Lieferant / Dienstleister macht hinter meinem Rücken nun direkte Geschäfte mit meinem Kunden

Die Geschäftsbeziehungen haben sich über Jahre entwickelt. Zuallererst steht der persönliche Kontakt, dann muss auch die Qualität im Bezug auf die Dienstleistung/Preis stimmen.

Mein allererster Partner hat mir selbst vorgeschlagen ich solle für Ihn doch eine Agentur in meinem Gebiet übernehmen. Nach einigen Verhandlungen und Absprachen plus Verträgen hat das dann auch geklappt.

Bei weiteren potentiellen Partnern, immer nach persönlicher (schriftlicher und/oder mündlicher) Vereinbarung dann auch.

Klar hat es auch Geschäfte gegeben bei denen ich - vom Kunden und vom Lieferanten - umgangen worden bin. Damit musste ich auch erstmal umgehen und dazulernen. Es waren und sind Geschäftspartner die den Nutzen meiner Dienstleistung nicht erkennen oder einfach etwas kurzsichtig agieren.

Die sicherste Methode ist schon die exklusive Agenturbasis. Die andere Methode lässt jedoch m.E. mehr Verhandlungsspielraum zu.

Zu deinem konkreten Beispiel - da würde ich, wenn die Chemie zwischen Dir und dem Lieferanten (oder Dienstleister) stimmt - nochmals versuchen Verhandlungen aufzunehmen. Widrigenfalls würde ich die Finger davon lassen und einen alternativen Dienstleister bei dem wirklich alles stimmt ins Boot holen und zukünftige Geschäfte mit diesem oder noch weiteren Abwickeln.

Die besten Partner filtern sich dann, so meine Erfahrung, mit der Zeit heraus.
 
Danke – aber so ganz bin ich nicht bei Dir und weiß auch nicht genau wie ich dann Deiner Meinung nach agieren soll.

Was würdest Du also tun, wenn vom Kunden die Anfrage kommt: "Arbeiten Sie auch mit einem Fotografen zusammen? Können Sie mir hier etwas anbieten?"
Klar arbeite ich mit einem Fotograf zusammen – und klar mache ich das dann.
Meine eigene Leistung wiegt da klar nicht so viel – ich bin schließlich Mediendesigner und kein Fotograf!
Aber genau deswegen gibt es ja so ein Agreement wie ich es eben auch mit der Filmfirma hatte.
Der Endkunde zahlt nicht mehr, da ich bessere Einkaufspreise / Stundensätze bekomme.
Sollte ich mich einbringen können, in Form von Briefing oder Anweisungen an den Fotografen welche Perspektiven, Motive etc. ich für das jeweilige Kundenprojekt brauche, dann mache ich das natürlich. Aber auch in solch einem Falle würde ich behaupten, dass wenn der Kunde mehr eigene Energie rein steckt (als mit nur einer Mail zu mir) er das natürlich ohne mich machen könnte.

Wie würdest Du agieren?

Oder auch bei dem von @palestrina angesprochenen Fall?
Ich handhabe dies auch oft so.
Der Kunde ruft an und sagt er braucht ein neues Firmenschild.
Ich mache das Design und die Produktion macht ein Dienstleister von mir.
Ich kaufe es ein, schlage was drauf und lasse den Rest meinen Dienstleister aus der Werbetechnik machen.
Also Produktion und Montage vor Ort.

Was sollte ich hier noch mehr tun?


Danke für weiteren Austausch / Meinungen!


Entschuldige, hatte nicht mitbekommen, dass du auf meinen Beitrag geantwortet hattest. Kommt sonst eigentlich immer eine Mail...

Ich merke, dass es gar nicht so leicht ist, den eigenen Gedanken (oder Anspruch) so in Worte zu fassen, dass er auch richtig verstanden wird. Die Krux ist ein wenig, dass du ja nicht wirklich etwas falsch machst. Bleiben wir am Beispiel des Fotografen:
Wenn mich ein Kunde nach einem Fotografen fragen würde, würde ich ihm einen nennen und das unter "Kundenservice" verbuchen. Es ist nie verkehrt, als Freiberufler möglichst viele gute Antworten auf Kundenfragen zu haben (Meine Philosophie. Der Schwerpunkt liegt aber auf "gut", nicht auf "viel"!).
Wenn diese Anfrage aber noch mit einer Menge Arbeit für mich verbunden wäre, würde ich sagen, dass ich das regel und danach dann eine (zuvor abgestimmte) Rechnung stellen. Wenn der Kunden diesen Fotografen nochmals bucht, freue ich mich, weil mein Tipp gut war, aber ich würde dafür keine Gegenleistung erwarten. Irgendwann schlägt irgendwer mich vor und dann habe den Vorteil wieder auf meiner Seite.
Auf Posten, die ich nur durchreiche, einen Betrag aufzuschlagen, mache ich nie, da es immer komisch aussieht. Ich habe einmal ein komplettes Amt neben Architekturfotos auch noch mit den passenden Bilderrahmen und -leisten ausgestattet. Das war ein größerer Posten, aber ohne Aufschlag. Ich kannte die Materie, musste mich nicht einarbeiten und er Klick auf das Emailprogramm zum bestellen war dann auch keine größere Sache mehr.
Umgekehrt fand ich das Argument eines Grafikers, den Betrag X auf eine Onlinebestellung aufzuschlagen, nur weil er sie innerhalb von 30 Sekunden in meinem Beisein tätigte und er "das immer so macht", nicht gut oder gar kundenfreundlich.
Als Selbstständiger kann man nie (oder selten) alle Leistungen 1:1 abrechnen. Mal gibt man mehr, mal bekommt man mehr.
Um dein Beispiel mit dem Firmenschild auch noch zu verwenden: Bei mir wäre das ein durchlaufender Posten.

Nun etwas klarer?
Grüße
Hook
 
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Gefällt mir zwar, bin aber nicht ganz gleicher Meinung
 
Ein andermal gerne, das ist schwierig mit ein paar Worten zu erklären. Hole das aber wenn möglich noch nach.
 
Wenn der Kunden diesen Fotografen nochmals bucht, freue ich mich, weil mein Tipp gut war, aber ich würde dafür keine Gegenleistung erwarten. Irgendwann schlägt irgendwer mich vor und dann habe den Vorteil wieder auf meiner Seite.
Auf Posten, die ich nur durchreiche, einen Betrag aufzuschlagen, mache ich nie, da es immer komisch aussieht. Ich habe einmal ein komplettes Amt neben Architekturfotos auch noch mit den passenden Bilderrahmen und -leisten ausgestattet. Das war ein größerer Posten, aber ohne Aufschlag. Ich kannte die Materie, musste mich nicht einarbeiten und er Klick auf das Emailprogramm zum bestellen war dann auch keine größere Sache mehr.

Nehmen wir das Beispiel mit der Zusatzleistung der Bilderrahmen:
Da hast Du dem Kunden doch einen Mehrwert gebracht und dem der die Bilderrahmen liefert zu einem Geschäft verholfen dass er ohne Dein Know-How nicht gemacht hätte.
Warum also dem Bilderrahmenlieferanten nicht vorschlagen dass Du eine Provision dafür bekommst? Wäre doch gut, auch für zukünftige Geschäfte. Es muss ja nicht viel sein, aber etwas für den Aufwand und das Risiko (Du empfiehlst ihn ja) würde ich schon wollen. Ausserdem hast Du den Lieferanten schon von früheren Geschäften gekannt und Ihn als fähig bewertet. Diese Bewertung ist m.E. auch ein Aufwand.

Der Kunde zahlt schlussendlich auch nicht mehr als wenn er direkt beim Lieferanten bestellen würde und der Lieferant hat keine wirklichen Mehrkosten da Du bei Ihm nicht fest angestellt bist.

Umgekehrt fand ich das Argument eines Grafikers, den Betrag X auf eine Onlinebestellung aufzuschlagen, nur weil er sie innerhalb von 30 Sekunden in meinem Beisein tätigte und er "das immer so macht", nicht gut oder gar kundenfreundlich.

Das ist vielleicht nicht unbedingt die beste Methode, jedoch liefert der Grafiker seinem Kunden auch hier einen Mehrwert.
 
@hook: ich sehe es genau gleich. Früher nannte man das zT Beraterkommission. Ich habe durchreichen
nie verrechnet und hatte nie Probleme. Ich weiss aber, dass grosse Agenturen Kunden verloren haben
weil sie glauben, auf alles 10 oder 15% draufschlagen zu müssen. Die Zeiten sind vorbei. Schon lange.

Um es in einfache Worte zu fassen:ich verrechne einem Kunden nie etwas, was mich,
würde es mir verrechnet, auch stören würde. ZB Aufschläge, weil einer einen Blick
drauf geworfen hat.
 
@hook: ich sehe es genau gleich. Früher nannte man das zT Beraterkommission. Ich habe durchreichen
nie verrechnet und hatte nie Probleme. Ich weiss aber, dass grosse Agenturen Kunden verloren haben
weil sie glauben, auf alles 10 oder 15% draufschlagen zu müssen. Die Zeiten sind vorbei. Schon lange.

Um es in einfache Worte zu fassen:ich verrechne einem Kunden nie etwas, was mich,
würde es mir verrechnet, auch stören würde. ZB Aufschläge, weil einer einen Blick
drauf geworfen hat.

Schön formuliert!
Ja, diese Aufschläge stören mich auch. Ist irgendwie "Money for nothing"
Ich versuche aber eh sehr kundenorientiert zu arbeiten und irgendwie zahlt sich das so langsam auch aus. Schau'n wir mal, wie 2017 so läuft und ob ich diesen Satz in einem Jahr auch noch so schreiben kann oder würde...
Guten Rutsch!
 
Danke – aber so ganz bin ich nicht bei Dir und weiß auch nicht genau wie ich dann Deiner Meinung nach agieren soll.

Nun. Vielleicht stimmt Dein Geschäftsmodell dann nicht? Wenn Du Personal vermittelst, dann gründe eine Agentur, die die Kreativen vertritt und nimm Dir Provision von denen, die Du vermittelst. Oder Du überzeugst eben den Kunden von Deinem Mehrwert bei dieser Konstellation, wenn Du ihm einen Dienstleister vermittelst, aber gelinde gesagt nichts Wichtiges zu dessen Leistung beitragen kannst.
 
Blöd finde ich, dass man aber immer Ansprechpartner auch für die durchgereichten Positionen ist. Oder falls der Lieferant Probleme bei der Lieferung macht, steht man als Buhmann da.
 
Nun. Vielleicht stimmt Dein Geschäftsmodell dann nicht? Wenn Du Personal vermittelst, dann gründe eine Agentur, die die Kreativen vertritt und nimm Dir Provision von denen, die Du vermittelst. Oder Du überzeugst eben den Kunden von Deinem Mehrwert bei dieser Konstellation, wenn Du ihm einen Dienstleister vermittelst, aber gelinde gesagt nichts Wichtiges zu dessen Leistung beitragen kannst.

Das Problem ist ja oftmals, dass der Mehrwert in der Buchhaltung nicht ankommt. Der Auftrag wird an den vergeben, der günstiger ist.
 
#b25,

aus deinem Eingangspost entnehme ich, dass dein Kunde bei deinem Sub-Ungternehmer den direkten Weg gesucht hat.

Bist du in anderen Geschäftsfeldern weiterhin für diesen Kunden tätig? dann schluck die Kröte und finde bei einem persönlichen Gespräch gelegentlich heraus, warum dein Kunde dich "umgangen" hat und mach dich ausreichend unentbehrlich, dass das nicht wieder passiert.

Bist du in anderen Geschäftsfeldern auf den betreffenden Subunternehmer angewiesen? wenn nicht, streich ihn von deiner Liste.
Die Friedhöfe sind voll von Leuten, die sich für unersetzlich halten.

Nach diesen Regeln lassen wir in mechanischen Werkstätten Spezialteile anfertigen...

Gruss, Ciccio
 
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