Grundausstattung für die Filemaker-Entwicklung

Mankind75

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Hallo zusammen,

ich überlege, in die Filemakerentwicklung einzusteigen und wollte mal fragen, ob diese Grundausstattung dafür geeignet ist:

- Apple Mac mini 1,4 Ghz, 4 GB RAM - 499 Euro bei cyberport.de
- Filemaker Einzelbenutzerlizenz 415,31 Euro
- Filemaker Developer Subscription 91,01 Euro
- Apple Care Protection Plan 66,99 Euro (redcoon.de)
- Nach der Einarbeitung Filemaker-Zertifizierung 134 Euro

Meine Fragen sind:

- Ist der Mac mini eventuell zu schwach unter der Haube für Datenbankentwicklung? Mir macht die niedrige Ghz-Zahl etwas zu schaffen.
- Welche Zusatzoption (RAM Upgrade beispielsweise) wäre sinnvoll?
- Würde es sich lohnen, zur WWDC abzuwarten? Kann man da eventuell mit neuen Mac minis rechnen?
- Wie sind die Chancen, sich als freier Filemakerentwickler selbständig zu machen?
- Kann man ggf. PostgreSQL an Filemaker anbinden?

Ich habe auf filemaker.de einige Videos gesehen und die Filemakerszene sieht ja ganz umgänglich aus. In einem Video wurde davon gesprochen, dass halt keine Technonerds dabei sind sondern Leute, die begeistert sind, was man mit Filemaker in relativ kurzer Zeit erreichen kann.
 
Hallo,

vorab, der Rechner reicht problemlos…

Was möchtest Du konkret entwickeln?
Eigene Datenbanklösugen mit Skripten etc. oder Plugins?

Wenn Du Plugins entwickeln möchtest, dann benötigst Du z.B. noch Xcode.
Dann wiederum sind 8GB RAM vom Vorteil was der Entwicklerumgebung geschuldet ist.
Aber auch mit 4GB kannst Du arbeiten, wenn Du Dein drumherum mit Safari etc. in Grenzen hälst.

Bei FileMaker solltest Du auf jeden Fall zur Advanced Version greifen.
Siehe Website für die Unterschiede. Gerade für die Entwicklung wichtig.

Die anderen Fragen wie Apple Care, warten oder jetzt kaufen sind keine "guten Fragen" zum hier diskutieren.
Für die Entwicklung ist das alles egal.

Ob Du Dich selbstständig machen kannst ist doch einzig davon abhängig was Du kannst und ob es die Nachfrage für Dein Wissen/Kompetenz gibt.
Das kann niemand für Dich beantworten.

Kennst Du unternehmen die FileMaker hauptsächlich einsetzen?
Wenn nein, dann wird es sicherlich schwierig.

Viele Grüße
 
- Ist der Mac mini eventuell zu schwach unter der Haube für Datenbankentwicklung? Mir macht die niedrige Ghz-Zahl etwas zu schaffen.
Ich mache Filemaker Development mit dem 12er 1,2GHz ... das ist kein Problem. Dir sollte eher die GB RAM Anzahl zu schaffen machen. Gönne Dir 8GB und gut ist.

- Welche Zusatzoption (RAM Upgrade beispielsweise) wäre sinnvoll?
8GB sollten generell bei eine Entwicklungsrechner da sein. Vielleicht brauchst Du auch mal Windows in einer VM etc...

- Würde es sich lohnen, zur WWDC abzuwarten? Kann man da eventuell mit neuen Mac minis rechnen?
Die Frage war jetzt nicht ernsthaft oder :D ....?
Wer will das wissen? Ja nein vielleicht... wer weiß schon was Apple vorhat.
Selbst wenn dann der Mac Mini ganz rausfallen würde - würde mich das bei Apple nicht wundern.

- Apple Care Protection Plan 66,99 Euro (redcoon.de)
Kann man machen. Ist halt wie jede Versicherung. Sie lohnt sich, wenn man sie braucht.
Hat man sie nie gebraucht, war sie sinnlos....

- Nach der Einarbeitung Filemaker-Zertifizierung 134 Euro
Haben meine Kunden mich nie danach gefragt. Die wollten eine DB haben oder die bestehende eben erweitert / repariert.
Am Ende muss die Leistung stimmen.

- Wie sind die Chancen, sich als freier Filemakerentwickler selbständig zu machen?
Nur als Filemaker Entwickler? Also davon könnte ich nicht leben. Wenn Du ein absoluter Euro wärest und neben der Entwicklung auch Schulungen und man Dich als Crack im ganzen deutschsprachigen Raum braucht etc.... und selbst dann. Ne... also so viele Kunden mit FileMaker gibts nun auch nicht. Ich bi seit fast 20 Jahren selbständig und habe ein sehr großes Netz an Verbindungen. Sprich ich kenne viele Kollegen und Kunden - und da ist 2-3x im Jahr ein Filemaker "Projekt" drin. Da wäre ich schnell Pleite.

Das ist aber generell als Developer so (wenn man als halber Scheinselbständiger nicht in einem Jahresprojekt sitzt). Nur alleine iOS Entwicklung, nur alleine Android Entwicklung nur alleine.... da kommst Du im Jahr nicht über die Runden.

Du könntest - was übrigens sehr gefragt ist - generell als Datenbankentwickler ins Rennen gehen. Postgre, MySQL, Filemaker etc.... dann neben der Entwicklung noch Datenbankdesigner etc... dann bist Du breit aufgestellt.

Die Erfahrung hat übrigens gezeigt, dass die Nachfragen immer antizyklisch sind. Wenn dieses Jahr auf einmal alle Kunden Java wollen, kommen im kommenden Jahr auf einmal alle mit C# daher und so weiter. Ist irgendwie bei allen Themen so. Daher stelle Dich so gut, aber so breit wie möglich auf.

- Kann man ggf. PostgreSQL an Filemaker anbinden?
Ja....
 
Danke für eure Rückmeldungen, die mir beide sehr weitergeholfen haben.

Bezüglich der Frage, was ich entwickeln möchte dachte ich an betriebswirtschaftliche Lösungen, Schnittstellen zu Shops oder vielleicht auch Portale, Bewerberdatenbanken etc. Bislang habe ich größtenteils Erfahrung mit dem MySQL-Monitor und psql, also dass ich meine SQL Queries auf der Kommandozeile schreibe. Ab und an nehme ich aber auch PgAdmin 3 oder MySQL-Workbench bzw. die Webfrontends phpmyadmin oder phppgadmin. Die Problematik, die ich aktuell habe, ist dass ich viel Zeit für die Programmierung von Weboberflächen brauche. Hier arbeite ich gerne mit Perl und ab und an auch mit PHP.

Weiterhin habe ich ein wenig mit LibreOffice Base gearbeitet und mir dort mit den Assistenten etwas zusammen gestellt, Formulare gebaut etc. und dabei größtenteils mit der HSQLDB gearbeitet, die eingebaut ist. Man kann LibreOffice Base aber auch dafür verwenden, Datenbankserver wie MySQL etc. anzusteuern. Leider ist es bei LibreOffice so, dass gerade im Bereich der Makroprogrammierung relativ wenig Infomaterial zu finden ist. Ich habe aber einige Bücher, die ich hin und wieder zur Rate ziehe.

Am Dienstag Nachmittag war ich auf einem Oracle-Regionaltreffen in Hamburg, wo APEX (Oracle Application Express) vorgestellt wurde. Das hat mir ganz gut gefallen. Eine Entwicklerin hat da ein Kundenportal entwickelt aber APEX ist von der Größe her ein ziemlicher Brocken und mit der Express Edition von Oracle 11g kann man maximal 11 GB an Daten speichern und es werden nicht alle Kerne eines Prozessors ausgenutzt.

Der Vorteil hierbei wäre allerdings, dass ich meine bestehende Linuxhardware verwenden kann und nicht unbedingt einen Apple Macintosh kaufen muss. Windows wäre sicherlich auch möglich aber mir gefallen die unixoiden Betriebssysteme halt einfach besser. Ich habe in der Vergangenheit viel Zeit in Linux-Zertifizierung gesteckt und mache auch bei verschiedenen Projekten in den Übersetzerteams mit. Insbesondere openSUSE, da sind schon einige Übersetzungen von mir eingeflossen.

Ich werde jedenfalls mal schauen, was es nach der Worldwide Developer Conference Neues gibt. Kann man den Livestream auch über Linuxplattformen schauen oder benötigt man da zwingend iTunes für diesen Stream?
 
- Filemaker Einzelbenutzerlizenz 415,31 Euro

Wurde ja schon geschrieben, daß Du als Entwickler besser den FileMaker Pro Advanced nehmen solltest. Hier nun mein Tipp: Als Entwickler ist eine FBA-Mitgliedschaft (FileMaker Business Alliance) sehr sinnvoll. Die kostet pro Jahr 379 Euro und enthält während der Mitgliedschaft auch eine Lizenz von FileMaker Pro Advanced. Eine separate Lizenz ist dann nicht mehr erforderlich.

P.S.: Neuer Rechner: Kann man machen - muß man aber nicht... Ich habe mir vor einigen Monaten einen iMac Mid 2011 rausgesucht, den ich gebraucht bei maconline.de zum Preis von 680 Euro inkl. (!!) ausgewiesener MwSt. gekauft habe. Der frißt dann problemlos 32GB RAM und hat nun auch eine interne SSD. M.E. perfektes Preis-/Leistungsverhältnis. Auf diese Weise habe ich auch ein MacBook Air 2012 mit Core i7, 8GB und 256GB Flash für 780 Euro inkl. Steuer erworben. AppleCare geht dann natürlich nicht mehr, aber die Maschinen liefen ja schon einige Jahre, warum sollten sie also kaputtgehen... ;-)
 
Danke Schalli75,

deine Filemakeranwendung hat mich sehr inspiriert aber ich bin immer noch etwas unschlüssig auf welche Datenbanktechnologie ich setzen werde. Ich habe neulich meinen PC etwas aufgerüstet aber das mit dem gebrauchten Mac ist auch ein guter Tipp. Den genannten Anbieter kannte ich noch nicht.
 
Nun, natürlich ist auch bei FileMaker nicht alles Gold, was glänzt. FileMaker ist ein hervorragendes Werkzeug zur Erstellung von Datenbanken, die auch sehr gut skalierbar sind. Zudem bietet FileMaker vor allem mit entsprechenden Plugins eine sehr große Schnittstellenvielfalt und ist dementsprechend sehr flexibel einsetzbar. Mit FileMaker Go läuft das Ganze auch auf iOS, und seit Kurzem ist außerdem ein iOS-SDK verfügbar, mit dem aus einer FileMaker-Anwendung eine native iOS-App erzeugt werden kann (für Mac OS X gibt's das Ganze noch nicht, ist allerdings theoretisch mit einer Runtime-Lösung ebenfalls möglich).

Wie immer gibt's jedoch auch Schatten, wo Licht ist. Denn FileMaker ist zwar sicherlich seinen Preis wert, aber alles andere als billig. Denn man muß immer berücksichtigen, daß ja auch die Kunden entsprechende FileMaker-Lizenzen erwerben müssen. Bei allem, was mit Netzwerk zu tun hat, muß man also seinen Kunden zusätzliche FileMaker-Lizenzen verkaufen, sonst ist die Lösung beim Kunden nicht lauffähig. Ab 4-5 Benutzern kommt dann noch ein FileMaker Server dazu. So bezahlt also ein Kunde für z.B. fünf Arbeitsplätze mit Server schon ca. 2.500 Euro alleine für FileMaker-Lizenzen, bevor Du anfangen kannst, mit Deiner Lösung Geld zu verdienen. Es kommt hier halt stark auf die Zielgruppe an. Im SAP- oder MS Dynamics-Umfeld sind das natürlich alles Peanuts, da spielen die FileMaker-Lizenzen keine große Rolle. Aber für kleinere Kunden machen die FileMaker-Lizenzen eben schon einen ganzen Batzen Geld aus. Anders sieht es bei Einzelplatzlizenzen aus, hier kann man mit FileMaker Pro Advanced Runtime-Lösungen erstellen, die beliebig verteilt werden können. In einer Runtime ist nur leider nix mit Netzwerk, außer man programmiert irgendwas z.B. mit dem MBS Plugin drumrum und speichert Daten in einer MySQL-Datenbank oder sowas.

Eine Alternative könnte übrigens Xojo sein. Diese Entwicklungsumgebung hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und hat ein ganz anderes Lizenzmodell. Hier bezahlst Du eine Jahreslizenz für die Entwicklerversion inklusive Support und kannst beim Kauf die gewünschten Plattformen wählen. Deine Lösungen kannst Du dabei unbegrenzt verteilen (auch wenn das Jahr abgelaufen ist). ABER: In Xojo hast Du natürlich bei Weitem nicht so ausgefeilte und tiefgreifende Datenwerkzeuge wie in FileMaker - hier muß man sich also für Datenbankanwendungen am Besten erstmal selbst ein entsprechendes Framework programmieren.

Zum Mac: Ein weiterer Anbieter für gebrauchte Macs mit ausgewiesener MwSt. ist übrigens catprice.de - hier habe ich mal ein 15" MacBook Pro gekauft und war sehr zufrieden - das Gerät sah aus wie neu.
 
Danke nochmals.

Bei mir kommen bei den Datenbankservern größtenteils Postgres sowie MySQL zum Einsatz. Interessant finde ich aber auch DB2 Express-C sowie Oracle Express. Bezüglich des Betriebssystems nutze ich openSUSE "Tumbleweed" welches ein "Rolling Release"-Modell hat. Leider kommt es da mit Oracle 11g Express ab und an zu Inkompatibilitäten (APEX Oberfläche kann ich nicht aufrufen), die ich nicht auf Anhieb auflösen kann.

Bezüglich des Frontends habe ich etwas mit LibreOffice Base gearbeitet aber soweit ich weiss benötigt man ein Trägerdokument, welches dann die Formulare und Makros startet. Dass so etwas ähnliches wie eine .exe unter Windows, also eine Runtime erstellt, ist wohl so nicht möglich. Auch empfand ich die Gestaltung von Formularen nicht so schön und ab und an ist mir LibreOffice Base auch abgestürzt.

Für die Erstellung von Standardaufgaben bietet LibreOffice so ziemlich alles und es hat mit Base ja auch ein kleines Frontend. Man kann sowohl Datenbankserver verwenden als auch die eingebaute Java-HSQLDB nutzen.

StarOffice BASIC fand ich aber alles andere als trivial und es gibt auch relativ wenig deutschsprachige Literatur zu dem Thema.

Ich werde jedoch erstmal bei meiner Linuxumgebung bleiben. Habe letztens auf 8 GB RAM und 4 Kern-CPU aufrüstet sowie neuen Monitor gekauft. Das mit dem verbauten RAM im Mac mini gefällt mir nicht so gut.
 
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