Willkommen im Reich der Adobe Creative Suite und bei den Herrschern über die PDF-Welt. Adobe legt keinen Wert darauf, dass ihre Applikationen die Wünsche der Anwender unterstützen sondern das Unternehmen möchte das Zusammenspiel ihrer Produkte sowie den Einsatz von PDF als lebensnotwendige Grundvoraussetzung für alle weiteren Arbeitsschritte festlegen. Du arbeitest "nur" mit geöffnetem Illustrator? Das reicht im Sinne von Adobe nicht aus. Schließlich versteht sich die Creative Suite als Team und das bedeutet zumindest, dass man neben Illustrator stets Photoshop aktiv im Speicher hat. Die Lösung für das Problem geschieht nämlich nicht in Illustrator sondern in der Nachbearbeitung. Ein Umweg? Nicht im Sinne von Adobe. Es bieten sich demnach folgende Wege:
Entweder man druckt aus Illustrator eine PDF-Datei im gewünschten Endformat oder man beschneidet eine exportierte TIF in Photoshop. Da es für Adobe selbstverständlich ist, das Anwender mindestens 2 ihrer Applikationen permanent im Speicher aktiv haben, versteht es sich von selbst, dass jedes Programm das andere Programm unterstützt. Es wäre wirtschaftlich unklug, ein Programm zu veröffentlich, das alles von Haus aus kann, denn es geht um Profit. Nicht darum, die Wünsche der Anwender zu befriedigen.
Also, im Sinne der Creative Suite gibt es keine Probleme, nur Lösungen. Der Anwender, der sich weigert, mehrere Applikationen parallel zu betreiben hat stets das Nachsehen – wie in diesem Fall. Adobe zwingt den Anwendern das Trio Acrobat, Illustrator und Photoshop geradezu auf und gemeinsam gibt es wirklich nichts, was nicht geht - fast. Diesen "Teamgeist" haben inzwischen auch andere Hersteller aufgegriffen und specken ihre Applikationen zugunsten weiterer Produkte ab, denn nur so füllen sich die Taschen. Die Idee vom Taschenmesser mit ultimativen Funktionen an jedem Ort und zu jeder Zeit hat ausgedient. Mit Spezialisten lässt sich eben mehr Geld verdienen. Es wäre technisch schon längst möglich, ein Programm zu veröffentlichen, das alle Funktionen der Creative Suite unter einer Arbeitsoberfläche bietet, aber Unternehmen müssten ziemlich dämlich sein, dieses tatsächlich auf den Markt zu bringen, denn damit wäre der Bedarf gedeckt und neue Kauflust stellt sich nicht mehr ein.
Also werden Anwender weiterhin damit leben müssen, für jedes Feature eine eigene Lösung zu nutzen, denn eine universelle Lösung wäre für Adobe das Aus. Teamgeist im Bereich der Applikationen bedeutet, dass ein Programm ohne das andere Programm nichts erreichen kann. Die Abhängigkeit ist erwünscht und wird im Laufe der Zeit zunehmen, denn damit ist eine Menge Geld zu verdienen. In Deinem Fall ist es zumutbar, die Datei zu exportieren, um dann das Vergnügen zu haben, den Rest in Acrobat oder Photoshop zu erledigen.
- Sterling