Made in Germany - bald abgeschafft?

T

Time4more

unregistriert
Thread Starter
Dabei seit
18.08.2005
Beiträge
1.861
Reaktionspunkte
49
Hallo,

anbei ein interessanter Vorschlag aus Brüssel:

Die EU will die Vergabe des Labels "Made in Germany" erschweren - und bringt damit deutsche Unternehmen gegen sich auf: Der Industrie- und Handelskammertag DIHK warnt vor den Folgen für die Wirtschaft. Auch Verbrauchern drohe der Verlust einer Orientierungshilfe.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,809251,00.html

Ist der Vorschlag sinnvoll oder falsch?
Welche Auswirkungen wird eine solche Einführung haben?

Gruß
Time4more

PS: wer das für einen populistischen Stammtisch-Thread hält wird nicht gezwungen am Thread teilzunehmen.
 
Sinnvoll!

Ich finde es lachhaft, wenn Unternehmen hier nur ne Endmontage vornehmen und das Produkt dann als "Made in Germany" deklarieren!


EDIT:

Welche Auswirkungen wird eine solche Einführung haben?

Keine!
Blender werden als solche entlarvt und werden evtl. umdenken, mehr Wertschöpfung in D zu produzieren.

Ich sehe das eher als Chance, speziell der Asiatische Markt steht doch auf "wirkliche Qualität" ist auch bereit dafür zu zahlen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sinnvoll, das LAbel sollte nur für Produkte gelten die auch wirklich in allen einzelheiten hier un unserem Lande gefertigt wurden.

Mercedes sagt auch immer "Made in Germany", Naja, Steuergeräte aus der Tschechei, Sitze aus Polen usw. usw.
 
spiegel.de schrieb:
...EU-Kommissar Algirdas Semeta plant, das Gütesiegel "Made in Germany" nur noch für Produkte zuzulassen, bei denen mindestens 45 Prozent des Wertanteils aus Deutschland stammen.

Guter Vorschlag. Wobei ich 45% als eher niedrig ansehe. Über 50% sollten es schon sein.
Im Übrigen hoffe ich dass das in der gesamten EU umgesetzt wird.
 
Absolut sinnvoll.

Das Produkte, bei denen hier hier in DE nur noch ein Schräubchen angezogen wird (übertrieben gesehen), das Label "Made in Germany" tragen dürfen, ist nicht einzusehen.
 
Die Frage stellt sich hier in der Schweiz auch regelmässig, vor allem im Bereich Uhren.

45% Wertanteil als untere Limite empfinde ich persönlich jetzt nicht als nicht so hoch. Andererseits muss man auch die heutigen Realitäten miteinbeziehen, in vielen Bereichen liegt kostenmässig einfach gar nicht mehr so viel Wertschöpfung drin in den "teuren" Ländern.
 
Gemäß eines Konzern für Unterhaltungselektronik:

Made in China, Designed in Germany :D

oder halt assembled in germany

Absolut sinnvoll.

Made in Germany war eigentlich auch mal ganz anders gemeint ;)
http://de.wikipedia.org/wiki/Made_in_Germany
 
«Made in Switzerland» ist als Marke extrem wertfördernd. Die Kriterien sind entsprechend hart:
...Lebensmittel... Für die verarbeiteten Naturprodukte müssen mindestens 80 % des Gewichts der Rohstoffe oder der Zutaten, aus denen sich das Produkt zusammensetzt, aus der Schweiz stammen. Für die industriellen Produkte müssen mindestens 60 % der Herstellungskosten des Produkts in der Schweiz anfallen.
Bei Uhren sieht die Sache noch einen Tick strenger aus, da Uhren «Swiss Made» als luxuriös gelten und DAS Touri-Einkaufsgut darstellen (als Luzerner sehe ich täglich Heerscharen von Chinesen bei den hiesigen Luxusuhren-Herstellern einfallen).
 
"60% der Herstellungskosten" ist doch für die Schweiz kein Problem bei den Lohnkosten ... die müssen nur umverpacken, schon isses "Made in Swiss" ... :crack:
 
Find ich auch gut, in der Hoffnung, dass ausgelagerte Produktionen wieder nach Deutschland gebracht werden.


Für die EU birgt das jedoch natürlich die Gefahr, dass gerade in den südlichen Ländern Europas Produktionen abgezogen werden und es denen dann noch schlechter geht...
 
Selbst wenn es eventuell "sinnvoll" wäre: Warum freiwillig auf ein "Gütesiegel" verzichten, das hier und dort noch als Kaufanreiz dient?
 
die Gefahr, dass gerade in den südlichen Ländern Europas Produktionen abgezogen werden und es denen dann noch schlechter geht...

Diese Länder könnten sich ja auch darum bemühen, dass Made in Italy oder Made in Spain ein positives Image bekommt.
 
Die Frage die man sich dann allerdings stellen muss, Länder in denen für DE produziert wird, wollen diese sich überhaupt bemühen???? nur mal als Bsp. Bosch hat die Steuergeräte für Benz jahrelang in Tschechien und Polen fertigen lassen, meins ist nun mittlerweile das 3. Austauschgerät, soviel dazu.
 
Selbst wenn es eventuell "sinnvoll" wäre: Warum freiwillig auf ein "Gütesiegel" verzichten, das hier und dort noch als Kaufanreiz dient?

Weil es Etikettenschwindel und Kundenverarsche ist. Mich nervt es schon lange, daß Waren fast komplett in Fernost hergestellt werden, und dann als "Endfertigung" in Deutschland nur noch den Aufkleber "made in Germany" bekommen. Daß die EU dort mal reingrätscht war längst überfällig - umso besser daß es endlich passiert. Das sind die Momente wo man stolz sein kann auf Europa.
 
Weil es Etikettenschwindel und Kundenverarsche ist. Mich nervt es schon lange, daß Waren fast komplett in Fernost hergestellt werden, und dann als "Endfertigung" in Deutschland nur noch den Aufkleber "made in Germany" bekommen. Daß die EU dort mal reingrätscht war längst überfällig - umso besser daß es endlich passiert. Das sind die Momente wo man stolz sein kann auf Europa.
Wobei es der EU eher weniger um PRO Fertigungsländer als um CONTRA "Made in Germany" geht - so wie ich das verstanden habe.
 
Wobei es der EU eher weniger um PRO Fertigungsländer als um CONTRA "Made in Germany" geht - so wie ich das verstanden habe.

Wie kommst du zu diesem Schluss?

Witzig ist es trotzdem: Die DIHK jammert über das Vorhaben der EU, obwohl die Suppe von einem ihrer Mitglieder eigebrockt wurde. Hätte ein gewisser Konzern nämlich nicht beim EuGh geklagt, um die Antidumpingzölle für Produkte aus Nordkorea zu umgehen, wäre alles beim Alten geblieben.
Jetzt bekommt er eben seine billigen Produkte aus Nordkorea, muss dafür aber eventuell auf das "Made in Germany" Siegel verzichten. :)
 
Wobei es der EU eher weniger um PRO Fertigungsländer als um CONTRA "Made in Germany" geht - so wie ich das verstanden habe.

es geht contra Etikettenschwindel und pro Verbraucherschutz - diese Linie zieht die EU in vielen Bereichen durch, und das ist gut so.
 
Eigentlich wäre der jetzige Zeitpunkt gar nicht so schlecht, diese Regelung einzuführen und damit wieder mehr Produktion nach Deutschland zu holen... Wir stehen im Moment sehr stark da und ich denke, die dadurch entstehenden höheren Kosten können wir gut verkraften...
Blöd nur, dass die Verlegung der Produktionen nicht von heute auf morgen passieren kann und es unsicher ist, wie sich die Eurozone in diesem Jahr entwickelt (vorallem die Auswirkungen in einem solchen Fall sind für den Euro sicher nicht förderlich)... aber Fachkräfte dürften zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht das größte Problem sein, kommen ja zurzeit gut welche aus Spanien und Griechenland nach...
 
Aber es geht bei "Made in Germany" ja nicht nur um die reine Produktion. Viel wichtiger ist daran doch das "German Engineering", was im Ausland so enorm bewundert wird - besonders auch in den USA. Wenn da nun Teile im Ausland produziert werden, die Herstellungstechnik und die Maschinen aber von uns kommen, ist das doch ok. Ob diese Maschinen nun automatisiert im Ausland laufen, wo die Unterhaltungskosten geringer sind, oder bei uns.

Oder es wird wie bei Apple mit ihrem "Designed by Apple in California". :D Hergestellt im Ausland aber deutsches Wissen in der Entwicklung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es geht bei "Made in Germany" ja nicht nur um die reine Produktion. Viel wichtiger ist daran doch das "German Engineering". Wenn da nun Teile im Ausland produziert werden, die Herstellungstechnik und die Maschinen aber von uns kommen, ist das doch ok. Ob diese Maschinen nun automatisiert im Ausland laufen oder bei uns.

Dann ist es doch kein Problem für das Unternehmen, auf "Made in Germany" zu verzichten und stattdessen "Entwickelt in Deutschland" draufzuschreiben ---
 
Zurück
Oben Unten