Hilft die Arbeit mit alten Systeme, heutige Systeme besser zu verstehen?

Hilft die Arbeite mit alten Systemen, die neuen zu verstehen?

  • Ja, ohne Geschichte geht gar nichts

    Stimmen: 10 20,8%
  • vielleicht, kümmert mich aber nicht

    Stimmen: 6 12,5%
  • ich sehe zu große prinzipielle Unterschiede, ist aber interessant

    Stimmen: 16 33,3%
  • ich denke, es verwirrt eher, weil die Systeme nichts miteinander zu tun haben

    Stimmen: 16 33,3%

  • Umfrageteilnehmer
    48
frankpaush

frankpaush

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ich folge hier einer Anregung, die mir ein kurze Diskussion mit Mortiis in einem anderen thread vermittelt hat:
Er vertritt die Ansicht, ein Umgang mit MacOS9 würde Benutzern möglicherweise helfen, besser zu verstehen, wie das System funktioniert.

Da ich etwas befangen bin (ich kann nicht so recht beurteilen, wie es wäre, die alten Systeme nicht gekannt zu haben), bitte ich um Ansichten von Euch.

Etwas anders gefragt: macht "Systemgeschichteunterricht" für Benutzer eigentlich Sinn?

PS: stelle gerade für meine persönliche Antwort fest, es gibt da sicher Unterschiede, was den Empfänger des "Unterrichts" angeht, ich kenne Benutzer, die durchaus Interesse an einem Gesamtverständnis haben, aber auch sehr viele, die einfach nur von der Oberfläche aus bedienen wollen.
Vielleicht beantwortet ihr einfach die Frage für Euch selbst, nicht für "den Benutzer" im allgemeinen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Erbarmt sich niemand? Muss ich den Anfang machen?

Abstimmen konnte ich leider nicht, weil die einzig richtige Antwort, nämlich "Nein", fehlte.

Die alten Systeme halfen lediglich, daß System Macintosh zu verstehen. Nicht aber OSX, welches viele Dinge im Verborgenen und für den Nicht-Unix-Kenner oft unverständlich erledigt. Ich denk da nur mal an die verschiedenen Ablagesysteme und die Rechte, die es unter OS 7/8/9 nicht gab. Und die Tatsache, daß sich das System nicht mehr 1:1 kopieren lässt, sondern ne Software braucht.

Während man in den alten Systemen noch einigermaßen fröhlich selbst rumpfuschen konnte, dies sich auch immer wieder rückgängig machen ließ, werd ich heutzutage nen Teufel tun, mir das System umzubauen. Erst nach Studium von Unix vielleicht.

"Damals" gab es zwei Typen von Ordnern, die unerlässlich waren. Den Systemordner, in dem alle wichtigen Dinge an fester, aber durchschaubarer Stelle lagen, und eben Programm/Datenordner. Und es war auch völlig Latte, ob die (heute so genannte) Bibliothek eines softwaremässigen MP3-Players auf einer der eingebauten oder einer externen Platte lag. Ein Klick auf die Datei, das zugehörige Programm sprang auf, und alles war gut. Mach das mal mit iTunes, das spezielle Vorstellungen hat, wie die Titel zu händeln sind........

Das sind aber alles Dinge, die den Otto Normaluser meist wenig interessieren, den, der schon mit der reinen Installation per CD fast überfordert ist. Wer sich heute nen Mac kauft, will sich ransetzen und machen. Dazu kann er auch von WIN kommen, denn die Unterschiede sind nicht so groß.
 
Ich seh es wie Chrischi...

...bringt nix. Verwirrt bloß.
 
Ich glaube, Systeme mit minimaler Hardware bringen für das Verständnis eines Computers recht viel, war jedenfalls bei mir so.

Ein aktuelles Betriebssystem wird man sich bei welchem Projekt auch immer wohl sehr schnell wünschen.
 
grundsätzlich schadet es nicht, verschiedene systeme kenengelernt zu haben. mit sicherheit aber kein applesystem. seit jeher wurde da auf grösstmögliche benutzerfreundlichkeit geachtet, was natürlich zu keiner wirklichen kenntnis des systems führt. das liebe ich an apple, aber gelernt habe ich bei dos (nicht windows) und linux mehr.
system 9 als mittel zum besseren verständnis von osx finde ich eher unpassend.
jedem neuling würde ich mac osx empfehlen ohne wenn und aber und vor allem ohne weiteren erklärungsbedarfs seitens des users.
 
chrischiwitt schrieb:
Abstimmen konnte ich leider nicht, weil die einzig richtige Antwort, nämlich "Nein", fehlte.
...fein, dass du gelernt hast, "nein" zu sagen (seeehr nützliche Fähigkeit :)), aber die 4. Antwort bedeutet "nein", wenn ich das mal übersetzen darf :)
 
Da steht aber: "Ich denke.....". Und eben das trifft auf meine Aussagen nicht zu. :D
 
chrischiwitt schrieb:
Ein Klick auf die Datei, das zugehörige Programm sprang auf, und alles war gut.
..naja, zumindest das Programm, von dem das OS annahm, es sei das richtige, nämlich das auf dem selben Volume befindliche..., oder eben auch keins aus den selben Gründen.

Ein wenig zeigt übrigens auch Deine Ausführung, dass Du möglicherweise doch so einiges zumindest über das Dateisystem und einige Abläufe und Automatismen mit einem simpleren alten System gelernt hast. Und einige (eine ganze Menge davon sogar) sind ja auch bei aktuellen Systemen noch gültig.

Ich habe ursprünglich auf einem Atari gelernt, zuerst mit einem Betriebssystem im ROM, sozusagen topidiotensicherhochzwei:)
Wenn mir heute Benutzer begegnen, die schon an der Feststellung eines Speicherpfades scheitern, kommen mir da die in einer sicheren Umgebung seinerzeit gesammelten Erfahrungen doch zugute :)

Ich treffe in letzter Zeit auch immer häufiger auf Benutzer, denen nachvollziehbare funktionale Zusammenhänge fehlen.
 
frankpaush schrieb:
(...)Ein wenig zeigt übrigens auch Deine Ausführung, dass Du möglicherweise doch so einiges zumindest über das Dateisystem und einige Abläufe und Automatismen mit einem simpleren alten System gelernt hast. Und einige (eine ganze Menge davon sogar) sind ja auch bei aktuellen Systemen noch gültig.

Ich habe ursprünglich auf einem Atari gelernt, zuerst mit einem Betriebssystem im ROM, sozusagen topidiotensicherhochzwei:)
Wenn mir heute Benutzer begegnen, die schon an der Feststellung eines Speicherpfades scheitern, kommen mir da die in einer sicheren Umgebung seinerzeit gesammelten Erfahrungen doch zugute :) (..)

Ja sicher, aber darum geht es hier ja doch nicht. Sondern um Leute, die noch
kein Verständnis haben. Klar haben meine 10 Jahre mit "Classic Mac OS" viel gebracht,
sogar sehr viel.
Aber wenn ich das nicht gehäbt hätte, im Nachhinein bringts nichts. Da hätte
ich mich lieber mit Linux beschäftigt.
 
Kein Muss, aber es macht es evtl. leichter — aber nicht für den Normaluser, sondern für Leute, die unter OS X "arbeiten".
Der Systemaufbau ist imho doch so unterschiedlich, dass es wie gesagt kein Muss ist. Außer man arbeitet/spielt viel in der Classic-Umgebung.
 
Kann ich so nicht beantworten, weil ich - nur - den "classischen" Weg gegangen bin.
Soll heißen, habe das Mac OS ab MacPlus erlernt. OS 3.xxx und davor.

Großer Vorteil für Anfänger:
Wunderbar einfach und übersichtlich.
Er wird nicht gleich von einer riesigen Überfülle an Funktionen erschlagen.

Ob es allerdings hilft, OS-X besser zu verstehen, bezweifele ich etwas.
Die Systeme sind doch sehr unterschiedlich.

Vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall?
Ich habe OS-X bis heute nicht so richtig begriffen!
Deshalb arbeite ich fröhlich und unbeschwert weiter mit OS 8.6.
Bisher vermisse ich einfach nichts.
 
Ich glaube, was am meisten hilft, ist ein Linux System aufzusetzen.
Da lernt man so einiges... Was Ordner sind, was ein Programm ist usw... Was ein Treiber ist... alles mögliche...

Mir hat das sehr geholfen und grade bei OS X hilft mir das doch sehr oft, wenn zum Beispiel mein FTP-Client mal wieder anders will als der server... dann kann ich schön mein Terminal benutzen...
 
chrischiwitt schrieb:
Da steht aber: "Ich denke.....". Und eben das trifft auf meine Aussagen nicht zu. :D
wie unbedacht :)
 
Zwergenkönig schrieb:
Ich glaube, was am meisten hilft, ist ein Linux System aufzusetzen.
...Du meinst wegen der Unix-Verwandschaftsverhältnisse?
Aber ist das nicht ein wenig so, als wenn man einen Piloten, anstatt ihm seine ersten Flugstunden im Segelflugzeug zu verpassen, auffordert, einen Jumbo aus Einzelteilen nach Bauplänen zu basteln?
 
Ich bin froh damals mit dem 286er und diesen unsäglichen Bootdisketten und EMS-Speicher, Turbo-PASCAL und grausigen DOS-Befehlen angefangen zu haben. Und später kamen die unausgereiften Win 3.x und Win9x-Systeme dazu. Bei einem Kumpel von mir stehen noch 2 SGI und eine DEC Alpha herum, ferner diverse PPC und RISC-Systeme, daher weiß ich da auch ein wenig bescheid. Und ein wenig Linux ab und zu.

Ich habe eine Zeit lang auch gerne selbst Rechner geschraubt, von daher weiß ich wie man ein SCSI-System aufbaut. Analogen Videoschnitt hab ich auch mal gemacht usw.

Da kommt schon was zusammen, und egal wie "sinnlos" das andere bewertet haben oder wie sinnlos es mir bisweilen vorkam, im Endeffekt kann ich sagen, dass ich computertechnisch den Meisten doch etwas voraus bin. Ich darf dann wieder zerschossene Windowsmühlen zurechtfrickeln etc. ;) Und beruflich hält es mir dann doch einige Perspektiven offen obwohl ich als Chemiestudent damit nicht direkt etwas zu tun habe...

Was OS X betrifft, helfen am ehesten UNIX-Kenntnisse. OS 9 eher nicht.

Fazit für mich: Die "Geschichte" hilft mir sehr. Aber vielleicht sollte man Geschichte durch "Erfahrung" ersetzen. Das trifft es besser, meiner Meinung nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe OS X als allgemeine Wohltat gegenüber OS 9 oder 8.6 oder 7.5 empfunden. In der Umfrage finde ich aber keine zutreffende Möglichkeit das auszudrücken. Denn Geschichte hilft sicherlich nicht um aktuell zu arbeiten.
 
frankpaush schrieb:

Männer aus Hannover und ihre Denke........ :D

Der Thread wird sicherlich noch eine Zeitlang aktiv bleiben.
Ich kann immer nur MEINEN Weg Revue passieren lassen. Der ging von einem 8086 samt DOS direkt auf eine rein terminalgesteuerte MicroVax, von da auf nem Mac mit OS 4 oder 5, dann auf das erste WinDoof, wieder auf nem Mac mit OS 6/7, dann auf die nächsten WinDoofs, und schliesslich privat über Atari STF und Mac mit System 8.x/9.x auf OSX.

Von jedem Rechnertyp hab ich was gelernt. Vor allem, daß man offen rangehen und auch mal experimetieren sollte. Und eben diese Vorgehensweise halte ich für ergiebiger, als stur Handbücher zu lesen und doch nix wirklich zu kapieren. Das hat auch nix mit Intelligenz zu tun, sondern einfach damit, Zusammenhänge zu begreifen. Etwas, was nur durch Learning-by-Doing geht. Bzw, dadurch, daß man mal auf den Bildschirm guckt und schaut, was überhaupt passiert.
 
Linux ist ja nicht unbedingt ein Jumbo. Man kann zusehen wie es sich direkt auf Befehl verändert oder Sachen abarbeitet. Ist doch der ideale Technikbaukasten. Nur braucht man jemanden der einem was zeigt.
 
Natürlich, klar, ja, sicher... das ist klar, dass ALLE Erfahrungen
technischer Art etwas bringen, wenn es darum geht, ein neues
Betriebssystem zu erlernen.

Aber hier geht es darum, ob es für das Verständnis von OSX etwas
bringt, wenn man zu OSX NACHTRÄGLICH zusätzlich parallel auch
noch OS9 lernt.

Ist etwa so, wie wenn man anfängt, Französisch zu lernen. Und sich
dann die Frage stellt, ob man das nun schneller lernt, wenn man neben-
her auch noch Hebräisch lernt oder Russisch.
 
Dr_Nick schrieb:
Fazit für mich: Die "Geschichte" hilft mir sehr. Aber vielleicht sollte man Geschichte durch "Erfahrung" ersetzen. Das trifft es besser, meiner Meinung nach.
ok, den sticken wir schon mal ins Sofakissen :)

"Vielfalt der Erfahrung" scheint in Kombi mit "Interesse an der Funktionsweise" ganz allgemein von Vorteil zu sein. Sehe ich auch so.
 
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