Lizenz-Dschungel

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kreativ-maus

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Ich habe gerade ein aktuelles Problem, in anderen Threads auch schon danach gesucht, aber mir drängelt es gerade mit der Zeit - daher ein neuer...

Ich blicke noch nicht ganz durch im Lizenzdschungel, vor allem was die Nutzungsrechte Schriften angeht.

Ich habe gerade folgendes Problem und wüßte gerne von euch, wie ihr dieses Thema angeht:

Ich arbeite für Kunde X. Viele Projekte. Als Hausschrift benutzt dieser die Eurostile. Bislang war ich der Meinung, daß der Kunde mir nun für meine Entwurfsarbeiten die Schrift zur Verfügung stellen darf. (Ich sie natürlich gleich nach Ende des Projektes wieder vom Rechner löschen muß, da ich keine eigene Lizenz für diese Schrift besitze). Gerade wurde ich aber von der FontShop Hotline eines besseren belehrt.

Das komplette Schriftenpaket, welches benötigt wird, kostet 399,-.
Nun bin ich ganz ehrlich und möchte diese Summe ungern investieren.

Wenn der Kunde nun dieses Schriftenpaket "für mich kauft" - sprich ich würde es auf meinen Namen kaufen und ihm diesen Betrag später in Rechnung stellen. Was schreibt man in solch einem Fall auf die Rechnung !? Das einfachste wäre, es einfach in den Endbetrag mit reinzurechnen, oder?
:rolleyes:
 
Guten Tag Kreativ-Maus,

als Kreativer sollte ich eigentlich dem Kunden keinen
Schrifteneinkauf in Rechnung stellen. Es sei denn, es
wäre mit ihm vereinbart. Stellt der Kunde Dir die
Schrift für diesen Auftrag zur Verfügung, ist dies keines-
wegs ein Lizenzvergehen, sofern Du diese Schrift nur
für den jeweiligen Job nutzt. Denn zum Beispiel ADOBE
schreibt in den Lizenzbedingungen ausdrücklich, dass
von den erworbenen Schriften eine Kopie erstellt werden
darf, die der Druckerei oder einen anderen Dienstleister
für den jeweiligen Auftrag zur Verfügung gestellt werden
darf. Sofern er bestätigt, dass er zur Verwendung der
Software berechtigt ist.

Also, hat der Kunde das Schriften-Packet, dann kann er
dies Dir zur Verfügung stellen.

Gruss Jürgen
 
JürgenggB schrieb:
Stellt der Kunde Dir die
Schrift für diesen Auftrag zur Verfügung, ist dies keines-
wegs ein Lizenzvergehen, sofern Du diese Schrift nur
für den jeweiligen Job nutzt.

Hallo Jürgen,
das hat der AGD mir auch gesagt, jedoch sagt FontShop Berlin da etwas anderes :( FontShop meinte, daß ein Verband die Lizenzbestimmungen ja schließlich nicht so gut kennen kann, wie sie selbst...

JürgenggB schrieb:
...Sofern er bestätigt, dass er zur Verwendung der
Software berechtigt ist.

Dieser Satz bezieht sich dann aber nur auf das Programm, richtig?
 
Ehrlich gesagt: Ich würde mir da auch keine grauen Haare
wachsen lassen oder mich mit einem Mitarbeiter des Schriften-
vertreibers in Diskussionen verstricken.

Der Kunde hat eine Schrift, du machst das Design für ihn, fertig...

Ein Passus in deinen AGBs, in dem du Haftung für verwendete
Bilder, Fonts, Texte etc. ausschließt, wäre evtl. hilfreich.
 
Hallo Kreativ-Maus,

lasse Dich nicht von dem Gesabbel derer
von FontShop beeindrucken.

Solltest Du mit InDesign arbeiten, so wird
Dir beim Preflight dies exakt angezeigt.

Logisch! Wie soll ein Dienstleister meine
Dokumente ausdrucken, wenn ich ihm die
Schrift nicht zur Verfügung stelle. Auch Du
bist ein „Dienstleister”, ergo gilt für Dich
das Gleiche.

Nicht alles so verbissen sehen:cool:
Oder meinst Du im Ernst, jeder Dienstleister
löscht unwiederbringlich die mitgelieferten
Schriften?;)

Alles klar?

Gruss Jürgen
 
MacEnroe schrieb:
Ehrlich gesagt: Ich würde mir da auch keine grauen Haare
wachsen lassen oder mich mit einem Mitarbeiter des Schriften-
vertreibers in Diskussionen verstricken.

Der Kunde hat eine Schrift, du machst das Design für ihn, fertig...

Ein Passus in deinen AGBs, in dem du Haftung für verwendete
Bilder, Fonts, Texte etc. ausschließt, wäre evtl. hilfreich.

Danke MacEnroe!
Das ganze Thema wäre ja auch überhaupt nicht aufgekommen, wenn ich nicht zusätzliche Schriftsätze benötigen würde, wegs "ungarischer" Sonderzeichen. Nun muß ein Schriftenpaket dazugekauft werden (€ 219,-), welches aber nur Mac, bzw. Windows tauglich ist (also entweder oder). Der Kunde ist ja auch willig, das Paket zu kaufen, jedoch hat der Kunde auch eine eigene Grafikabteilung und die arbeiten - so weit ich weiß - mit Windows...
Hach ist das alles schwierig manchmal. Ich hätte auch gerne die Kaufabwicklung für den Kunden übernommen. Diesem habe ich nämlich gestern gesagt: "Alles kein Problem!"
 
JürgenggB schrieb:
Nicht alles so verbissen sehen:cool:
Oder meinst Du im Ernst, jeder Dienstleister
löscht unwiederbringlich die mitgelieferten
Schriften?;)

Alles klar?

Gruss Jürgen

Ich seh das auch nicht so verbissen... der Kunde aber glaube ich!
 
stimme jürgen zu.

ich handhabe es auch so, dass ich den kunden die schriften kaufen lasse (sofern er sie noch nicht besitzt aber unbedingt in verwendung sehen möchte) und dieser sie mir dann für die arbeiten an seinem projekt zur verfügung stellt.
 
Natürlich muß man das so verbissen sehen. :jaja:

Nicht lizensierte Schriften zu nutzen ist Unrecht. :Oldno:

Außer vielleicht, wenn eine Chance besteht, daß dieser Kunde eventuell mal wieder kommt und dann die gleiche Schrift wieder benutzen möchte. Dann könnte man natürlich, selbstverständlich nur aus Gründen der Arbeitserleichterung und um dem Kunden möglichst keine Umstände zu machen, die Schriften als Sicherungskopie auf der Platte belassen. Dabei sollte man aber täglich fünf Minuten ein schlechtes Gewissen haben. :(

Mal ganz ehrlich: Als FontShop-Mitarbeiter würde ich am Telefon vermutlich die gleiche Antwort geben, die Du auch erhalten hast. Womöglich finde ich einen Dummen, der tatsächlich das Schriftenpaket dann nochmal kauft, obwohl er es eigentlich gar nicht braucht. :auslach:
 
FunDiver schrieb:
Mal ganz ehrlich: Als FontShop-Mitarbeiter würde ich am Telefon vermutlich die gleiche Antwort geben, die Du auch erhalten hast. Womöglich finde ich einen Dummen, der tatsächlich das Schriftenpaket dann nochmal kauft, obwohl er es eigentlich gar nicht braucht. :auslach:

Hey, das ist gemein... lach! :hehehe:
 
Hallo Kreativ-Maus,

für ungarisch benötigst Du eigentlich keinen
speziellen Font. Sämtliche diakritschen Zeichen
sind im PostScript-Font (CE) hierfür enthalten.

Hast Du Eurostile, hast Du ungarische Akzente.

Gruss Jürgen
 
FunDiver schrieb:
Natürlich muß man das so verbissen sehen. :jaja:

Nicht lizensierte Schriften zu nutzen ist Unrecht. :Oldno:

Ja sicher, damit lebst du aber weit weg von der Wirklichkeit ;)

Wenn ich für jede Schrift zahlen müsste, dann könnte ich den Laden dicht machen.
Jüngster Fall, chinesische Schrift für eine Dokumentation.
Ein Bild (ohne Schrift) wird gewechstelt und der Kunde möchte ein neues PDF seiner ins chinesische übersetzte Anleitung haben. Ohne die zur Verfügung gestellter Schrift seitens der Übersetzern müsste ich alleine dafür um die 450 Euro aufbringen.
 
@avalon

deshalb ist der weitgespreizte Begriff
„Dienstleister” auch so toll.:cool:

Gruss Jürgen
 
JürgenggB schrieb:
Hallo Kreativ-Maus,

für ungarisch benötigst Du eigentlich keinen
speziellen Font. Sämtliche diakritschen Zeichen
sind im PostScript-Font (CE) hierfür enthalten.

Hast Du Eurostile, hast Du ungarische Akzente.

Gruss Jürgen

Hallo Jürgen,
nein, die ungarischen Zeichen, die ich benötige, hat die Eurostile nicht :( . Es betrifft auch nur 3 Zeichen. Ich habe das Thema auch schon mal in einem anderen Thread behandelt
https://www.macuser.de/threads/glyphen.204709/).
Allerdings waren dort nur ein paar Zeichen nötig. Jetzt muß ich aber einiges mehr an Texten setzen...
Gruß,
kreativ-maus
 
JürgenggB schrieb:
Hallo Kreativ-Maus,

für ungarisch benötigst Du eigentlich keinen
speziellen Font. Sämtliche diakritschen Zeichen
sind im PostScript-Font (CE) hierfür enthalten.

Hast Du Eurostile, hast Du ungarische Akzente.

Gruss Jürgen

Wenn keine Ansprüche an eine bestimmte Schrift gestellt wird, geht die OTF Arial Unicode von MS wunderbar.
Damit wir fast alles abgedeckt, cyrillisch, osteuropäisch also CE Schriften usw.
 
Hallo Avalon,
das ist ja das Problem von Kreativ-Maus!
Ihr Kunde hat als Hausschrift die Eurostile.
Und dann noch in zig-Schnitten.

Gruss Jürgen
 
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