Kleine/kurze Fahrten für Video realisieren

DrHook

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Wertes Forum,
die Fragestellung ist eigentlich schon komplett im Titel gestellt: Wie und womit realisiert ihr kurze Fahrten bei euren Videoproduktionen? Der Aufwand sollte möglichst gering und für eine Person gut einsetzbar sein, um auf die Schnelle ein paar Schnittbilder zur Auflockerung zu erhalten. Ich stolpere dabei immer über die Produkte von Edelkrone, weiß aber nicht, was ich davon halten soll. Im Speziellen der "WingONE":

https://edelkrone.com/products/wing?variant=40340536295506


oder der "SliderPLUS":

https://edelkrone.com/products/sliderplus


Mittlerweile werden die Produkte auch über deutsche Händler vertrieben:

https://www.videodata.de/

Doch zurück zur eigentlichen Frage: Wie setzt ihr das um?
Danke im Voraus
Hook
 
die Fragestellung ist eigentlich schon komplett im Titel gestellt:
Eigentlich nicht. Eine große Rolle spielt die Location, wo du „fahren“ willst. Drinnen, in einer Wohnung, suche ich mir eine gerade Fläche, zum Beispiel einen Tisch, lege die Kamera auf ein Handtuch oder einen Lappen, dann kann ich sie ruhig oder gleichmäßig wackelfrei ziehen. Zusätzlich habe ich noch einen kleinen Dolly. Es gibt auch noch einen motorisierten.
Ebenso draußen in einem Cafe oder ähnlichem.
Im Wald ist schon eher eine ruhige Hand gefragt. Oder ein Stativ. Oder ein Monopod. Auch mit einem Gimbal fällt eine etwas unruhige Hand nicht auf.
Viel entscheidender ist das, was du aufnimmst. Je interessanter, desto weniger wird auf ruhige Bewegungen geachtet.
 
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Quergedacht: Nach heutigem Stand der Technik werden Flugdrohnen für erschütterungsfreie Kamerafahrten... äääh ... Flüge verwendet. :)
 
Unser Sohn hat einen DJI-Ronan-Gimbal für 's iPhone, da das immer schwerer wurde.

Edelkrone gibt es seit vielen Jahren. Kenne das noch aus meiner Fotozeit.
Sollten eigentlich gut sein die Sachen.
 
Danke für eure Rückmeldungen!
Eine Drohne kam mir natürlich auch schon in den Sinn, aber sie ist halt nicht immer geeignet. Der Luftzug ist zum Teil in Haaren etc. sichtbar und wenn man O-Töne mitnehmen muss (oder will), ist sie sowieso raus.
Einen DJI Gimbal habe ich, aber so richtig butterweich werden die Fahrten damit (und mir mir daran hängend) leider nicht. Vor allem sehr langsame Fahrten finde ich damit problematisch zu realisieren. Ich habe mir bisher immer damit geholfen, dass ich eine vierfach Zeitlupe nahm und damit gleitende Bewegungen erreicht habe.
Wenn es noch weitere Ideen gibt: als her damit!
Grüßle
Hook
 
Der Wing ist nicht (!) motorisiert und die Bewegungsgeschwindigkeit muss man manuell (Friktion) in Abhängigkeit von Gefälle (wenn nicht eben) und Kameragewicht einstellen, die Reichweite ist natürlich begrenzt. Man muss ein wenig experimentieren, benötigt ein stabiles(!) Stativ, der Charme liegt vor allem darin, dass man keinen Akku laden muss, oder dies vergisst … (;))

Professionelle Kamerafahrten (über begrenzte Strecken) am besten immer mit Schienensystem (langsame Bewegungen!). Time-Lapse Aufnahmen bekommt man ohnehin nicht anders gescheit hin. Motor ist angesagt, wenn die Fahrten mehrere Minuten dauern sollen > das wird dann aber schnell teuer …
Ein Schienensystem welches nicht nur horizontal, sondern auch vertikal oder via "schiefe Ebene" genutzt werden kann, erweitert die Möglichkeiten erheblich. (z.B. "klettern" bei Sonnenuntergängen verlängert die Aufnahmezeit etc.)

Die Schiene lieber ein wenig länger wählen als aktuell absehbar (Edelkrone verdoppelt durch ein mitwanderndes Schienensystem die Reichweite), mit Zeit kommen nämlich neue Ideen…
Wir hatten im Studio ein System, bei dem sich die Schiene bis zu 4 m verlängern ließ (Mitbringsel aus HongKong…), damit ließen sich ganze Raumdurchfahrten machen. (Mal für ein Hochzeitsvideo verwendet, ist aber schon einige Jahre her und war damals neu)

Die Effekte sind eindrucksvoll, der Spaß kann aber schnell ins Geld gehen, vor allem wenn man schwere Kameras verwendet und das ganze motorisieren möchte. Die Frage bleibt: Welches sind deine Vorhaben? Eine große Auswahl an auch hochwertigem Equipment bietet Calumet, die haben zudem einen guten Service. Mit Edelkrone habe ich privat ganz gute Erfahrungen gemacht, man sollte das Gerät aber nicht zu "robust" behandeln (grober Umgang, Schmutz von z.B. bodennahen Aufnahmen etc.)

Der Wing ist kompakter und schnell aufgebaut, die Schiene ist flexibler und lässt sich bei Bedarf auch motorisieren.

Dies alles gilt jetzt aber nur für kontrolliert sehr langsame Bewegungen, Action erfordert ganz andere Maßnahmen, bei der sich auch schnelle Bewegungen stabilisieren lassen. (programmierbarer Gimbal, Federarm, "Ninja-Walk", KEIN Zoomen etc.) Beim Gimball ist das präzise Austarieren des Gewichtes entscheidend und bei manchen Kamera+Objektiv Systemen nicht ganz unkritisch - ich persönlich mag Gimballs weniger, ist eher etwas für die "Sponties" :D
 
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Lieber Lor-Olli,
danke auch dir für deine ausführliche Antwort!
Wing und die Grundversion des Sliders von Edelkrone sind beide nicht motorisiert. Die kommen einfach rauf auf das Stativ (ein sehr Stabiles ist vorhanden) und fertig ist die Laube. Schienen für einen Dolly zu legen kommt nicht in Frage. Das ist ja genau das, was ich versuche zu vermeiden. Bei kleineren Produktionen bezahlt den Aufwand keiner gerne, da er oft dann nicht im Verhältnis zu dem Rest steht und das kann aus Kundensicht durchaus nachvollziehen.
Calumet kenne ich. Ist schon seit analogen Zeiten mein Händler (oder besser gesagt, einer von ihnen).
Technisch ist natürlich sehr viel möglich und was so erreichen kann, ist oft beeindruckend. Gar keine Frage. Für mich muss es bei dieser Geschichte aber schnell und einfach einsetzbar sein und es geht wirklich nur um langsame Fahrten. Die Slider haben dafür ein eigenes Friktionsmodul (ohne Batterien/Akku). Vielleicht wäre das dann eher die Lösung als der Wing...
 
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Lieber Lor-Olli,
… Für mich muss es bei dieser Geschichte aber schnell und einfach einsetzbar sein und es geht wirklich nur um langsame Fahrten. Die Slider haben dafür ein eigenes Friktionsmodul (ohne Batterien/Akku).
Gern geschehen und die Absicht "schnell und einfach" kann ich sehr gut nachvollziehen, insbesondere wenn man solo arbeitet!
Die Friktionsmodule arbeiten sowohl beim Slider als auch beim Wing ähnlich gut, mit ein bisschen Übung sogar sehr gut.
Den Slider finde ich flexibler (weil auch erweiterbar), der Wing ist dafür kompakt (nett, wenn man nicht im Studio dreht, bzw. eine gewisse Strecke das Equipment tragen muss … ) und schnell auf und abgebaut.

Ja, das mit dem Zeitfaktor für die Auftragsberechnungen kenne ich auch, ich hatte (aus Berechnung) immer ein paar Videobeispiele auf einem iPad dabei, sie leisteten oft die nötige Überzeugungsarbeit … ;)
 
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