Zur Geschwindigkeit: 2-4 MB/s sind realistisch. Dabei ist es unerheblich, ob die LAN-Anbindung Gigabit ist oder nicht, da auch ein 100 MBit-Lan nicht im entferntesten ausgelastet wird.
Außerdem möchte ich potentielle Käufer nochmal ausdrücklich warnen. Ich hatte oben schon von der Problematik AFP 2.x vs. 3.x gesprochen. Diese Information sollte man _unbedingt_ einholen, bevor man zum Kauf schreitet, wenn man die Platte an einem Mac verwenden will.
Als Ergänzung zitiere ich mich mal selbst aus einem Beitrag für ein anderes Forum, den ich geschrieben hatte, nachdem ich mir einen NAS gekauft hatte:
Nachdem ich immer häufiger von verzweifelten Käufern einer LAN-Disk lese, die an der Konfiguration/Nutzung scheiten (und ich auch zu dieser Gruppe gehörte), halte ich es für sinnvoll, mal eine generelle Warnung auszusprechen:
Was können LAN-Disks und was können sie nicht?
Das Angebot klingt verführerisch: Eine externe Festplatte mit Ethernet-Anschluß. Alle mp3-Files und/oder Fotos für alle Rechner im Netz zugänglich, einfacher Datenaustausch, quasi ein Server für das Heimnetzwerk, einfach über ein Web-Interface zu konfigurieren.
Die Funktionsweise der LAN-Disks (oder Ethernet-Disks oder Network Attached Storage oder NAS) ist folgendermaßen: Ein abgespecktes Betriebssystem befindet sich auf einem ROM-Baustein in der LAN-Disk. Zwei Versionen sind z.Zt. im Handel: "Embedded Linux" oder "Embedded Windows". Dadurch kann der LAN-Disk eine IP zugewiesen werden (auch über DHCP) und sie verhält sich wie ein Rechner im Netz.
So weit, so gut. Jetzt zu den Problemen, die aus dieser Konfiguration entstehen:
1) Die Datenübertragung der Embedded-Betriebssysteme ist unglaublich langsam: Nutzer berichten übereinstimmend von 2- max. 4 MB/s, trotz schneller Platten und einer 100 Mbit/s-Ethernet-Verbindung.
2) Viele der LAN-Disks können kein AFP und müssen über SMB angesprochen werden. Dabei entsteht regelmäßig das Problem, daß Sonderzeichen in Dateinamen und lange Dateinamen dazu führen, daß die entsprechende Datei nicht übertragen wird.
Alle mir bekannten LAN-Disks, die AFP beherrschen, können nur die Version 2.x, was ebenfalls zu Kollisionen mit der Dateinamenlänge und den Sonderzeichen führt und die max. Dateigröße auf 2 GB reduziert.
Bei "Embedded Linux" LAN-Disks werden die betroffenen Dateien einfach nicht übertragen, ohne jede Warnung o.ä. Dies ist noch der günstigere Fall, "Embedded Windows" stellt, wenn es auf eine solche Datei stößt, die gesamte Übertragung einfach ein.
3) Unter OS X ist die Rechtevergabe bei Medien, die von mehreren Rechnern/Usern benutzt werden, überlebenswichtig. Hier hat man jedoch bei den LAN-Disks keine Chance. Die einzige Manipulationsmöglichkeit besteht durch das Web-Interface und man hat genau die Möglichkeiten, die hier vorgesehen sind - also keine. Daran kann man auch nichts ändern, man kann nur auf ein Firmware-Update warten, das die eigenen Bedürfnisse vielleicht erfüllen wird. . .
Alles dies führt dazu, daß LAN-Disks, wenn überhaupt, nur für ganz spezielle Anwendungsgebiete sinnvoll sind - und das steht natürlich nicht auf der Verpackung!
Ich denke, daß in den allermeisten Anwendungsfällen ein alter Mac (monitor- und tastaturlos, über teleport oder Remote Desktop gesteuert) nicht nur die wesentlich sinnvollere, sondern auch billigere Variante ist.
Gruß,
Florian