LaTex for the confused... ;-)

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Couples

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Liebe LaTexter,

seit mich vor ein paar Tagen ein weitverbreitetes Programm einer
unbedeutenden Klitsche aus der amerikanischen Stadt Redmond beim
Erstellen einer banalen Beschaffungsliste beinahe in den Wahnsinn
getrieben hat, habe ich mich entschieden: Es muß (La?)Tex sein! ;-)

Wofür soll es verwandt werden?

Ich möchte es für meine Studenten am Wiener Konservatorium
verbindlich vorschreiben, wenn es um die Abfassung von
Seminarprotokollen, Referaten und später der Bachelor- und
Masterarbeiten geht. Und ich selbst möchte es natürlich auch für
alles, was so anfällt nutzen.

Das Problem: Ich bin ein DAU! ;-)

Nach siebenstündigem Stöbern habe ich folgendes kapiert: Tex ist ein
Programm, auf dem andere Programme zur einfacheren Bedienung
aufsetzen(LaTex). Innerhalb dieser Programme gibt es wiederum kleine
Pakete, die spezielle typographische "Verfahrensregeln" (Sprache,
Formeln etc.) bereitstellen. Es gibt einen ganzen Haufen verschiedener
Distributionen und Editoren usw. usf.

Meine Fragen an die Tex-Gemeinde wären:

1) Welches Tex soll ich meinen Studenten (und mir) verordnen? LaTex,
pdfLaTex, LaTeX2e, teTex usw.?

2) Welches dieser genannten läuft auf Win und Mac?

3) Welcher Editor bietet sich an? TeXShop? TextMate?

4) Was ist von Lyx zu halten? "Erleichtert" das die Arbeit
tatsächlich? Oder schränkt es sie ein?

5) Kann man nach TeX Grafiken (hier: Notensatz) übertragen und
einfügen? Und kann man den Ort des Einfügens bestimmen (mittig,
seitlich usw.)?

6) Wie steht es mit der Austauschbarkeit von Dateien? Wie könnte ich
Arbeiten korrigieren? (mit dem Redmond-Mist schiebt man ja einfach hin
und her, kann gleich im Text "verbessern")

7) Welches Buch bietet sich für die ersten Schritte an, und wieviele
Befehle braucht man, wenn man nichts "besonderes" abfassen will?

8) Gibt es Tastaturkürzel für wiederkehrende Befehle? Und wie kann ich diese auf meine Mac-Tasten (F1 bis F11) legen?

9) Wie bekomme ich ein funktionierendes System auf die Reihe, das
möglichst viele der in Frage kommenden Pakete (graphicx, german (alte
Rechtschreibung) etc.) enthält? Oder müßte ich mir diese packages je
nach Anforderung selbst zusammensuchen? Wie bekomme ich TeX diese neuen Pakete "beigebracht"?

10) Ist es problematisch, in einer deutschen Arbeit englische Zitate zu
verwenden? (Habe irgendwo einen Schweizer gesehen, der einen neuen
Befehl zum Umschalten zwischen Griechisch und Deutsch programmiert
hatte...)

und 11) Hiiiiilfeee!!! ;-)

Ich suche also ein Komplettpaket, das auf Mac wie PC läuft, und das
für meine Studenten (und natürlich auch mich!) identisch und deshalb
vergleichbar ist. Und am besten gleich noch einige Vorlagen, aber die
kann man wohl finden...

Schon jetzt herzlichen Dank für Eure Mühe und herzliche Grüße aus
Wien...

Jörg
 
Couples schrieb:
Ich suche also ein Komplettpaket, das auf Mac wie PC läuft, und das
für meine Studenten (und natürlich auch mich!) identisch und deshalb
vergleichbar ist.

Mac:
i-installer + TeXShop
weiter Infos hier: http://unimac.switch.ch/students/latex.de.html

Windows:
MikTex + TexnixCenter
wietere Infos bitte ergooglen

Beides ist "idiotensicher" zu installieren und sollte alles beinhalten was man eigentlich standardmäßig braucht. Zwecks Austauschbarkeit zw. Win und Mac einfach die tex-Files in der Codierung "Iso Latin 1" abspeichern. Der Header sollte dann u.a. folgendes beinhalten:
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}

... damit hab ich überhaupt keine Probleme auf beiden Systemen und kann problemlos auch Umlaute usw. direkt ausschreiben.

"Buchtipp": Diplomarbeit mit Latex
 
Couples schrieb:
Ich möchte es für meine Studenten am Wiener Konservatorium
verbindlich vorschreiben, wenn es um die Abfassung von
Seminarprotokollen, Referaten und später der Bachelor- und
Masterarbeiten geht.
Auweia! Ich bin ja selbst LaTeX-Fan, aber wenn ich es nicht wäre, so wäre ich stinkesauer, wenn man mir vorschreiben würde, es zu benutzen. Die Einarbeitungszeit ist doch recht beträchtlich, wenn man LaTeX wirklich umfassend nutzen will. Desweiteren denke ich: wenn man es anderen zur Benutzung vorschreiben will, sollte man selbst kein DAU, sondern richtig fit in der Materie sein, um Hilfestellungen geben zu können. Aber gut.

1) Welches Tex soll ich meinen Studenten (und mir) verordnen? LaTex,
pdfLaTex, LaTeX2e, teTex usw.?

Das sind keine unterschiedlichen TeXs. LaTeX heißt das Textsatzsystem, LaTeX2e heißt die aktuelle Version davon, teTex heißt ein Paket, welches LaTeX beinhaltet und pdfLaTeX ist ein Tool innerhalb des Paketes, welches statt einer DVI-Datei eben eine PDF-Datei erzeugt.

2) Welches dieser genannten läuft auf Win und Mac?
LaTeX gibt es wohl inzwischen für jedes System.

3) Welcher Editor bietet sich an? TeXShop? TextMate?
Ich benutze TeXShop und bin sehr zufrieden. Leichte Installation, leichte Anwendung.

4) Was ist von Lyx zu halten? "Erleichtert" das die Arbeit
tatsächlich? Oder schränkt es sie ein?
Für viele Standarddinge ist es ok, wenn man mehr und ausgefuchstere Sachen will, ist ein Texteditor wohl besser. Ich habe mich mit Lyx nie so richtig anfreunden können, weil es die Vorteile des LaTeX-typischen Arbeitens wieder untergräbt.

5) Kann man nach TeX Grafiken (hier: Notensatz) übertragen und
einfügen? Und kann man den Ort des Einfügens bestimmen (mittig,
seitlich usw.)?
Ja, natürlich. Geht alles. Es gibt für Notensatz übrigens auch MusicTex. Damit kann man direkt in TeX Noten schreiben. Es ist allerdings sehr kryptisch.


6) Wie steht es mit der Austauschbarkeit von Dateien? Wie könnte ich
Arbeiten korrigieren? (mit dem Redmond-Mist schiebt man ja einfach hin
und her, kann gleich im Text "verbessern")

LaTeX-Dokumente kann man relativ problemlos untereinander austauschen. "relativ" wegen unterschiedlicher Zeichenkodierungen auf unterschiedlichen Systemen.

7) Welches Buch bietet sich für die ersten Schritte an, und wieviele
Befehle braucht man, wenn man nichts "besonderes" abfassen will?

Es gibt bei den LaTeX-Paketen meist gleich ein kleines Handbuch (in LaTeX geschrieben) dazu (als Datei natürlich). Das ist für den allerersten Anfang ganz gut.

8) Gibt es Tastaturkürzel für wiederkehrende Befehle? Und wie kann ich diese auf meine Mac-Tasten (F1 bis F11) legen?

Das reine LaTeX läuft ja auf der Konsole. Wie mit Tastenkürzeln umgegange wird, ist Sache des Editorprogrammes. Im Falle von TexShop kann man problemlos Kürzel einstellen. Einfach im Menü nachgucken.

9) Wie bekomme ich ein funktionierendes System auf die Reihe, das
möglichst viele der in Frage kommenden Pakete (graphicx, german (alte
Rechtschreibung) etc.) enthält? Oder müßte ich mir diese packages je
nach Anforderung selbst zusammensuchen? Wie bekomme ich TeX diese neuen Pakete "beigebracht"?

Ich mußte bislang noch kein Paket dazuinstallieren. Es war alles dabei. Sowohl bei emTeX (unter MS-DOS), als auch teTeX (Linux), meinem LaTeX unter Windows und jetzt auf dem Mac auch.

und 11) Hiiiiilfeee!!! ;-)

Ich suche also ein Komplettpaket, das auf Mac wie PC läuft, und das
für meine Studenten (und natürlich auch mich!) identisch und deshalb
vergleichbar ist. Und am besten gleich noch einige Vorlagen, aber die
kann man wohl finden...

Für jedes System ein entsprechendes Paket installieren. Es wird keine Probleme mit der Kompatibilität geben. Bis auf eine Sache, aber die ist nicht LaTeX-typisch: unter Windows wird das Ende einer Zeile anders gekennzeichnet als unter Unixbetriebssystemen (wozu ja auch MacOS gehört). Ein auf einem Unixrechner geschriebenes Dokument in Notepad unter Windows zu öffnen macht keinen Spaß, weil dann alles in einer Zeile erscheint. (Ich meine den Quelltext, DVI- und PDF-Dateien bleiben in der Formatierung natürlich komplett erhalten.)

herzliche Grüße aus
Wien...

Schöne Grüße aus Leipzig...
 
Hallo Rajmund,

herzlichen Dank für Deine Antwort! Das heißt, das ich mit 2e (oder teTex, das auch diese 2e-Version beinhaltet??) und TeXShop soweit gut beraten wäre? Will nix weltbewegendes damit veranstalten (bzw. meine Studis), sondern einfach gut gesetzte Arbeiten erzielen.

Und danke für den Hinweis mit dem "stinkesauer"...ich werde noch mal schauen, wie ich sie überzeugen kann, anstatt "per ordre di Mufti" TeX verbindlich vorzuschreiben... ;-)

Übrigens: Eines meiner größten Musikerlebnisse war Olivier Latry mit Messians Gesamtwerk in Bonn seinerzeit einmal... ;-)

Gruß

Jörg
 
Ich kann es nicht beschwören, aber ich glaube, man bekommt LaTeX seit einigen Jahren nur noch in Version 2e. Man kann wirklich nichts falsch machen. Aber gut wäre auf jeden Fall, den Studis eine von Dir selbst erstellte Vorlage mitzuliefern, so daß diese notfalls noch mit Copy&Paste vorwärts kommen.

Nur aus Interesse: In welchem Themengebiet werden sich denn die Arbeiten bewegen?

Latry hat letztens hier im Gewandhaus gespielt - ich konnte leider nicht da sein, wegen eigener Verpflichtungen :-(

Gruß
 
LaTeX den Studenten vorschreiben klingt anfangs recht hart, aber da man am Konservatorium wenn ich mich recht entsinne nunmal auch recht hohe Ansprüche an die musikalische Begabung hat, so sollte es eigentlich auch ok sein, wenn die Studenten mit LaTeX ihre Arbeiten erstellen müssen. Nicht, weil es schön aussieht, sondern wegen der Noten-Darstellung mit MusiXTeX und Konsorten...
 
Hallo Meister Lampe,

je mehr ich versuche, durch die Materie durchzusteigen, desto mehr Zweifel kommen mir an meinem "Verordnungs-Plan"... ;-)

Auch an Rajmund: Herauskommen sollen einfache Referate, Protokolle von Hörseminaren, und später richtige Bachelor/Masterarbeiten. Zum Thema Musiksatz @Meister Lampe: Ich habe mir mal in MusicTex gesetzte Stücke angesehen, und leider sind die wirklich kaum "genießbar" (sie fühlen sich etwas an, wie Text mit Word...sorry für den Vergleich *g). Das einzige Programm, das wohl in diesem Bereich etwas taugt, ist Score, und auch auch bin ich DAU. D.h. der Plan ist, die Notenbeispiele in Finale/Sibelius/Encore zu verfassen, und dann nach Tex zu importieren...das müßte vielleicht gehen.

Ansonsten bin ich so klug als wie zuvor: Soll ich mit i-Installer arbeiten? Oder MacTex? Oder iss das dasselbe...? Und hat TexShop einen Speicherbug, der erst in der neuen Version fürs neueste OS X behoben ist (wobei ich bei meinem alten 10.4 bleiben möchte)? Und....oder.....auauaua, ich hab KEINEN plan mehrwassollichnurtunhiilfewoistderanfang??? ;-)

Herzliche Grüße

Jörg
 
Hier gibt es Infos zur Installation von Latex. Dort steht auch drin, was man idealerweise zu Beginn mal installiert etc. (über i-installer).

Und hier haben wir gerade eine aktuelle Diskussion laufen zu Einsteigerfragen, die Du aber vermutlich schon gesehen hast. Dort gibt es auch Literatur-Tipps.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich hab immer wieder versucht in diese Systeme (LaTex, Lilypond fuer Notenschreiben) reinzukommen ... Tutorials und Templates runtergeladen, getippt, probiert - und frustriert ob der unverstaendlichen Fehlermeldungen immer wieder aufgegeben. Hilfestellungen aus dem Usenet waren auch so verfasst, dass ich nichts damit anfangen konnte.
Aber ich hatte auch keinen Professsor, den ich fragen konnte ...
 
Meister Lampe schrieb:
...aber da man am Konservatorium wenn ich mich recht entsinne nunmal auch recht hohe Ansprüche an die musikalische Begabung hat, so sollte es eigentlich auch ok sein, wenn die Studenten mit LaTeX ihre Arbeiten erstellen müssen.

Das klingt in meinen Ohren irgendwie überhaupt nicht logisch. :) Meiner Erfahrung nach haben viele Musikstudenten recht wenig mit Computern am Hut, was alle Anwendungen außerhalb von Internet, Mail, ein kleines bißchen Textverarbeitung angeht. Ich vermute, daß Studenten mehr naturwissenschaftlicherer bzw. mathematischerer Studiengänge einen leichteren Zugang zu solchen Sachen wie LaTeX haben.

Meister Lampe schrieb:
Nicht, weil es schön aussieht, sondern wegen der Noten-Darstellung mit MusiXTeX und Konsorten...

Gerade bei Noten ist es wichtig, daß sie gut lesbar sind (darum geht es ja bei LaTeX vor allen Dingen). MusicTeX ist ganz nett, kommt aber meiner Erfahrung nach ganz schnell an Grenzen, die nur mit sehr unverhältnismäßig hohem Aufwand zu überwinden sind. Insofern denke ich, daß MusicTeX zu den (freilich leider kommerziellen) Programmen wie Finale, Sibelius usw. keine ernsthafte Alternative ist. Das Exportieren der Noten aus diesen Programmen als PostScript und Wiedereinfügen ins LaTeX-Dokument ist freilich möglich, aber nicht intuitiv. Deshalb - wie schon gesagt - würde ich computerunerfahrene Musiker nur ungern dazu drängen wollen. Motivieren schon, aber nicht verpflichten.
 
Hi.

um mal beim Stichwort "Notensatz" zu bleiben: Unter www.klemm-music.de gibt es Finale Notepad als freie Download-Version für Win und Mac. Vielleicht kannst Du damit auch etwas anfangen?

Wenn Latex für die Studenten verbindlich sein sollte, dann musst Du aus meiner Sicht in Vorleistung gehen, sprich: Linksammlung mit Tutorials und Downloads zur Verfügung stellen. Dazu Vorlagen, mit denen die Studenten arbeiten können. Von Null aus anzufangen ist bei Latex frustrierend.

Gruß
S
 
Hmm, imo kann man und sollte man das bei einem Konservatorium nicht als Pflicht voraussetzen. Das kannste eventuell bei nem technischen Studium machen .. aber sonst?!?! Latex ist meist frickelarbeit. Viel lesen und probieren.
 
Nochmal zum Thema Noten in LaTeX einfügen: Es kann dabei sicherlich nur um kleinere Notenbeispiele gehen, da ja als Bild eingefügt wird. Also Seitenumbrücke zwischen Notenzeilen u.ä. sind natürlich dann nicht denkbar. Das aufwändige dran ist, daß man dann immer wissen muß, welche Notenabschnitte noch wohin passen und wo LaTeX vermutlich auf ne neue Seite gehen wird usw. U.u. ist hier das leichtere Verfahren: getrenntes Ausdrucken, Einkleben der Notenbeispiele und nochmal kopieren.

Und: es gibt doch meist einen Kurs über das Schreiben von Arbeiten. Wie wäre es, einen kleinen Einführungskurs zu LaTeX zu organisieren?
 
Hallo,

zu 1)
http://www.dante.de/tex/
http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/html/uebersicht.html

zu 2)
http://www.dante.de/faq/de-tex-faq/html/woher.html

zu 3)
TeXShop ist für den Anfang nett (TeXniccenter: naja, wer es mag), mehr Möglichkeiten bieten Emacs(-Derivate) mit AUCTeX und RefTeX:
Für den Mac:
http://aquamacs.org/
http://www.emacswiki.org/cgi-bin/wiki/AquamacsEmacs

Für Windows ist die Installation etwas umständlich, hier eine gute Anleitung:
www.uwe-siart.de/typografie/siart_emacs.pdf

zu 4)
Kann man nicht pauschal beantworten. Ich kam damit nicht klar (Physikerin), ein Bekannter von mir (Historiker) schwört darauf.

zu 5)
Hatte ich Dir schon geschrieben, ja, Bilder kann man einfügen, steht in jeder Einführung drin, wie es geht.

zu 6)
Entweder als pdf und Anmerkungen einfügen, oder besser: ausdrucken und auf Papier lesen. Auf dem Monitor übersehe ich die Hälfte aller Fehler, ich kenne viele, denen es nicht anders geht.

zu 7)
Siehe LaTeX-Kurzbeschreibung.

zu 9)
Die beiden genannten Pakete sind Bestandteil jeder Standard-Installation. Allerdings würde sich statt german babel anbieten, wenn englische Zitate in den Text sollen. Wie Pakete installiert werden, steht z. B. in der dante-FAQ. Es gibt wirklich kaum Standard-Fragen, die dort nicht beantwortet sind.

zu 10)
Kein Problem, siehe 9, babel.

Fragen zu den einzelnen Paketen sind in der Regel in der Dokumentation der einzelnen Pakete beschrieben. Bei installierter LaTeX-Distribution "texdoc Paketname" im Terminal eingeben.

Zur Musiknotation:
ich kenne mich nicht mit Musiknotation aus, aber habe gelesen, dass LaTeX-Fans häufig Lilypond empfehlen. Es ist anscheinend auch möglich, die Notation in LaTeX-Dokumente zu integrieren.
http://lilypond.org/doc/v2.8/Docume...eX-and-music.html#Integrating-LaTeX-and-music

Allgemein:
Will man LaTeX verwenden, ist es notwendig, viel zu lesen. Der Vorteil hierbei ist, es gibt eine Vielzahl geeigneter Dokumente im Internet zu finden.

Rajmund schrieb:
Nochmal zum Thema Noten in LaTeX einfügen: Es kann dabei sicherlich nur um kleinere Notenbeispiele gehen, da ja als Bild eingefügt wird. Also Seitenumbrücke zwischen Notenzeilen u.ä. sind natürlich dann nicht denkbar. Das aufwändige dran ist, daß man dann immer wissen muß, welche Notenabschnitte noch wohin passen und wo LaTeX vermutlich auf ne neue Seite gehen wird usw. U.u. ist hier das leichtere Verfahren: getrenntes Ausdrucken, Einkleben der Notenbeispiele und nochmal kopieren.

Nicht zwangsläufig, siehe Lilypond.

Eine grundsätzliche Frage: Ist es notwendig, dass man genau bestimmen muss, wo ein Notenbeispiel steht? Ist das nicht wie eine erläuternde Grafik zu sehen, die wie Gleitumgebungen allgemein verschoben werden können?

Grüße,

tasha
 
Nur zum Verständnis: Du willst dich und alle deine Studenten von Word wegbringen, weil du nicht imstande bist, in Word eine Liste zu schreiben? Und statt dessen auf TeX umstellen? Das verspricht ein echtes Abenteuer zu werden ..

Wenn du wirklich so eine Veränderung durchdrücken willst, musst du erstens ein TeX-Experte sein - der du nicht bist - und zweitens verdammt gute Argumente für die Umstellung haben - die du nicht hast. Was willst du deinen Studenten denn erzählen? "Word ist irgendwie bäh, Microsoft ist irgendwie doof, und TeX ist irgendwie besser"? Wenn du deinen Studenten eine TeX-Umschulung zumuten willst, solltest du einleuchtende Gründe nennen. Mit Microsoft-Bashing von anno 1998 wirst du dich nur als Fakultätskauz profilieren (die akademische Variante des Dorfdeppen).

Wie steht es mit der Austauschbarkeit von Dateien? Wie könnte ich Arbeiten korrigieren? (mit dem Redmond-Mist schiebt man ja einfach hin und her, kann gleich im Text "verbessern")
So ein Redmond-Mist aber auch - ein Kommentarsystem, das einfach und plattformunabhängig funktioniert. Wenn du eingereichte Arbeiten direkt in der Datei kommentieren willst, würde ich mich gleich von der TeX-Idee verabschieden. Da gibt's nichts Besseres als Word, und das ist nun mal ein Fakt.

Wie verbreitet ist denn TeX überhaupt in den Musikwissenschaften? Ich weiß ja nicht, was Musik-Fachzeitschriften so für Formate wollen, aber wenn die Verlage wie in anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen nur RTF oder DOC akzeptieren, werden deine Studenten das TeX-Wissen, mit dem du sie belasten willst, nie wieder im Leben brauchen. Und was wollen die anderen Lehrkräfte von euren Studenten haben? Oder hast du die Macht, Software und Formate per Dekret anzuordnen?

Vor allem musst du vor der Umstellung in TeX-Fragen absolut standfest werden - und zwar auf beiden Plattformen. (Linux schließe ich hier aus, denn wer Linux benutzt, wird sich selber helfen können.) Dass du irgendwann vielleicht die Installationspakete und Editoren für Macs kennst, reicht ja nicht, denn die meisten Studenten dürften Windows-Laptops haben. Oder willst du deinen Studenten zugleich mit TeX auch Macs verordnen?

Kurz: das alles klingt nach einer Schnapsidee um Mitternacht. ;)
 
Tristam Brandy schrieb:
...denn die meisten Studenten dürften Windows-Laptops haben.
Gerade in kreativen Bereichen, wozu die Musik zählt, sind Macs eher verbreitet.
Desweiteren wurde hier im Forum schon oft diskutiert und festgestellt, daß Word bei umfangreicheren Arbeiten echt Probleme hat. Da ist LaTeX unverwüstlich. Mit LaTeX konnte man schon unter MS-DOS tausendseitige Dokumente erstellen.
 
Hallo Rajmund,

Rajmund schrieb:
Das Exportieren der Noten aus diesen Programmen als PostScript und Wiedereinfügen ins LaTeX-Dokument ist freilich möglich, aber nicht intuitiv.

Hm, wenn ich ein Bild in das Editorfenster von Aquamacs ziehe, fügt der mir den Befehl \includegraphics mit richtigem Pfad zum Bild ein. Ich finde das recht intuitiv. Man muss sich nur noch merken, wie der Befehl zum Einfügen einer figure-Umgebung ist bzw. den richtigen Menüeintrag im Editor finden. Das ist bei anderer Software nicht anders. Und Grafiken exportieren muss man auch bei der Benutzung von herkömmlicher „Textverarbeitung“.

Grundsätzlich damit ich nicht falsch verstanden werde:
Ich will hier nicht dafür plädieren, den Studierenden etwas vorzuschreiben, mir geht es nur darum, ob LaTeX grundsätzlich geeignet ist, den Rest muss jeder selbst entscheiden.

Grüße,

tasha
 
tasha schrieb:
Hm, wenn ich ein Bild in das Editorfenster von Aquamacs ziehe, fügt der mir den Befehl \includegraphics mit richtigem Pfad zum Bild ein. Ich finde das recht intuitiv.
Hervorragend, das wußte ich gar nicht. Mit TeXShop geht das sogar auch, wie ich gerade festgestellt habe :-D
Dennoch: Ich habe in der Vergangenheit bei Grafiken immer arg zu kämpfen gehabt, daß die dann auch ordentlich angeordnet werden.
 
Tristam Brandy schrieb:
Wie verbreitet ist denn TeX überhaupt in den Musikwissenschaften? Ich weiß ja nicht, was Musik-Fachzeitschriften so für Formate wollen, aber wenn die Verlage wie in anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen nur RTF oder DOC akzeptieren, werden deine Studenten das TeX-Wissen, mit dem du sie belasten willst, nie wieder im Leben brauchen.

Ist das wirklich so? Nur RTF oder DOC? So langsam verstehe ich auch, wieso dann einige Leute auf diversen Universitätsinstituts-Seiten tatsächlich die Nerven haben, Dokumente (Klausurlisten, Termine, Informationen) als DOC statt als pdf zu veröffentlichen - das scheint eine wirklich tiefsitzende Unsitte in geisteswissenschaftlichen Kreisen zu sein.....

Davon, dass sich inzwischen bei mir die Meinung herausgebildet hat, dass in diesen Fakultäten IT-Technisch gesehen nur Stümper sitzen, die nicht einmal eine Online-Anmeldung zu Seminaren o. Ä. hinbekommen will ich jetzt hier gar nicht erst anfangen.....


Naja war zwar bisschen abseits vom eigentlichen Thema aber ich musste mir da einfach mal Luft machen :)


Zum Thema: Ich denke nicht, dass du dir mit deinem Plan einen grossen gefallen tun wirst, zumindest nicht in deiner derzeitigen Situation. Ich würde dir raten, einfach privat die nächsten Jahre LaTeX zu nutzen und dich so langsam aber sicher zum Experten zu entwickeln. In der Zeit wirst du genügend Gelegenheit haben zu erkennen, ob LaTeX sich tatsächlich für dein gewünschtes Einsatzgebiet eignet. Wenn du dann über das nötige Fachwissen verfügst und erkennst, dass sich LaTex tatsächlich für die Umsetzung deiner Ziele eignet, dann verfügst du inzwischen sicherlich über die nötigen Kenntnisse und bist dann auf jeden Fall auf der sicheren Seite wenn es dann darum geht, LaTeX tatsächlich für deine Studenten verbindlich zu machen.

In deiner jetzigen Situation (keine Ahnung von TeX, auch keine wirklichen Argumente dafür usw., keine Kenntniss, ob es für dein EInsatzgebiet überhautpt geeignet ist usw.) denke ich, wäre es einfach nur für alle frustrierend, wenn du LaTeX verbindlich vorschreiben würdest.


Tobi

P.S.: Und das ganze sage ich dir als absoluter TeX-Fan, denn man sollte einfach einsehen, dass die eigene Lösung nicht automatisch auch für alle andern das Optimum darstellt.

P.P.S.: Auf jeden Fall solltest du aber schleunigst damit Anfangen, LaTeX für dich persönlich kennen zu lernen, denn sollte es sich tatsächlich bewähren, dann würdest du etwas absolut geniales verpassen, dass du dann sicher niemals wieder missen möchtest!
 
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