Kurze Übersicht über die Zollfragen US Import

Ich klink mich hier auch mal ein. Ich plane ein Autoradio über ebay.com zu kaufen. Das Gerät mit einem Gegenwert in Deutschland von 399€ kostet bei eBay.com gerade mal 235€ (gebraucht bzw. fast neu). Würde ich das ganz nun mit 2% Zoll und den 19% USt. rechnen würde ich immer noch auf 280€ kommen was auch noch ein guter Preis ist. Auch 300€ wären noch ein guter Preis für das Gerät.

Das Problem liegt aber darin: Wenn der Verkäufer das Gerät mit einem Warenwert von 315$ deklariert, was macht der Zoll dann wenn er im Netz recherchiert und feststellt dass ein Gerät in dem Zustand in Deutschland umgerechnet 542$ kostet? Hab ich dann die Möglichkeit den Zahlungsbeleg vorzulegen um den Warenwert von 315% zu beweisen?
 
Artaxx schrieb:
Hab ich dann die Möglichkeit den Zahlungsbeleg vorzulegen um den Warenwert von 315% zu beweisen?
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Ja, unbedingt. Wenn die Abwicklung über Dein lokales Zollamt läuft, dann wollen die Beamten von Dir ohnehin einen Zahlungsnachweis sehen, massgeblich ist dort das, was Du nachweislich gezahlt hast, nicht der Neuwert hierzulande (der ja bereits den Zoll und Einfuhrumsatzsteuer beinhaltet).

-- Markus
 
Und der Zollwert ist auch bei einem Warenwert von 315$ noch plus Versand?
 
performa schrieb:
Warum sollte er das nicht sein?
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Das frage ich ja eben. Könnte ja sein dass es Untergrenzen gibt oder sowas.

Wenn ich dem Zoll also eine Paypal Rechnung über 355$ vorlege die den Versand mit einschließt ist es dem Zoll egal ob das Gerät eigentlich im Inland ~ 540$ kostet. Sehe ich das richtig? Ich will da keinen Ärger kriegen und der Preis scheint mir wirklich in Ordnung zu sein für das Gerät.
 
Artaxx schrieb:
Und der Zollwert ist auch bei einem Warenwert von 315$ noch plus Versand?
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Ja. Wenn denn noch zusätzliche Versandkosten angefallen sind. Das, was Du dem Verkäufer gezahlt hast, ist der Zollwert.

Davon abgesehen sollten immer einige weitere Dinge in Betracht gezogen werden, bevor man für sich selbst entscheidet, ob der Import lohnt. Allem voran steht da die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers (wobei ich auch schon sehr oft die seltsame Erfahrung machen musste, den Käufer davon überzeugen zu müssen, dass man auch ein seriöser Käufer ist, gerade in den USA stosse ich da oft auf Vorbehalte), dann stellt sich immer die Frage nach der Garantie (wird eine internationale Garantie gegeben, wird die vom Hersteller hier auch anerkannt ... gilt natürlich von vornherein eher nicht für den Gebrauchtkauf) und letztendlich, ob das Gerät tatsächlich baugleich ist zu den hierzulande vertriebenen Geräten (Autoradios sind überhaupt nicht mein Thema, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass es da evtl. Unterschiede zu "europäischer Ware" gibt, angefangen von der Steckerbelegung bis hin zu Frequenzbereich und Betriebsgenehmigung).

-- Markus
 
Hoppa, da hab ich ja noch gar nicht dran gedacht.

Aber ich habs mir nochmal durchgerechnet. Es macht finanziell keinen Sinn.

Ich wäre bei einem Zollwert von 355$ = 261€ + 33% Zoll/UmSt. = 347€

Da kann ich es auch gleich für 399€ in Deutschland kaufen, denn die 53€ sind es nicht wert. Definitiv nicht.
 
33% Zoll? Das ist ja Wucher. (UmSt. muss doch nur bezahlt werden wenn man das gewerblich macht, oder irre ich mich?)
 
14% Zoll + 19% USt.
 
Okay, 14% scheinen mir aber auch sehr hoch. Naja der Staat wird schon wissen warum Autoradios veredelt werden müssen.
 
realityking schrieb:
UmSt. muss doch nur bezahlt werden wenn man das gewerblich macht, oder irre ich mich?
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Eher genau umgekehrt. Wenn du so ganz ohne gewerblichen Hintergedanken in den Supermarkt gehst und einkaufst, zahlst du doch auch Umsatzsteuer, oder? ;)

Ich denke, wenn du gewerblich etwas importiert, dann könntest du dir die Umsatzsteuer auch beim Import ganz normal abziehen lassen.
 
performa schrieb:
Ich denke, wenn du gewerblich etwas importiert, dann könntest du dir die Umsatzsteuer auch beim Import ganz normal abziehen lassen.
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So ähnlich. Bezahlen muss man Einfuhrumsatzsteuer in jedem Fall, egal ob privat oder gewerblich, im letzteren Fall kann man sie aber wieder als Vorsteuer geltend machen.

-- Markus
 
performa schrieb:
Eher genau umgekehrt. Wenn du so ganz ohne gewerblichen Hintergedanken in den Supermarkt gehst und einkaufst, zahlst du doch auch Umsatzsteuer, oder? ;)
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Nee, Mehrwertsteuer ;)

aber immerhin hab ich wieder was gelernt :)
 
realityking schrieb:
Nee, Mehrwertsteuer
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Same thing ;)

"Die Umsatzsteuer wird umgangssprachlich sehr häufig auch Mehrwertsteuer (MwSt) genannt.

Die korrekte Bezeichnung ist jedoch Umsatzsteuer; der Begriff Mehrwertsteuer kommt auch in den einschlägigen Verordnungen nicht vor, wird aber auch von den damit befassten Politikern und den darüber berichtenden Medien fast ausschließlich benutzt" (wikipedia.org)
 
OK, ich hätte da auch mal eine Frage:

Ich fliege in Urlaub in ein nicht-EG-Land (z.B. Fernost), mit im Gepäck meine DSLR nebst einigen Speicherkarten. Wie kann ich nachweisen, dass ich diese Ausrüstung schon mit ausgeführt habe und mir nicht im jeweiligen Urlaubsland gekauft habe? - Was mache ich wenn der Zoll plötzlich behauptet, ich würde versuchen, das Zeug einzuschmuggeln?
 
pc-bastler schrieb:
OK, ich hätte da auch mal eine Frage:

Ich fliege in Urlaub in ein nicht-EG-Land (z.B. Fernost), mit im Gepäck meine DSLR nebst einigen Speicherkarten. Wie kann ich nachweisen, dass ich diese Ausrüstung schon mit ausgeführt habe und mir nicht im jeweiligen Urlaubsland gekauft habe? - Was mache ich wenn der Zoll plötzlich behauptet, ich würde versuchen, das Zeug einzuschmuggeln?
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Du hast ja eine Rechnung. Aus Deutschland. Das reicht aus.
 
pc-bastler schrieb:
Aber auch nur maximal 2 Jahre...
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Der Zoll erkennt durchaus, ob das eine neue DSLR ist oder ob sie schon länger in Gebrauch ist.

Wenn die DSLR neu ist und du zudem die Verpackung aus dem Nicht-EU-LAnd noch im Koffer hast, dann ist eh klar, dass sie von dort ist...

Edit:

Alternativ können Sie bei Ihrer Rückreise auch den ursprünglichen Kaufbeleg als Nachweis vorlegen, wenn der betroffene Gegenstand dort ausreichend genau bezeichnet ist.
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Quelle: obiger Link von performa.
 
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