in den Intel-Datenblättern nicht angegeben).
Der Power PC 7457 (G4), der in den Powerbooks zum Einsatz kommt, hat eine maximale Leistungsaufnahme von 22 Watt (1 GHz) bzw. 25 Watt (1,26 GHz).
Problematisch wird es beim PPC 970 aka G5. IBM schweigt sich über die Verlustleistung beharrlich aus. Ich konnte lediglich die Präsentation von IBM anlässlich des Microprocessor-Forums 2002 finden, dort gibt IBM die typische Verlustleistung eines mit 1,8GHz getakteten G5 mit 42 Watt an, die eines 1,2 GHz G5 mit 22 Watt.
Wenn man den Angaben von IBM glauben schenken kann, dann sollte es, vorrausgesetzt man implementiert etwas ähnliches wie PowerNow oder Advanced Speedstep, bereits heute kein Problem sein einen runtergetakteten G5 in ein Powerbook zu transplantieren. Selbst ein normal getakteter G5 sollte kein Problem sein, auf der PC-Seite gibt es schließlich auch genug Notebooks von Markenherstellern, die Pentium 4-M einbauen und die 50 Watt oder mehr Verlustleistung abführen können.
Spätestens mit der Einführung der in 90nm gefertigten G5 (die ja bereits in die XServes eingebaut werden) sehe ich da kein Problem, da diese ja eine um einiges geringere Verlustleistung haben.
Rein technisch wäre es also bereits heute möglich. Apple hat jedoch ein völlig anderes Problem: Die Kühlung.
Viele von euch glauben, die Kühlung der G5 Powermacs wäre so aufwendig, weil diese so heiß würden, das stimmt jedoch nicht. Die Kühlung der PM ist so aufwendig um die Dinger leise zu bekommen.
Ein Pentium-4 3,2 Extreme Edition hat mal eben locker die doppelte Verlustleistung als ein PPC970 2,0 und man kann so ein Ding mit jedem Billigkühler für 30 Eur in Betrieb halten. Leider röhrt der Rechner dann wie ein startender Jumbo und auch die Laptops mit Pentium 4-M tun sich nicht gerade durch ein leises Betriebsgeräusch hervor.
Ein Zustand den Apple-Kunden so wohl nicht hinnehmen würden. Außerdem würde der PM in einigen Umgebungen (Tonstudio z.B.) nicht eingesetzt werden, wenn er zu laut ist. Hauptaufgabe der Lüfterkonstruktion (9 Lüfter, 25 (!) Temperaturfühler im Gehäuse verteilt, dedizierte Luftkanäle und aktive Lüftersteuerung) ist es also das Ding möglichst leise laufen zu lassen. Betreiben könnte man den G5 auch mit Standardkühlkörper und ein paar Gehäuselüftern.
Ein ähnliches Problem hätte man wohl auch bei den Powerbooks. Einen ständig dahinlärmenden Lüfter, wie er bei PC-Laptops üblich ist, würde wohl kein Apple-Kunde auf Dauer ertragen wollen.
Wenn es Apple schafft ein ähnlich ausgefuchstes Kühlkonzept für seine Laptops zu entwickeln, wie sie es für die Powermacs getan haben, dann stünde einem G5 Powerbook nichts im Wege.
Das sollte spätestens mit den neuen G5 in 90nm kein Problem mehr sein, die dürften nämlich nicht viel mehr verbrauchen als die 7574 die dort im Moment eingebaut sind. Es würde mich deshalb keineswegs überraschen, wenn Apple bereits zu diesem ominösen Event nächste Woche neue Powerbook Modelle ankündigen würde.
Die Gerüchteseiten behaupten ja, das zusätzlich zu den Powermac-Updates eine weitere Rechnerfamilie aktualisiert wird.
Meiner Meinung nach bleiben da nur drei Möglichkeiten:
1. Die iMacs werden aufpoliert. (Sind ja auch schon wieder zwei Jahre alt)
2. Die Powerbooks werden aktualisiert
3. Ein neuer Rechner wird vorgestellt. (20th anniversary mac?)
1. halte ich für unwahrscheinlich. Die einzige bahnbrechende Neuerung wären G5-Prozessoren in den iMacs und ich glaube das man G5 Prozessoren erst dann in einem Consumer-Gerät finden wird, wenn die Profi-Geräte welche haben, also wäre vorher das Powerbook an der Reihe.
2. halte ich für möglich. Wie gesagt nach allem was ich weiß würde mich ein solches Update nicht überraschen. Auf der anderen Seite hätte sich Steve diese Sensation sicher für die MacWorld Keynote aufgehoben, wenn da tatsächlich was im Busch wäre. Das Trade-In Programm spricht außerdem dagegen. (Oder dafür, wenn man Apple unterstellt das sie ihre Lager unbedingt leer haben wollen)
3. Unwahrscheinlich. Der 10th anniversary mac war nicht gerade ein Verkaufsschlager und andere Rechner wären sicher längst auf dem Radar der einschlägigen Gerüchteseiten aufgetaucht. (Oder doch das iTablet?)
Also wie immer, nichts genaues weiß man nicht. Müsste ich Geld setzen dann würde ich jedoch entweder auf G5 Powerbooks oder nur marginale Updates einer anderen Produktkategorie wetten.
Da ist es übrigens egal ob Apple die Powerbooks erst im Herbst aktualisiert hat. G5 Powerbooks werden von den Kunden so dringend erwartet, das Apple sicher nicht die Einführung künstlich in die Länge zieht nur um noch ein paar G4 verkaufen zu können.
MfG
Jeff
p.s. Sorry für die lange Antwort