kugeln in form einer landkarte

Danke!

Mit Anfang 20 würde ich Montag zu einer Bank gehen und in völliger Unkenntnis der Lage - aber stets im Glauben an die gute Sache - den Mitarbeitern am Schalter meine Geschäftsidee präsentieren. Keine 2 Minuten später würde ich ihren Fußtritt im Hinterleib spüren und wäre wieder auf der Straße. Um mich herum verteilt: Eine Menge schöner Bildchen. Das Leben als Unternehmer noch in weiter Ferne.

Mit Anfang 30 passiert es sicher ähnlich, auch wenn der Aufenthalt bei einer Bank dann ganze 15 Minuten dauert und man im Ergebnis zwar wieder auf der Straße landet, aber dafür mit einer Fülle von neuen Informationen und einer Masse von Antragsformularen, die man neben das Notebook in die Tasche packt, der von der Power Point Präsentation noch warm ist.

Mit Anfang 40 führt erstmal kein Weg zu einer Bank. Statt sich um die bunten Bildchen zu kümmern, wird die Woche sinnvoll genutzt, um das geplante Geschäftskonzept unter interdisziplinären Kriterien der Betriebswirtschaft zu analysieren. Die potentiellen Erfolgsfaktoren und Hindernisse werden getreu den 5W-Fragen (Wer? Wo? Wie? Warum? Womit?) ermittelt und für eine Geschäftsgründung empirisch untersucht. Sofern keine Frage zu einer ernstzunehmenden Antwort führt, kann man sich den Weg zur Hausbank sparen und sich weiter seinen Bildchen widmen.

Mit Anfang 50 wird man wieder wie mit Anfang 20. Man findet eine Idee gut, schlachtet sein bis dahin prall gefülltes Sparschwein und begibt sich – ganz spontan - auf eine Fahrt ins Blaue, bzw. fliegt nach kurzen Telefonaten direkt nach Asien, zu möglichen Kooperationsunternehmen, die man mit der Produktion beauftragt. Das wird zwar eine schöne Urlaubsreise, aber mehr nicht. Zurück in Deutschland dämmert es dann und man hofft, dass man 60 wird, um endlich aus Schaden klug zu werden.

Mit 60 wird man plötzlich müde und die Lust an Weihnachten geht verloren. Und man fragt sich, wozu es gut sein sollte, Weihnachtskugeln zu produzieren? Überhaupt ist die Welt schlecht und allen anderen geht es auch nicht besser.

Mit 70 ist man gut damit beraten, Anteile des Seniorenwohnheims zu erwerben, in dem man dann die letzten Tage auf Erden verbringt. Aber das steht nicht im Ratgeber für Existenzgründer.

Mit 80 kommen die Enkel zu Besuch (oder nur ein Zivi) und gemeinsam schaut man sich die Bildchen längst vergessener Tage an. Ein Leben nur für den Traum von Weihnachtskugeln? Sicher, denn selbst wer Müllsäcke produziert, lebt besser davon als die Mitbürger, die ihren Müll darin entsorgen. Für den Opa bleiben es schöne Erinnerungen, selbst wenn sein Traum nie Realität wurde. Dann steht der Zivi auf und geht zur Bank, denn auch er hat einen Traum, der mit Anfang 20 beginnt.

Die einen versuchen ihr Glück, die anderen scheitern. Und der Kreislauf beginnt von vorn.

Ich bleibe dran und werde aus Jux mal den Markt analysieren.

Was den Wettberwerb betrifft:
Wer schafft mit der Produktion von Weihnachtskugeln die Gründung einer Aktiengestellschaft? Das wäre die ultimative Herausforderung - nicht nur zu Weihnachten!

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
...firmen individualisierte weihnachtskugeln anzubieten finde ich nicht abwegig. die kapitalkosten (eigener arbeitseinsatz) sind überschaubar.
nur für dieses jahr ist es maybe etwas spät... aber du kannst die kugeln ja schon mal etwas strecken - bis ostern sollte die mundpropaganda rum sein ;)

dir einen schönen abend,

ciao
w
 
Hallo Leute, wir verkaufen Tassen mit Aufdruck. Ist ein Ganzjahresgeschäft und trotzdem hart genug....Hoffentlich schaffe ich es überhaupt bis 60. Gestern streifte schon ein Pseudo-Zivi durch meine Wohnstrasse. Oder war es vorgestern?

Grüße an alle vom Leroy
 
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