Latex, BibDesk und geisteswissenschaftliche Arbeit

Rince77

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Moin!

Nachdem ich nun den ganzen Nachmittag damit zugebracht habe, wende ich mich hoffnungsvoll an Euch:

Ich schreibe eine geisteswissenschaftliche (politikwissenschaftliche) Seminararbeit. Das Format von Latex usw. habe ich inzw. raus, ich bin grad dabei, mich in das Literaturverzeichnis einzuarbeiten.

Meine Knackpunkte:

1. Ich benötige für Zitate nach dem Zitat eine hochgestellte, im Text fortlaufende Ziffer, welche dann als Fußnote auf die entsprechenden Literatur hinweist, also Fuß- und keine Endnoten. Wie mache ich das mit BibDesk?

2. Ähnliches Problem: Wie erstelle ich die Kurzform von Quellenangaben? Angenommen ich zitiere zwei- oder dreimal das selbe Buch, ist es ja sinnlos, jedesmal die volle Quellenangabe hinzuschreiben. Reicht da einfach ein Kurzeintrag in BibDesk?

3. Im Literaturverzeichnis im Anhang der Seminararbeit benötige ich die gesamten Quellen, aber ohne die Nummern der Fußnoten, die in der Arbeit genutzt wurden. Wie gehts das?

4. Bei zwei Autoren muss ich die beiden so in den Quellenangaben benennen:

Horkheimer, Max / Theodor W. Adorno

es erscheint aber im Literaturverzeichnis nur so:

Max / Theodor W. Adorno Horkheimer.

Das is ja nicht so richtig... ;)



Falls ich euch zu sehr auf die Nerven gehe, reicht auch ein Link zu nem guten BibDesk Tutorial, es sollte aber Deutsch sein, da ich auch auf deutsche Weise von meiner Uni her zitieren muss.

Oder habe ich etwa den ganzen Sinn von BibDesk nicht verstanden? Im Prinzip könnte ich ja auch alles manuell machen, bei ner Seminararbeit ist die Literatur ja noch nicht so umfangreich...? Der Nachteil ist dann halt, ich bekomme nicht automatisch ein Literaturverzeichnis am Ende aufgeführt oder?

EDIT:

Ich hänge noch ein zweites Problem dran:

Ich benötige ein Inhaltsverzeichnis in der Form:

A. Einleitung
1.Fragestellung und Forschungsstand
2. Aufbau

B. Haupteil
1. ...
1.1 ...

C. Schlussbetrachtung

D. Literaturverzeichnis

Ich bekomme aber nur:

1. Einleitung
1.1 Fragestellung
usw.

\documentclass[smallheadings,oneside,12pt,a4paper,0headlines,onecolumn,titlepage,DIVcalc,parident,pdftex]{scrreprt}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[applemac]{inputenc}
\usepackage{natbib}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{microtype,fixltx2e,mparhack}
\usepackage{setspace}
\onehalfspacing
\pagestyle{plain}
\typearea[current]{current}

Das mal meine Angaben, um (etwas) Klarheit zu schaffen...

DANKE!! :cake:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bin mir gar nicht so sicher ob das alles überhaupt geht was du so brauchst. Und wenn es möglich ist, dann ist mit Sicherheit nicht so einfach zu machen. Die Zitierweise in den Geisteswissenschaften ist wohl ein Grund wieso die meisten wissenschaftlichen Arbeiten dort nicht mit LaTeX erstellt werden. LaTeX und BibTeX (BibDesk ist nur ein Programm dass die Verwaltung von BibTeX erleichtert) sind von Informatikern entwickelt worden und verwenden dementsprechend die dort übliche Zitierweise als Standard.

Für BibTeX kannst du aber eine Style-Datei angeben die die Darstellung der Referenzen vorgibt. Du müsstest also ein passende Style-Datei im Internet finden oder selbst erstellen (was bestimmt recht lange dauert).

Uwe
 
Rince77 schrieb:
4. Bei zwei Autoren muss ich die beiden so in den Quellenangaben benennen:

Horkheimer, Max / Theodor W. Adorno

also so oder so hieße es:

"Horkheimer, Max / Adorno, Theodor W."
(oder umgekehrt Vorname-Nachname. Gemischt ist nix. ;))

Dies nur nebenbei, als Tip. ;)

Gruß tridion
 
also so oder so hieße es:

"Horkheimer, Max / Adorno, Theodor W."
(oder umgekehrt Vorname-Nachname. Gemischt ist nix. ;))

Dies nur nebenbei, als Tip. ;)

Gruß tridion

Ich weiß, es regt mich auch auf, aber unsere Dozenten wollen das so haben, wie ich es oben geschrieben habe... :mad:
 
Also ich bin mir gar nicht so sicher ob das alles überhaupt geht was du so brauchst. Und wenn es möglich ist, dann ist mit Sicherheit nicht so einfach zu machen. Die Zitierweise in den Geisteswissenschaften ist wohl ein Grund wieso die meisten wissenschaftlichen Arbeiten dort nicht mit LaTeX erstellt werden. LaTeX und BibTeX (BibDesk ist nur ein Programm dass die Verwaltung von BibTeX erleichtert) sind von Informatikern entwickelt worden und verwenden dementsprechend die dort übliche Zitierweise als Standard.

Für BibTeX kannst du aber eine Style-Datei angeben die die Darstellung der Referenzen vorgibt. Du müsstest also ein passende Style-Datei im Internet finden oder selbst erstellen (was bestimmt recht lange dauert).

Uwe

Ja, die Befürchtung habe ich auch! Als alternative bleibt mir eben noch Word:Mac...:hamma:
 
Hallo,

zunächst: natürlich kann man mit LaTeX / BibTeX fast alles machen. Auf Wunsch schicke ich Dir gern meine Vorlagen zu (Philosophie, Geschichte und Literaturwissenschaften). Stichwort: Jurabib.

Die Zitation Horckheimer, Max / Theodor W. Adorno ist definitiv falsch und wird mit Sicherheit auch von keinem Dozenten so gefordert (ausser fürs Lehramt - da ist alles möglich). Im übrigen gibt es für die Literaturangaben DIN-Normen.

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zitation Horckheimer, Max / Theodor W. Adorno ist definitiv falsch und wird mit Sicherheit auch von keinem Dozenten so gefordert (ausser fürs Lehramt - da ist alles möglich).

Peter

Abgesehen davon, dass Du grundsätzlich und im Sinne einer stringenten Argeumentaton Recht haben magst lehrt die Realität das exakte Gegenteil. Ich war länger an einer Fakultät, wo es unter 8 Professoren nicht möglich war, eine gemeinsam akzeptierte Zitierrichtlinie zu erstellen.... bei den Göttern macht jeder was er will. Und wenn dann noch die einschlägigen Publikationen dazu kommen, wird es ganz absurd. Jeder macht was er will und hat natürlich die einzig richtige, quasi gottgegebene Zitiervorschrift.

Aus dieser Situation heraus ist eine Lösung a la Bibtex oder (wenn Du Word für Windows unter Parallels oder auf einem anderen Rechner nutzt) Bibliographix mit Word lebensrettend, weil die Literaturverzeichnisse für unterschiedliche Publikationen automatisch angepasst werden können.
 
Hallo miteinander,

bevor das hier aus dem Ruder läuft, muß ich doch als Geisteswissenschaftler eine Lanze für LaTeX brechen, vor allem weil die genannten Literaturvorgaben durchaus gut zu verwirklichen sind.

@Rince77:

Die Probleme, die Du hast, liegen nicht in erster Linie an BibDesk. Schau Dir mal das Paket Jurabib an, damit müßtest Du Deine Vorgaben gut umsetzen können. Gut wäre auch, wenn Du ein Minimalbeispiel posten würdest, dann kann dir noch viel mehr geholfen werden.

Zu Deinem ersten Punkt kann ich leider nichts sagen, weil mir nicht ganz klar ist, wie Du das meinst.

Zu 2: Jurabib stellt Dir die Möglichkeit bereit, ein Kurzzitat zu definieren. Ein Eintrag in Deiner bib-Datei könnte z.B. wie folgt aussehen:

@Book{Benecke,
author = {Hans Benecke},
title = {Die Seepolitik der Aitoler},
address = {Hamburg},
year = 1934,
shortauthor = {Benecke},
shorttitle = {Seepolitik}
}

Wenn Du in der Präambel jurabib auf folgende Weise lädst

\usepackage[citefull=first]{jurabib}

wird Dein erstes Zitat immer als Vollzitat erscheinen (Benecke, Hans: Die Seepolitik der Aitoler, Hamburg 1934), und mit dem Befehl \citetitle[S. soundso]{Benecke} kannst Du dann Zitat mit Kurztitel erzeugen: Benecke: Seepolitik, S. soundso.

zu 3: am Schluß das Kommando

\bibliography{Datei.bib}

zu 4:

author = {Max Horkheimer and {Theodor W.} Adorno}

Nicht aufgeben, LaTeX ist literaturtechnisch _der_Gral_ für einen Geisteswissenschafter!! (Meiner Meinung und Erfahrung nach... ;) )

Grüße,

Peisistratos
 
Ich war länger an einer Fakultät, wo es unter 8 Professoren nicht möglich war, eine gemeinsam akzeptierte Zitierrichtlinie zu erstellen.... bei den Göttern macht jeder was er will. Und wenn dann noch die einschlägigen Publikationen dazu kommen, wird es ganz absurd. Jeder macht was er will und hat natürlich die einzig richtige, quasi gottgegebene Zitiervorschrift.

Da stimme ich Dir zu… Doch wie Du gesagt hast: z.B. mit jurabib und ein wenig Kompromissbereitschaft sollte das Problem zu lösen sein. An der Fernuni Hagen klappt das zumindest im Fachbereich Kultur- und Geisteswissenschaften sehr gut.

Peter
 
Hallo miteinander!

Also, ersteinmal zum Zitieren: Wie ich oben schon geschrieben habe, mich verwundert es aus, und ich werde das jetzt auch nach DIN - Normen durchziehen ;)

Peisistratos schrieb:
Zu Deinem ersten Punkt kann ich leider nichts sagen, weil mir nicht ganz klar ist, wie Du das meinst.

Ich meinte folgendes: Im Moment setzt mir Latex einfach eine Zahl in eckigen Klammern hinter mein Zitat ("...blablabla" [1] ) und die Quellenangabe zum Zitat erscheint erst im Literaturverzeichnis.
Was ich benötige, ist jedoch eine hochgestellte Zahl nach dem direkten/indirekten Zitat und dann in der Fußnote auf der gleichen Seite die Quellenangabe.
Also ungefähr so:





Ein Minimalbeispiel werde ich heute abend noch oder morgen posten!

Soweit erstmal Danke für eure Hilfe!
 
In Jurabib geht das mit \footcitetitle[S. soundso]{bla}. Dieser Befehl ist ein Kombination von Fußnote mit Zitat.

Grüße, Pesistratos
 
"Horkheimer, Max / Adorno, Theodor W."
(oder umgekehrt Vorname-Nachname. Gemischt ist nix. ;))

Bist du dir da sicher? Unsere Profs sagen zu uns auch immer:
Der erste Autor im Format "Nachname, Vorname", danach gehts mit "Vorname Nachname" weiter.
Bei allen Quellenangaben mussten wir es so angeben. Hat sich das vllt. in der Vergangenheit mal geändert?
 
ich kann nur sagen, wie es bei uns auf der Uni (Geisteswissenschaft) gehandhabt und verlangt wurde - und es ist auch, rein sprachwissenschaftlich, logisch. ;)
Die andere Schreibweise hätte mein Prof nie akzeptiert: und der war sehr genau. :D

Gruß tridion
 
wenn du eine grundlegende vorlage brauchst, mit der du schonmal jurabib eingebunden hast (muss natürlich installiert sein) und die entsprechende zitierregel nach oxford oder chicago drin ist, schreib mir mal ne PM, dann schick ich dir meine vorlage, mit der habe ich gerade erste eine magisterarbeit für nen freund in archäologie gesetzt. meine eigene arbeit und die eines kumpels in filmwissenschaften, sowie noch so manche andere... sollte also den meisten profs genügen. im notfall druckst du einfach mal einen teil als pdf aus und fragst den prof, ob es so recht ist...
 
Erstmal Danke an alle, besonders an Peterg!!!

Ich versuche morgen mal, jurabib einzubinden, bisher bringt mir das noch nicht viel mehr als Fehlermeldungen...

Ich melde mich, wenns weiter geht! :)
 
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