Worin liegt der Vorteil, wenn ich es "default" mache? Was ist der Usecase dahinter?
Der Vorteil ist, dass Du Dich nicht mehr um eine eigene Ordnerstruktur kümmern musst, sondern iTunes das für Dich erledigt.
Diese Struktur ist imho auch recht sinnvoll, ich würde es manuell eigentlich kaum anders machen wollen:
Interpret / Album / 'Songnummer Titel.mp3'
iTunes ist eine Datenbankverwaltung - von daher ist die drunterliegende Struktur der Dateien im Finder eigentlich zweitrangig. Die meisten Benutzer brauchen dort nie mehr rein zu gucken, da man ja über iTunes alle Möglichkeiten hat betr. Darstellung, Sortierung, Playlists etc. Trotzdem hat man aber, so man es braucht, eine gut und logisch strukturierte Musiksammlung auf der Dateiebene.
Lässt Du iTunes verwalten, werden auch die Dateien entsprechend dieser Struktur umbenannt. Änderst Du in iTunes den Songnamen, Titelnummer, Album oder Interpret, wird auch die mp3-Datei entsprechend umbenannt und/oder umsortiert. Löschst Du ein Lied in iTunes, wird auch die Datei (nach Rückfrage) in den Papierkorb gelegt.
Lässt Du iTunes
nicht verwalten, werden zwar die Metatags geändert, die Files bleiben aber wo sie sind und werden auch nicht umbenannt. Löschst Du ein Lied, wird nur der DB-Eintrag gelöscht, die Datei selber bleibt wo sie ist.
Ich stelle mir vor: USB Stick anstecken und die Musik kommt automatisch rein. Ja?
Nein.
iTunes importiert nicht von selbst. iTunes überwacht auch keine Ordner, auch nicht den eigenen. Musikfiles musst Du manuell importieren. Entweder, indem Du sie in den Ordner "automatisch zu iTunes hinzufügen" dropst (in diesem Fall werden sie
verschoben), oder indem Du sie ins iTunes-Fenster ziehst oder den Menupunkt Ablage/hinzufügen benutzt (in diesem Fall werden sie
kopiert - Du hast die Files dann also erst mal doppelt und musst die Originale selbst entsorgen).
was, wenn ich den Titel schon habe? Vermutlich dann auch noch leicht anders benannt und getagged?
Dann wird er ein zweites Mal importiert und entsprechend seiner Tags einsortiert. Sind die Tags identisch, hast du dann im entsprechenden Album-Ordner den Song doppelt, 1 x als "Songnummer Track.mp3" und 1 x als "Songnummer Track 1.mp3".
(es gibt eine Funktion "Duplikate anzeigen" um solche aufzuspüren)
Ich habe dieses Ding gekauft, gehe davon aus, daß es superschlau ist und bin bereit meinen Workflow dieser Genialität anzupassen. Will halt nur verstehen, wie Apple sich das gedacht hat.
Letztendlich ist es nur so schlau wie Deine Musik getagged ist. Hat man seine Musik aber mal gut getagged (und dafür gibt's auch einige nützliche Helferchen), hat man halt mit den angesprochenen Sortier- und Abspielfunktionen in iTunes sehr umfassende Möglichkeiten. Das ist aber eigendlich so oder so nötig, egal wie man verwalten lässt. Mit nicht, falsch oder unvollständig getaggter Musik mach iTunes imho so gut wie keinen Sinn.
Ich persönlich hatte gaaanz früher, d.h. vor ca. 12 (?) Jahren, halt bevor iTunes eingeführt wurde, auch mal meinen eigenen Ordneraufbau. Auch ich hab mich anfangs schwer getan, diese aufzugeben, hat man doch vorher mal massenhaft Zeit in eine - in den eigenen Augen sinnvolle - Ordner-Struktur investiert. Heute möchte mir den Stress, meine Musik auf Dateiebene manuell rumzusortieren, niemals nie wieder antun müssen. Viel zu viel Aufwand - und wozu? Wie gesagt, in den allermeisten Fällen braucht man gar nie mehr via Finder in die Ordner reinsehen - aber wenn doch, hat man dort trotzdem eine sinnvolle Struktur.
M.M.n. haben diejenigen, die iTunes nicht verwalten lassen wollen, den Sinn und die Vorteile einer Datenbank-Verwaltung (noch) nicht ganz verstanden
Aber für jene ist iTunes ja flexibel genug, dass man seine Dateien auch nur verlinken kann. Mir erschliesst sich der Sinn dahinter zwar nicht (mehr), aber jeder wie er möchte.
Die Musik an verschiedenen Orten (Dein Zitat; Dropbox und Musikordner) abgelegt zu haben, würde ich übrigens nie wollen. Da wird's ja dann noch schwieriger, die Übersicht zu halten?
Mein Rat lautet eigentlich immer:
Gib iTunes eine Chance, lass es verwalten und schmeiss alle Musik in iTunes rein. Behalte aber daneben Deine alte Ordnerstruktur in einem Backup, auf einer externen Platte oder irgendwo unverändert gesichert. Probier' iTunes aus, tagge Deine Musik wenn nötig, evt. mit Hilfe von entsprechenden Tools, und wenn Du nach ein paar Wochen immer noch meinst, dass Du Deine eigene Dateistruktur brauchst, kannst Du ja jederzeit iTunes platt machen und auf Deine eigene Art neu aufbauen