Manueller Weissabgleich, wer nutzt ihn?

So, zum Thema nachträglicher Weissabgleich und Histogramm:

LINK

Wie man sieht, sind die Bilder weitestgehend identisch (also das 2. und 3.), egal ob der Weissabgleich vorher an der Kamera ausgewählt wurde oder später in der Software. Die geringen Unterschiede (auch sichtbar im Histogramm) dürften darauf zurückzuführen sein, dass die Parameter für einen bestimmten Weissabgleich (in diesem Fall Kunstlicht) in Kamera und Software (hier: Lightroom beta 4.1) geringfügig unterschiedlich sind.

Bild A und B sind unangetastet (ausser verkleinert und nachgeschärft), das dritte ist wieder Bild A, aber mit per Software geändertem Weissabgleich.

-- Markus
 
Hallo,

bei IR Aufnahmen. Mit IR-Filter auf eine Wiese gemessen.

gruss

naax
 
Wie versprochen, hier noch ein Beispiel, was aus einem RAW-File evtl. alles rauszuholen ist.

Basis: LINK

Wie man sieht, hat der Himmel kaum Zeichnung.

Dreht man nun in Lightroom an Luminanz und Sättigung von Cyan und Blau (das sind die einzigen Änderungen gegenüber oben!), so erhält man dieses hier:

LINK

Natürlich sieht ein geübtes Auge sofort, dass mit dem Bild etwas nicht stimmt (zum Beispiel am Schilf, was sich freilich mit relativ geringem Aufwand beheben liesse, ausserdem ist der Himmel in 1:1-Ansicht verrauscht, aber auch das lässt sich leicht beheben), aber ich finde es schon erstaunlich, welche Informationen sich aus einem RAW-File herauskitzeln lassen. Ich bin kein Photoshop-Crack, aber ich wage zu bezweifeln, dass man nur mit einem JPG als Basis auf ein ähnliches Ergebnis kommen könnte (und schon gar nicht so einfach).

Da wir heute das Thema Wahrnehmung hatten: in der Erinnerung habe ich die Wirklichkeit (danke Bramix für den Tip, werde ich mir mal antun) irgendwo auf halbem Weg zwischen den beiden Bildern. Der Himmel war blau, aber nicht so blau.

-- Markus
 
Pingu schrieb:
Ich will es mal so sagen: mein letztes Desgin liegt über 7 Jahre zurück und mit CCD- oder CMOS-Sensoren habe ich kein Projekt durchgeführt. Daher kann man sagen: Ich bin aus dem Business heraus habe aber natürlich noch das prinzipielle Verständnis.
Jeder Verstärker braucht eine Speisespannung. Die Verstärker werden so designed sein, dass die gleiche Speisespannung gleiche Helligkeitswerte innerhalb einer Zeile bedeuten.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Normallerweise werden solche Sensoren zeilenweise ausgelesen. In einer Zeile liegen die Pixel, die mit den verschiedenen Farben (durch den vorgelagerten Filter) belichtet wurden, nebeneinander. Daher weiss man z.B. das jeder gerade Pixel ein "Rot-Pixel" und jeder ungerade Pixel ein "Grün-Pixel" ist.
Adressleitungen sind immer Einbahnstrassen. Das Prinzip wird das gleiche Prinzip sein, wie bei einer Tastatur. Nur mit dem Unterschied das man weiss wie stark eine Taste gedrückt wurde.
Dann müsste der Sensor und der Filter zusammenpassen. Solche Sachen werden aber unabhängig voneinander entwickelt.



Hallo Pingu,

danke das Du so geduldig mit einem blutigen Laien umgehst!

Ich habe eben mal ein wenig bei Kunstlicht experimentiert.

Einen deutlichen Vorteil - für mich zumindest - hat der manuelle Weissabgleich auch bei Raw:

Man landet dadurch schon von Anfang an sehr nah bei der optimalen Farbabstimmung und erspart sich auf diese Weise größere und umständliche Korrekturen.

In sofern finde ich ihn auch bei Raw nützlich, man muß ihn ja nur einmal machen.
 
freedolin schrieb:
Wie versprochen, hier noch ein Beispiel, was aus einem RAW-File evtl. alles rauszuholen ist.

Basis: LINK

Wie man sieht, hat der Himmel kaum Zeichnung.

Dreht man nun in Lightroom an Luminanz und Sättigung von Cyan und Blau (das sind die einzigen Änderungen gegenüber oben!), so erhält man dieses hier:

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Natürlich sieht ein geübtes Auge sofort, dass mit dem Bild etwas nicht stimmt (zum Beispiel am Schilf, was sich freilich mit relativ geringem Aufwand beheben liesse, ausserdem ist der Himmel in 1:1-Ansicht verrauscht, aber auch das lässt sich leicht beheben), aber ich finde es schon erstaunlich, welche Informationen sich aus einem RAW-File herauskitzeln lassen. Ich bin kein Photoshop-Crack, aber ich wage zu bezweifeln, dass man nur mit einem JPG als Basis auf ein ähnliches Ergebnis kommen könnte (und schon gar nicht so einfach).

Da wir heute das Thema Wahrnehmung hatten: in der Erinnerung habe ich die Wirklichkeit (danke Bramix für den Tip, werde ich mir mal antun) irgendwo auf halbem Weg zwischen den beiden Bildern. Der Himmel war blau, aber nicht so blau.

-- Markus


Dank Dir für die Beispiele!

Ist schon erstaunlich, speziell in den hellen Tönen.
Logo, bei JPEG ist der Spielraum deutlich kleiner, aber etwas ist schon machbar.

Mir fällt allerdings häufiger mal auf, das manche Bilder für meinen Geschmack schon overprocessed sind. Offenbar führen die Möglichkeiten der Software dazu, das manche Leute es gerne übertreiben. Das wirkt dann schon sehr unnatürlich.

Mein Wahlspruch:
Die Kunst im Leben besteht darin, für alles das richtige Mass zu finden.
Ist nicht immer einfach, gell?
 
freedolin schrieb:
So, zum Thema nachträglicher Weissabgleich und Histogramm:

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Wie man sieht, sind die Bilder weitestgehend identisch (also das 2. und 3.), egal ob der Weissabgleich vorher an der Kamera ausgewählt wurde oder später in der Software. Die geringen Unterschiede (auch sichtbar im Histogramm) dürften darauf zurückzuführen sein, dass die Parameter für einen bestimmten Weissabgleich (in diesem Fall Kunstlicht) in Kamera und Software (hier: Lightroom beta 4.1) geringfügig unterschiedlich sind.

Bild A und B sind unangetastet (ausser verkleinert und nachgeschärft), das dritte ist wieder Bild A, aber mit per Software geändertem Weissabgleich.

-- Markus


Ja, die Erfahrung hab ich auch gemacht.
Wenn man z.B. die Original-Software von Canon verwendet, stimmen die Presets von Kamera und Software weitgehend überein, verständlich.

Ein echter manueller Weissabgleich vorher ist bei mir allerdings noch besser.
Er kann ja ganz individuell die tatsächlichen Lichtverhältnisse berücksichtigen, während die Presets nur so ungefähr in die richtige Richtung gehen.
Gerade bei Mischlicht-Situationen ein Vorteil.
 
my 2 cent: im normalfall unter reportagebedingungen ist der weissabgleich meiner kamera ziemlich zuverlässig. bei mischlichtsituationen wird es manchmal problematisch. bei reportage ist die exakte farbtemperatur imo eher sekundär.
wenn du allerdings mit einer blitzanlage arbeitest, ist der manuelle weissabgleich zwingend notwendig. jeder automatische weissabgleich kann nur versagen, weil die automatik ja nicht wissen kann, dass da gleich 5500 kelvin durch die blitzröhre gejagt werden.
 
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