Guten Morgen in die Runde,
an der Stelle ein wenig unmaßgeblichen Senf von mir
ich hatte auch ca. 4 Jahre lang alle Tücken des Videoschnitts am PC kennen lernen dürfen
und lange gezögert, was den Umstieg auf den Mac betrifft. Es ist für meine Begriffe nicht nur ein einfacher Wechsel der Hardware, sondern auch damit verbunden ein Wechsel von Philosophie hinsichtlich Betriebssystem, Dateimanagement, Programmbehandlung und dergleichen.
Was mich am meisten an Windows nervte (und somit ein entscheidender Grund zum Umstieg), waren die teilweise unerklärlichen Hänger des Systems, wenn man gerade in einer arbeitskritischen Phase war. Wollte ich einen neuen Effekt ausprobieren und sehen, ob er letztlich auch thematisch passt, mußte ich dann feststellen, dass Windows z.B. beim Viewer sehr schnell "die Schotten dicht" machte. Selbst eine für die Videokarte optimierte BS-Konfiguration brachte da keine entscheidende Abhilfe - ich konnte mir Sachen ein- bis zweimal öfter betrachten, bevor Windows "in den Keller ging"
. Das anschließende Hochfahren mit dem (notwendigen) Prüfen aller Platten dauerte dann immer gleich mal mehrere Minuten - vor allem wenn die über SCSI angeschlossene Ausschreibplatte mitgeprüft werden mußte. Dies ist für meine Begriffe nicht gerade der Ausdruck einer flüssigen Arbeitsweise
. Kennt man die Macken eines Systems, kann man sie mit etwas Geschick umgehen, was dann aber der Auslöser bei mir war, waren Fehler (ob nun Hard- oder Software oder auch Konfiguration - lasse ich jetzt mal dahingestellt), die nirgendwo dokumentiert bzw. nachvollziehbar waren. Das mag sich unter den neuen XP-Systemen etwas geändert haben, weil Video nun besser ins System integriert ist, aber das herauszufinden, hatte ich ehrlich gesagt nach 4 lebendig überstandenen Windows-Generationen keine Lust mehr
Der Umstieg auf den Mac verlief dann problemloser als ich erwartete, obwohl auch hier nicht alles eitel Sonnenschein ist bzw. Fehler zu bemerken sind. Das sollte man für meine Begriffe aber in Kauf nehmen, handelt es sich beim Computer doch letztenendlich um Dinge, die von Menschen geschaffen worden sind und somit Fehler enthalten können. Wichtiger für mich war an der Stelle die Feststellung, dass hier das System auf die Aufgabe "Videobearbeitung" hard- und softwareseitig besser abgestimmt ist bzw. die Fehler offensichtlich nicht so zahlreich sind. Zumindest muss ich mir am Mac keine Gedanken machen, ob bei einem bestimmten Effekt das System "ein wenig in sich geht" und von der schnöden Außenwelt plötzlich nichts mehr wissen will
- ich kann meine Gedanken visuell problemlos bzw. in den Grenzen meiner Kenntnisse
umsetzen. Als Beispiel möge die Tatsache dienen, dass ich in der Viewer-Funktion in FCP über einen kompletten Film streichen und jedes beliebige Bild im Film anspringen kann - eine Sache, wo sich bei Media Studio Pro der Rechner kaputtrödelte, wenn er sich in der Zwischenzeit nicht schon wieder eine "Auszeit" gegönnt hat
.
Die Frage, welches System für welche Ambition, ist schwer zu beantworten, weil ich im konkreten Fall die Ambitionen nicht kenne, da hilft für meine Begriffe nur eins, was ich über die Jahre der Entscheidungsfindung oft genug ausprobiert habe -- in einen Apple-Laden gehen, einen leidensfähigen Verkäufer suchen
und ausprobieren. Auf diese Weise konnte ich mir selbst ein einigermassen verläßliches Bild machen, was bis heute nicht enttäuscht worden ist
neblige Grüße aus Waldau
bahnrolli