Deutscher Aberglaube, Teil 2: "Mittagshitze"
Ein weiterer Aberglaube, der unausrottbar mit dem naturwissenschaftlichen Bildungsprekariat in Deutschland verbunden ist, ist die „Mittagshitze“. An normalen sonnigen Sommertagen findet die Höchsttemperatur – wenn nicht in Küstennähe Seewind oder nachmittägliche Bewölkung die Bedingungen ändern) zwischen 17 und 18 Uhr statt. 12 Uhr mittags ist es 5 bis 10 Grad kühler.
Da die Schadstoffbelastung der Luft durch giftiges Ozon mit der Temperatur einhergeht und eine lange Bremsspur in den Abend hat, ist es eine besonders lustige Idee, an heißen Sommertagen draußen Sport zu machen. Der medizinisch korrekte Ozon-Grenzwert, wie er auch von zivilisierten Ländern angewendet wird, ist 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Wo es höhere Grenzwerte gibt, sind diese politisch, nicht zur Gesundheitsprävention bedingt (in Deutschland 180).