Linux auf Old World Macintoshrechnern / Bootloader

Mankind75

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Hallo zusammen,

ich hätte Interesse daran, einen beigen G3 "Gossammer" zu kaufen und mal wieder etwas mit Linux auf Macintoshrechnern zu experimentieren. Ich habe bislang nur einen G4 "Quicksilver" sowie einen Mac mini G4.

Aus meinen Recherchen und Experimenten weiss ich, dass diese G4s zu den "New World Macs" gehören. Die beigen G3s sind aber soweit ich weiss "Old World Macs". Ein Zwischending wäre der "Blue and White G3" aber beige wirkt noch so richtig klassisch.

Meine Frage lautet wie folgt: Benötigt man zwingend auf "Old World Macs" ein klassisches Mac OS zusätzlich zu Linux. Ich habe in einem Bootloader mal gesehen, dass man mit der Maus zwischen "Mac OS" und "Linux" wählen könnte. Oder gibt es einen Bootloader wie GRUB oder notfalls auch LILO?
 
Einfacher wäre es doch aber wenn du dir Linux auf einer separaten HD an einem deiner bisherigen Macs installierst.

Das sollte dann wenigstens klappen
 
Wird wahrscheinlich auch darauf hinauslaufen. Auf ebay.de war bis gestern Abend ein grauer G3 im Angebot, wo ich aber leider in letzter Minute überboten wurde.
 
Würde dir auch empfehlen wenn du Linux auf dem Mac dann wenigstens ein Intel Mac. Power PC Distribution gibt es nicht mehr wirklich so viele und wenn dann laufen der wahrscheinlich mehr schlecht als recht auf einem G3 oder G4.
 
Es ist bei mir so, dass ich mich ab und an im IBM-Umfeld bewege und an POWER wird nach wie vor geforscht. Ich finde auch die Initiative von MariaDB on POWER interessant.

Dass es auf den Desktops nicht wirklich angekommen ist und es Lieferschwierigkeiten gab bzw. Sony für die Playstation einiges aufgekauft hat verstehe ich ja. Mir ging es im Wesentlichen darum, mal eine komplett andere Plattform für Linux zu erleben. Naja, in ein paar Tagen ist wieder CeBIT und IBM hat einen Full-Event-Pass gesponsort. Da werde ich dann mal wieder in Halle 2 pilgern, wo IBM die neuen Innovationen vorstellt. Und der Raspberry Pi 3 kommt ja auch bald. Bei den x86-Plattformen wird es langsam langweilig und ich wollte halt etwas neues mal ausprobieren.
 
Dann solltest du aber zumindest einen g5 oder neueres, wie eine ps3, nehmen und nicht einen g3, der 15 Jahre alt ist.
 
Dann solltest du aber zumindest einen g5 oder neueres, wie eine ps3, nehmen und nicht einen g3, der 15 Jahre alt ist.
Ja 64-Bit ist wahrscheinlich sinnvoller. Bislang hat mich der Stromverbrauch eher abgeschreckt. Was wäre denn ein guter Preis für einen solchen Rechner?
 
Ja du kannst aber auch die aktuellen IBM Power PCs nicht mit den Apple PowerPCs vergleichen das ist was ganz anderes deswegen ist IBM ja auch ne Partnerschaft eingegangen um Ubuntu auf die neuen Power Cpus zu optimieren. Ist ja bei x86 x64 auch nicht anders Pentium 2 oder 3 gibt dir halt auch keinen aktuellen überblick weil die Hardware zu alt ist.
 
Die Strom/Rechenleistungsbilanz geht ohnehin bei alten Rechnern nicht auf! Um noch halbwegs aktuell zu sein müßte es in der Tat ein G5 werden und ja da geht dann Strom durch :crack:

Das Thema PPC und IBM finde ich auch spannend, vielleicht kannst Du ja so eine kleine PPC7 oder PPC8 Testumgebung von denen bekommen, dann komme ich Dich sicher auch mal besuchen ;)
 
Das Thema PPC und IBM finde ich auch spannend, vielleicht kannst Du ja so eine kleine PPC7 oder PPC8 Testumgebung von denen bekommen, dann komme ich Dich sicher auch mal besuchen ;)
Also CeBIT-Besuch ist bei mir ohnehin fest eingeplant. Ich wollte IBM ohnehin mal ansprechen, ob sie für unser OpenMandriva Projekt unsere Distribution nicht in deren Cloud bauen lassen. Weisst Du was näheres wie man an eine solche Testumgebung kommt? Besuch ist meinerseits sehr willkommen. Ich wohne im Landkreis Gifhorn und Du bei Hannover oder? Wäre dann beides in Niedersachsen.
 
um genau zu sein: ich arbeite in Gifhorn und lebe auch im Landkreis - wir sind also Nachbarn @Mankind75 ;)
 
Noch besser, sehr cool. Dann dürfte es mit einem Treffen sicher klappen.
 
Das Thema Linux und PS3PPC ist aber auch sehr grätig gelöst.
Es gab so einige enttäuschte Gesichter als die PS3 unter Linux gerade mal genügend Power hatte um einen Mauszeiger zu bewegen.
Der angepriesene "SuperChip" Cell war als schneller, ja als Superrechner angepriesen worden.

Leider läuft aber das Linux nur auf dem PPC-Kern und verschenkt so die eigentliche Power des Cell-Prozessors.
Immerhin hast du einen 64-Bit Prozessor, welcher 2 Threads abarbeiten kann.

Eigentlich dient das PPE (PowerProcessorElement) aber nur dazu, die Daten an die SPUs weiter zu reichen, quasi analog dem damals auch sehr geschätzten Transputer-Konzept.
Dieses sah ja auch einen Host und die entsprechenden Recheneinheiten vor.
So auch damals bei der ATW, die einen M68000 und je nach Ausbaustufe mehrere Inmos T800 beinhaltete.
Leider war es auch da nicht sehr hilfreich wenn einige Programme nur auf dem Host rechneten und dementsprechend die Hardware als sehr langsam verrufen war
 
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Gestern war bei mir der POWER-Tag: Morgens zur CeBIT, am IBM-Stand einen POWER8-Server mit 1TB RAM besichtigt und dort mit einem Vertreter gesprochen. Das Gerät hatte in der Basiskonfiguration 8 Kerne und es gibt auch noch ein Modell mit 12-Kernen. Der IBM-Vertreter grenzte sein System von Intels Hyperthreading ab, dass POWER wohl vier Threads parallel fahren kann. 12 Kerne multipliziert mit 4 Threads - klingt interessant.

Ich habe spaßeshalber mal nach dem Preis gefragt: 10000 Tacken muss man wohl für ein solches Rack hinlegen. Derzeit kann man Red Hat Enterprise Linux 7 und Ubuntu 14.04 darauf fahren. Ich denke aber, dass der POWER8 das durchaus wert ist wenn man Linuxdatenbanken wie MySQL oder Postgres darauf fahren möchte.

Zurück von der CeBIT habe ich erfahren, dass mein Gebot bei ebay für einen beigen G3 erfolgreich gewesen ist. Gegen den POWER-Server von der CeBIT ist das natürlich kein Vergleich aber ich wollte halt mal einfach mal eine andere Plattform ausprobieren, herausfinden, welche Chipsätze da verbaut sind und dann auch einen Blogartikel über meine Erlebnisse schreiben.
 
Ich fürchte, dass das mit dem G3 in beige eventuell doch nicht so ein guter Kauf war. So wie ich das verstanden habe, brauche ich da die Apple-Tastatur mit ADB-Anschluss. USB-Karten habe ich massenhaft hier rumliegen und man braucht nach meinen Recherchen wohl auch noch Mac OS 9 wo dann BootX als Systemerweiterung installiert wird. Die Tastatur und das Betriebssystem sind dann wahrscheinlich teurer als der eigentliche Rechner.

Bei meinem Praktikum bei einer Londoner Fotoagentur hat einer unserer Fotografen mit dem wir das Büro geteilt haben einen solchen Gossamer G3 beige Desktop gekauft und da richtig was hingeblättert. Er ist da von Windows 3.1 umgestiegen. War 1998 und er hatte damals den modernsten Rechner in der Agentur. Scanarbeiten und Photoshop haben wir an anderen Macs gemacht. Dazu noch ein Mac wo dann vier externe SCSI-Platten angeschlossen waren und man sich dann über ISDN oder Modem in unsere Telefinder-Mailbox einwählen konnte um Bilder zu beziehen. War schon ein nettes Setup.
 
Die ADB-Tastaturen bekommt man bei Ebay noch relativ günstig.
Theoretisch kannst du auch eine USB-Tastatur an eine deiner USB-Karten hängen.
Ob du den Mac von der USB-Tastatur einschalten kannst, ist eine andere Frage.

Vor ewig langer Zeit hab ich mal ein Ubuntu auf einem G3-Wallstreet-Powerbook installiert.
Man braucht da wirklich ein paralleles OS9 oder 8 auf der Platte. Anleitungen gab es im Netz.

Classic-Systeme auch in deutsch bekommst du bei http://macintoshgarden.org/
Macintosh Garden - Celebrating macintosh abandonware!
 
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Vor einigen Jahren habe ich mal ein PowerPC-Debian auf einem PowerMac 7500 mit G3-Prozessor-Steckkartenerweiterung installiert; vom Aussehen her war er wohl ähnlich beige wie die spätere G3-Serie, aber mit SCSI (und ohne IDE) onboard...

Man brauchte - für diese Zeit - "gigantische" Mengen an RAM für Linux, wohingegen man unter einem klassischen MacOS-Betriebssystem und 32MB Arbeitsspeicher schon Standardaufgaben sehr gut erledigen konnte. Ich fand den Arbeitsspeicher für diese Kiste schwer zu bekommen und teuer, aber unter 128 MB würde ich auf so einem Gerät (oder auch dem beigen G3) noch nicht einmal eine Serverinstallation auf Linuxbasis zum Testen versuchen. Für eine (bei dem geringen VideoRAM) auch sehr langsame Grafikumgebung unter Linux (mittels XServer, X Window System) würde ich 256 MB Arbeitsspeicher oder mehr vorschlagen und einplanen, wenn man "zum Spaß" mal mit einer sehr alten PowerPC-Linuxdistribution experimentieren wollte.

Wenn es stimmt, dass der beige G3 zu den OldWorld-PowerPCs gehört, wie es beim Debian-Projekt erklärt wird, wirst Du wohl den sog. BootX-Bootloader benötigen, während man NewWorld-PowerMacs ab den Schlumpf-G3s hingegen zum Beispiel mit yaboot in Linux-Umgebungen starten kann.

https://sourceforge.net/projects/nubus-pmac/files/
https://www.debian.org/releases/stable/powerpc/ch02s01.html.en#idp50579856

Beachte auch die Hinweise vom NetBSD-Projekt über die Unix-Installation auf PowerMacs, speziell zu Deinem Modell; die OpenFirmware-Version 2.x war wohl ein spezieller Fall:

http://www.netbsd.org/ports/macppc/models.html#g3v1

Der PowerMac 7500, worauf ich damals auch mal Debian installiert hatte, benötigte natürlich auch BootX, und ja, es war dazu zunächst eine separate, kleine MacOS-Installation notwendig auf einer Festplattenpartition, damit der Bootloader entweder ein Mac OS oder eine Linux-Distro starten konnte.

Persönlich würde ich erst einmal eine alte Debian-Installation probieren. Bei mir funktionierte Debian Lenny (Version 5); testen würde ich erst einmal solche Distros, die noch einen Kernel 2.6 mitbringen oder vielleicht sogar noch 'was Früheres.

https://help.ubuntu.com/community/Installation/OldWorldMacs


Starten würde ich möglichst von einer MiniCD/NetBoot-CD (für die "PowerPC-Architektur") und das meiste dann im Debian-Installer über das Netzwerk nachladen lassen - das war zumindest bei mir im Gegensatz zur Benutzung von größeren CDs, die Desktopumgebungen schon mitbrachten, am wenigsten fehleranfällig. Also erst einmal ein Minisystem installieren, dann testen, ob auch eine grafische Umgebung wie OpenBox, LXDE, XFCE funktioniert (genügend Speicher?, genügend Videospeicher?) und sich - ebenfalls per Netzwerk - nachinstallieren lässt, um dann nach und nach, wenn man noch Spaß daran hat, auf aktuelle Versionen von Debian upzugraden; vgl.:

https://help.ubuntu.com/community/Upgrades#The_Debian_way_of_upgrading

Bei mir funktionierte, wahrscheinlich schon wegen Arbeitsspeichermangel, allerdings bereits das Upgrade von Debian 5 auf Debian 6 nicht - die Pakete wurden wohl umfangreicher und die grafische Umgebung ließ sich nicht mehr starten - ist sehr lange her...

Ach so: Du wirst Dir erst einmal ADB-Eingabegeräte besorgen müssen, sonst wird die Einrichtung einer Arbeitsumgebung unter Linux wohl erst einmal nicht gehen; wahrscheinlich klappt aber das eigentliche Arbeiten unter einer Linux-Desktopumgebung, wenn sie denn einmal läuft, auch mit einer USB-Maus / -Tastatur, weil dann u.U. vorher beim Starten die Treiber geladen werden können, vorausgesetzt, die PCI-Karte für USB wird vom Kernel erkannt. Da muss man vielleicht auch mehrere USB1.0/1.1-PCI-Karten testen, die speziell für Macs verkauft wurden(?).

Was den Stromverbrauch angeht, so wird der Betrieb eines beigen G3-Macs nach heutigen Maßstäben nicht gerade wenig verbrauchen, aber - geschätzt - wohl weniger als seinerzeit die G5-Teihe von Apple. Mit stromsparenden ARM-Boards wie dem Raspberry könnte man natürlich auch eine andere Prozessorarchitektur erkunden.

Letztendlich zeigt eine einmal installierte Linux-Distribution im Terminal zunächst einmal ein gleiches Bild, egal ob auf x86, PowerPC oder ARM. Auf allen genannten Prozessorarchitekturen lässt sich dann beispielsweise die Debian-Distribution installieren, es lassen sich dann genau identisch mit apt-get die Pakete verwalten usw., und das Erscheinungsbild ist meiner Meinung nach genau gleich. Gut, einige Pakete (wie virtualbox) gibt es nur für x86, aber eigentlich funktioniert die Systembedienung identisch.

Weniger aufwendig wäre beispielsweise das Testen von Linux-Distros in virtuellen Maschinen, wie z.B. VirtualBox auf x86-basierten PCs, oder auch die Systeminstallation in Emulatoren. Vielleicht macht das dann aber nicht so viel Spaß und Du vermisst auf Deinem Weg, der auch das Ziel sein kann, die Bastelarbeiten an der Hardware. Viel Spaß bei Deinen Bemühungen!
 
Hätte ich das gewusst, Mankind 75. Ich habe hier noch einen Gossamer stehen, letzte Revsion. Was ist denn mit G3-Preisen passiert? Hast Du auch so viel bezahlt?

@Gunibert
Die beigen G3 sind die letzte Oldworld-PPC.
 
Danke gunibert für deine Ausführungen. Es ist in der Tat so, dass es primär für Bastelzwecke ist und ich eventuell auch gerne für diese Maschine eine Webseite oder Blogartikel erstellen möchte. Einfach mal mit "lspci" erforschen, was für Chipsätze verbaut sind, welche Kernelmodule geladen werden etc.

Bezüglich der Desktopumgebung werde ich sicherlich kein KDE5-Plasma auf der Maschine fahren können aber eventuell LxQt oder notfalls auch IceWM oder ganz old school fvwm2 oder twm.

Interessant finde ich insbesondere, dass es durchaus noch eine PowerPC-Szene gibt, die auch gerne Linux darauf nutzt.

Für den beigen G3 hatte ich 15 Euro bei ebay geboten. Jemand hat dann auch noch ein 15 Euro-Gebot platziert aber nicht erhöht und ich bekam letztendlich den Zuschlag, da ich vorher mein Gebot platziert hatte. Es kamen dann noch 8,90 Euro an Versand hinzu.

Bei ebay gibt es aber auch sehr viel mit "Sofort kaufen" und da lasse ich mich eher selten ein. Wenn dann sind es meistens Komponenten aus China (USB-Sticks, WLAN-Adapter etc.).

Ansonsten arbeite ich auch gerne mit "gespeicherten Suchen" und natürlich der Beobachtungsliste.
 
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