Informatikstudium und der Mac

Ein Informatikstudium hat - obwohl es immer noch viele Leute glauben - fast nix mit Computern zu tun. Du lernst da nicht Programmieren oder sonstwas sondern einfach nur logisches Denken. Du lernst Algorithmen und theoretische Formeln. Einzig zum Ausprobieren wird der Rechner dann genutzt (dann aber sehr hart) - also wer in Mathe nur Durchschnitt ist und nur am PC rumtippeln will, hat mit nem Info-Studium überhaupt keinen Spass. Das meisste ist wirklich Hardcore-Mathe
 
Jan-Michael schrieb:
..."Algorithmische Geometrie"(spontan aus der Studienbröschüre rausgegriffen) komplett ohne Code zu lösen. Nicht, dass eine weniger programmierlastige Orientierung etwas an meiner Absicht ändern würde - ich kann mir nur nicht vorstellen, wie ein Informatikstudium, "ohne" Programmierung ablaufen soll.
jo mei, natürlich programmiert man im Informatikstudium (an der FH mehr, an der Uni weniger), aber Sachen wie deine "algorithmische Geometrie", oder auch Alogrotithmen und Datenstrukturen und Compilerbau laufen ziemlich theoretisch ab. Ideen werden dann meist in Pseudocode formuliert :)
 
Es soll sogar Leute geben, die ihr Info Studium erfolgreich beendet haben, ohne je eine Zeile Code geschrieben zu haben... Und auch wenn ich das nicht gut finde, glaube ich trotzdem mittlerweile, dass dies wirklich möglich ist. Der Programmieranteil ist wirklich sehr gering und beschränkt sich meist auf wenige Übungsaufgaben.
 
StruppiMac schrieb:
Ein Informatikstudium hat - obwohl es immer noch viele Leute glauben - fast nix mit Computern zu tun.

Diese Aussage ist in ihrer Pauschalität so nicht richtig. Sicherlich ist es nicht Schwerpunkt dieses Studiums, mehrere Programmiersprachen oder das Zerlegen von Hardware zu vermitteln. Eine oder zwei Programmiersprachen sollte man sich im Vorfeld übrigend selbst beigebracht haben. Dennoch wird man durchaus Kontakt mit Rechnern haben, sei es bei der Bearbeitung von Übungsaufgaben, bei speziellen Praktika oder Lehrveranstaltungen oder auch später im Rahmen von Studien- oder Diplomarbeit, bei der auch die ein oder andere Zeile Code (prototypisch) zu schreiben sein kann. Natürlich kommt das alles auf die gewählte Richtung/Veranstaltung, deren Vorgaben und nicht zuletzt auf die eigene Motivation an.

@OP:
Wie bereits genannt worden ist: Schwerpunkte im Grundstudium sind Mathematik und darauf basierend u.a. Algorithmen und Datenstrukturen, die übergreifend in verschiedenen Bereichen der Informatik zur Verwendung kommen. Im Grundstudium, um einmal ein konkretes Beispiel zu nennen, wird i.d.R. gezeigt, welche Sortieralgorithmen existieren und welche Komplexitäten diese besitzen. Das kann man zur Vereinfachung in Pseudocode vermitteln oder eben auch in einer konkreten Hochsprache.

Richtig ist leider, daß es wirklich möglich ist, sich ohne brauchbare Kenntnisse einer Programmiersprache durch das Studium zu bringen. (Ich verzichte einmal darauf, aus dem Nähkästchen zu plaudern.) Glücklicherweise scheint das noch nicht der Regelfall zu sein.
 
Mein Informatikstudium ging auch mit dem Mac ganz gut, aber das ist schon lange her. Damals konnte man noch gar nicht erwarten, dass alle Studierenden einen eigenen Rechner haben.

Und wenn es um Assembler geht, dann war das bei uns nur Theorie. Und wir haben damals, ganz entgegen dem Trend, 68k Assembler gelernt, was zu der Zeit der Mac Prozessor war.

Kauf den Mac!

Alex
 
Hallo Leute!

Nochmals danke für eure Hilfe! Ohne jetzt in irgendeiner Weise ketzerisch zu wirken, aber: Ist ein Infostudium "ohne" Programmieren nicht recht simpel? Schließlich kann man doch die theoretische Funktionsweise beispielsweise eines Schedulers im Betriebssystem recht schnell verstehen. Schwer wird das ganze imho doch erst, wenn ich mich mit dem Code und der Umsetzung auseinandersetzen muss, da es dann doch auch darauf ankommt, zusammenhänge zwischen Strukturen und Funktionen zu kennen (Only my 2 cents). Auch Assembler ist doch erst spannend/schwierig, wenn ich wirklichen code schreiben muss. Son bischen Variablenwerte inner Liste zusammenzählen kann doch jeder, oder? Wird man da nicht schnell unterfordert?

Bitte bedenkt: ich habe im Moment noch keine Ahnung!
 
Jan-Michael schrieb:
Nochmals danke für eure Hilfe! Ohne jetzt in irgendeiner Weise ketzerisch zu wirken, aber: Ist ein Infostudium "ohne" Programmieren nicht recht simpel? Schließlich kann man doch die theoretische Funktionsweise beispielsweise eines Schedulers im Betriebssystem recht schnell verstehen. ......
.......Wird man da nicht schnell unterfordert?
klar, viel Spass, schnupper einfach mal rein :hehehe: (bei uns schaffen immerhin ca. 40% der Studienanfänger das Vordiplom)
 
Jan-Michael schrieb:
Ist ein Infostudium "ohne" Programmieren nicht recht simpel? ... Wird man da nicht schnell unterfordert?

Es scheint, als hättest Du eine vollkommen falsche Vorstellung vom Informatikstudium. Du machst da keine Ausbildung zum Programmierer.
Zu meiner Zeit hast Du programmieren nicht an der Uni gelernt - das war unser Privatspass. In meinem Semester kenne ich Leute, die haben es bis zum Diplom geschafft ohne auch nur eine einzige Zeile programmiert zu haben. Allerdings habe ich gehört, das es heute doch ein bischen mehr Praxis geben soll, auch an Unis und THs.

Das Informatikstudium bis zum Vordiplom ist aber sicher auch heute noch trocken, dröge, theoretisch und kaum vom Mathematikstudium zu unterscheiden.

Ich kann minilux nur zustimmen, schau es Dir mal an ;)

Alex
 
Ich habe da persönlich keine Erfahrung, aber soviel kann ich denke ich über Erfahrung mit Kommilitonen berichten: Mit Informatik an der Schule hat Informatik als Studienfach rein gar nichts gemeinsam. Es ist im Prinzip pure Mathematik, nichts mit PCs, keine Programmiersprachen, Blatt und Kugelschreiber und viele, viele Zahlen, Variablen und Tabellen und Kram. Wie oben geschrieben sind die Studentenzahlen hoch und folglich auch die Durchfallquote nicht von schlechten Eltern. Ich denke du hast noch ein völlig falsches Bild vom Studium generell, du hast nie Zeit und bist eigentlich immer am oberen Limit. (wenn du dir nicht grad Erziehungswissenschaft antust ;)) Und meiner Erfahrung nach haben auch so Nachgestalten, die alles wissen, was man auch nur igendwie am PC machbar ist, überhaupt keinen Vorteil. Es sind eher die kreativen Mathegenies, die mit entsprechender Anstrengung ein ordentliches Info Studium gebacken kriegen. Mit Links machts KEINER.
Wenn du an PCs arbeiten willst und Programmierung beigebracht bekommen möchtest, solltest du vllt. eher angewandte Informatik an der FH studieren.
 
Bin zwar selbst kein Informatiker (sondern angehender Ing.), aber vielleicht darf ich dir ja doch einen Tipp geben. Du scheinst ja relativ wild auf's Programmieren zu sein, vielleicht ist es von daher besser, wenn du dich nach einem Studiengang wie "angewandte/praktische Informatik" umsiehst (um Hardcore-Mathe kommst du da allerdings wohl auch kaum drumherum) und/oder das Studium an einer FH in Betracht ziehst, da dort zumeist etwas "pragmatischer" angesetzt wird.

Ansonsten kann ich mich, soweit ich durch zwei Freunde von mir, die Informatik studieren, dazu in der Lage bin, nur den anderen Ausführungen anschließen: In der Informatik geht es zumeist nicht um Programmiersprachen.

Ich würde mal behaupten, dass ich während meines Ingenieursstudiums gezielt (d.h. durch freiwillig/gezwungenermaßen belegte Kurse) mehr Programmiersprachen (weit gefasst: Shell-Scripting, HTML, Java, MATLAB und Fortran) gelernt habe, als meine Freunde in ihren Informatikstudiengängen. Deswegen schreib ich aber bei weitem nicht die besseren Programme (was Numbercrunching angeht vielleicht), weil meine Syntaxkenntnisse im Vergleich zu Algorithmuskenntnissen eher wertlos sind.

Eine Programmiersprache ist nur ein Werkzeug, wenn man einmal die grundlegenden Konzepte verstanden hat, dann ist die Umsetzung nur noch die Frage nach der optimalen Sprache für die Lösung des jeweiligen Problems bzw. der eigenen Vorlieben. Von daher würde eine zu sehr (sic!) sprachbezogene Informatiklehre imho eher kontraproduktiv sein.

Als Ingenieur wird einem auch nicht jeder Speziallfall nahe gebracht, sondern es werden die allgemeinen Prinzipien vermittelt, aus denen man sich dann alles weitere Herleiten kann.

Oder anders ausgedrückt: Ob ich meinen Code in MATLAB oder Fortran schreibe, ist zumeist nicht das eigentliche Problem bei meinen Berechnungen. Ich denke mal, dass gilt ähnlich ausgedrückt auch für Informatiker.

Tschüss,

Carsten
 
Jan-Michael schrieb:
Hallo Leute!

Nochmals danke für eure Hilfe! Ohne jetzt in irgendeiner Weise ketzerisch zu wirken, aber: Ist ein Infostudium "ohne" Programmieren nicht recht simpel? Schließlich kann man doch die theoretische Funktionsweise beispielsweise eines Schedulers im Betriebssystem recht schnell verstehen.
Informatik ist für die, die mit nem Mathestudium unterfordert sind...

Wenn Du Dich fürs Programmieren interessierst, schau mal nach dem Ausbildungsberuf des Fachinformatikers - kenn da auch 2 die das machen und die haben oft interessante Projekte

BTW: Scheduler-Verstehen ist zb beim Fachinformatiker gefragt - im Studium kommt mehr sowas wie "die navier stokes gleichungen - partielles differentielles gleichungssystem 2.ter ordnung mit randbedingungen" dran :D
 
StruppiMac schrieb:
BTW: Scheduler-Verstehen ist zb beim Fachinformatiker gefragt - im Studium kommt mehr sowas wie "die navier stokes gleichungen - partielles differentielles gleichungssystem 2.ter ordnung mit randbedingungen" dran :D

Na ist doch schön, wenn die Informatiker mal mit Beispielen aus dem reellen Leben konfrontiert werden, statt in ihrem eigenen Glashaus zu verkümmern. SCNR ;-)

Sagt einer, für den's beim Programmieren hauptsächlich um ähnliches Zeugs wie Navier-Stokes geht. ;-)

Tschüss,

Carsten
 
Jan-Michael schrieb:
Ist ein Infostudium "ohne" Programmieren nicht recht simpel? [...] Wird man da nicht schnell unterfordert?

Ich würde Dir nun auch empfehlen, Dich an der Hochschule Deiner Wahl zunächst einmal über die Inhalte des dort angebotenen Informatikstudiums zu informieren. Genau zu diesem Zweck werden häufig Informationsveranstaltungen für die zukünftigen Erstsemestler angeboten, die einen Überblick über die im Laufe des Studiums zu absolvierenden Schwerpunkte bieten.

Um nocheinmal auf Deine Vorstellungen zur Programmierung zurückzukommen (es wurde ja bereits angedeutet): mit Lehrveranstaltungen, in denen Dir erklärt wird, wie Du in der Sprache X gegen das API Y programmierst, solltest Du nicht rechnen. Das ist kaum Gegenstand eines Hochschulstudiums, sondern eine Sache, die Du Dir bei Bedarf selbst aneignen können mußt.
 
StruppiMac schrieb:
Informatik ist für die, die mit nem Mathestudium unterfordert sind...

Wenn Du Dich fürs Programmieren interessierst, schau mal nach dem Ausbildungsberuf des Fachinformatikers - kenn da auch 2 die das machen und die haben oft interessante Projekte

BTW: Scheduler-Verstehen ist zb beim Fachinformatiker gefragt - im Studium kommt mehr sowas wie "die navier stokes gleichungen - partielles differentielles gleichungssystem 2.ter ordnung mit randbedingungen" dran :D

Du musst ein Uni-Studi sein. Bei uns is dat net so, wir lernen tasächlich dinge die man auch im realen Leben brauchen kann. Wie z.B. auch Software Engeneering oder Datennetze oder Computergraphic.....
 
macon schrieb:
Wie z.B. auch Software Engeneering oder Datennetze oder Computergraphic.....

Haben wir auch gemacht. Aber muss man dazu etwas programmieren, um es zu lernen?

Alex
 
StruppiMac schrieb:
Informatik ist für die, die mit nem Mathestudium unterfordert sind...
Hm, ich glaube mal, ich bin nicht der einzige Mathematiker der Dir da widersprechen wird.
V.a. werden Dir meine Kommilitonen, die Mathe für Informatiker-Übungen machen da sehr schnell widersprechen. Und wenn ich an meine Algorithmik-Vorlesung und die Induktionsbeweise in der dazugehörigen Übung denke, frage ich mich heute noch, ob die das System der vollständigen Induktion überhaupt verstanden haben.
 
komme nun in die 13. klasse (technisches Gym) habe Info-LK un mir macht Info megaspaß un möchte sehr wahrscheinlich studieren gehen, eher FH keine Uni...

aba ich lese hier das man wirklich gut in mathe sein muss, ich bin leider nit gerade der besten in mathe, bis jetzt hatte ich hier auf dem gymi nur 4er auf dem zeugnis in mathe:eek:

meint ihr ich kann es dennoch dort schaffen?

danke im vorraus:cool:
 
iCox87 schrieb:
aba ich lese hier das man wirklich gut in mathe sein muss, ich bin leider nit gerade der besten in mathe, bis jetzt hatte ich hier auf dem gymi nur 4er auf dem zeugnis in mathe:eek:

meint ihr ich kann es dennoch dort schaffen?

FH filleich. Aba Unität nich.

Alex
 
Wünsche einen schönen Sonntag Spätnachmittag,

ich habe mich den letzten Monat, nachdem ich eine HTL mit Auszeichnung bestanden habe, auch öfters gefragt was ich in meiner Zukunft machen will. Da ich von Oktober an erstmal 9 Monate Zivildienst vor mir habe werd ich im darauf folgenden Herbst mit einem Informatik Studium an der TU Graz beginnen.

Leider habt ihr mich jetzt ein wenig abgeschreckt. Da ich eigentlich auch eher die Ansichten des Threaderstellers hatte.
Aber wenn ich mir den Studienplan so anschaue, dann sieht das doch sehr interessant und ziemlich Praxis-orientiert aus.

Was sagt ihr dazu?
Studienplan

Liebe Grüsse, mat
 
below schrieb:
Aba Unität nich.

Alex

Vielleicht ein wenig pauschal ausgedrückt. Es gibt durchaus Umstände, unter denen das ganze auch an der Uni klappen könnte. Oftmals liegt es in der Schule ja nicht unbedingt (nur) am mangelnden eigenen Verständnis, sondern auch an Unlust, dem Lehrpersonal und (oftmals wohl das entscheidenste) der eigenen Faulheit.

Wenn man an der Uni dann bereit ist, sich reinzuknien, kann durchaus was draus werden. Einfacher wird es dadurch natürlich nicht und wenn es eher an mangelndem Verständnis der Mathematik liegt, dann kann ich mir below nur anschließen, dann sollte man es an der Uni sein lassen.

Tschüss,

Carsten
 
Zurück
Oben Unten