fabiopigi
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Palm: Untergang des Phoenix?
Palm.
Einst Marktführer in mobilen Geräten.
Gestern der mutigste Spieler in der Techindustrie.
Heute ein gefallener Kriegsheld.
Und morgen?
Palm hatte Ende 90-er Jahren seine goldene Ära, baute das Erfolgsrezept bis in die Mitte des ersten Jahrzehnt weiter und begann langsam aber sicher an Bedeutigkeit zu verlieren.
2007 wurde das iPhone vorgestellt und die komplette Smartphone/PDA Industrie lief es berechtigterweise Kalt den Rücken runter.
Einige freute der frische Wind in der Smartphone Sektoren (Reasearch in Motion -> Blackberries), einige sahen eine Gelegenheit zu profitieren mit etwas neuem (Google -> Android), andere blieben Arrogant und verloren (Nokia mit den Smartphones) und wiederum andere realisierten, dass ihr bisheriges Geschäftsmodell gerade zerstört wurde (Palm -> PalmOS).
Palm hatte an diesen Tagen nach dem 9. Januar 2007 ziemlich sicher ein paar Krisensitzungen.
Man hatte zwei Möglichkeiten:
Entweder weiterhin auf das (ohne Frage) in die Jahre gekommene Palm OS zu setzen und auf "uralten" Code weiterzuentwickeln. Palm OS war ein stabiles OS welches sich bewährt hat, aber es war nicht mehr Zeitgemäss, weder vom Aussehen und der Bedienung, noch vom technisch Möglichen.
Oder aber man riskiert alles, setzt alle Ressourcen auf eine Karte und hofft zu gewinnen.
Palm hat das einzig richtige gemacht.
Die Weiterentwicklung von Palm OS wurde (quasi) eingestellt, es kamen spärlich neue Produkte raus.
Intern war bei Palm aber das Wespennest los.
Es wurden neue Leute eingestellt. Der Chefentwickler vom iPod, Jon Rubinstein wurde eingestellt und führte einige Bereiche der Firma an.
Unter seiner Führung wurden duzende weitere Apple Exmitarbeiter von Palm angeheuert.
Palm hatte es geschafft mit dem Palm Pre und vorallem dank dem komplett neuen Betriebssystem WebOS die komplette Branche zu verblüffen.
Eine 180° Wendung vom altertümlichen, angerostetem Image zu einer hippen Firma mit schönen Geräten, einem sowohl technisch als auch optisch hervorragendem Betriebssystem.
Palm hatte die Gratwanderung mit der "Inspiration" durch die ehemaligen Apple Mitarbeiter zwar manchmal etwas überschritten, gerade mit der ganzen USB-iTunes-Sync Angelegenheit, hatte aber trotzdem ein eigenständiges Betriebssystemkonzept aufgestellt, welches in Usability und Optik dem iPhone in nichts nachstand und trotzdem keine billige Kopie war.
Alles schien gut, man konnte meinen, die Firma hätte den "Turnaround" geschafft. Die Reviews für den Palm Pre waren gut, die Medienaufmerksamkeit war da, und vorallem erholte sich die finanzielle Lage vom Palm.
Palm stand vor dem WebOS bei Aktienpreisen um die 2 US Dollar (als vergleich, der Maximalwert der Palm Aktie lag einst bei 450 US Dollar).
Bei der "Blütezeit" vom WebOS war die Aktie bei starken 17 US Dollar .
Leider ist es aber momentan so, dass die Verkaufszahlen enttäuschen, die Aktie im Sinkflug ist, und Erwartungen der Aktie gar auf 0 US Dollar gesenkt wurde.
Es sieht gar nicht gut aus für Palm. Alleine heute ist die Aktie bereits fast 30% gefallen.
Das Projekt "Apple's Geschäftsmodell selber anwenden" scheint für Palm nicht geklappt haben.
(Apples Geschäftsmodell ist hier wohl so zu definieren:
Eigene, schöne und gute Hardware zu entwickeln, ein eigenes schönes und gutes Betriebssystem zu entwickeln, und alles aus einer Hand anbieten).
Wie die Zukunft von Palm ausschaut ist ungewiss. Es bleiben mehrere Möglichkeiten offen. Einige schönere, einige traurige.
A
Palm geht pleite, niemand kauft sie auf, und das ganze wird ins Geschichtsbuch geschrieben.
B
Palm schafft es ein zweites Mal aus eigener Kraft, sich aus der Misere zu ziehen. Zwar halte ich das für nicht mehr möglich, einmal hatten sie es geschafft, ein zweites wird schwierig bis unmöglich.
C
Palm wird von Google aufgekauft. WebOS und Palm Geräte werden eingestellt und Google hat ein grosses Portfolio an Patenten welche sie gebrauchen können.
C.1
Apple kauft Palm auf und stellt das ganze Projekt ein, um ein Exempel zu statuieren, dass man nicht so einfach davon wegkommt, ehemalige Arbeiter zu holen und das Erfolgsmodell nachzubauen.
Zudem ist momentan ein wenig "Streit" zwischen Google und Apple, und es wäre auch gut möglich, dass Apple Palm aufkauft, nur dass Google nicht an die Patente rankommt.
D
Eine andere Firma kauft Palm auf und führt die Produkte weiter.
Hier wäre Research in Motion (Blackberries) ein Topkandidat. Sie haben ein erfolgreiches Konzept bei den Geschäftskunden welches viel Gewinn und Aufmerksamkeit einbringt. RIM hat aber kein wirkliches "Consumer"-Gerät oder OS. Für RIM wäre Palm ein idealer Partner. RIM hat die Erfahrung, gute und stabile Hardware zu bauen, hat den Ruf der sicheren "Businessgeräte" welcher einen Haloeffekt für die neuen Consumergeräte (also die WebOS Geräte) erzeugen könnte.
Was denkt ihr, wie wird es rauskommen? Wird es vielleicht ein Szenario E geben, und wie wird es eurer Meinung nach aussehen?
Quellen:
http://money.cnn.com/2010/03/19/technology/palm_target_price_zero/
http://www.google.com/finance?q=PALM
Palm.
Einst Marktführer in mobilen Geräten.
Gestern der mutigste Spieler in der Techindustrie.
Heute ein gefallener Kriegsheld.
Und morgen?
Palm hatte Ende 90-er Jahren seine goldene Ära, baute das Erfolgsrezept bis in die Mitte des ersten Jahrzehnt weiter und begann langsam aber sicher an Bedeutigkeit zu verlieren.
2007 wurde das iPhone vorgestellt und die komplette Smartphone/PDA Industrie lief es berechtigterweise Kalt den Rücken runter.
Einige freute der frische Wind in der Smartphone Sektoren (Reasearch in Motion -> Blackberries), einige sahen eine Gelegenheit zu profitieren mit etwas neuem (Google -> Android), andere blieben Arrogant und verloren (Nokia mit den Smartphones) und wiederum andere realisierten, dass ihr bisheriges Geschäftsmodell gerade zerstört wurde (Palm -> PalmOS).
Palm hatte an diesen Tagen nach dem 9. Januar 2007 ziemlich sicher ein paar Krisensitzungen.
Man hatte zwei Möglichkeiten:
Entweder weiterhin auf das (ohne Frage) in die Jahre gekommene Palm OS zu setzen und auf "uralten" Code weiterzuentwickeln. Palm OS war ein stabiles OS welches sich bewährt hat, aber es war nicht mehr Zeitgemäss, weder vom Aussehen und der Bedienung, noch vom technisch Möglichen.
Oder aber man riskiert alles, setzt alle Ressourcen auf eine Karte und hofft zu gewinnen.
Palm hat das einzig richtige gemacht.
Die Weiterentwicklung von Palm OS wurde (quasi) eingestellt, es kamen spärlich neue Produkte raus.
Intern war bei Palm aber das Wespennest los.
Es wurden neue Leute eingestellt. Der Chefentwickler vom iPod, Jon Rubinstein wurde eingestellt und führte einige Bereiche der Firma an.
Unter seiner Führung wurden duzende weitere Apple Exmitarbeiter von Palm angeheuert.
Palm hatte es geschafft mit dem Palm Pre und vorallem dank dem komplett neuen Betriebssystem WebOS die komplette Branche zu verblüffen.
Eine 180° Wendung vom altertümlichen, angerostetem Image zu einer hippen Firma mit schönen Geräten, einem sowohl technisch als auch optisch hervorragendem Betriebssystem.
Palm hatte die Gratwanderung mit der "Inspiration" durch die ehemaligen Apple Mitarbeiter zwar manchmal etwas überschritten, gerade mit der ganzen USB-iTunes-Sync Angelegenheit, hatte aber trotzdem ein eigenständiges Betriebssystemkonzept aufgestellt, welches in Usability und Optik dem iPhone in nichts nachstand und trotzdem keine billige Kopie war.
Alles schien gut, man konnte meinen, die Firma hätte den "Turnaround" geschafft. Die Reviews für den Palm Pre waren gut, die Medienaufmerksamkeit war da, und vorallem erholte sich die finanzielle Lage vom Palm.
Palm stand vor dem WebOS bei Aktienpreisen um die 2 US Dollar (als vergleich, der Maximalwert der Palm Aktie lag einst bei 450 US Dollar).
Bei der "Blütezeit" vom WebOS war die Aktie bei starken 17 US Dollar .
Leider ist es aber momentan so, dass die Verkaufszahlen enttäuschen, die Aktie im Sinkflug ist, und Erwartungen der Aktie gar auf 0 US Dollar gesenkt wurde.
Es sieht gar nicht gut aus für Palm. Alleine heute ist die Aktie bereits fast 30% gefallen.
Das Projekt "Apple's Geschäftsmodell selber anwenden" scheint für Palm nicht geklappt haben.
(Apples Geschäftsmodell ist hier wohl so zu definieren:
Eigene, schöne und gute Hardware zu entwickeln, ein eigenes schönes und gutes Betriebssystem zu entwickeln, und alles aus einer Hand anbieten).
Wie die Zukunft von Palm ausschaut ist ungewiss. Es bleiben mehrere Möglichkeiten offen. Einige schönere, einige traurige.
A
Palm geht pleite, niemand kauft sie auf, und das ganze wird ins Geschichtsbuch geschrieben.
B
Palm schafft es ein zweites Mal aus eigener Kraft, sich aus der Misere zu ziehen. Zwar halte ich das für nicht mehr möglich, einmal hatten sie es geschafft, ein zweites wird schwierig bis unmöglich.
C
Palm wird von Google aufgekauft. WebOS und Palm Geräte werden eingestellt und Google hat ein grosses Portfolio an Patenten welche sie gebrauchen können.
C.1
Apple kauft Palm auf und stellt das ganze Projekt ein, um ein Exempel zu statuieren, dass man nicht so einfach davon wegkommt, ehemalige Arbeiter zu holen und das Erfolgsmodell nachzubauen.
Zudem ist momentan ein wenig "Streit" zwischen Google und Apple, und es wäre auch gut möglich, dass Apple Palm aufkauft, nur dass Google nicht an die Patente rankommt.
D
Eine andere Firma kauft Palm auf und führt die Produkte weiter.
Hier wäre Research in Motion (Blackberries) ein Topkandidat. Sie haben ein erfolgreiches Konzept bei den Geschäftskunden welches viel Gewinn und Aufmerksamkeit einbringt. RIM hat aber kein wirkliches "Consumer"-Gerät oder OS. Für RIM wäre Palm ein idealer Partner. RIM hat die Erfahrung, gute und stabile Hardware zu bauen, hat den Ruf der sicheren "Businessgeräte" welcher einen Haloeffekt für die neuen Consumergeräte (also die WebOS Geräte) erzeugen könnte.
Was denkt ihr, wie wird es rauskommen? Wird es vielleicht ein Szenario E geben, und wie wird es eurer Meinung nach aussehen?
Quellen:
http://money.cnn.com/2010/03/19/technology/palm_target_price_zero/
http://www.google.com/finance?q=PALM